Methoden in der Sozialen Arbeit und Mediation


Dossier / Travail, 2009

19 Pages, Note: 2,3

Anonyme


Extrait


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Konzepte und Methoden in der Kinder- und Jugendhilfe

III. Konzepte und Methoden der Kinder- und Jugendhilfe am Beispiel der Mediation
3.1 Definition
3.2 Grundlagen
3.3 Kriterien einer Mediation
3.4 Wichtige Voraussetzungen einer Mediation nach Proksch
3.5 Voraussetzungen an die Beteiligten
3.6 Rechtliche Grundlagen
3.7 Abgrenzungen

IV. Methoden
4.1 Die Phasen der Mediation nach Balloff
4.2 Familien- und Scheidungsmediation
4.3 Die Wirkungen der Mediation auf die Familie
4.4 Die Möglichkeiten der Mediation
4.5 Grenze und Kritik der Mediation

V. Konzeptionelles und methodisches Handeln als professionelles Handeln von Fachkräften der Sozialen Arbeit im Horizont der Mediation

VI. Fazit

VII. Literaturverzeichnis

I. Einleitung

In dieser Arbeit geht es um Konzepte und Methoden in der Kinder- und Jugendhilfe, Kapitel 2 wird diesbezüglich näher darauf eingehen. Jedoch wird sie sich, wegen der großen Anzahl an unterschiedlichen Methoden die dich im Laufe der Zeit entwickelt haben, auf eine Methode spezifisch beziehen, die Methode der Mediation. Dazu mehr im 3. Kapitel, das sich auf Begriffserklärungen sowie auf dessen Grundlagen, Abgrenzungen und Methoden der Mediation im Allgemeinen beziehen wird.

In Deutschland wurden spezielle Methodenverfahren erst Mitte der 80er Jahre entwickelt. Sie haben seitdem zunehmende Bedeutung und Verbreitung erfahren.

In den letzten Jahren ist zunehmend die Mediation zu einem neuen und spezifischen Beratungskonzept bei Trennung und Scheidung geworden. Hierunter versteht man allgemein, ein Konfliktbearbeitungsverfahren, bei dem ein neutraler Dritter, der Mediator, die unterschiedlichen Konfliktparteien mit dem Ziel einer Einigung unterstützt. Die Besonderheit besteht darin, dass die Betroffenen auf der Grundlage ihrer verfügbaren Ressourcen freiwillig eigenverantwortliche und rechtsverbindliche Lösungen entwickeln.

Mediation wurde in den USA als Instrument außer- und innergerichtlicher Konflikt-, auch der Scheidungskonfliktbearbeitung entwickelt. Seit Anfang der 80er Jahre etablierte sich die Mediation in Deutschland, vor allem im Bereich der Familien- bzw. Trennungs- und Scheidungsmediation.1

Die steigende Anzahl an Ehescheidungen und Partnerkonflikte haben sich zu einem gesellschaftlich wichtigen Problemkomplex entwickelt. Mit dem sich nicht mehr nur Rechtsanwälte und Familiengerichte beschäftigen, sondern zunehmend auch die Soziale Arbeit. Aus diesem Grund wird dieser Anwendungsbereich der Mediation explizit dargestellt. „Die Dynamik und das Ausmaß des damit einhergehenden psychosozialen Problempotentials, das insbesondere aus krisenhaften Kommunikationsstörungen bei gleichzeitigem Fehlen alltäglicher Konfliktlösungsstrategien und Handlungsroutinen in den Familien resultiert, [...]“ führte in den letzten Jahren zu einem wachsenden Bedarf an Beratung, Hilfe und Unterstützung bei Trennung und Scheidung. Dem wird mittlerweile mit einer Etablierung eines vielfältigen und spezialisierten Beratungsangebotes auf der Grundlage freier Träger sowie der Jugendämter entgegengewirkt. Die Aufgabe der Sozialen Arbeit im Bereich Trennung und Scheidung besteht vor allem darin, Hilfen anzubieten, die zur Reduzierung des Konfliktpotentials und zur Aufrechterhaltung des elterlichen Gesprächs dienen. Aufgrund der wachsenden Bedeutung der Familien- und Scheidungsmediation bezieht sich der Punkt 5 im dritten Kapitel ausführlicher auf diesem speziellen Anwendungsfeld der Mediation. Es wird hier auf die Möglichkeiten und die Wirkungen der Mediation auf Familien eingegangen. Und am Ende des 3. Kapitels werden die Grenzen und Kritikpunkten der Mediation erläutert. Ebenso wichtig ist die Hilfe zur Kooperation zwischen den Eltern und deren Kindern sowie zur Entwicklung von Lösungen und Handlungsroutinen, um die neue familiäre Struktur zu unterstützen. Im 4. Kapitel wird das konzeptionelle und methodische Handeln als professionelles Handeln von Fachkräften der Sozialen Arbeit im Horizont der Methode Mediation herausgearbeitet. Es ist von großer Bedeutung die Methode die man für eine bestimmte Problemlage verwendet, zu beherrschen und abzuschätzen wie effektiv diese Methode sein wird. Es stellt sich somit die Frage, wie wichtig das professionelle methodische und konzeptionelle Handeln bei der Mediation für einen erfolgreichen Verlauf ist. Denn die gesellschaftliche Notwendigkeit der Sozialen Arbeit bei Trennung und Scheidung liegt nicht nur in ihrer Rolle als Instanz zur Reduzierung familiärer Konfliktlagen sondern auch in ihrem Potential zur Prävention.2

