Enzyklopädie der Diskmags


Livre Spécialisé, 2012

189 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Amber

Amnesia

Anothermag

Armor of the Gods

Autark

Bad News

Becanne

Belgian Scene Report

Budyn

Bytes of Wisdom

Byteshop

Caustic Verses

CFX News

Channel

Cheese

Contrast

Daskmig

Defcon

Delta

Demojournal

DemoNews

Dragon

Eedmag

Eurochart

Flash

Fleur

Fuzzby

Genetic Dreams

Heroin

Hoax

Hugi

Imphobia

Infinity

Infused Bytes

Insight

Lookain Fanz

Luna

Maniac

Mudia Art

New World Order

Obtain

Pain

Palantir

Parrot

Planet

Public Incantation

Pulse

Restless

Rift

Savage Charts

Scenial

Shine

Showtime

Smok

Splash

Static Line

Subkult

Sunray

Tankard

Testimony of the Ancients

The Scene Post

The Utopians News

Total Disaster

Totem

Trip

Trip 2 Hell

TUHBzine

Userflag

Vinyl

Volvo

What?!

Wilby

Worldcharts (Future Crew)

Worldcharts (Hoodlum)

Xtravaganza

Yahoo

Zen Little Tattles

Zine

Abschließende Bemerkungen

Glossar

Einleitung

Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit den Diskmags der internationalen Demoszene. Diskmag, ein Kofferwort aus Diskette und Magazin, bezeichnet eine elektronische Zeitschrift, die ursprünglich durch Weitergabe und Versand von sie enthaltenden Datenträgern (Floppy-Disks) verbreitet wurde. Als das Internet populär wurde und Diskmags vornehmlich über FTP-Server vertrieben wurden, wurde die Bezeichnung aus Traditionsgründen beibehalten. Diskmags zeichnen sich durch eine in der Regel mit Musik unterlegte grafische Benutzeroberfläche aus, die in den meisten Fällen speziell für die jeweilige Zeitschrift von einem Team aus Programmierern, Grafikern und Komponisten entwickelt worden ist. Diese Publikationsform existierte schon Jahre, bevor die ersten Onlinemagazine aufkamen. Im Unterschied zu Onlinemagazinen können Diskmags zudem offline gelesen werden, was vor allem in den ersten Jahren der breiten Nutzung des Internets relevant war, als man sich über die Telefonleitung einwählte und minutenweise abgerechnet wurde. Ihre Blüte hatten Diskmags in den 1990er Jahren. Mittlerweile gibt es nur mehr wenige aktive Diskmags; das Medium Diskmag wurde durch das „Web 2.0“ verdrängt.

Diskmags erschienen in verschiedenen Sprachen, vom Deutschen bis zum Russischen, und für verschiedene Computer-Plattformen, wie Commodore 64, Amiga, Atari und PC. Im vorliegenden Buch konzentriere ich mich auf diejenigen Diskmags, die für den PC erschienen sind. Dabei gibt es zwei Arten von PC-Diskmags: solche für MS-DOS (die älteren) und solche für Windows. Die Diskmags für MS-DOS können auf modernen Rechnern mit Hilfe des DOSBox-Emulators, zu finden auf www.dosbox.com, in der Regel ohne Probleme gelesen werden. Die Windows-Diskmags benötigen gar keinen Emulator

Amber (1999)

Amber war eines der ersten polnischen Diskmags, das vollständig in englischer Sprache publiziert wurde. Die erste Ausgabe erschien im Juni 1999, die zweite, die zugleich die letzte sein sollte, im Dezember 1999. Herausgeber war Dj Regal von den Gruppen Altair und Tatanka. Als Mitherausgeber fungierte Misha von Tatanka. Bevor er Amber machte, war Dj Regal Redakteur des vornehmlich polnischsprachigen Szene-Diskmags Tankard. Misha war Herausgeber von Total Disaster, einem Diskmag, das ebenfalls rein polnischsprachig war, bis auf eine Ausgabe, die in Englisch vorlag.

Amber #1 und #2 (sowie der kurze, animierte Ankündigungstext Amber #0, der im Dezember 1998) erschien) können von scene.org heruntergeladen werden. Amber läuft ohne Probleme mit DOSBox.

Amber #1

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Engine von Amber #1 (Juni 1999) wurde von HeY und Pyshtoff von Tatanka entwickelt; es handelte sich um dieselbe Engine, die auch im Diskmag Total Disaster verwendet worden war. Das audiovisuelle Erscheinungsbild von Amber entsprach dem der meisten Diskmags: Nach dem Starten kam ein Titelbild, und die Musik begann zu spielen. Nach einem Klick wurde das Hauptmenü angezeigt, wo man eine der Rubriken (Editorials, Scene, Misc) auswählen konnte. Innerhalb der Rubriken wurden die Überschriften der Artikel aufgelistet; klickte man eine Überschrift an, wurde der zugehörige Text angezeigt. Als Schriftart wurde eine Blockschrift verwendet. Das Layout war einspaltig, und durch Einfügen von Abständen zwischen den Wörtern wurde eine Art Blocksatz geschaffen. Das Hintergrundbild blieb im ganzen Magazin dasselbe. Am unteren Bildschirmrand befanden sich einige Buttons, mit denen man das Magazin verlassen, zum Menü zurückkehren, zum vorigen Bild wechseln, Musik auswählen oder auf die Hilfeseiten zugreifen konnte.

Amber #1 enthielt zwei Musikstücke von Lesnik von Altair und jeweils eines von Bigyo von Tatanka und Singer von Altair. Die Grafik stammte von Misha. Die Textmenge betrug 450 Kilobyte und war von etwa 20 Autoren geschrieben worden. Die meisten Artikel waren ursprünglich in polnischer Sprache verfasst und dann von BlueShade von Altair und Shredder von Aion ins Englische übersetzt worden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Szene-Rubrik wird mit der Ankündigung der Regeln der Amber-Wettbewerbe eröffnet. Es gibt Wettbewerbe für 100x100-Pixel-Grafiken, 100kb-Musik und 256-Byte-Intros. Es folgen die Resultate des vorigen 100x100-Pixel-Grafik-Wettbewerbs, der vom Diskmag Total Disaster organisiert wurde. Dann kommen ein Partyreport über die Quast 1998 und ein Statement zur Musikauswahl auf der Rush Hour 1998. Es gibt Artikel darüber, wie man Anfängern helfen sollte, und ob es gut ist, Mitglied mehrerer Gruppen zu sein. In einem weiteren Artikel vergleicht Bzykoo die Szene mit einem Gefängnis. Allgemein kann man sagen, dass viele Artikel von fragwürdigem Interesse sind; die Mehrzahl der Artikel in Amber #1 machen solche Texte aus, die von den Redaktionen anderer Diskmags als Platzfüller betrachtet würden. Doch es gibt auch Reviews von einigen polnischsprachigen Diskmags, die besonders des Polnischen unkundige Personen interessieren könnten. Die Ausgabe enthält ferner zwei Interviews (Byter von Blasphemy und KusmuQue) und eine Menge Party-Wettbewerbsresultate.

In der Rubrik Bonus sind eine lesbische Liebesgeschichte und mehrere Scherzartikel zu finden. Einige davon wurden ursprünglich nicht für Amber geschrieben, sondern stammen aus dem Internet.

Amber #2

Die Engine von Amber #2 (Dezember 1999) ist dieselbe wie die, die in Amber #1 verwendet wurde, und unterscheidet sich nur durch die neuen Grafiken, welche erneut von Misha erstellt worden sind. Die Musik stammt von Lluvia von der Gruppe Bomb, Towerx von Astroidea, G-day von Quad und Core-nick von Tatanka.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Amber #2 hat dieselbe Rubrikenstruktur wie Amber #1. Innerhalb der Szenerubrik finden sich die Resultate der Wettbewerbe, die in der vorigen Ausgabe ausgeschrieben waren, und die Regeln für die neuen Wettbewerbe. Es gibt erstmals Charts (131 Personen gaben ihre Stimme ab, die Kategorien sind Gruppen, Demos, Intros, Mags, Coder, Grafiker, Musiker, Raytracer, Textschreiber, Redakteure) sowie eine News- und eine Message-Rubrik. Ein interessanter Artikel trägt den Titel „From perspective of sewer“. Darin beschreibt Magoth, wie es dazu gekommen ist, dass er einen Tag lang das Leben eines Bettlers geführt hat. Es gibt ferner Interviews mit Radix und Psychic Symphony. Misha beschreibt Schritt für Schritt, wie er das Titelbild von Amber #1 erstellt hat. Wie in der vorigen Ausgabe gibt es viele Artikel, die man normalerweise als Platzfüller betrachten würde. Diese Artikel behandeln unter anderem das Wesen der Szene, was Menschen dazu bringt, sich der Szene anzuschließen, warum manche Szener faul sind und warum es in Musikwettbewerben Dateigrößenlimits gibt. Schließlich findet man wieder einmal Unmengen an Partyresultaten vor.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Bonusrubrik ist viel weniger umfangreich als in der vorigen Ausgabe. Sie enthält nur sieben Artikel. Drei davon wurden von Mitgliedern der Gruppe Access Denied geschrieben, der Gruppe, die früher das Diskmag Scenial herausbrachte. Ein Artikel behandelt fiktive Computerviren wie etwa das PSI-Virus, welches den Code anderer Programme optimiert. Erneut gibt es auch eine lesbische Liebesgeschichte im Magazin.

