Teamforschung


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

14 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Gliederung

1. Arbeitsdefinition und Entstehung.

2. Konzeption und Praxis der Oldenburger Teamforschung
- Warum ist es sinnvoll, dass LehrerInnen und StudentInnen gemeinsam im Team forschen?
- Struktur der Forschungsteams
- Ziele der Teamforschung
- Was kann die Teamforschung in Schule und Universität bewirken?
- Zieldreieck der TEAM- Forschung
- Verlauf des Forschungsprozesses
- Die Forschungswerkstatt als „Basislager“ für Teamforschung
- Forschungsmethoden der Praxisforschung
- Mit welchen Fragestellungen wurde sich in der Vergangenheit beschäftigt?

3. BLK-Modellversuch „Lebenslanges Forschendes Lernen im Kooperationsverbund Schule, Seminar, Universität und Fortbildungseinrichtung“

4. Die Autoren

5. Literatur

1. Arbeitsdefinition und Entstehung der Teamforschung

Definition: "Teamforschung" 4

Als "Oldenburger Teamforschung" bezeichnet man einen Forschungsansatz, in dessen Mittelpunkt die gemeinsame Schul- und Unterrichtsforschung von berufserfahrenen Lehrerinnen, von Referendarinnen und Lehramtsanwärterinnen, von Studierenden und ihren Ausbildern steht.

Wesentlicher theoretischer Bezugspunkt ist dabei die sogenannte Aktions- oder Handlungsforschung, wie sie in dem sehr gut lesbaren, inzwischen in der dritten Auflage vorliegenden Buch "Lehrer erforschen ihren Unterricht" von Herbert Altrichter und Peter Posch (Klinkhard Verlag Bad Heilbrunn 1998) beschrieben wird.

In Oldenburg wurde zunächst Herbert Altrichters Ansatz erprobt, sein Konzept dann aber weiterentwickelt: Nicht einzelne LehrerInnen, die als Einzelkämpferlnnen ihren eigenen Unterricht durch Forschung zu verbessern versuchen, stehen im Mittelpunkt, sondern das generationsübergreifend zusammengesetzte Team, in dem die LehrerInnen insofern "tonangebend" sind, als sie eine für ihren Unterricht und/oder die Schule insgesamt wichtige Fragestellung vorgeben, diese dann aber gemeinsam mit Studierenden untersuchen, die ihnen dabei helfen können, aus Denkschablonen und Routinen herauszukommen.

Wegen dieser Abweichung von einem wichtigen Grundsatz der internationalen Aktionsforschung wurde der Name Teamforschung neu eingeführt.

Entstehung: Teamforschung5

Zeittafel:

1.Bezugspunkte der Teamforschung kamen aus der Handlungsforschung, die in den 70er Jahren entstand.

1990 erscheint das Buch „Lehrer erforschen ihren Unterricht“ von Altrichter, H. & Posch, P.

Ab dem Wintersemester 92/93 wird im Rahmen der LehrerInnenbildung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ein Forschungsansatz von Teamforschung erprobt.

1996 fand in Oldenburg die erste Fachtagung zur Schul- und Unterrichtsforschung im Norddeutschen Raum statt: Forschungswerkstatt zur „Forschungswerkstatt Schule und LehrerInnenbildung". Ausgangspunkt für diese überregionalen Tagungen war der Fachbereich Pädagogik der Carl-von-Ossietzky Universität in Oldenburg.

1997 setzte die Hochschule Vechta die Tagungen mit dem Thema Forschungswerkstätten und Schulentwicklung fort.

1998 wurde in Bremen das Thema lernend forschen - forschend lernen unter besonderer Berücksichtigung der Schulbegleitforschung und Lernwerkstätten vertieft.

Des weiteren erschien das Buch von Altrichter und Posch in der 3.Auflage.

1999 fand in Oldenburg die Tagung Professionalisierung und Forschung statt.

2000 wurde die Tagung in Hamburg unter dem Themenschwerpunkt „ Unterricht gestalten - Schule entwickeln. Was kann Schulbegleitforschung dazu beitragen?" durchgeführt.

