Mit der Bombe im Leib?

Vom plutoniumgetriebenen Herzschrittmacher zum nuklearen Terrorismus


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

24 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt:

Populärwissenschaftlicher Artikel

..Making of‘

Quellen und Literatur

Bildernachweis

1 Das Herz ist der wohl ausdauerndste Muskel im menschlichen Körper. Es schlägt etwa drei Milliarden mal während eines Menschenlebens und pumpt in dieser Zeit ca. 250 Liter Blut durch den Körper, doch auch dieser starke Muskel „Herz“ benötigt manchmal technische Unterstützung.

Das Herz ist die Zentrale Pumpe des Kreislaufs und bildet zusammen mit den Blutgefäßen das Herz-Kreislauf System. Normalerweise hat das Herz eines Menschen, etwa die Größe der geschlossenen Faust seines Trägers, es wiegt durchschnittlich 300 Gramm, liegt zwischen den beiden Lungenflügeln mit seiner Unterseite auf dem Zwerchfell auf und wird vorne vom Brustbein und hinten von der Speiseröhre und der Aorta begrenzt. Zwei Drittel des Herzens befinden sich auf der linken, ein Drittel auf der rechten Brustseite, durch eine leichte Neigung zeigt die Längsachse schräg nach links vorne wodurch die Spitze des Herzens sehr dicht an der Wand der linken Brustseite liegt.

Bei genauerer Betrachtung des Herzens wird man erkennen, dass es aus zwei Hälften besteht. Diese beiden Herzhälften sind ihrerseits zwei im gleichen Takt schlagende Pumpen, die durch die Herzscheidewand getrennt werden und zwei ineinandergreifende Kreisläufe versorgen: Die linke Herzhälfte pumpt das Blut in den Körperkreislauf, während die Rechte das Blut in den Lungenkreislauf befördert.

Jede der beiden Herzhälften beinhaltet zwei Hohlräume: einen Vorhof und eine Kammer. Die Vorhöfe sind von einer schwachen Muskelschicht umgeben, in ihnen sammelt sich, je nach Herzhälfte das sauerstoffreiche oder das sauerstoffarme Blut bevor es mittels Unterdruck in die muskulöseren Herzkammern gesaugt wird.

Um die korrekte Fließrichtung des Blutes zu gewährleisten werden die Herzkammern sowohl von der Aorta (links), beziehungsweise der Lungenarterie (rechts), als auch von ihrenjeweilige Vorhöfen durch Herzklappen getrennt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Betrachtet man nun das Herz in Aktion so lassen sich verschieden Funkionsphasen der Herzkammern unterscheiden.

Zunächst erfolgt die Ruhephase, das Blut strömt aus den Venen in die beiden Vorhöfe, sämtliche Klappen sind geschlossen.

Als nächstes kommt die Diastole, die Zeit in der sich die Herzkammern füllen: indem die Muskulatur der Herzkammern erschlafft wird ein Unterdruck erzeugt, die Herzklappen zwischen Vorhof und Kammer öffnen sich, während die Klappen zwischen Kammer und Aorta bzw Lungenarterie geschlossen bleiben, das Blut aus den Vorhöfen fließt in die Herzkammern.

In der darauffolgenden Anspannungsphase kontrahiert die Muskulatur der Herzkammern, die Klappen zwischen Vorhöfen und Kammern schließen sich nun ebenfalls und der Druck in den Herzkammern steigt an.

In der letzten Phase, die man zusammen mit der Anspannungsphase als Systole bezeichnet, öffnen sich durch den erhöhten Druck die Klappen an Aorta und Lungenarterie und das Blut wird aus den Kammern in die Kreisläufe herausgetrieben.

2 Wie jeder andere Muskel im Körper braucht auch das Herz einen elektrischen Impuls um sich zusammenzuziehen, erfolgt dieser Impuls bei anderen Muskeln über einen Nerv, so haben Nervenfasern im Herzen nur die Funktion es zu veranlassen, bei Belastung schneller zu schlagen. Das Herz ist also in der Lage vollkommen autonom zu arbeiten, es kann nicht willentlich daran gehindert werden zu schlagen.

Beim gesunden Herzen geht der Impuls beziehungsweise die Erregung vom sogenannten Sinusknoten aus. Er befindet sich im Bereich des rechten Vorhofs, direkt oberhalb der oberen Hohlvene der Herzwand. Über die Vorhofmuskulatur setzt sich der Impuls bis zum nächsten zentralen Punkt der Erregungsleitung, dem Atrio-Ventrikular- Knoten, dessen Name sich aus seiner Position zwischen Vorhof (Atrium) und Kammer (Ventrikel) herleitet, fort. Der Atrio-Ventrikular-Knoten nimmt die Signale aus dem Sinusknoten auf und leitet sie an die Fasern des His Bündels, welches am Grund des rechten Vorhofs in Richtung Kammerscheidewand verläuft, weiter.

Im Bereich der Scheidewand teilt sich nun die Erregungsleitung in einen rechten und einen linken Kammerschenkel auf, welche entlang der Scheidewand in Richtung Herzspitze verlaufen und sich dort weiter verzweigen.

Bei gesunden Menschen sind alle Bereiche des Erregungsleitsystems in der Lage, eine Erregung aufzubauen, bis sie stark genug ist, einen Impuls für eine Kontraktion zu liefern. Dennoch geht der Impuls vom Sinusknoten aus, da hier die Erregungsbildung ein wenig schneller abläuft als in den anderen Bereichen.