Amnesia (1999)

Amnesia war das Diskmag von Paranoid, einem früheren Mitglied der Gruppe Eclipse, das aus Irland stammte. Die einzige erschienene Ausgabe kann von scene.org heruntergeladen werden. Die Engine ist für Windows und funktioniert anstandslos auf modernen PCs.

Amnesia #1

Amnesia #1 erschien im März 1999. Obwohl es ein Demoszene-Diskmag sein soll, enthält es auch viele Artikel über Hacking, Phreaking und Softwarepiraterie.

Das Magazin wird mit einem Installationsprogramm ausgeliefert. Die Engine wurde mit MS Visual Basic 4.0 programmiert. Sie ist ziemlich einfach, arbeitet im Fenstermodus, verwendet MIDI-Musik (die leider nicht abgedreht werden kann) und kommt ohne Grafik aus. Der Grund dafür besteht darin, dass Paranoid nicht in der Lage war, einen Grafiker oder Musiker zu finden, der zu seinem Magazin beitragen wollte.

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Die Zeitschrift stellt sich als schwarzes Fenster von einer Größe von 640x480 Pixeln dar, das in der Mitte des Bildschirms angezeigt wird. Ganz oben werden der Name des aktuellen Artikels sowie Icons für die Rückkehr zum Menü, das Wechseln zum vorigen oder nächsten Artikel und das Verlassen des Magazins angezeigt. Darunter findet sich ein rotes Amnesia-„Logo“ in einem Standard-Windows-Zeichensatz; aus diesem Grund gab Paranoid im Impressum an, die „Microsoft font drawers“ seien für die Grafiken verantwortlich. Der Text wird in einem grafischen Oberflächenelement namens „RTB control“ angezeigt. Er liegt im Rich Text Format (RTF) vor, das verschiedene Schriftsätze, Farben, Größen, Stile usw. unterstützt.

Nach dem Beenden wird das Impressum behandelt. Um daraus auszusteigen, reicht ein Mausklick.

250 Kilobyte Text enthält diese Ausgabe, was relativ viel dafür ist, dass Paranoid das meiste selbst geschrieben hat. Insgesamt sind es 35 Artikel.

Im Editorial und den nachfolgenden Texten, wie „Amnesia Technical Info“, entschuldigt sich Paranoid für die Verzögerung des Erscheinens und geht auf erwartete Kritik an der Oberfläche und den Artikeln ein. Sein Schreibstil vermittelt einen entspannten Eindruck, und die Texte sind in einem guten Englisch geschrieben. Paranoid meint, das Magazin richte sich an Jugendliche ab einem Alter von 15 Jahren. Er macht darauf aufmerksam, dass das Magazin auch Themenbereiche der Computerkriminalität behandelt, was gemäß seiner Philosophie in Ordnung ist, weil er der Meinung ist, dass nichts zensiert werden sollte.

In „Eclipse – Some Information“ erklärt Paranoid, dass er Amnesia ursprünglich nicht alleine machen wollte. Als er in der Amiga-Szene aktiv war, sei er Mitglied der erfolgreichen Gruppe Eclipse gewesen, die für den Amiga ein Diskmag desselben Namens herausgab. Die meisten ehemaligen Eclipse-Mitglieder, die er bat, an seinem neuen Projekt teilzunehmen, lehnten jedoch ab, weil es ihnen an Zeit mangle. So blieb Paranoid allein. Er ist sich bewusst, dass es gefährlich ist, etwas im Alleingang zu produzieren, ohne Mitarbeiter, die ihm zuverlässig Grafik, Musik, Artikel usw. liefern. Aber er hofft, dass sich im Lauf der Zeit eine „Gang“ von regelmäßigen Amnesia-Unterstützern herauskristallisieren werde.

Der Artikel „Amnesia Vs The World“ sollte eigentlich „Amnesia Vs The World Wide Web“ heißen. Paranoid erklärt, warum er sich dazu entschlossen hat, Amnesia als Disk- und nicht als Onlinemagazin zu konzipieren.

Da das Magazin später als geplant erschien, enthält es einige veraltete Artikel. Ein Beispiel ist der nachfolgende Text, „Essential Scene Links!“. Wie Paranoid schreibt, hat er vor dem Erscheinen der Zeitschrift die Artikel nur flüchtig überarbeitet. Daher fehlen einige wichtige neue Websites oder die Links sind falsch. Die meisten Links betreffen die Demoszene, und es gibt nur einige wenige Warez-Links. Zu allen Adressen sind einige Zeilen an Kommentaren beigefügt. Weitere Adressen finden sich im „Amnesia Scene Directory“, hier jedoch ohne Kommentare.

Diese Ausgabe enthält drei Interviews: eines mit Paranoid selbst, eines mit einem bekannten Demoszener (Marvel von der Future Crew) und eines mit einem Underground-BBS-Szener (Tornak). Die ernst gemeinten Fragen sind individualisiert, und jedes Interview wird durch einige Scherzfragen abgerundet, wie etwa, was die Interviewpartner tun würden, wenn sie allein auf einer Insel leben müssten und nur drei Gegenstände mitnehmen dürften, wer die sexyste Frau ist und welche Kleidung sie beim Beantworten der Interviewfragen trugen.

Einige der allgemeinen Szene-Artikel könnte man schon aus dem Hugi kennen, wie „Ramblings On The Scene“, „Computers For Mankind!“ oder „Linux Hate Campaign!“. Sie wurden von Paranoid geschrieben. Einige weitere Artikel wurden scenelink.org entnommen, einer Warez-/Underground-Support-Site, und ein paar schließlich wurden exklusiv für Amnesia geschrieben. Einer davon ist „Prophets of Doom!“. Hier präsentiert Paranoid seine Ansichten zur Debatte, ob die Szene am Eingehen sei. Er erklärt, dass es diese Befürchtungen schon vor Jahren gegeben hat, als er am Amiga aktiv war. Dennoch ist er der Meinung, dass die PC-Szene nur ein armseliger Abklatsch der alten Amiga-Szene sei, und bringt Verbesserungsvorschläge.

„Warez Sites Are Shit“ ist eine harsche Kritik an den semikommerziellen Warez-Sites ohne Szene-Bezug, die den Internet-Underground dominieren. Im nachfolgenden Artikel, „Emulation Zone“, bespricht Paranoid einige Videospiel-Emulatoren für den PC. Danach kommen Ratschläge für Leute, die eine neue Szene-Gruppe gründen wollen. Der Artikel endet mit dem selbstironischen Satz: „There ya go, follow these steps, and your group could become the next Razor 1911 or the next Future Crew - ignore them, and your group will become the next Eclipse! ;)“

„Killing Modem Time!“ ist ein eher humorvoller Artikel mit einigen Vorschlagen, was man tun könnte, während man etwas aus dem Internet lädt. Er wurde geschrieben, als Paranoid Netscape Communicator 4 herunterlied.

Die „General Scene“-Rubrik endet mit einem Artikel, der mit der Szene gar nichts zu tun hat: In „Video View!“ bespricht und bewertet Paranoid mehrere Filme.

Die nächste Rubrik heißt „Hacking + Phreaking“ und besteht aus drei Artikeln: Geschichte des Hackertums, 26 Kilobyte lang, der Website scenelink.org entnommen; ein Artikel über „The Secret Warez Underworld“, ursprünglich aus dem Magazin Forbes, der für Szenegänger eher erheiternd sein dürfte; und ein unterhaltsamer Text eines gewissen „PhreakMaster P“ über seine Erfahrungen mit einer Phreaking-Technik namens Carding.

Die letzte Rubrik, „Amnesia“, enthält alles, was nicht in vorige Rubriken passte. „The Melting Pot“ ist eine kurze Sammlung von Texten, die zum Nachdenken anregen sollen. Jeder darf zu dieser Kolumne beitragen. „Amnesia MailBag“ enthält einige echte Briefe, die an Paranoid geschickt wurden, sowie einige erfundene. Amüsanterweise findet sich in diesem Diskmag auch der so genannte „Hugi^Amnesia VoteSheet“, der aus Hugi #11 (Juni 1998) stammt – was wiederum zeigt, dass die Inhalte von Amnesia #1 zum Teil veraltet sind. Schließlich stellt Paranoid den Lesern einige Diskmags vor (Hugi, Fleur, Pain) und verabschiedet sich bis zur nächsten Ausgabe.

