Am 26. November 1989 fand die Abstimmung zur GSoA-Initiative betreffend einer
Abschaffung der Armee statt. Der Name der Initiative lautete: „Für eine Schweiz ohne
Armee und für eine umfassende Friedenspolitik.“ Wie bei jeder Abstimmung wurden sowohl
von der Pro- als auch von der Contraseite zahlreiche Argumente bereitgelegt. Diese wurden
nicht nur in schriftlicher und verbaler Form präsentiert, sondern auch mit Plakaten und
Symbolen kreativ und einprägsam an das Schweizer Stimmvolk gerichtet. Diese Arbeit ist in
zwei Teile gegliedert, wobei im ersten untersucht wird, wie die Argumentation der beiden
Seiten aufgebaut war. Welche Begründungen hatten die Armeebefürworter und –gegner, um
dass Stimmvolk dazu zu animieren, für ihr jeweiliges Ziel zu stimmen? Gerade bei der GSoA
ist es spannend zu sehen, ob und wo schon Argumente früherer Diskussionen mit dem
Kontext der Armeeabschaffung aufgegriffen, und wo neue Begründungen entwickelt wurden.
In diesem Bezug ist besonders interessant, dass sich im Jahr 1989 der Kalte Krieg dem Ende
neigte und dass dies eine Möglichkeit war die Argumente auf beiden Seiten anzupassen (die
Armeegegner bzw. die GSoA konnten das als Vorwand zur Abschaffung nehmen, die
Armeebefürworter müssten darauf reagieren). Ob und wie diese Anpassung der
Argumentation stattfand, soll ein Teil der Arbeit werden. Da Abstimmungen nicht nur mit
Ratio gewonnen und verloren werden, sondern auch über Emotionen, soll im zweiten Teil der
Arbeit dieser Aspekt analysiert werden. Die Emotionen werden stark in bildlicher Form mit
Plakaten, Abziehbildern und ähnlichen medialen Formen angesprochen. Diese Bilder sollen
ebenfalls untersucht werden, da es neben der faktischen Argumentation auch spannend ist zu
sehen, mit welchen Symbolen und Bildern gearbeitet wurde und wie man versucht hat die
Stimmbürger zu erreichen. Dabei wird auch interpretiert werden, wieso besagte Bilder und
Symbole ausgewählt wurden und welche Bedeutung sie für das Schweizer Stimmvolk haben.
Beide Teile der Arbeit beruhen zu einem sehr grossen Teil auf Quellenmaterial. Während im
ersten Teil vermehrt Zeitungsartikel, Essays, Reden und ähnliche Quellen untersucht werden,
welche vermehrt Fakten darlegen, soll es im zweiten Teil mehr um das Bildmaterial gehen,
aber auch um „bildlich Gesprochenes“ (Metaphern, Wortspiele), also um die emotionale
Ebene. [...] Viel mehr soll eruiert werden, wie genau argumentiert
wurde und womit man das Volk zu erreichen versucht hat.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Pro und Contra
2.1 Ursprünge der Diskussion um eine Armeeabschaffung
2.2 Abstimmungskampf, Argumente in Broschüren und Flugblättern
2.3 Diskussion und Nachdenken im Volk
2.4 Der Kalte Krieg, Frieden und Neutralität als Argumentationen
2.5 Zusammenfassung der Argumente
3. Plakate, Bilder, Slogans und Symbole
3.1 Die heilige Kuh
3.2 Arnold von Winkelried
3.3 General Guisan
3.4 Helvetia
3.5 Friedenstaube
3.6 Unsere Armee abschaffen: Nein
4. Schlusswort
Bibliographie
Bildquellen
Ungedruckte Bildquellen
Gedruckte Bildquellen
Schriftliche Quellen
Schriftliche Quellen in Zeitungen/Periodika
Literatur
- Citation du texte
- Josip Lasic (Auteur), 2012, Abstimmungskampagnen um die Abschaffung der Schweizer Armee Herbst 1989, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203364