Die nachgeschalteten Zentren im Erregungsleitsystem (Atrio-Ventrikular-Knoten, His Bündel etc.) werden trotz ihrer Befähigung einen Impuls zu liefern vom funktionierenden Sinusknoten unterdrückt.

Fällt der Sinusknoten als Taktgeber aus nimmt als nächstes der Atrio-Ventrikular Knoten die Funktion des Taktgebers ein, weil sich die Erregung dort allerdings langsamer aufbaut schlägt das Herz dann nur noch mit 40-60 Schlägen pro Minute anstatt, wie beim intakten Sinusknoten mit 60-100.

3 Fehlfunktionen in dieser Erregungsleitung bringen häufig ein weitgefächertes Feld an Störungen mit sich.

Grundsätzlich lassen sich Fehler in der Erregungsleitung in Arrythmien, der Herzschlag ist unregelmäßig: es gibt Unterbrechungen und Extraschläge; Abweichungen von der normalen Herzfrequenz, wobei der Bereich von 60 - 100 Schlägen pro Minute als normal angesehen wird; oder Fehler in der zeitlichen Abfolge der Herzphasen (Ruhe, Füllzeit, Anspannungszeit, Austreibungszeit) einteilen.

Abweichungen von der normalen Herzfrequenz lassen sich prinzipiell in Bradykardie, zu langsamer Herzschlag, und Tachykardie, zu schneller Herzschlag, unterscheiden. Schlägt das Herz zu langsam, verschlechtert sich die Blutversorgung im Körper, was sich vor allem im Gehirn bemerkbar macht. Betroffene leiden unter anderem unter Schwindel und Müdigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit

Gelingt es nicht, den Herzschlag durch Gabe von Medikamenten auf ein normales Niveau zu bringen, kann es nötig sein, externe technische Hilfe in Anspruch zu nehmen, also - einen Herzschrittmacher einzusetzen.

Will man einen dauerhaften Schrittmacher einsetzen, wird unterhalb eines Schlüsselbeins, bei örtlicher Betäubung, eine Tasche aus Gewebe hergestellt.

Hier wird der Herzschrittmacher hineingelegt. Von dort aus wird, unter Durchleuchtung mit einem Röntgengerät, eine Elektrode über die Vene unterhalb des Schlüsselbeins bis ins Innere des Herzens gebracht. Diese Elektrode wird schließlich am unteren Ende der rechten Herzkammer angebracht und an den Herzschrittmacher angeschlossen, je nach Typ des Schrittmachers wird noch eine weitere Elektrode im rechten Herzvorhof fixiert. Der gesamte Vorgang dauert zumeist weniger als eine Stunde.4

5 Der elektronische Impulsgeber eines Herzschrittmachers ist eine Batterie, diese und die mikroelektrischen Steuerungskomponenten, werden umschlossen von einem gewebefreundlichen Titangehäuse.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

6 Über die Batterien, bei heutigen Herzschrittmachern in der Regel ein Lithium-Jod Akku, wird der Schrittmacher mit Gleichstrom versorgt, bei einer nutzbaren Batteriekapazität von über lAh beträgt die Lebenszeit der Batterie etwa 10 Jahre. Der elektronische Impulsgeber und die mikroelektronischen Steuerungskomponenten erzeugen den Impuls und kontrollieren die gesamte Funktion des Herzschrittmachers. Die Schrittmacherelektroden stellen die Verbindung zwischen dem Herzschrittmacher und dem Herzen dar, sie bestehen aus dem Stecker zum Anschluss an den Schrittmacher, dem Elektrodenleiter und der Elektrodenspitze. Sie haben einen Durchmesser von 2 mm bestehen aus einer Nickellegierung und sind durch Silikon isoliert.

[...]


1 vgl. zum Folgenden: http://www.medizinfo.de/kardio/herzrhythmus/herzryhthmusstoerungen.shtml Stand: 15.2.2009 21:45 Uhr

2vgl. zum Folgenden: hUp://\v\wv.medi zinfo.de/kardio/fo Stand: 15.2.2009 19:20 Uhr

3 vgl. zum Folgenden: http://www.uniklinikum-regensburg.de/kliniken-institute/herz- thorax-chirurgie/Kardiotechnik/Elektrophysiologie/HSM/index.php Stand: 16.2.2009 16:20 Uhr

4 vgl.zum Folgenden: http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/Telekommunikation-und- Post/mobilfunk,did=37366.html Stand 18.2.2009 20:30 Uhr

5vgl. zum Folgenden: http://\sf\v\v.uniklinikum-regensburg.de/kliniken-institute/herz-thorax-chirurgie/Kardiotechnik/Elektrophysiologie/HSM/index.php Stand: 16.2.2009 16:20 Uhr

6 vgl.zum Folgenden: http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschafl/Telekommunikation-und-PosVmobilfunk,did-37366.html Stand 18.2.2009 20:30 Uhr

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Mit der Bombe im Leib?
Untertitel
Vom plutoniumgetriebenen Herzschrittmacher zum nuklearen Terrorismus
Hochschule
Technische Universität Darmstadt  (Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft)
Veranstaltung
Wissenschaftspublizistik
Note
1,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
24
Katalognummer
V197953
ISBN (eBook)
9783656239734
ISBN (Buch)
9783656240235
Dateigröße
869 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Populärwissenschaft, Kernkraftdebatte, Wissenschaftspublizistik
Arbeit zitieren
BA Florian Enders (Autor:in), 2009, Mit der Bombe im Leib?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197953

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