Anothermag (1998)

Anothermag war offiziell ein Diskmag der Gruppen Tobakk Porno und Fyrverkeri. In Wirklichkeit wurde es vor allem von einer Person gemacht: XCene. Er entwickelte den Code und die meisten Grafiken und war auch die Redaktion. Nur eine Ausgabe wurde jemals veröffentlicht. Auf modernen PCs läuft sie sogar ohne DOSBox. Man kann sie von scene.org herunterladen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anothermag #1

Anothermag #1 erschien im Februar 1998 heraus. Mit Musik von Smash von Tesko und Jogeir von Pulse, gab sich sein Erscheinungsbild eher konventionell: Nach dem recht guten Titelbild (von dineS von Contract) kam das Hauptmenü, wo man die Artikelauswahl traf. Das gesamte Magazin wurde mit der Tastatur kontrolliert, und die Bedienung war relativ schwierig, weil sich der Cursor schnell bewegte. Die Artikel wurden, ähnlich wie in Imphobia, in einem zweispaltigen Layout mit einem einfarbigen Schriftsatz von fixer Breite angezeigt. Innerhalb der Artikel blätterte man mit den Pfeiltasten nach links/rechts. Am unteren Bildschirmrand wurde ein Fortschrittsbalken angezeigt.

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Nach dem Editorial war die erste Rubrik in diesem Magazin die Charts-Rubrik. 15 Personen hatten sich an der Abstimmung in den Kategorien Demos, Intros, Fast-Intros, Utilitys, Rectum-Cauda-Nicknames, Diskmags, Babes, Armbänder und Superhelden beteiligt. Alles, wofür gestimmt worden war, wurde aufgelistet. Danach kam die „What?! Scene“-Rubrik. Sie bestand aus Messages, Adverts, News, einem Artikel über Demos von Vastator und den Resultaten von Piffis Programmierwettbewerb, der in V.o.l.v.O #1 ausgeschrieben worden war. Die nächste Rubrik hieß „Universe Uncovered“ und bestand aus vermischten Inhalten. Der erste Artikel, eine McDonald’s-FAQ, lag als einziger in norwegischer Sprache vor. Die anderen Artikel behandelten AIDS-Forschung (kann HIV via Oralsex verbreitet werden?), eine Verschwörungstheorie bezüglich Nokia, MDMA (Ecstasy) und dass ein 7-Hz-Ton Hühner töten kann. Schließlich gab es noch eine „GamerLamerSexxion“ mit nur einem Artikel, der das Spiel Haemal betraf.

Armor of the Gods (1998)

Armor of the Gods war ein Diskmag aus Russland, das in den Jahren 1997 und 1998 erschien. Die ersten drei Ausgaben, herausgegeben von Warhawk von der Gruppe Religion, lagen beinahe zur Gänze in russischer Sprache vor. Die vierte und letzte Ausgabe, herausgegeben von Programmer von Universe, hatte sowohl eine englische als auch eine russische Sektion.

Armor of the Gods ist auf scene.org erhältlich. Die vierte Ausgabe funktioniert auf modernen PCs offenbar leider nicht einmal mit DOSBox. Es wird lediglich das Titelbild angezeigt.

Armor oft the Gods #4

Armor #4 (Untertitel: "Reborn") erschien im Juli 1998. Die Engine wurde von Warhawk entwickelt. Als Titelbild wurde das Bild „Calia“ von Made von der Gruppe Bomb verwendet, das auf der Demoparty The Party 1997 den 15. Platz erreicht hat. Die Hintergrundgrafiken stammen von Greenpix7 von Universe und die Musik von Tangerine von T-Rex sowie Xhale.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Übergang vom Titelbild zum Hauptmenü ist sehr flüssig. Das Hauptmenü selbst ist, wie in Imphobia, in drei Teile unterteilt: Oben das AOG-Logo, in der Mitte das Textfenster mit den Hintergrundgrafiken und unten anstelle eines Fortschrittsbalkens der Name des aktuellen Artikels.

AOG wird mit der Maus gesteuert. Die Tastatur kann nur zum Scrollen innerhalb der Artikel verwendet werden, aber nicht im Hauptmenü. Ein Artikel wird durch Klick mit der linken Maustaste ausgewählt. Gescrollt wird mit der Maus, indem man den Zeiger zum linken oder rechten Bildschirmrand bewegt. Mit der rechten Maustaste steigt man aus dem aktuellen Artikel oder, im Hauptmenü, aus dem Magazin aus. Das ist alles sehr ähnlich wie in Imphobia. Um ins Musikmenü zu gelangen, muss man den Mauszeiger ans untere Ende des Bildschirms führen, was an Autark erinnert. Das Musikmenü ist ein Rechteck mit den Buttons „stop“, „play“, select tune 1“ und „select tune 2“, einer Anzeige, die an eine Stereoanlage erinnert, einem Lautstärkeregler und dem Namen des aktuellen Musikstücks. Indem man die Maus nach oben bewegt, lässt man das Musikmenu wieder verschwinden.

Die Gestaltung des Textfensters ist ähnlich wie in Imphobia: Das Fenster besteht aus zwei Spalten, jede davon hat eine Breite von 38 Zeichen und eine Höhe von 15 Zeilen. Man kann jedoch nicht spaltenweise scrollen, sondern immer nur zwei Spalten auf einmal.

Nur im Hauptmenü werden mehrere Textfarben verwendet. Dafür werden in manchen Artikeln eingebettete Bilder angezeigt.

Nach Verlassen des Hauptmenüs zeigt die Engine ein Abschluss-ASCII-Bild an, bevor sie zum Betriebssystem zurückkehrt.

AOG #4 besteht aus drei Sektionen, der „International Section“, der „Russian Section“ und der Sektion „Interesting Stuff“ (in englischer Sprache). Die „International Section“ teilt sich wiederum in die Rubriken Main (Editorial, News und Gerüchte), Party (Einladungen, Reportagen und Resultate), Artikel („How to make the best demos“, „Tips for IT to XM Conversion“, „Friendly Sceners“ und andere Artikel), Interviews (Virago, GooRoo und Amusic), Charts (Top 10 Demogroups, Grafiker, Komponisten, Coder, Demos), Hardware (nur ein Artikel: „Soundcards Review“) und Nonsens (Kurzgeschichten und Witze). Alles in allem enthält AOG #4 500 Kilobyte an Artikeln. 38 Personen nahmen an den Charts teil, die meisten davon Russen.

Viele der englischen Artikel wurden dem Coders F/X BBS Newsletter oder anderen Diskmags entnommen. Dieses „Recycling“ der Artikel erfolgte mit Einverständnis der anderen Zeitschriftenherausgeber, die Teil von The E-Mag Network (TEN) waren, einer Mailingliste, in der einige Diskmagherausgeber Artikel untereinander austauschten.

Außerdem enthält AOG #4 eine Grafik-Galerie mit den Bildern „Angelic Particles“ von Danny und Louie, „Trapped“ von Orome und „Just another Story“ von Orome. Wie viele Bilder von Demoszene-Künstlern, stellen auch die meisten dieser Bilder unvollständig gekleidete Damen dar.

Die News-Rubriken sind klein. Die internationalen News wurden vorwiegend den Votesheets entnommen und sind nach den Einsendern geordnet. Insgesamt sind sie drei Spalten lang. Die russische News-Rubrik ist umfangreicher. Eine interessante Idee ist, dass Programmer nach jeder Nachricht seine Einschätzung gebracht hat, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Nachricht der Wahrheit entspricht.

Leider finden sich einige Layout- und Rechtschreibfehler in den englischen Artikeln und dem Hauptmenü („Mekka and Symphosium“ [sic]), und einige Party-Resultate wurden dem Zeichensatz nicht angepasst.

Dem Magazin liegt eine ZIP-Datei bei, die ein Beispielprogramm zu dem russischen Vesa-Tutorial von Warhawk enthält.

Sowohl aus technischer als auch aus inhaltlicher Sicht war Armor of the Gods #4 für seine Zeit ein gelungenes Diskmag.

Autark (1996)

Autark stammte von der deutschen Gruppe N-Factor. Chefredakteur war Diskhawk. Nur eine einzige Ausgabe ist erschienen. Angeblich waren ein Festplattencrash, Verlust von Kontakten zur Szene und zu geringe Unterstützung von den Lesern die Gründe, warum Diskhawk aufgab.

Autark läuft auf modernen PCs sogar ohne DOSBox, aber da kein EMS-Speicher detektiert wird, gibt es keine Musikwiedergabe. Mit DOSBox funktioniert die Musikwiedergabe, aber die Zeitschrift läuft dadurch viel langsamer. Autark #1 (und die kleine Vorschau, die zwei Monate zuvor erschienen war) kann auf scene.org heruntergeladen werden.