II. Konzepte und Methoden in der Kinder- und Jugendhilfe

Im Hinblick der Verfügbarkeit von praktikablen Handlungsmodellen für die Praxis, lassen sich Veränderungen, seit den systematischen Anfängen der Methodendiskussionen zu Heute erkennen.

Das erhöhte Interesse an die Methodenentwicklung begann in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts und beschränkte sich bis zu den Anfängen der 70er Jahre auf die „klassischen“ Handlungsmodellen der Sozialen Arbeit, die soziale Einzelfallhilfe, die soziale Gruppenarbeit und soziale Gemeinwesenarbeit. Ab den 80er Jahren kam es zu einem Boom von Methoden.3 Seit den 80er Jahre ist von einem „Wildwuchs der Verfahren“ die Rede. Es besteht eine sehr große Vielfalt an Methoden und Verfahren, die meist aus anderen Ländern und Disziplinen stammen. Was jedoch nicht gerade unproblematisch erscheint. Da man nicht davon ausgehen kann, dass diese importierten Methoden und Verfahren auch für unsere Belange die richtigen sind. Die Übernahme von psychotherapeutischen Methoden ist ebenso bedenklich, da sie sich in ihren verschiedenen Handlungskontexten und Rahmenbedingungen unterscheiden.4 Der Methodenbegriff in der Sozialen Arbeit ist umstritten, denn die Grenzen zwischen den drei „klassischen Methoden“ werden in den neueren Konzepten Sozialer Arbeit zunehmend aufgelöst. Sie integrieren unterschiedliche Elemente, z.B. Netzwerkgedanke im Casemanagement; gruppen- und einzelfallförmige Elternarbeit, oder richten sich auf Klient­Fachkraft-Ebene, z.B. Supervision. Aber auch das Hilfesystem direkt, in der Organisationsberatung oder in der Jugendhilfeplanung. Somit gewinnen diese Methoden an Bedeutung, wenn man sie in eher klientenbezogene Methoden zur Planung und Strukturierung der Interaktionen und professionsbezogene Methoden auf der anderen Seite differenziert.5

Stellt sich nun die Frage, was eine Methode überhaupt ist: „Methoden haben etwas mit planvollen Handeln zu tun, mit Handeln das in einem gewissen Unfang standardisiert ist. Es greift nämlich auf einen Fundus an mehr oder minder erprobten Hilfsmitteln zurück. Kurz gesagt, wenn man sich mit Methoden beschäftigt, steht das „wie“ im Mittelpunkt.“6

Das Handlungs- und Interventionswissen der Sozialen Arbeit gewinnt mit der Zeit ein vielfältiges Angebot an Methoden.

Im Hinblick auf die Begriffsvielfalt und der gleichzeitigen Bedeutung des Methodenbegriffs für das methodische Handeln ist es erforderlich ihn näher durch Definitionen zu bestimmen. Der gängige Methodenbegriff entspringt aus der Schulpädagogik, hier unterscheidet man vor allem zwischen Didaktik, was soll vermittelt werden, und die Methodik, auf welchen Weg soll das angestrebte Ziel erreichen werden. Hier wird eine Methode mit einer Technik gleichgesetzt.

Geißler und Hege haben in den 80er Jahren den weitgefassten Methodenbegriff durch den Begriff des Konzeptes ersetzt.7 Damit bezeichnen sie Handlungsmodelle, in denen „die Ziele, die Inhalte, die Methoden und die Techniken in einem sinnhaften Zusammenhang gebracht sind.8 “ Methoden sind somit konstitutive Teilaspekte von Konzepten und die Techniken sind Einzelelemente von Methoden.