Zum 1.10.2000 hat in Niedersachsen der BLK-Modellversuch „Forschendes Lernen im Kooperationsverbund Schule, Universität Seminar und Fortbildungseinrichtung“ begonnen. Der von der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg durchgeführte Modellversuch läuft bis zum 31.3.2005

2. Konzeption und Praxis der Oldenburger

Teamforschung

Die vom Fachbereich Pädagogik entwickelte „Oldenburger Teamforschung” (= team-centered action research), stellt den Versuch dar, Studierende, ReferendarInnen und berufserfahrene LehrerInnen auf der Grundlage von Aktionsforschung zu kleinen Teams zusammenzuführen und sie an einer selbst gestellten, schulpraktischen Forschungsfrage empirisch arbeiten zu lassen. Seit 2000 ist dieses Konzept Gegenstand eines Modellversuchs der Bund-Länder-Kommission (BLK) für Bildungsplanung und Forschungsförderung. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. 3

Warum ist es sinnvoll, dass LehrerInnen und StudentInnen gemeinsam im Team forschen? 3

„Die Begründung, in einem Team und nicht als ‚Einzelkämpfer‘ zu forschen, lässt sich lapidar mit dem Ausspruch ‚vier Augen sehen mehr als zwei‘ andeuten. Konkret heißt das, dass alle Schritte des Forschungsverlaufs unter Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven geplant, durchgeführt und ausgewertet werden, was zu einem differenzierteren und reflektierteren Forschungsverlauf führt. Dabei wird davon ausgegangen, dass es wichtig ist, die eigene Sichtweise kritisch zu hinterfragen und dass die unterschiedlichen Sichtweisen von LehrerInnen und StudentInnen eine gegenseitige Bereicherung und Korrektur darstellen, was eine große Offenheit und Reflexionsbereitschaft im Team voraussetzt." (Feindt 1999, 11)

Struktur der Forschungsteams

Die Erfahrung zeigt, dass die gemeinsame Forschungstätigkeit von LehrerInnen und StudentInnen nicht immer reibungslos abläuft. Ebenso wie in der „klassischen“ Handlungs- und Aktionsforschung liegen die Probleme im unterschiedlichen Status der Beteiligten. Die Zusammenarbeit von WissenschaftlerInnen und LehrerInnen in den siebziger Jahren hat häufig dazu geführt, dass sich die LehrerInnen kontrolliert vorkamen und die Wissenschaftler-Innen versuchten, über die Forschungsprojekte Einfluss auf die LehrerInnen zu nehmen.

Auch für die Teamforschung können sich durch das Setting Probleme ergeben: Denkbar ist, dass StudentInnen mit einem „Ich-kann-alles-besser“- Habitus auftreten und sich die LehrerInnen beobachtet und kontrolliert vorkommen. Ebenso problematisch wäre eine Haltung von LehrerInnen, die die StudentInnen nicht als gleichberechtigte Partner ansehen, weil diese nicht praxiserfahren sind. Es wäre auch denkbar, dass die LehrerInnen die StudentInnen bei der Forschung nur als Hilfskräfte verstehen, die untergeordnete Aufgaben (z.B. zeitaufwendige Transkription von Interviews o.ä.) zu machen haben. Um solchen Problemen zu begegnen, erarbeiten die Teams zu Beginn des Forschungsvorhabens ein Arbeitsbündnis, in dem die Rollen und Verpflichtungen der einzelnen Beteiligten vergegen-wärtigt und verabredet werden. Dabei werden alle Phasen des Forschungsprozesses gemeinsam von den Beteiligten geplant und verantwortet.

Ziele der Teamforschung:

Die Teamforschung ist, das zeigen die ersten Erfahrungen, ein geeignetes, weil praktikables Mittel die Defizite in der Schulsportbegleitforschung zu überwinden! Aus unterschiedlichen Perspektiven kann Schulalltag mit dem Ziel der Verbesserung bzw. Veränderung analysiert werden. Erfahrungen, Wissensstände und Interessen, mit unterschiedlichem Ausbildungsstand und unterschiedlichem Alter werden genutzt, damit die Beteiligten voneinander lernend und miteinander diskutierend handlungswirksame Lösungen für unterrichtliche und schulische Probleme finden. Der Lernprozess der Schulpraktiker besteht vor allem im Hinterfragen und ggf. Modifizieren bislang unreflektiert hingenommener Realitätskonstruktionen. Diese Forschung ermöglicht einen angeleiteten Perspektivenwechsel.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Teamforschung
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf  (Institut für Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
Hauptseminar: Kooperatives Lehren und Lernen
Note
2
Autor
Jahr
2003
Seiten
14
Katalognummer
V19880
ISBN (eBook)
9783638239127
Dateigröße
1181 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dichter Text - einzeiliger Zeilenabstand.
Schlagworte
Teamforschung, Hauptseminar, Kooperatives, Lehren, Lernen
Arbeit zitieren
Sabrina Engels (Autor:in), 2003, Teamforschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19880

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