Minimierung des Auslandsrisikos bei der Internationalisierung


Trabajo de Seminario, 2011

27 Páginas, Calificación: 1,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffsabgrenzungen und Definitionen
2.1 Internationalisierung
2.2 Risikobegriff

3 Risiken der Internationalisierung
3.1 Politisches Risiko
3.2 Ökonomisches Risiko
3.3 Juristisches Risiko
3.4 Zusätzliche Kosten
3.4.1 Korruption
3.4.2 Fehlende Infrastruktur
3.4.3 Rechtskosten
3.5 Spillover Risiko
3.6 Umweltrisiko
3.7 Kulturelles Risiko

4 Methoden zur Risikominimierung
4.1 Risikominimierung durch Markteintrittsstrategie
4.1.1 Export.
4.1.2 Lizenzvergabe.
4.1.3 Vertragliche Kooperation
4.1.4 Franchising
4.1.5 Joint Venture
4.1.6 Auslandsniederlassung
4.1.7 Tochtergesellschaft
4.2 Risikominimierung durch finanzwirtschaftliche Maßnahmen
4.2.1 Hedging
4.2.2 Festlegung von Zahlungsmodalitäten.
4.2.3 Versicherungen
4.3 Sonstige risikominimierende Maßnahmen
4.3.1 Staatliche Garantien
4.3.2 Interkulturelles Management
4.3.3 Risikomanagement

5 Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Markteintrittsstrategien - Eigene Darstellung nach Brösztlova

2 Mögliche Risikoverteilung bei Markteintrittsstrategien: Eigene Dar- stellung

3 Kulturstrategien nach Engelhard.

4 Risikominimierende Wirkung verschiedener Methoden: Eigene Dar- stellung

1 Einleitung

“Die Klugheit ist sehr geeignet zu bewahren, was man besitzt, doch allein die Kühnheit versteht zu erwerben.“

Friedrich der Große König von Preußen

Die Bedeutung von Risiko für den Erfolg hat schon vor mehr als 200 Jahren der preußische König erkannt. Auch heutzutage ist im Rahmen der Globalisierung das Risiko im ökonomischen Handeln allgegenwärtig. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn sich ein Unternehmen entscheidet, den bekannten Heimatmarkt zu verlassen, um in fremden Ländern Geschäfte zu tätigen.

Die Risiken, mit welchen sich die Unternehmen dabei konfrontiert sehen, sind vielfältig und reichen von monetären Risiken wie z.B. dem Wertverlust beim Transfer von ausländischer zu heimischer Währung über politische Risiken wie z.B. der politischen Instabilität im Gastland bis hin zu Naturrisiken wie z.B. der Ansiedlung in erdbebengefährdeten Regionen.

Ein rationaler Unternehmer1 wird im Zuge der Internationalisierungsplanung stets bedacht sein, diese Risiken zu minimieren. Dazu stehen ihm neben unterschiedlichen Eintrittsstrategien in den Gastmarkt und finanzwirtschaftlichen Maßnahmen auch einige weitere vorbereitende Methoden zur Risikominimierung zur Verfügung.

Im Rahmen dieser Arbeit soll ein Überblick über die potenziellen Risiken, welche im Zuge der Internationalisierung auftreten können, gegeben sowie verschiedene Metho- den zur Risikominimierung vor dem Hintergrund ihrer Einsatzmöglichkeiten kritisch diskutiert werden. Abschließend soll die Frage geklärt werden, welche potenziellen Risiken durch welche Methoden reduziert bzw. eliminiert werden können.

2 Begriffsabgrenzungen und Definitionen

2.1 Internationalisierung

Der Begriff der Internationalisierung wird in der Literatur in vielfältiger Weise de- finiert. Hierbei unterscheidet man zwischen dynamischen und statischen Begriffsde- finitionen. Den dynamischen Ansatz verfolgt z.B. Mugler, indem er Internationa- lisierung als Prozess über Unternehmenstransfers betrachtet. Hierbei nennt er ins- besondere den Warentransfer, den Informations- und Dienstleistungstransfer, den Transfer von Leistungskapazitäten sowie den Kapitaltransfer ins Ausland.2

Weber und Kabst hingegen vertreten einen statischen Definitionsansatz, indem sie konstatieren, dass Internationalisierung bereits dann vorliegt, wenn ein Unternehmen beginnt, sich auf ausländischen Märkten zu engagieren.3

Diese Arbeit hingegen richtet sich insbesondere nach der Defintion von Swoboda und Forscht, welche eine „Cross-Border-Wertschöpfung“ als Kennzeichen international tätiger Unternehmen sehen und dies als „eine spezifisch internationale Konfiguration und Koordination der Wertschöpfungsaktivitäten unter Einbeziehung vielfältiger kooperativer (Lizenzen, Joint Venture etc.) und integrativer Transaktionsformen (Neugründungen, Beteiligungen etc.)“ beschreiben.4

2.2 Risikobegriff

Eine wirtschaftliche Definition des Risikobegriffes findet sich bei Schaich et al., welche konstatieren, ein Risiko sei die „Kennzeichnung der Eventualität, dass mit einer (ggf. niedrigen, ggf. auch unbekannten) Wahrscheinlichkeit ein (ggf. hoher, ggf. in seinem Ausmaß unbekannter) Schaden bei einer (wirtschaftlichen) Entscheidung eintreten oder ein erwarteter Vorteil ausbleiben kann.“5 Diese Definition ist für die Zwecke der vorliegenden Arbeit suffizient.

