Die Zivilverwaltung der Germanischen Provinzen zur Zeit des Römischen Kaiserreiches unterschied sich im Wesentlichen nicht von der der übrigen Provinzen. Hier wie Dort verwaltete ein Statthalter von einer Verwaltungszentrale, bzw. einer Hauptstadt, aus die ihm unterstellte Provinz, wobei ihn zahlreiche Beamte, mit verschiedensten Aufgabengebieten, unterstützten.
Während in Vorprovinzialer Zeit der Einfluss des Römischen Imperiums auf die Germanischen Stämme auf einzelne Personen beschränkt blieb, da die Voraussetzungen für eine Territorialherrschaft nicht gegeben waren, entwickelte sich zum Ende des 1. Jahrhunderts nach Chr. ein Provinzialkonstrukt in den Gebieten der „Germania inferior“ (dem sogenannten „Niedergermanien“) und der „Germania superior“ („Obergermanien“). Die Anfänglichen Bemühungen der römischen Eroberer, sich die Gebiete der linksrheinisch siedelnden Germanen anzueignen, konzentrierten sich darauf, Stammesführer für sich zu gewinnen, indem sie zum Beispiel mit römischen Bürgerrechten versehen wurden. Im Gegenzug sorgten die verbündeten Stammesfürsten für die Einhaltung und Durchsetzung der römischen Ordnung. Mit der Zeit bildete sich so eine gegenseitige Kooperation zwischen dem römischen Reich und den germanischen Stämmen heraus. Die früheste Form der Herrschaftsausübung fand hierbei durch regelmäßige und unregelmäßige Abgabenforderungen, sowie der Anforderung von Hilfstruppen aus den germanischen Stammesverbänden, seitens der Römer statt. Auch Änderungen innerhalb der politischen Führungsschicht bedurften der Zustimmung Roms. Im Gegenzug boten römische Truppen den verbündeten Germanen Schutz gegen feindlich gesonnene Stämme. Auf diese Weise gelang es den Römern mitunter nicht nur ihre Herrschaft zu festigen, sondern die germanischen Stämme durch die Bindung an Rom gegeneinander auszuspielen.
Eine besondere Rolle bei der Verwaltung der Germanischen Provinzen nahmen die Beneficiarier ein, von denen zahlreiche Grab- und Weihinschriften erhalten sind. Die vielfältigen Ämter die sie innerhalb des provinzialen Verwaltungsapparates wahrnahmen, reichten von einfachen Schreibarbeiten über Kontrollfunktionen, bis hin zur Ausübung polizeiähnlicher Aufgaben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Statthalter der Germanischen Provinzen
- Die Procuratoren der Germanischen Provinzen.
- Die Rolle der Beneficiarier in den Germanischen Provinzen.
- Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Verwaltung der Germanischen Provinzen im Römischen Kaiserreich, insbesondere mit der Rolle der Beneficiarier. Die Analyse basiert auf historischen Quellen und zielt darauf ab, die Organisationsstruktur der provinzialen Verwaltung und die Aufgaben der verschiedenen Beamten, insbesondere der Beneficiarier, zu erforschen.
- Die Organisation der Verwaltung in den Germanischen Provinzen
- Die Rolle und Aufgaben der Statthalter
- Die Tätigkeit der Procuratoren
- Die Bedeutung der Beneficiarier in der provinzialen Verwaltung
- Die Beziehung zwischen römischen und germanischen Stämmen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Zivilverwaltung der Germanischen Provinzen im Römischen Reich und ihre Unterschiede zu anderen Provinzen. Sie beschreibt die Entwicklung der römischen Herrschaft in Germanien, die von anfänglichen Bemühungen um die Gewinnung von Stammesführern bis hin zur Bildung eines Provinzialkonstrukts reichte. Die Einleitung verdeutlicht die frühen Formen der Herrschaftsausübung durch Abgabenforderungen und die Rolle von Hilfstruppen aus den germanischen Stämmen.
Die Statthalter der Germanischen Provinzen
Dieses Kapitel untersucht die Aufgaben und Befugnisse der Statthalter in den Germanischen Provinzen. Es wird dargelegt, dass die Statthalter eine besondere Sorgfalt bei ihrer Auswahl erlebten und verschiedene Aufgabenbereiche, wie die Kontrolle der städtischen Verwaltung, die Aufsicht über öffentliche Arbeiten, die Gerichtsbarkeit und den Oberbefehl über die Legionen, wahrnahmen. Das Kapitel beschreibt die Rolle der Berater des Statthalters und die Organisation des Praetoriums, seines offiziellen Amtssitzes.
Die Procuratoren der Germanischen Provinzen.
Dieses Kapitel behandelt die Procuratoren, Beamte, die dem Statthalter unterstellt waren und verschiedene Aufgaben in der Verwaltung wahrnahmen. Es wird die Bedeutung der Procuratoren für die Organisation der provinzialen Verwaltung beleuchtet, ohne jedoch in Details der spezifischen Aufgabenbereiche einzugehen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Germanische Provinzen, Römisches Kaiserreich, Verwaltung, Statthalter, Procuratoren, Beneficiarier, Provinzialverwaltung, Römische Herrschaft, Germanische Stämme, Militär, Recht, Edikt, Praetorium.
- Citation du texte
- René Feldvoß (Auteur), 2011, Die Verwaltung der Germanischen Provinzen unter besonderer Berücksichtigung der Beneficiarier, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199615