In meiner Arbeit möchte ich mich einer besonderen Form der Ausbildung nähern, wie sie u.a. in Guatemala praktiziert wird: der Radioschule. Viele Informationen werde ich direkt der Internetseite des Instituto Guatamalteco de Educación Radiofónica (im Folgendem kurz IGER) entnehmen, andere Informationen hoffe ich in wissenschaftlichen Arbeiten zu finden. Ich würde gerne die Frage beantworten, inwieweit sich die genannte Radioschule im Laufe der Zeit verändert hat und den Entwicklungen der Medien gefolgt ist. Hierzu möchte ich zu Beginn einen kurzen Überblick über die Situation von Radio und Bildung in Guatemala geben und anschließend mit der Entwicklung des Institutes und dem Bildungsprogramm El maestro en casa fortfahren.
Inhaltsverzeichnis
1.Einleitung
2. Guatemala – eine kurze Übersicht
3. Das Radio in Guatemala
4. Bildung in Guatemala
5. Entwicklungen des Projektes IGER
5.1. Geschichte des Projektes
5.2. Ziele des Programmes
5.3. El maestro en casa
5.4. Unterrichtsmethoden
5.5. IGER Online
6. Resümee
7. Bibliographie
1. Einleitung
In meiner Arbeit möchte ich mich einer besonderen Form der Ausbildung nähern, wie sie u.a. in Guatemala praktiziert wird: der Radioschule. Viele Informationen werde ich direkt der Internetseite des Instituto Guatamalteco de Educación Radiofónica (im Folgendem kurz IGER) entnehmen, andere Informationen hoffe ich in wissenschaftlichen Arbeiten zu finden. Ich würde gerne die Frage beantworten, inwieweit sich die genannte Radioschule im Laufe der Zeit verändert hat und den Entwicklungen der Medien gefolgt ist. Hierzu möchte ich zu Beginn einen kurzen Überblick über die Situation von Radio und Bildung in Guatemala geben und anschließend mit der Entwicklung des Institutes und dem Bildungsprogramm El maestro en casa fortfahren.
2. Guatemala – eine kurze Übersicht1
In keinem mittelamerikanischen Land ist der Anteil der indigenen Bevölkerung größer als in Guatemala. Etwa 40% der 14 Millionen Einwohner gehören den sogenannten Indígenas, in erster Linie den Maya und den Nahua an. Etwa 58% werden den Mestizen, auch Ladinos genannt, zugeordnet. Der Ausdruck Ladinos bezeichnet BürgerInnen Guatemalas, welche sowohl indigener, wie auch weißer Abstammung sind. Nur ein geringer Anteil der Bevölkerung sind Weiße oder andere ethnische Gruppen. Trotzdem liegt die wirtschaftliche und politische Macht in den Händen dieser kleinen weißen Oberschicht. Die Amtssprache Guatemalas ist Spanisch, nebenbei werden aber noch weitere 22 oder 23 indigene Sprachen, besonders Maya – Sprachen, gesprochen (Stand 2009). Die wichtigsten Handelspartner Guatemalas sind, in absteigender Reihung, die USA, Mexiko, El Salvador und Europa. Eine wichtige Einnahmequelle der BürgerInnen sind Gastarbeiterüberweisungen aus dem Ausland, auch hier insbesondere aus den USA.
3. Das Radio in Guatemala
„Im Gegensatz zu den Druckmedien, die vergleichsweise teuer sind und zumindest einen gewissen Grad an Bildung erfordern, überwindet der Hörfunk soziale Barrieren ebenso wie zeitliche und räumliche Distanzen und wird damit zum breitenwirksamsten und populärsten Medium.“ (Wilke: 162)
Die ersten Radiosender Guatemalas entstanden in den 1920er Jahren und ihre Anzahl ist besonders in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen. Politiker erkannten ab dem zweiten Weltkrieg den Hörfunk als Propagandainstrument für sich selbst und nutzten das Radio für ihre eigenen Mitteilungen, während kritische Journalisten nicht zu Wort kamen oder sogar ausgeschaltet wurden. Der Großteil der heutigen Hörfunkstationen sind privat und nur eine vergleichsweise geringe Anzahl sind staatliche oder kirchliche Radiosender. Die privaten Sender sind bis auf wenige Ausnahmen gewinnorientiert organisiert und sie verdienen ihr Geld in erster Linie mit der Schaltung von Werbung. Die staatlichen und kirchlichen Hörfunkstationen hingegen sind erziehungs- und bildungspolitisch organisiert und durch den Staat oder private Spenden finanziert. (vgl. Wilke: 162 ff)
4. Bildung in Guatemala2
Guatemala ist ein von Bürgerkrieg, Gewalt, Drogenmafia und Armut geprägtes Land. So lebt über die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze und rund 15% werden sogar unter extremer Armut eingestuft. Etwa 30% der Bevölkerung sind Analphabeten, unter den Indígenas sind es sogar rund 60%. Unter den 13- Jährigen haben weniger als die Hälfte die Primarschule abgeschlossen. Diese hohe Zahl erklärt sich durch das geringe Budget für Bildung und die fehlende Infrastruktur, vor allem im ländlichen Raum. Dies wiederrum betrifft in besonderem Ausmaß die indigene Bevölkerung, die in der Regel in den ländlichen Gegenden wohnhaft ist. Mit internationaler Hilfe wird und soll auch weiterhin an diesen Problemen gearbeitet werden, aber aussagekräftige Ergebnisse wird es wohl erst in den kommenden Jahren geben.
1Sämtliche Daten variieren von Statistik zu Statistik durch die Bestimmung unterschiedlicher Kategorien. Die verwendeten Daten beruhen auf den Angaben der Internetseiten von liportal, dem Spiegel und dem deutschen Auswärtigen Amt.
2Sämtliche Daten variieren von Statistik zu Statistik durch die Bestimmung unterschiedlicher Kategorien. Die verwendeten Daten beruhen auf den Angaben der Internetseiten von liportal, dem Spiegel und dem deutschen Auswärtigen Amt.
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- Citation du texte
- BA Silvia Dietrich (Auteur), 2010, IGER: Entwicklungen einer Radioschule in Guatemala, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203169