„Aufstand der Tiere oder Die neuen Stadtmusikanten“ ist ein Bilderbuch des Schweizer Autors Jörg Steiner und seinem langjährigen Arbeitspartner Jörg Müller. 1989 erschienen, erhielt es im Folgejahr den deutschen Jugendbuchpreis. Das Werk stellt zunächst eine Adaption dar, ist aber auf den zweiten Blick eine ganz eigene Geschichte und vor allem ein gesellschaftskritisches Werk.
Besonders auffällig ist die Ernsthaftigkeit, welche für ein Bilderbuch und somit ein an Kinder adressiertes Werk, eine Besonderheit darstellt. Ob und in wieweit Kinder diese Ernsthaftigkeit erfassen können, soll in dieser Arbeit zu umreißen versucht werden.
Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Verbindung der Text- und Bildebene, da diese im Bilderbuchgenre ebenfalls eine Besonderheit darstellt. Die beiden Autoren arbeiten bereits seit 1974 zusammen und sind in der Geschichte des Bilderbuches eine einmalige Arbeitsgemeinschaft. Dadurch, dass die Bilderbücher dieses Duetts nicht wie üblich nach dem Schreibprozess illustriert werden, sondern das Ergebnis eines langen, wechselseitigen Prozesses sind, verschiebt sich die Hierarchie der Ebenen innerhalb der Geschichte immer wieder. Mal steht der Text im Vordergrund und wird vom Bild gestärkt, dann wiederum ist das Bild so auffällig, dass der Text fast unscheinbar wirkt. Immer jedoch, kann man Verbindungen zwischen beiden finden und deuten.
Im Folgenden soll zunächst die Adaption in den Blick genommen werden, weshalb die adaptierten Titel kurz charakterisiert werden. Anschließend soll das Werk in den Kontext gebracht und die handlungsrelevanten Unterschiede herausgestellt werden. Einschätzung zur Beantwortung gegeben werden.
Der nachfolgende und größte Teil dieser Ausarbeitung befasst sich dann mit dem Binnenkonflikt von Text und Bild und erörtert dabei die literarischen und bildnerischen Finessen des Bilderbuches. Um die Frage, ob „Aufstand der Tiere oder Die neuen Stadtmusikanten“ wirklich ein Kinderbuch ist, beantworten zu können, soll dann rückblickend die Autorenintention herausgearbeitet und anschließend eine Einschätzung zur Beantwortung gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einführung in die Besonderheiten des vorliegenden Bilderbuches
- 1. Intertextualität
- 1.1. Kurzcharakterisierungen der zugrunde liegenden Werke
- 1.1.1. Grimm: Die Bremer Stadtmusikanten
- 1.1.2. Orwell: Farm der Tiere
- 1.2. Einordnung der Adaption
- 1.1. Kurzcharakterisierungen der zugrunde liegenden Werke
- 2. Handlungsrelevante Unterschiede zum Grimm Märchen
- 3. Binnenkonflikt
- 4. Autorenintention
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Bilderbuch „Aufstand der Tiere oder Die neuen Stadtmusikanten“ von Jörg Müller und Jörg Steiner unter Berücksichtigung der Adressatenorientierung und des Spannungsverhältnisses zwischen Bild- und Textebene. Die Analyse zielt darauf ab, die Besonderheiten des Buches als Adaption zweier klassischer Werke – Grimms „Bremer Stadtmusikanten“ und Orwells „Farm der Tiere“ – zu beleuchten und die Wirkung auf ein kindliches Publikum zu erörtern.
- Intertextualität und Adaption von Grimms Märchen und Orwells Roman
- Spannungsverhältnis zwischen Bild- und Textebene
- Adressatenorientierung und die Frage nach der Eignung für Kinder
- Gesellschaftskritische Aspekte des Bilderbuches
- Analyse des Binnenkonflikts zwischen der scheinbar positiven Handlung und dem pessimistischen Ausgang
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einführung in die Besonderheiten des vorliegenden Bilderbuches: „Aufstand der Tiere oder Die neuen Stadtmusikanten“ ist ein 1989 erschienenes, preisgekröntes Bilderbuch, das sich als Adaption von Grimms „Bremer Stadtmusikanten“ und Orwells „Farm der Tiere“ präsentiert. Die Arbeit untersucht die Besonderheit der Ernsthaftigkeit des Inhalts für ein Kinderbuch und analysiert vor allem die Interaktion zwischen Text- und Bildebene, die durch den gemeinsamen Entstehungsprozess der Autoren eine einzigartige Dynamik aufweist. Die wechselseitige Verstärkung und gelegentliche Überschneidung der beiden Ebenen wird als zentraler Aspekt des Werks hervorgehoben.