Galuske bezeichnet Methodenkonzepte als die Konzepte, die bestimmte methodische Vorgehensweise in den Vordergrund stellen. Neben den klassischen Methoden der Sozialen Arbeit, wie soziale Einzelfallhilfe, soziale Gruppen- und Gemeinwesenarbeit, gehören auch klientenzentrierte, systematische bzw. lösungsorientierte Beratungskonzepte, wie die Mediation dazu.9

Menschen verfügen über bestimmte Kenntnisse, Erfahrungen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die die Basis für die Kompetenz ist, die sie dann situativ handeln lassen. Die Kompetenz zeichnet sich dadurch aus, auf welche Art und Weise der Mensch seine Ressourcen mobilisiert und kombiniert. Der Begriff der Kompetenz steht in einer Relation, denn er stellt eine Beziehung zwischen den aus dem individuellen Gesamtbestand notwendigen Kenntnissen (Wissen), den Fähigkeiten und Fertigkeiten (Können) und den Motiven und Interessen (Wollen, Haltungen) sowie den jeweiligen Möglichkeiten (Anforderungen der Umwelt) her. Der Kompetenzbegriff bezeichnet somit, die Fähigkeit zur situationsspezifischen Konkretisierung und Relationierung zwischen Person und Umwelt.

Darüber hinaus leitet sich der Schlüsselbegriff ab, er bezeichnet berufs- und aufgabenunabhängige Fähigkeiten, die für qualifizierte Tätigkeiten in allen Arbeitsfeldern benötigt werden. Die Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten werden dann gebraucht, um in Anbetracht bestimmter Anforderungen in Alternativen zu denken und zu handeln sowie auf unvorhersehbare Änderungen angemessen zu reagieren.

Für professionelles Handeln ist es von Bedeutung, dass die Fachkraft 1) Neugierde, Eigeninitiative und Interesse am Gegenstand, an neuen Situationen und Menschen aufweist. 2) Kommunikationsfähigkeit besitzt um auf Menschen, in unterschiedlichen Rollen, zu gehen zu können. 3) Teamfähig ist um verschiedene Wissensbestände und Persönlichkeitsstile in den Gruppenprozess zu integrieren. Kooperations- und Koordinationsfähigkeit sind somit von Bedeutung. 4) Konfliktfähigkeit, Empathie und Sensibilität vorweisen kann. 5) Flexibilität wie Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Situationen, Menschen und Aufgaben sowie Rollenflexibilität besitzt. 6) Durchsetzungsfähigkeit aufweist um mithilfe verschiedener Einflussnahmen eigene Ziele zu realisieren und 7) Ganzheitliches Denken als Fähigkeit besitzt um einzelne Schritt einem Ganzen oder Ziel zuzuordnen.10

Da die Soziale Arbeit mit den unterschiedlichsten Lebenslagen, Arbeitsbereiche und Problemen zu tun hat, kann nicht von „der Methode“ der Sozialen Arbeit die Rede sein. Es bedarf einer Reihe von Methoden für die unterschiedlichsten Problemen oder Situationen. Welche Methode zu welchem Fall passt, muss im Einzelfall geklärt werden, hierbei darf das Fachpersonal nicht der Gefahr erliegen, den Klienten einer Methode anzupassen. Somit ist es dringend erforderlich unterschiedliche Methoden anwenden zu können.11

Man muss beachten, dass es kaum möglich ist, eine bestimmte Situation oder Problem unter Einbeziehung eines Konzeptes zu bearbeiten. Deswegen müssen Fachkräfte in der Lage sein, Konzepte für deren Anwendungsbereich im Hinblick auf die Rahmenbedingungen zu konkretisieren und wenn notwendig zu modifizieren. Das methodische Handeln greift auf das bisher erworbene Handlungs- und Interventionswissen zurück, es kombiniert und variiert situationsbedingt und zielgerichtet Teilelemente der verschiedenen Wissensbestände.12

[...]


1 Vgl. Eiber, J./Träg, U. (2008), S. 207f.

2 Vgl. ebenda, S. 201f.

3 Vgl. Galuske, M. (2003), S. 197.

4 Vgl. Galuske, M. (2007), S. 20f.

5 Vgl. Maus, F./Nodes, W./Röh, D. (2008), S. 50f.

6 Galuske, M. (2007), S. 24.

7 Vgl. von Spiegel, H. (2008), S. 72f.

8 Ebenda, S. 73.

9 Vgl. ebenda, S. 73 - 77.

10 Vgl. von Spiegel, H. (2008), S. 82f.

11 Vgl. Galuske, M. (2003), S. 205.

12 Vgl. von Spiegel, H. (2008), S. 76f.

Fin de l'extrait de 19 pages

Résumé des informations

Titre
Methoden in der Sozialen Arbeit und Mediation
Université
University of Trier
Note
2,3
Année
2009
Pages
19
N° de catalogue
V199719
ISBN (ebook)
9783656261964
ISBN (Livre)
9783656263333
Taille d'un fichier
433 KB
Langue
allemand
Mots clés
Mediation, Methoden
Citation du texte
Anonyme, 2009, Methoden in der Sozialen Arbeit und Mediation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199719

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