Die Geschichte der Koptischen Kirche geht auf das alexandrinisch-ägyptische Christentum der Spätantike (Patriarchat von Alexandria) zurück. Als Gründer der koptischen Kirche gilt der Überlieferung nach Markus, der Verfasser des Markusevangeliums, welcher im 1. Jahrhundert AD in Ägypten lebte. Er war außerdem der erste Bischof von Alexandria. 68 AD starb er als Märtyrer.
Die Koptische Kirche hat 10-15% der Gesamtbevölkerung als Gläubige in Ägypten.
Bis zum 7. Jahrhundert stieg die Anzahl der Mitglieder der Koptischen Kirche permanent in Ägypten an. Danach wurde eine weitere Zunahme der Anhängerschaft durch die islamische Eroberung Ägyptens gebremst. Noch heute steht die Christenverfolgung in Ägypten an der Tagesordnung. Die Koptische Kirche verwendet seit dem 2. Jahrhundert neben dem Griechischen die koptische Sprache bei der Bibellesung, beim Gebet und bei der Predigt als Sakralsprache.
In Folge der Auseinandersetzungen um das Konzil von Chalcedon 451 erfolgte eine Spaltung der nicht-chalcedonischen oder altorientalischen Kirchen (z.B. Syrer, Äthiopier, Kopten, Armenier) und der chalcedonischen Kirchen (Orthodoxe Kirchen, Katholische Kirchen) über die Frage der gott-menschlichen Natur Christi.
Der Begriff Kopten stammt aus dem Griechischen und heißt „Ägypter“. Ursprünglich bezeichnete dieses Wort die Einwohner Alexandriens und ganz Ägyptens. Die koptische Sprache entstand aus dem Ägyptischen des 3. Jahrhunderts.
Nicht nur die Sprache der Kopten weist auf die altägyptische Tradition hin, sondern auch in der Kunst und in den Inhalten der Glaubenslehre wird diese immer wieder erkennbar. Besonders die koptische Kirche hat Elemente der altägyptischen Religion weitergetragen. Somit kann das Koptentum durchaus als Sachverwalter der altägyptischen Tradition bezeichnet werden .
Ägypten war das erste Land der Welt, welches vom Christentum missioniert wurde. Bereits in der 2. Hälfte des ersten Jahrhunderts AC verbreitete sich das Christentum in Ägypten. Es liegt daher auf der Hand, dass diese neue Religion Elemente der alten Religion, also der altägyptischen, übernommen hat bzw. übernehmen musste. Man denke auch dabei an die Christianisierung verschiedener europäischer Länder, zum Beispiel Irland, welche sehr wohl heidnische Elemente in die christliche Religion übernahm.
Ziel dieser Seminararbeit ist es, altägyptische Traditionen im Koptischen Christentum zu orten und zu dokumentieren.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die altägyptische Tradition in der koptisch-orthodoxen Kirche Die Sprache
2.1. Die koptische Sprache
3. Die altägyptische Tradition in der koptisch-orthodoxen Kirche
Die Heilige Familie
3.1. Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten
3.2. Götterfamilien
3.3. Jesus – Gottes Sohn
3.4. Mutter Gottes mit Kind
3.5. Tod und Auferstehung
3.6. Die göttliche Zeugung
3.7. Der Kampf gegen das Böse
4. Die altägyptische Tradition in der koptisch-orthodoxen Kirche
Rituale und Zeichen
4.1. Die Taufe
4.2. Das Anch-Zeichen – Bedeutung im koptisch-orthodoxen Christentum
4.3. Die unsterbliche Seele
4.4. Die Firmung
4.5. Salbung
4.6. Die Schlange als religiöses Symbol
4.7. Die Vierheit als Symbol für das Weltganze
5. Die altägyptische Tradition in der koptisch-orthodoxen Kirche
Die koptische Kunst als Brücke zwischen Heiden- und
5.1. Einflüsse auf die koptische Kunst
6. Zusammenfassung
7. Abkürzungen biblischer Bücher nach den Loccumer Richtlinien
8. Allgemeines Abkürzungsverzeichnis
9. Bibliogaphie
9.1. Quellen
9.2. Fachliteratur
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