Autark #1

Autark #1 kam im August 1996 heraus. Seine Oberfläche unterscheidet sich in angenehmer Weise von denen anderer Demoszene-Diskmags. Der Code stammt von Prodatron, die Grafik von CiDER, und Musik wurde von The Rew von Nostalgia, KB und C.O.N.S. von N-Factor beigesteuert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Benutzeroberfläche arbeitet im Grafikmodus 12h (640x480, 16 Farben) und hat für die geringe Farbanzahl eine erstaunliche grafische Qualität. Nach einem kurzen Intro (zoomendes Autark-Logo) gelangt man zum Hauptbild, wobei in der oberen Hälfte das Editorial angezeigt wird und die untere Hälfte ein Autark-Logo enthält. Es erscheint dann von unten kommend das Artikelmenü, in dessen linken Teil man die Rubrik auswählt (General, Charts, Scene, Politic, Music). Im rechten Teil werden die Artikelüberschriften und die Autoren der ausgewählten Rubrik angezeigt.

Nach Auswahl eines Artikels verschwindet das Artikelmenü, und der ausgewählte Artikel wird angezeigt. Bewegt man die Maus nach unten zum Autark-Logo, erscheint eine Liste von Kommandos wie Print oder Quit, die man entweder durch Anklicken oder durch Bewegen des Mauszeigers zum unteren Bildschirmrand auswählen kann. Innerhalb der Artikel wird wie in Imphobia gescrollt. Auch Tastatursteuerung wird unterstützt.

Hinter den Artikeln wird ein Hintergrundbild angezeigt. Die Textanzeige unterstützt Mehrfarbigkeit. Es gibt mehrere Schriftsätze (auch solche mit variabler Zeichenbreite), verschiedene Absatzausrichtungen, eingebettete Grafiken und Links. Artikel können weiters ausgedruckt und auf die Festplatte gespeichert werden.

Autark #1 ist zweisprachig. Während die Szene-Rubrik hauptsächlich in Englisch vorliegt, ist die Politik-Ecke vorwiegend deutsch. Etwa 25 Personen haben Artikel beigetragen, darunter auch einige Nicht-Szener. Insgesamt enthält das Mag fast 600 Kilobyte an Texten in etwas weniger als 100 Artikeln.

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Abgesehen von den üblichen Charts (Top 15 der Kategorien Gruppen, Demos, Intros, Partys, Coder, Musiker, Grafiker, Mailswapper, Mailboxen, Homepages, Diskmags, Biersorten; 50 Personen haben mitgestimmt), Party-Einladungen, Reportagen, Resultate, News, Messages und Adverts, finden sich vorwiegend Artikel zu den Themen Mailswapping und 8-Bit-Szene. Die Interviewpartner dieser Ausgabe sind Fuzzel von Masque und IronEagle. Es gibt einen Programmierartikel, dieser behandelt 2D-Bitmap-Waving. Die Szenerubrik enthält auch einige Rezensionen. Die Politikecke behandelt vornehmlich den Transrapid (sehr ausführliche Reportage!) und verschiedene Konzepte von Gesellschaftsformen. Weiters gibt es eine Musikecke mit einer Reportage von der Loveparade 1996.

Alles in allem ist es eine gelungene Erstausgabe und schade, dass diese Ausgabe auch die letzte sein sollte.

Bad News (1995 - 1996)

Bad News war ein polnisches Diskmag, das in einigen Ausgaben auch eine englische Sektion enthielt. Der Herausgeber dieser Ausgaben war Akira von Surprise!Productions, der sich später der Gruppe Pulse anschloss. Alle besprochenen Ausgaben können von scene.org heruntergeladen werden und funktionieren mit DOSBox.

Bad News #3

Bad News #3 erschien im Oktober 1995 als gemeinsames Werk der drei Demogruppen Substance, Surprise!Productions und The Grid. Entwickelt wurde die Engine von Sebl von The Grid. Die Grafiken stammten von Sketch von Surprise!Productions und die Musik von Falcon von Substance, Key G von Substance, Raiden von Substance und Scorpik von Surprise!Productions.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Nach dem Titelbild gelangte man zum Hauptmenü, wo man zwischen den Rubriken Welcome, The Charts, Polish Zone, English Zone, Credits und Advertisement auswählen konnte. Insgesamt waren es mehr als 800 Kilobyte an Artikeln, davon 100 Kilobyte auf Englisch.

Chart-Kategorien waren Gruppen, Demos, Intros, Coder, Grafiker, Musiker, Swapper (jeweils international sowie polnisch), Diskmags, unpopuläre und „lahme“ Szener, Spiele, Papierzeitschriften, Frauen, Filme und Getränke. 45 Personen hatten mitgestimmt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In der English Zone konnte man Nachrichten und Gerüchte ebenso wie „Crazy news“ (Ausgedachtes) lesen. Es gab Interviews mit Ervin von Abaddon und Gredon von FSN, Artikel über das Rippen von Samples, Disk-Sealing und warum andere Diskmags keine Swappercharts enthielten. Ferner fanden sich Demorezensionen, Partyreportagen und Zitate.

Inhaltlich war die English Zone von Bad News #3 im Vergleich mit anderen Diskmags der damaligen Zeit gut. Die Grammatik war aber nicht ideal.

Bad News #4

Bad News #4 wurde im April 1996 veröffentlicht. Nach dem wunderbaren Titelbild von Niko von der Gruppe Pulse wurde das Hauptmenü angezeigt, welches dieselben Rubriken wie Bad News #3 enthielt. Die Grafiken waren von Sketch von Pulse gezeichnet worden. Leider war der Kontrast innerhalb des Hintergrundbilds relativ groß, was das Lesen erschwerte. Die Musikstücke wurden von XTD und Scorpik, beide Mitglieder der Gruppe Pulse, angefertigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Chartkategorien waren diesmal Gruppen, Demos, Intros, Coder, Grafiker, Musiker, Swapper, Diskmags, Musicdisks, Slideshows, Spiele und Filme. Es gab keine polnischen Charts mehr, nur mehr internationale. 94 Personen hatten sich an der Abstimmung beteiligt, eine beachtliche Zahl.

Außer den üblichen Kolumnen enthielt die Szenerubrik der English Zone Artikel über Animationen in Demos, Ansichten zum Swapping, Partyreportagen und sechs Interviews (Darkness von Imphobia, Metal von Analogue, Unreal von Pulse, Maf von Camorra, Gatekeeper von Xtacy und Yarpen von Substance). Die Unterrubrik „Forum“ enthielt Artikel über Metal-Musik, Computerspiele, Todesstrafe, Toy Story und Windows 95.

Becanne (2005)

Becanne war eine Zeitschrift im PDF-Format. Herausgegeben von Humphrey von der Gruppe Centolos, lagen die ersten drei Ausgaben in spanischer Sprache vor. Die vierte und letzte Ausgabe war in Englisch. Alle Ausgaben können von scene.org heruntergeladen werden.

Becanne #4

Becanne #4 wurde im Februar 2005 veröffentlicht, ein Jahr nach der ersten Ausgabe. Wie alle Ausgaben hat auch diese ein sehr professionell wirkendes Layout mit einer bis drei Spalten pro Seite, Fotos und anderen Bildern sowie verschiedenen Hintergrundgrafiken. Der Umfang beträgt einschließlich Titel- und Rückseite 40 Seiten. Inhaltlich finden sich ein Interview mit dem Coder Trace von xplsv, eine Reportage der Bcn Party 100, Teil 3 eines Tutorials über Texturgenerierung (die ersten beiden Teile wurden auf Spanisch veröffentlicht), ein Artikel über deutsche Demopartys und mehrere jeweils eine Seite lange Statement von einzelnen Szenern wie Crest, Spock, Sergeeo und ps.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wie man im Editorial lesen kann, wollte Humphrey seinen Posten als Herausgeber und Chefredakteur abgeben, damit ein frischer Geist in das Magazin einziehen könne. Da jedoch niemand den Posten übernehmen wollte, wurde das Magazin eingestellt.

Belgian Scene Report (1995 - 1998)

Belgian Scene Report erschien zuerst als einfache Textdatei. Nur die letzten drei Ausgaben, 11 bis 13, waren Diskmags im eigentlichen Sinn. Der Redakteur der ersten fünf Ausgaben war Bytemare. Ausgabe 6 wurde von Hacker gemacht und die restlichen Ausgaben von Baxter.

Belgian Scene Report kann von scene.org heruntergeladen werden. Die Ausgaben 11 und 12 funktionieren mit DOSBox. Nur mit Ausgabe 13 gibt es Probleme.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die regulären Elemente von BSR, die bereits in Ausgabe 1 anzutreffen sind, sind News und eine Liste belgischer Gruppen mit spezifischen Informationen. Einige der älteren Ausgaben enthielten auch ganze Infofiles von Gruppen. Ab Ausgabe 2 gab es auch Artikel und Kurzgeschichten, Letztere ohne Szenebezug. Beispielsweise enthielt Ausgabe 8 ein Interview mit dem französischen Coder Skal und Ausgabe 12 ein Interview mit Darkness of Imphobia. Einige Ausgaben enthielten auch kurze Partyreportagen.

