Entscheidungen werden überwiegend nicht auf der Grundlage eines einzigen Kriteriums getroffen. Zumeist existieren eine Vielzahl von Alternativen und relevanten Kriterien, die für die optimale Lösung eines Entscheidungsproblems zu berücksichtigen sind. So wählt beispielsweise ein Unternehmen seinen Standort nicht allein auf Basis finanzieller Kriterien. Auch Transportinfrastruktur, Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften, Lohnkosten oder die Nähe zu Dienstleistungsanbietern spielen eine wichtige Rolle. In den meisten Fällen existieren Konflikte zwischen den vorhandenen Alternativen (z.B. erhöhen qualifizierte Arbeitskräfte die Lohnausgaben), was dazu führt, dass normalerweise keine ideale Lösung existiert, d.h. keine Alternative erfüllt jedes Kriterium optimal. Um in Entscheidungsprozessen vielfältige Kriterien simultan zu berücksichtigen finden Verfahren der multikriteriellen Entscheidungsunterstützung Anwendung. Aufgrund der oftmals hohen Komplexität von Entscheidungsprozessen – resultierend aus der Notwendigkeit der gleichzeitigen Berücksichtigung aller verfügbaren Informationen – liegt das Primärziel dieser Verfahren darin, eine akzeptable Lösung bzw. einen guten Kompromiss zu finden. In der Literatur werden solche Verfahren in zwei Philosophien unterteilt: amerikanische und europäische Schule. Zu zweiterer zählen die Outranking-Methoden, die Gegenstand dieser Arbeit sind. Diesen ist dabei die explizit ausgewiesene Möglichkeit gemein, gegensätzliche oder unvollständige bzw. unpräzise Informationen zu berücksichtigen und im Algorithmus zu verarbeiten. Eine Gegenüberstellung der beiden Denkrichtungen wird in Abschnitt 2 vorgenommen, wobei die Gründe der Entwicklung der Outranking-Methoden im Vordergrund stehen. Im dritten Abschnitt erfolgt eine einführende Betrachtung der grundlegenden Funktionsweise der Outranking-Verfahren. Anschließend werden im vierten Gliederungspunkt anhand eines selbstgewählten Beispiels die beiden prominentesten Outranking-Methoden, ELECTRE und PROMETHEE, umfassend erläutert und deren Ergebnisse graphisch veranschaulicht. Abschnitt 5 stellt eine Zusammenfassung der in der vorangegangenen Arbeit gewonnenen Erkenntnisse dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Zwei Philosophien multikriteriellen Entscheidens
- Outranking: Grundlegende Betrachtung
- Erweiterung des Präferenzbegriffes
- Zielerreichungsmatrizen und Gewichtungsfaktoren
- Visualisierung der Ergebnisse
- Zwei Verfahren, ein Ziel: ELECTRE und PROMETHEE
- ELECTRE
- Präferenzmodellierung
- Konkordanz
- Diskordanz
- Die Phase der Auswertung
- PROMETHEE
- Individuelle Präferenzfunktionen
- Algorithmus
- Die Phase der Auswertung
- ELECTRE
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Outranking-Methoden, einem Konzept der Entscheidungsfindung, das im Kontext multikriterieller Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle spielt. Die Zielsetzung besteht darin, die Funktionsweise und Anwendung dieser Verfahren zu erläutern und ihre Stärken gegenüber klassischen nutzenbasierten Ansätzen aufzuzeigen.
- Outranking-Methoden: Präferenzmodellierung und paarweiser Vergleich von Alternativen
- Vergleich mit klassischen MADM-Modellen: Kritik an Kompensation und Informationsverlust
- Vorstellung der ELECTRE und PROMETHEE-Verfahren: Funktionsweise und Anwendung
- Bedeutung von Outranking-Verfahren für die Entscheidungsunterstützung in komplexen Situationen
- Visualisierung der Ergebnisse: Anschauliche Darstellung der Präferenzbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Dieser Abschnitt legt die Grundlage für die Arbeit und erklärt die Notwendigkeit multikriterieller Entscheidungsfindung, die Herausforderungen, die sich aus komplexen Entscheidungssituationen ergeben, sowie die Bedeutung von Entscheidungsunterstützungsmethoden.
- Zwei Philosophien multikriteriellen Entscheidens: Dieser Teil stellt die beiden Denkschulen des MADM vor: die amerikanische (nutzenbasierte Ansätze) und die europäische (Outranking-Methoden). Dabei werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze diskutiert und die Gründe für die Entwicklung der Outranking-Methoden erläutert.
- Outranking: Grundlegende Betrachtung: In diesem Kapitel werden die grundlegenden Konzepte der Outranking-Methoden erläutert, insbesondere die Erweiterung des Präferenzbegriffes, die Verwendung von Zielerreichungsmatrizen und Gewichtungsfaktoren sowie die Möglichkeiten zur Visualisierung der Ergebnisse.
- Zwei Verfahren, ein Ziel: ELECTRE und PROMETHEE: Dieser Abschnitt befasst sich mit den beiden prominentesten Outranking-Methoden ELECTRE und PROMETHEE. Die Funktionsweise und Anwendung beider Verfahren werden detailliert beschrieben, wobei die einzelnen Schritte der Präferenzmodellierung, Konkordanz- und Diskordanzanalyse sowie der Auswertungsphase dargestellt werden.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themenbereiche dieser Arbeit sind: Outranking-Methoden, multikriterielle Entscheidungsfindung, MADM, Präferenzmodellierung, paarweiser Vergleich, ELECTRE, PROMETHEE, Entscheidungsunterstützung, Visualisierung, Konkordanz, Diskordanz, Prävalenzverfahren.
- Citar trabajo
- Michael Schwartz (Autor), Maximilian Göthner (Autor), 2003, Outranking Methoden, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20338