1. Intertextualität: Dieses Kapitel analysiert die beiden zugrundeliegenden Werke, Grimms „Bremer Stadtmusikanten“ (als Schwankmärchen mit optimistischem Weltbild) und Orwells „Farm der Tiere“ (als gesellschaftskritische Parabel mit pessimistischer Sichtweise). Die Einordnung der Adaption von Müller/Steiner beleuchtet die unterschiedliche Markierung der Intertextualität und wie der Bezug zu beiden Werken die Komplexität des Bilderbuches gestaltet. Der explizite und implizite Bezug zu den Originalwerken wird im Detail beschrieben und analysiert.
Schlüsselwörter
Bilderbuch, Adaption, Intertextualität, Grimm, Orwell, „Bremer Stadtmusikanten“, „Farm der Tiere“, Adressatenorientierung, Bild-Text-Beziehung, Gesellschaftskritik, Kinderliteratur, Jugendbuchpreis, Binnenkonflikt.
Häufig gestellte Fragen zu „Aufstand der Tiere oder Die neuen Stadtmusikanten“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Bilderbuch „Aufstand der Tiere oder Die neuen Stadtmusikanten“ von Jörg Müller und Jörg Steiner. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Besonderheiten des Buches als Adaption von Grimms „Bremer Stadtmusikanten“ und Orwells „Farm der Tiere“, unter Berücksichtigung der Adressatenorientierung und des Verhältnisses zwischen Bild und Text.
Welche Aspekte werden in der Analyse behandelt?
Die Analyse umfasst die Intertextualität und Adaption der beiden klassischen Werke, das Spannungsverhältnis zwischen Bild und Text, die Adressatenorientierung (Eignung für Kinder), gesellschaftskritische Aspekte und die Analyse des Binnenkonflikts zwischen scheinbar positiver Handlung und pessimistischem Ausgang.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: 0. Einführung in die Besonderheiten des vorliegenden Bilderbuches; 1. Intertextualität (inkl. Kurzcharakterisierungen der zugrundeliegenden Werke und Einordnung der Adaption); 2. Handlungsrelevante Unterschiede zum Grimm Märchen; 3. Binnenkonflikt; 4. Autorenintention; 5. Fazit.
Wie wird die Intertextualität behandelt?
Kapitel 1 analysiert Grimms „Bremer Stadtmusikanten“ (als Schwankmärchen) und Orwells „Farm der Tiere“ (als gesellschaftskritische Parabel). Es wird untersucht, wie die Adaption von Müller/Steiner die Intertextualität markiert und wie der Bezug zu beiden Werken die Komplexität des Bilderbuches gestaltet. Sowohl explizite als auch implizite Bezüge werden detailliert analysiert.
Welche Rolle spielt das Verhältnis zwischen Bild und Text?
Die Arbeit betont die einzigartige Dynamik der Interaktion zwischen Bild und Text, die durch den gemeinsamen Entstehungsprozess der Autoren entsteht. Die wechselseitige Verstärkung und Überschneidung beider Ebenen wird als zentraler Aspekt des Werkes hervorgehoben.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Besonderheiten des Bilderbuches als Adaption zu beleuchten und seine Wirkung auf ein kindliches Publikum zu erörtern. Sie untersucht die Ernsthaftigkeit des Inhalts im Kontext von Kinderbüchern und analysiert die Interaktion zwischen Text- und Bildebene.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Bilderbuch, Adaption, Intertextualität, Grimm, Orwell, „Bremer Stadtmusikanten“, „Farm der Tiere“, Adressatenorientierung, Bild-Text-Beziehung, Gesellschaftskritik, Kinderliteratur, Jugendbuchpreis, Binnenkonflikt.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Die Zusammenfassung der Kapitel beschreibt die Einführung in das Bilderbuch, die Analyse der Intertextualität, und hebt die zentralen Aspekte der jeweiligen Kapitel hervor, wie z.B. die wechselseitige Verstärkung von Bild und Text und die Analyse des Binnenkonflikts.
- Citar trabajo
- Luzie Haase (Autor), 2011, Müller/Steiners „Aufstand der Tiere oder Die neuen Stadtmusikanten“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198975