Die drei letzten Ausgaben sind ausführbare Dateien und zeigen zuerst ein Titelbild an. Im eigentlichen Magazin kann man mit Hilfe der Buttons am unteren Bildschirmrand die Rubrik auswählen, die man lesen will. Gescrollt wird, indem man den Mauszeiger zum oberen oder unteren Bildschirmrand bewegt und klickt.

Die meisten Ausgaben enthielten zwischen 30 und 50 Kilobyte an Texten.

Budyn (1996 - 1997)

Budyn entstand durch Fusion der beiden polnischen Diskmags Smok und Izwestia. Es ist vornehmlich in polnischer Sprache, aber die ersten beiden Ausgaben enthielten auch kleine englische Rubriken. Budyn kann von scene.org heruntergeladen werden und funktioniert mit DOSBox.

Budyn #1

Budyn #1 erschien im Juni 1996. Herausgeber war Astra, vormals Herausgeber von Smok. Die englische Rubrik nahm im Menü eine Spalte ein. Sie enthielt Interviews mit Darkness, Necros, Rage und Schwarz und ein paar Artikelchen. Leider ist die Engine fehlerhaft und erlaubt kein flüssiges Scrollen, so dass man die Texte nicht vollständig lesen kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Budyn #2

Budyn #2 vom Dezember 1997 war mit 2,4 Megabyte an Artikeln eines der umfangreichsten Diskmags aller Zeiten. In englischer Sprache lagen allerdings nur wenige vor (insgesamt 30 Stück).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abgesehen von Adverts und News gab es unter anderem zwei Interviews (Laila und Smade), ein paar Partyreportagen und einen Programmierartikel (über Streams in Pascal). Bemerkenswert ist das Interview mit Laila von der Gruppe Crusader Girls. Crusader Girls war eine Untergruppe von Crusaders, die Mädchen vorbehalten war. Sie wurde auf der Party The Gathering gegründet (vermutlich im Jahr 1996). Die Programmiererin Candy beherrschte vor dem Besuch dieser Party nur HTML. Auf der Party lernte sie dann „richtig“ zu programmieren und entwickelte ihre erste Demo.

Bytes of Wisdom (1998)

Bytes of Wisdom wurde von der slowenischen Gruppe Septic herausgegeben. Die ersten drei Ausgaben waren in slowenischer Sprache. Die Ausgaben 4 und 5 waren englisch. Alle Ausgaben können von scene.org heruntergeladen werden und funktionieren mit DOSBox.

Bytes of Wisdom #4

Bytes of Wisdom #4 (Januar 1998) wurde von Markoff von Septic redaktionell aufbereitet. Die Engine wurde von Logik von Septic entwickelt, und die Musik stammte von Krokar von Septic. Die Grafiken waren das Werk von Markoff von Septic (Hauptmenü) und dem russischen Künstler Greenpix7 von Universe (Titelbild).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Ausgabe enthielt nicht viel Text. Die meisten Artikel behandelten die Demoparty Abort 1997 (Reportage und Resultate), einige slowenische Gruppen und getrackte Musik. Weiters gab es ein Interview mit dem Coder Minmax von Septic und eine Liste von slowenischen Szenern.

Nach dem Aussteigen wurden einige Fotos von Abort 1997 angezeigt.

Bytes of Wisdom #5

Die neue Engine von Bytes of Wisdom #5 (August 1998) wurde von Minmax von Septic entwickelt, der auch für die Redaktionsarbeit verantwortlich war. Der Textbetrachter unterstützte nun vier verschiedene Schriftarten, farbigen Text und eingebettete Bilder. Die grafische Gestaltung wurde von Anzee durchgeführt, und die Musik stammte von Krokar.

Es gab nur elf Artikel, die 55 Kilobyte Text ausmachten. Einer war ein Interview mit Black Shadow, einem der Gründer der slowenischen Gruppe Twilight Connection. Ein anderer behandelte die Demoparty Takeover 1998 in Holland. In einem dritten Artikel beschäftigte sich Nova mit der Frage, ob die Erstellung von Kunstwerken reine Zeitverschwendung oder eine wichtige Ausdrucksform sei. Ein weiterer Artikel war über Blockaden beim Tracken von Musik. In „When Life Sux“ schrieb Minmax über einen nicht ganz typischen Tag in seinem Leben. Weiters gab es einen Artikel darüber, wie UFO-girl die Demoszene entdeckte.

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Byteshop (2011 - 2012)

Byteshop ist ein Diskmag, das vom russischen Szener closed herausgegeben wird. Beide bisher erschienenen Ausgaben können von scene.org heruntergeladen werden und sind mit DOSBox lauffähig.

Byteshop #1

Byteshop #1 erschien im September 2011. Ursprünglich war es als 4k-Diskmag geplant gewesen. Letzten Endes wurde das Projekt umfangreicher, überstieg aber nicht die Größe von 64 Kilobyte. Die Engine war, obwohl das Diskmag aus dem Jahr 2011 stammte, für MS-DOS entwickelt worden und lief im Textmodus. Sie war sehr einfach, es wurde lediglich der Text in einspaltigem Layout mit einer Schriftart mit fixer Zeichenbreite angezeigt, und der Leser konnte mit den Pfeiltasten blättern. Inhaltlich war Byteshop #1 weitgehend belanglos, die einzigen halbwegs interessanten Artikel waren die Reviews einiger Spiele und ein Tutorial über die Verwendung des Packers Crinkler in Delphi-Programmen. Dafür enthielt Byteshop #1 jedoch Charts, was es in der PC-Szene schon lange nicht mehr gegeben hatte. Leider ohne Angaben über die Anzahl der Mitstimmenden.

Byteshop #2

Byteshop #2, Untertitel „Wary Warthog“, folgte im Mai 2012. Abgesehen von den Charts gab es in dieser Ausgabe zwei interessante Artikel: Tipps zur Passwortwahl und die Vorstellung der esoterischen Programmiersprache Petrovitch.

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Caustic Verses (1996)

Caustic Verses war das Diskmag der schwedischen Gruppe Gash. Nur eine Ausgabe ist erschienen. Sie kann von scene.org heruntergeladen werden und funktioniert mit DOSBox.

Caustic Verses #1

Caustic Verses #1 erschien im Januar 1996. Es wurde von Solomon und Headcase, Mitgliedern der Gruppe Gash, herausgegeben. Auch der Code stammte von Solomon. Die Grafiken wurden von Thor von Gash gemacht und sehen ziemlich gut aus. Die Musik wurde von Tit0 von Candela, Hanser von Gash und Radix von Balance komponiert.

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Die Zeitschrift enthält nur wenige Artikel, darunter ein Interview mit Hellraiser von Cascada, Informationen zur Mostly Music Competition und Svintonet, ein Demonetzwerk, ein kurzer Bericht über The Party 1995, ein Gedicht und ein Programmiertutorial über das Bestimmen der Prozessorgeschwindigkeit (es ist eine Spur schwieriger, als man denken mag).

Caustic Verses #1 wird primär mit der Tastatur gesteuert, aber es gibt am unteren Bildschirmrand auch einige Buttons, die man mit der Maus anklicken kann. Wenn man scrollt, wird die Musik verzerrt, was als Programmfehler zu werten ist.

CFX News (1996 - 1998)

CFX News war der Newsletter der Coders F/X BBS, einer BBS, die ihren Sitz in Aschkelon, Israel hatte. Er wurde vom Sysop, Civax von Moon Hunters, herausgegeben. 34 Ausgaben sind erschienen. Die erste Ausgabe am 28. Dezember 1996.

Wie die meisten Newsletter bestand CFX News nur aus Text und hatte keine grafische Benutzeroberfläche. Der Text war aber gut formatiert und enthielt ansehnliche ASCII-Grafiken. Ab Ausgabe 26 gab es auch einen nichtgrafischen Textbetrachter, der aber in seiner Handhabung nicht sehr praktisch war.

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Die ersten Ausgaben von CFX, dem israelischen Pendant zu DemoNews, enthielten nur Ankündigungen und Statistiken. Nach einer Weile kamen Geburtstagsglückwünsche, Party-Termine und Informationen zu Änderungen des Dateienbestands hinzu. Der erste Artikel tauchte in CFX News #13 auf. Er wurde von Civax geschrieben und behandelte die Frage, ob Partys 24 oder 48 Stunden dauern sollten. Ein weiterer Artikel in einer der früheren Ausgaben befasste sich damit, ob die Partygäste, die auf israelischen Demopartys ihre Stimmen für die am Wettbewerb teilnehmenden Musikstücke abgegeben hatten, Unrecht hatten. Wie man im Diskmag Luna #1 lesen kann, passierte es auf der Party Movement 96, dass der Gewinner des Musikwettbewerbs feindselig behandelt wurde, und zu einer ähnlichen Situation soll es auch im darauffolgenden Jahr gekommen sein. In CFX News #21 fand sich eine Rezension der Musikstücke aus der Ritual 97 Musik-Compo, und Ausgabe 22 enthielt einen Artikel über Preise auf Demopartys. CFX News #24 enthielt ein Review verschiedener Soundkarten.