3 Risiken der Internationalisierung

Die Risiken der Internationalisierung lassen sich in vielen Unternehmensbereichen feststellen. Im Folgenden sollen die grundlegen Risikoarten bei Internationalisierungsstrategien erläutert werden.

3.1 Politisches Risiko

Als politisches Risiko bezeichnet Robock die Wahrscheinlichkeit, dass politische Kräfte drastische Änderungen in der ökonomischen Umwelt eines Landes schaffen, was sich nachteilig auf die Profite und sonstigen Ziele einer Auslandsunternehmung auswirkt.6 Legt man diese Definition zugrunde, lässt sich feststellen, dass das Risiko in Ländern mit instabilen politischen Verhältnissen größer ist als in Ländern mit sta- biler Führung. Hill nennt insbesondere vier Faktoren, welche die Wahrscheinlichkeit für politische Unruhen erhöhen:7

1. Länder mit mehr als einer ethnischen Bevölkerungsgruppe
2. Länder mit unterschiedlichen politischen Ideologien, welche um die Vorherr- schaft kämpfen
3. Länder, in denen ökonomisches Missmanagement zu hohen Inflationsraten und niedrigen Lebensstandards geführt hat
4. Länder, welche die Konfliktlinien zwischen den Bevölkerungsgruppen über- schreiten

Legt man diese Faktoren zugrunde, lässt sich aus der Entwicklungsstufe eines Landes das politische Risikopotential für die Auslandsunternehmung ableiten. Demzufolge ist das Risiko in hochtechnisierten Industrienationen am geringsten, wohingegen in Entwicklungsländern die Wahrscheinlichkeit von poltischen Unruhen und damit die Gefahr für den Außenhandel erhöht ist.

3.2 Ökonomisches Risiko

Das ökonomische Risiko ist eng mit dem politischen Risiko verknüpft. Hill definiert das ökonomische Risiko als die Wahrscheinlichkeit, dass ökonomisches Missmana- gement drastische Änderungen in der Ökonomie eines Landes bewirken, was zur Folge hat, dass der Profit der Auslandsunternehmung geschmälert wird.8 Hierbei ist insbesondere die Inflationsrate des Landes ein wichtiger Indikator, um dessen ökono- mische Stabilität zu bestimmen, ebenso wie der Verschuldungsgrad von Wirtschaft und Regierung.

3.3 Juristisches Risiko

Das juristische Risiko eines Landes ist von besonderer Bedeutung, da für ökonomisches Handeln die Einhaltung von Verträgen essenziell ist. Als juristisches Risiko sieht Hill daher die Wahrscheinlichkeit an, dass der Handelspartner aus opportunistischen Motiven Verträge bricht oder Eigentumsrechte verletzt.9 Ist ein Unternehmen darauf aus, in Ländern mit hohem juristischen Risiko tätig zu werden, wird es voraussichtlich auf langfristige vertragliche Vereinbarungen (wie sie z.B. vertragliche Kooperationsformen oder Joint Ventures verlangen) verzichten.

3.4 Zusätzliche Kosten

Entscheidet sich ein Unternehmen dazu, in internationalen Märkten aktiv zu werden, fallen zwangsläufig Kosten an. Allerdings unterscheidet sich deren Höhe teilweise drastisch in Abhängigkeit von der Wahl des Gastlandes. Hill identifiziert hier drei verschiedene Hauptkostenträger, welche als zusätzliche Kosten anfallen können:10

3.4.1 Korruption

Auch wenn für europäische Märkte weniger bedeutsam sind Bestechungsgelder ein wichtiger Kostenfaktor in weniger entwickelten Ländern. Die Wahrscheinlichkeit, Bestechungsgelder zahlen zu müssen, ist in geschlossen-totalitären Staaten höher als in Ländern mit demokratischen Grundstrukturen.

3.4.2 Fehlende Infrastruktur

Gerade in wenig entwickelten Ländern ist der Mangel an ausreichender Infrastruktur für viele Auslandsunternehmungen ein Kostenfaktor. Hill führt in diesem Zusammenhang das Beispiel von Mc Donalds’ Markteintritt in die ehemalige Sowjetunion an. Die Qualität der Rohware war so niedrig, dass das Unternehmen gezwungen war, eigene Produktionsbetriebe in unmittelbarer Nähe zu eröffnen, um gleichmäßige Qualitätsstandards zu gewährleisten.11 In Ländern mit ausreichender Infrastruktur wären diese Kosten so nicht angefallen.