CFX News #26 erschien zwei Monate nach der vorangegangenen Ausgabe und war die bis dahin umfangreichste Ausgabe. Während die Ausgaben davor höchstens zwei Artikel enthielten, gab es in dieser Ausgabe ganze neun Artikel. Diese behandelten vornehmlich die Movement-97-Party, die Szene in Israel und wie man Musikstücke aus dem IT- ins XM-Format konvertieren kann. In Ausgabe 28 finden sich eine Kurzgeschichte und ein Statement zu Linux. Dasselbe Thema konnte man in Ausgabe 29 antreffen. Diese Ausgabe enthielt außerdem einen Artikel über Design in Demos und Empfehlungen, wie man die besten Demos machen könne. In CFX News #30 konnte man Tipps für Anwender des Kompositionsprogramms Impulse Tracker lesen. Kombat schlug in dieser Ausgabe vor, dass alle israelischen Coder gemeinsam an einer Demo arbeiten sollten, und DNA-Groove schrieb über die Evolution der Spiele. Die anderen Ausgaben enthielten ebenfalls meinungsbehaftete Artikel zu israelischen Demopartys, Tipps zu Tracking und Kurzgeschichten.

Die meisten der Artikel waren eher kurz.

Civax gründete später eine Website namens CFXweb, auf der News und Artikel über die Entwicklung von Spielen und Demos publiziert werden. Diese Website wurde Mitte der 2000er Jahre geschlossen.

Channel (1994)

Channel war ein kurzlebiges ungarisches Demoszene-Diskmag von der Gruppe Grif. Sie veröffentlichten eine komplette Ausgaben und ein Intro mit Vorschau auf eine nie fertiggestellte zweite Ausgabe. Die meisten Artikel sind in ungarischer Sprache, aber es gibt auch eine sehr kleine englische Rubrik. Channel kann von scene.org heruntergeladen werden und funktioniert mit DOSBox.

Channel #1

Channel #1 erschien im März 1994. Wenn man runme.exe startet (anstelle von channel.exe, womit man direkt ins Magazin gelangt), wird zuerst ein Intro angezeigt. Dieses wurde von ATX und Larsen programmiert, und die Grafik im Intro stammt von Ratt. Das Intro zeigt einige eher einfache 3D-Animationen (rotierende Würfel und Ähnliches).

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Code und Design des eigentlichen Magazins sind durchschnittlich. Nach einem Titelbild gelangt man ins Menü, wo man einen Artikel auswählt, der dann angezeigt wird. Das Scrollen wird mit Buttons bewerkstelligt, und um ins Menü zurückzukehren, drückt man den Menu-Button. Beendet man das Diskmag, wird ein Abschlussbild angezeigt.

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Die englische Rubrik besteht aus nur vier Artikeln. Zwei davon sind das Editorial und Hinweise zur Übersetzung. Die anderen beiden Artikel behandeln die Gruppe Grif. In einem Artikel wird die Geschichte von Grif erzählt, im anderen die aktuellen Projekte vorgestellt. Das Magazin hat somit mehr den Charakter eines in eine GUI eingebetteten Infofile als einer echten Zeitschrift.

Cheese (1996 - 1997)

Cheese #1 wurde von der niederländischen Gruppe The KIP Brigade herausgegeben. Diese Gruppe löste sich nach Erscheinen der ersten Ausgabe auf. Die übrigen Ausgaben firmierten dann unter dem Gruppennamen The Cheese Team. Die meisten der 13 Ausgaben wurden von Multiplex zusammengestellt. Alle Ausgaben bis auf die vierte, die aus irgendeinem Grund verlorengegangen ist, sind auf scene.org erhältlich. Die meisten Ausgaben funktionieren mit DOSBox, bis auf die Ausgaben 10 und 11, bei denen es nicht möglich ist, den Mauscursor unter die Bildmitte zu bewegen.

Cheese #1

Cheese #1 kam im Februar 1996 heraus. Wie auch die anderen Ausgaben war es ein sehr humorvolles Magazin, das sich auf News und Gerüchte über die Demoszene konzentrierte. Das Interface war hübsch, die Buttons für die Musikauswahl befanden sich im linken Teil des Bildschirms, während rechts das Menü oder der aktuelle Artikel angezeigt wurde. Diese Ausgabe enthielt eine Live-Reportage von The Party 1995, die auf einem Palmtop geschrieben wurde. Der Leser erfährt, dass die Idee zum Cheese-Diskmag auf der Rückreise aus Dänemark nach Holland geboren wurde. Abgesehen von dieser Reportage und den bereits erwähnten News und Gerüchten, enthielt diese erste Ausgabe einige Messages.

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Die anderen Ausgaben (#2 bis #13)

Die anderen Ausgaben von Cheese führten das Konzept der ersten Ausgabe fort, enthielten aber auch einige echte Artikel. Die meisten davon waren witzig und behandelten diverse Themen, wie Bungeejumping oder koreanische Einwanderer. In einigen Ausgaben gab es aber auch Szene-Artikel. Die Cheese-Redaktion bat die Leser ausdrücklich, nicht über gewöhnliche Themen wie „The scene is dead“ zu schreiben. Dies mag der Grund dafür sein, dass sich Cheese inhaltlich von den anderen Diskmags stark unterschied.

Das Cheese-Team versuchte, die Engine „benutzerunfreundlich“ und hässlich zu gestalten, was ihnen aber nicht gelang – Cheese erhielt gutes Feedback und eine gute Bewertung im Hornet-Archiv. In einigen Ausgaben waren die Texte aufgrund der Hintergrundbilder absichtlicherweise ein wenig schwer zu lesen. In Cheese #6 erreichte die Benutzerunfreundlichkeit ihren Höhepunkt: Die Leiste mit den Buttons war vom linken Teil des Bildschirms in die Mitte verschoben worden, und der Text wurde rundherum angezeigt. Dies sah sehr komisch aus.

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Das Diskmag erschien weitgehend in monatlichem Abstand, und die letzte Ausgabe kam im Juli 1997 heraus.

Contrast (1994 - 1995)

Contrast war das Diskmag der dänischen Gruppe Purple. Alle drei Ausgaben sind auf scene.org erhältlich und funktionieren mit DOSBox.

Contrast #1

Contrast #1, vom Dezember 1994, war ein Diskmag mit einem stark verzweigten Menü, einer kleinen Schriftart und einem niedrigen Kontrast zwischen dem Text und dem Hintergrundbild. Programmiert von Log Head, Last Nerve und Viper, enthielt diese erste Ausgabe Grafiken von Splatt und Musik von Mystical. Die Steuerung erfolgte per Tastatur und war nicht sehr komfortabel: anstatt einfach die Pfeiltasten zu drücken, um zu scrollen, musste man „Next“ bzw. „Previous“ aus einem Menü auswählen und die Eingabetaste drücken. Nach dem Titelbild gelangte man ins Hauptmenü, wo man zwischen den Menüpunkten Info, Mag, Gallery, Music, Greets, Credits und Exit wählen musste. Die Galerie enthielt einige Bilder von Splatt, die mit dem Programm 3D Studio erstellt worden waren; das Laden der Bilder dauerte recht lang.

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Das eigentliche Magazin enthielt folgende Rubriken: Adverts, Artikel, Charts, allgemeine Informationen (wie schreibt man einen Artikel?), Interviews, News, Programmierung und Reviews. Die Artikelrubrik wurde in Computerthemen und Diverses unterteilt. Erstere Unterrubrik enthielt eine Reportage über die flämische Szene sowie Artikel ohne Szenebezug über Themen wie Internetspiele, Windows 95 und Zitate von berühmten Persönlichkeiten. Die andere Unterrubrik war etwas umfangreicher. Sie enthielt einen Artikel über Fraktale, einen IQ-Test, einige Gedichte, Kurzgeschichten und „Verrücktes“.

Die Chartkategorien waren Demos, Spiele, Intros und Utilitys. Das einzige Interview in dieser Ausgabe wurde mit einem gewissen Zaph gemacht. Die Programmierecke behandelte das Dateiformat GIF und den Komprimierungsalgorithmus LZW, die Soundkarte GUS und den Grafikmodus Super VGA, und es gab für absolute Anfänger auch den ersten Teil eines Turbo-Pascal-Kurses. Die Reviews behandelten Demos, Partys, Hardware und verschiedene Dinge, wie etwa Musik.

Contrast #2

Contrast #2 erschien im Juni 1995. In der FILE_ID.DIZ wurde angekündigt, dass alles, was an Contrast #1 schlecht gewesen war, behoben worden sei. Tatsächlich waren einige Dinge besser geworden: das Menü war nicht mehr so verzweigt, und das Layout war nun zweispaltig, was das Lesen der Texte mit der geringen Schriftgröße leichter gestaltete. Außerdem konnte das Magazin nun mit der Maus gesteuert werden. Leider war der Kontrast zwischen Hintergrundbild und Text noch immer gering.

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Inhaltlich fanden sich in dieser Ausgabe eine Reportage über die italienische Demoszene und über die finnische Party Juhla 1995. Es gab Interviews mit Guri Vomoui von Purple, Mental Floss und Mystical von Purple. In der Programmierecke wurde das Turbo-Pascal-Tutorial fortgesetzt und eine Einführung in die Erweiterte Backus-Naur-Form (EBNF) gebracht. Weiters gab es einen neuen Artikel über Fraktale, Charts und einige weitere Artikel.

Contrast #3

Die letzte Ausgabe von Contrast stammt vom Dezember 1995. Mit einer neuen Engine, einem vereinfachten Hauptmenü und einem größeren Kontrast zwischen Text und Hintergrund machte sie einen guten Eindruck. Die Charts wiesen drei neue Kategorien auf, Coder, Grafiker und Musiker. Es gab eine Ecke mit fiktiven Geschichten und mehrere Interviews (Cosmic von Radical Rhythms, Dj moses, Draygen von Pure Resistance, Oliver Lieb, Necros von den Five Musicians, sowie Stripe). Eine ganze Unterrubrik war der bevorstehenden The Party 1995 gewidmet und enthielt Informationen zu den Wettbewerben, Adressen, Verhaltensrichtlinien usw. Die Artikel behandelten Tracking, MIDI und warum Skandinavier und Finnen die Demoszene dominierten. Die Engine unterstützte nun auch das Einbetten von Bildern in Artikel.

Daskmig (1994 - 1995)

Daskmig war ein norwegisches Diskmag in englischer Sprache. Die ersten fünf Ausgaben wurden von der Gruppe Independents herausgegeben, die sich in iSC umbenannte. Die drei letzten Ausgaben wurden von den Inferiors (INF) herausgebracht.

Alle Ausgaben bis auf Nummer 3 sind auf scene.org erhältlich, und bis auf Ausgabe 8 funktionieren alle mit DOSBox.

Daskmig #1

Daskmig #1, erschienen im Oktober 1994, war das erste Werk der kleinen norwegischen Gruppe Independents. Herausgeber und Entwickler der Engine war Mr. Hockey, und die Musik stammte von Lash. Wie im Editorial zugegeben wurde, waren Grafik und Zeichensatz anderen Programmen entnommen.

Die wenigen Artikel behandelten merkwürdige Themen wie die psychologische Bedeutung des Wortes „einmal“. Außerdem enthielt das Magazin Demogroup-Charts. Es hatten jedoch nur drei Personen ihre Stimme abgegeben.

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Daskmig Illusions #2

Bis auf den Namen, hatte sich nicht viel geändert. Das Interface dieser zweiten, im November 1994 erschienenen Ausgabe unterstützte nun Smooth Scrolling anstelle von Fading, und es wurde Musik von Calvin von der Gruppe Proxima verwendet. Die Textmenge war in etwa gleichgeblieben, und auch die Anzahl an abgegebenen Stimmen für die Charts hatte sich kaum geändert.

Unter den Texten fanden sich eine Liste norwegischer Demogroups und ein Artikel über die „lahme“ Szene in Norwegen. Die Chartkategorien waren Demogroups und Demos. Es gab auch einen Artikel über Inspiration beim Komponieren von Musik und eine Liste von Programmen zum Tracken von Musikstücken.

Daskmig Illusions #4

Daskmig Illusions #4, vom Januar 1995, wurde von Lash redigiert. Diese Ausgabe enthielt ein neu gestaltetes Interface mit zweispaltigem Text, Maussteuerung und einem Fortschrittsbalken. Hybris von Orchide gestaltete das Daskmig-Logo, und der Hintergrund wurde von einem Computerprogramm berechnet. Leider war der Text mit diesem Hintergrund schlecht lesbar.

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Diese Ausgabe enthielt mehr Artikel als die vorangegangenen. Das vorherrschende Thema war ein Vorfall bezüglich Daskmig Illusions #3. Lash hatte einen Artikel von Windy City von Proxima verändert und damit seine Aussage verfälscht, worüber sich Windy in Mailboxen und privaten Briefen zu Recht aufregte. Lash veröffentlichte diese Reaktionen und den Artikel „Diskmag editor power“. In dieser Ausgabe fanden sich auch Reviews der Demos von der finnischen Party Juhla 1995 und ein Interview mit Frog Fuzz von der Gruppe Nocturnal. Die Chartkategorien waren Demogroups, Demos, norwegische Gruppen und Intros. Es gab in dieser Ausgabe Tutorials über die Grundlagen der Demoprogrammierung und wie man Samples für getrackte Musik bekommen kann.

Daskmig Illusions #5

In dieser im März 1995 erschienenen Ausgabe wurde der Streit zwischen Lash und Windy fortgeführt. Die Gruppe Inferiors (INF) fungierte nun als Mitherausgeberin, und Dominei von INF veröffentlichte seine ersten Artikel in dieser Ausgabe. Die Anzahl der Artikel hatte insgesamt zugenommen, und 23 Personen hatten ihre Stimme für die Charts abgegeben, ein neuer Rekord.

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Aus technischer Sicht hatte sich nichts geändert, es gab lediglich ein neues Daskmig-Logo und ein neues Intro mit Grafiken von TMK von INF.

Es gab in dieser Ausgabe Interviews mit Windy von Proxima und The Priest. Die ernsthafteren Artikel beschäftigten sich mit dem Scannen und Kopieren von Grafiken, warum Anarchie nicht funktioniert und dem Sinn des Lebens. Die Chartkategorien waren Demogroups, norwegische Gruppen, Demos und Intros.

Daskmig #6

Die Streitigkeiten mit Windy City erreichten einen neuerlichen Höhepunkt, was die Gruppe iSC demotivierte, weiter an ihrem Diskmag zu arbeiten. Die Redaktion hatte den Eindruck, dass die Leser nicht begriffen, dass das Magazin humorvoll gemeint war. Das mochte damit zusammenhängen, dass sämtliche Mitglieder zwischen 20 und 30 Jahre alt waren, also in einem Alter, in dem man einigermaßen seriöses Auftreten erwartet. Die Gruppe iSC beendete schließlich ihre Szene-Aktivitäten und gab auf Wunsch der Gruppe Inferiors die Rechte am Namen „Daskmig“ weiter. Nun stellte INF die neue Redaktion.

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Das neue Daskmig hatte wenig mit dem alten Daskmig Illusions gemeinsam. Es war ein neues Diskmag mit einer neuen Engine, die in einem Super-VGA-Modus lief, neuen Redakteuren und neuen Themen. Das goldene Zeitalter von Daskmig hatte begonnen. Der neue Chefredakteur war Dominei von INF, und er wurde von Hybris von Orchide und Calvin von Proxima (der später INF beitrat) unterstützt. Der neue Grafiker von Daskmig war TMK von INF. Innerhalb der Daskmig-Redaktion wurden eine französische und eine schwedische Sektion formiert. Außerdem trugen viele Leute von außerhalb der Redaktion mit Artikeln und Musikstücken zu der Zeitschrift bei.

Daskmig #6 erschien im Mai 1995, einen Monat vor Imphobia #10. Ziel der Redaktion war es, ein qualitativ hochwertiges monatliches Magazin zu gestalten, im Gegensatz zu Imphobia, dessen Umfang pro Ausgabe genauso enorm war wie die Zeit, die zwischen zwei Ausgaben verstrich.

Dieses Ziel wurde aber nicht erreicht. Zwischen Daskmig #6 und der nachfolgenden Ausgabe vergingen fast zwei Monate. Dasselbe galt für Daskmig #7 und die achte Ausgabe.

Dennoch war Daskmig in der Szene sehr erfolgreich, vermutlich auch wegen seines Stils. Während Imphobia recht seriös war, versprühten die Artikel in Daskmig Humor. Dabei glitt er selten ins Kindische ab.

Die Musik in dieser Ausgabe stammte von Kane Wood von Arkham, Calvin von Proxima und Dominei von INF. Die neue Engine von Daskmig war eine der ersten Diskmag-Engines für PC, die das Einbetten von Bildern in den Artikeln unterstützte. Inhaltlich bot diese Ausgabe Reviews der 4k- und 64k-Intros von The Gathering 1995 ebenso wie Partyreportagen. Die Interviewpartner in dieser Ausgabe waren Adept von Scoop und Oxyd von The Ultimate. Ein Programmierartikel behandelte den Flat Mode.

Daskmig #7

Daskmig #7 kam im Juli 1995 heraus. Mit exzellenten Grafiken von TMK von INF und Musik von Outzider von Darkzone und Substance von Illusion war es recht eindrucksvoll. Die Artikel behandelten verschiedene Trends in der Szene, wie die Kommerzialisierung der Szene, und die französische Demoszene. Zwei Programmierartikel behandelten die Füllung von Polygonen. Es gab Interviews mit BigJim von Valhalla, ReeBoK von Surprise!Productions, Gandalf von Infiny und Kaiowa von Sorrox. Die Misc-Rubrik handelte vornehmlich von Musik.