3.4.3 Rechtskosten

Hierzu zählen vor allem Kosten der Einhaltung von Sicherheits- und Umweltstandards in den jeweiligen Gastländern. Im Gegensatz zu den vorher genannten Kosten sind die Rechtskosten in Industriestaaten größer als in Entwicklungsländern, da die Regulierungsdichte dort höher ist.

3.5 Spillover Risiko

Der Spillover ist ein besonderer Fall des Internationalisierungsrisikos. Dieser tritt häufig als unerwünschtes Nebenprodukt einer Unternehmenskooperation auf und wird von Cassiman und Veugelers als Effekt beschrieben, bei dem das Partnerunter- nehmen seine technologische Expertise hinter Verschluss hält, während es versucht, so viel Wissen des Kooperationspartners zu absorbieren wie möglich.12 Dieser unge- wollte Wissensabfluss ist vor allem symptomatisch für horizontale Kooperationsformen wie z.B. Joint-Ventures.

3.6 Umweltrisiko

Als Umweltrisiko bzw. Risiko der Naturgegebenheiten wird die Unsicherheit über natürliche Gegebenheiten am Standort bezeichnet. Hierbei sind Wetterrisiken wie z.B. Stürme und Hurricanes ebenso eine Gefahr wie Erdbeben und - in Küstennähe - Tsunamis. Wie gefährlich die falsche Standortwahl sein kann, wird anhand der Tsunamikatastrophe 2011 in Japan deutlich, bei der auch Teile eines Kernkraftwerkes zerstört wurden, was zum GAU führte.

3.7 Kulturelles Risiko

Kulturelle Risiken umfassen hauptsächlich die Probleme, welche bei der Konfron- tation zwischen der Kultur des Heimatlandes und der Gastlandkultur entstehen. Dabei definieren Wolf und Pooria „Kultur“ als ein „System informeller Regeln und Verhaltenserwartungen[...]“, welches ein „Teil der impliziten, institutionellen Rah- menbedingungen für Interaktionsbeziehungen“ darstellt.13 Im Rahmen des interkul- turellen Management beschreibt Söllner verschiedene Risiken für Unternehmen im Ausland. Hierbei zählen unter anderem Informationsdefizite und Missverständnisse über Interaktionsbeziehungen zu den Hauptrisiken bei der Internationalisierung.14

4 Methoden zur Risikominimierung

Um das Risiko des Internationalisierungsprozesses möglichst gering zu halten, steht den auslandswilligen Unternehmen eine Vielzahl von Methoden zur Verfügung. Al- lerdings existiert keine Methode, die jedes Risiko ausschließt. Alle im Rahmen dieser Arbeit vorgestellten Methoden schließen zwar ein oder mehrere Risiken der Internationalisierung aus, bergen dafür aber vielleicht ein anderes Risiko oder sind erfolgsschmälernd. Welche Methoden ggf. kombiniert und durchgeführt werden können, unterscheidet sich von Fall zu Fall und wird im Rahmen der Internationalisierungsstrategie entschieden.

4.1 Risikominimierung durch Markteintrittsstrategie

Die Wahl einer geeigneten Markteintrittsstrategie kann viele Risiken im vorhin- ein ausschließen. Brösztlova sieht hier insbesondere die Faktoren Kapitaleinsatz und Managementleistung als maßgeblich an. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass, je geringer der Kapitaleinsatz und die Managementleistung, desto risikoloser ist der Markteintritt. Folgende Grafik stellt den Zusammenhang bei ausgewählten Markteintrittsstrategien her:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Markteintrittsstrategien - Eigene Darstellung nach Brösztlova

[...]


1 Zur besseren Lesbarkeit wird im Rahmen dieser Arbeit die männliche Form benutzt, welche aber die weibliche Form immer explizit mit einschließt.

2 vgl. Mugler (1998)

3 vgl. Weber/ Kabst, (2000)

4 vgl. Swoboda, Forscht (2011)

5 vgl. Schaich et al. (2011)

6 vgl. Robock (1971)

7 vgl. Hill (2011)

8 vgl. Hill (2011)

9 vgl. Hill (2011)

10 vgl. Hill (2011)

11 vgl. Hill (2011)

12 vgl. Cassiman/ Veugelers (1998)

13 vgl. Wolf/ Pooria (2004)

14 vgl. Söllner (2008)

Final del extracto de 27 páginas

Detalles

Título
Minimierung des Auslandsrisikos bei der Internationalisierung
Universidad
University of Dortmund
Calificación
1,0
Autor
Año
2011
Páginas
27
No. de catálogo
V202431
ISBN (Ebook)
9783656285854
ISBN (Libro)
9783656285922
Tamaño de fichero
738 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
minimierung, auslandsrisikos, internationalisierung
Citar trabajo
Dipl. Kfm. Tim Kinberger (Autor), 2011, Minimierung des Auslandsrisikos bei der Internationalisierung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202431

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