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Im Gegensatz zur Vorgängerin enthielt diese Ausgabe Charts. Diese basierten auf den Stimmen von 78 Personen. Kategorien waren Groups, Demos, Intros, Coder, Musiker, Grafiker, Phrasen und Partys.

Daskmig #8

Nach Daskmig #7 geschah das Unglück. Aus unbekannten Gründen verließ Dominei die Redaktion. Im persönlichen Gespräch erklärte er mir später, dass er es satt hatte, dass er die meiste Arbeit machte, aber Calvin das meiste Lob. Hybris und Calvin waren von Domineis Abgang nicht erfreut. Hybris musste anstelle von Dominei das Editorial schreiben. Schlussendlich wurde das ganze Magazin ernsthafter, als es die Redaktion geplant hatte. Dies führte dazu, dass Calvin ins Infofile schrieb: „Enjoy tis mag. We hated making it.“ Daskmig #8, vom September 1995, war die letzte Ausgabe von Daskmig. Kurz darauf verließ Calvin die Szene.

Defcon (1998)

Defcon war ein französisches Diskmag. Während die erste Ausgabe nur in französischer Sprache vorlag, war die zweite und letzte Ausgabe gemischtsprachig (französisch und englisch). Herausgeber war Arrakis von K!Prod. Beide Ausgaben können von scene.org heruntergeladen werden und mit DOSBox betrachtet werden.

Defcon #2

Defcon #2 (April 1998) gestattete es, im Artikelauswahlmenü zwischen den beiden Sprachen zu wechseln. Viele Artikel gab es sowohl auf Französisch als auch auf Englisch.

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Nach dem wenig spektakulären Intro und Mades Titelbild gelangte man ins Hauptmenü, wo die Rubrikauswahl zu treffen war. Die Rubriken lauteten: Edito, Code, Coupe du Gueule, True Life, Interview und Delirium.

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In der Code-Rubrik waren alle Artikel bis auf einen französischen Artikel über Huffmankodierung zweisprachig. Behandelte Themen waren Antialiasing, Optimierung von Divisionsoperationen und Radix-Sorting. Es wurde auch ein Programmierwettbewerb ausgeschrieben. Die Rubrik Coup de Guele enthielt nur einen einzigen, eher verworrenen Artikel in englischer Sprache. Die englischsprachigen Artikel in der Rubrik True Life behandelten Linux und Internet unter DOS. Die Interviews waren allesamt in Englisch, und Interviewpartner waren Judge Miguel, Shodan, Skal, Toshi, Unreal, Probe, Veckman und Xman. Jeder bekam in etwa dieselben Fragen. Die Delirium-Rubrik enthielt nur einen einzigen englischen Artikel, der von der Gewöhnung an Linux handelte. Das war alles, was man in dieser Ausgabe finden konnte.

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Die Musik stammte von Alexel von Realtech, Dune von Orange, Jogeir von Pulse, Pli$CaNN von K!Prod, Snes von PolyMobil und Traven von Syndrome. Für die Grafiken zeichneten Filter von ToadStood, Made von Bomb, Sicca von Psyko, Tec von Scarface und Veckman von Scarface verantwortlich.

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Die große Menge an Grafikern, die an dieser Ausgabe beteiligt waren, erklärt sich damit, dass jede Rubrik ein eigenes Hintergrundbild enthält. Das unterscheidet Defcon von allen anderen Diskmags. Leider werden Teile der Bilder im Vordergrund angezeigt und überdecken so von Zeit zu Zeit einzelne Textpassagen.

Delta (1996)

Delta war ein Diskmag aus Paraguay, das sich primär an die südamerikanische Szene richtete und aus diesem Grund vorwiegend in spanischer Sprache war. Aber die Ausgaben 3 und 4 enthielten auch englische Artikel. Herausgeber waren Byte Revenger und Jeu Azarru von Microforce. Alle Ausgabe können auf scene.org heruntergeladen werden und funktionieren mit DOSBox.

Delta #3

Delta #3 erschien im Januar 1996 und enthielt zwei Artikel in englischer Sprache. Der eine war eine (möglicherweise wahre?) Geschichte von Hotblood, der Ärger bekam, als er einige Mädchen zu einem Club führen musste. Der andere war ein recht ausführliches und interessantes Tutorial für Anfänger über die Gewinnung von Samples für Musikstücke.

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Delta #4

Diese Ausgabe enthielt lediglich einen englischen Artikel, der das Thema Drogen behandelte. Die Redaktion entschuldigte sich für diese geringe Zahl an Artikeln. Sie hätte zwar Briefe von Englisch sprechenden Personen bekommen, aber keine Beiträge für die Zeitschrift. Die Redakteure versprachen, dass Delta #5 mindestens fünf englische Artikel enthalten würde. Eine fünfte Ausgabe von Delta ist aber meines Wissens nach nie erschienen.

Demojournal (1998 - 2000)

Demojournal war ein wöchentlicher Newsletter, der von ps (Psychic Symphony) aus Portugal herausgegeben wurde. Insgesamt erschienen 99 Ausgaben. Die meisten bestanden aus einer News-Rubrik, einem Party-Kalender, einem Interview, Besprechungen von jeweils einer Demo, einem Intro und einem Musikstück, einer Frage der Woche, einem Zitat der Woche und einer Liste von Szene-Websites. Einige Ausgaben enthielten auch Charts und Artikel. In den ersten Ausgaben versuchte ps, eine vollständige Liste aktiver Demoszener zu erstellen, die insgesamt 300 Handles umfasste.

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Die Reviews aus dem Jahr 1999 können auch im Review-Magazin Sunray gefunden werden. Was aus heutiger Sicht noch an Demojournal interessant sein könnte, sind die Interviews. Es gab fast jede Woche ein Interview mit einem aktiven Szener.

In seiner Blüte hatte Demojournal 350 Abonnenten. Alle Ausgaben können auf scene.org gefunden werden.

DemoNews (1992 - 1998)

DemoNews war ein Newsletter, der von den Betreibern des Hornet-Archivs (USA) herausgegeben wurde. Die erste Ausgabe erschien am 24. September 1992 und wurde von Dan Wright (Pallbearer) zusammengestellt.

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Ursprünglich enthielt DemoNews nur eine Liste von neuen Demos und anderen Werken, die auf das Hornet-Archiv hochgeladen worden waren. Wöchentlich erschienen neue Ausgaben. Manchmal enthielten sie auch Kommentare. So kritisierte Dan Wright in Ausgabe 24 die Future Crew, weil sie zwei Monate nach der Party, auf der Second Reality präsentiert worden war, die Demo noch immer nicht veröffentlicht war. Ab Ausgabe 52, der ersten Ausgabe, die umfangreicher als 20 Kilobyte war, gab es auch kurze Artikel und Interviews, aber nicht in allen Ausgaben.

Mit Ausgabe 70 übernahm Christopher G. Mann (Snowman) die Koordination des Hornet-Archivs und die Herausgabe von DemoNews. Diese Ausgabe war auch die erste, die einen Umfang von 40 Kilobyte überstieg, und neben verschiedenen Musikartikeln auch eine Programmierrubrik enthielt. Diese beiden Rubriken waren ab dann fixer Bestandteil von DemoNews. Die Ausgaben 77 und 78 waren die ersten mit mehr als 100 Kilobyte Text, aber der Newsletter wurde später wieder kompakter, und nur die allerletzten Ausgaben hatten wieder mehr als 100 Kilobyte.

Unter anderen wurden Gore von der Future Crew, Purple Motion von der Future Crew, C.C.Catch von Renaissance, Leviathan von Renaissance, Mosaic von Renaissance, Mellow-D, Jugi von Complex, Zodiac von Cascada, GooRoo von KFMF, Basehead und Jeffrey Lim interviewt.

Von Zeit zu Zeit gab es auch Reviews und Reportagen über die Szene in verschiedenen, mehr oder weniger exotischen Ländern, wie Südafrika, Japan und der Schweiz.

Ab Ausgabe 87 war DemoNews eine Zeitlang in eine Liste neuer Dateien, einer Artikelsammlung und einer Sammlung „informeller“ Witze unterteilt. Nach fünf Ausgaben wurden diese drei Newsletter allerdings wieder vereinigt.

Die letzte Ausgabe war Nummer 150 vom 4. Februar 1998. Damals gab es etwa 2400 Abonnenten, etwa 200 weniger als das erreichte Maximum. Alle Ausgaben von DemoNews können von scene.org heruntergeladen werden. Sie betragen insgesamt fast 5 Megabyte an Text

[...]

Fin de l'extrait de 189 pages

Résumé des informations

Titre
Enzyklopädie der Diskmags
Auteur
Année
2012
Pages
189
N° de catalogue
V201335
ISBN (ebook)
9783656295235
ISBN (Livre)
9783656295389
Taille d'un fichier
3387 KB
Langue
allemand
Mots clés
enzyklopädie, diskmags
Citation du texte
Claus-Dieter Volko (Auteur), 2012, Enzyklopädie der Diskmags, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201335

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