Bezüglich der Tätigkeit der deutschen Bundesregierung erreichen uns aus den Medien regelmäßig Meldungen über „Beratungen des Bundeskabinetts“, „Kabinettsabstimmungen“ und schließlich „Kabinettsbeschlüsse“ – wobei häufig und fälschlicherweise suggeriert wird, dass ein vom Bundeskabinett beschlossenes Gesetz unmittelbar in Kraft tritt. Wenn von den USA die Rede ist, so taucht der Kabinettsbegriff eher selten auf. Falls überhaupt, dann meist nur in Verbindung mit der Vorstellung der Mitarbeiter eines neu gewählten Präsidenten oder der Umbildung seiner Führungsriege.
Auch wenn die Berichterstattung aus dem eigenen Land naturgemäß umfangreicher ausfällt, lässt sich unschwer erkennen, dass zwischen den Kabinetten in Deutschland und den USA hinsichtlich Bedeutung und Arbeitsweise allem Anschein nach einige Unterschiede bestehen. Obwohl beide Regierungssysteme hinreichend erforscht sind, wurde bis dato jedoch keine eigenständige Analyse publiziert, die den Fokus allein auf die Kabinette legt. Das mag daran liegen, dass es sich um ein "Nischenthema" handelt, welches vermeintlich wenig Gehalt bietet. Doch ist dem wirklich so?
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Kabinette in den USA und Deutschland vergleichend gegenüberzustellen sowie Gemeinsamkeiten und Differenzen, aber auch klare Gegensätze sichtbar zu machen. Im Blickpunkt stehen dabei insbesondere formale Voraussetzungen und die daraus resultierenden Charaktere.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Probl emstellung
- Theoretische Vorbetrachtungen
- Einordnung der Regierungssysteme
- Über den Kabinettsbegriff
- Kabinette als vom jeweiligen Regierungssystem geprägte Institutionen
- Das Kabinett in den USA
- Das Kabinett in Deutschland
- The Cabinet (USA) und das Bundeskabinett (Deutschland) im Vergleich
- Schlus sb etrachtung
- Quellem'Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit einem vergleichenden Studium der Kabinette in den USA und Deutschland. Sie zielt darauf ab, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser Institutionen aufzuzeigen, die durch ihre jeweiligen Regierungssysteme geprägt sind. Die Arbeit untersucht die formalen Voraussetzungen für die Kabinette und analysiert, wie diese die Charaktere der Institutionen beeinflussen.
- Einordnung der Regierungssysteme in präsidentielle und parlamentarische Systeme
- Entwicklung und Bedeutung des Kabinettsbegriffs
- Verfassungsrechtliche Stellung und Charakter des Kabinetts in den USA und Deutschland
- Vergleich der Kabinette anhand von Kriterien wie Zusammensetzung, Auswahl und Kompetenzen
- Analyse der Beziehungen zwischen Kabinetten und Regierungschefs in beiden Ländern
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problemstellung dar und erläutert die Unterschiede zwischen den Kabinetten in den USA und Deutschland, die aus der medialen Berichterstattung deutlich werden. Es wird die Notwendigkeit einer vergleichenden Analyse dieser Institutionen herausgestellt.
Das zweite Kapitel liefert theoretische Vorbetrachtungen, indem es die Einordnung der Regierungssysteme in präsidentielle und parlamentarische Systeme beleuchtet. Es wird die Bedeutung dieser Systeme für die Ausgestaltung der Kabinette hervorgehoben. Außerdem wird die Herkunft und Entwicklung des Kabinettsbegriffs kurz beleuchtet.
Das dritte Kapitel stellt die Kabinette in den USA und Deutschland vor. Es beschreibt ihre jeweiligen Verfassungsrechtlichen Grundlagen, ihre Zusammensetzung und ihre Arbeitsweise. Die Kapitel erläutern die spezifischen Merkmale der Kabinette in beiden Ländern und verdeutlichen die Unterschiede, die aus den jeweiligen Regierungssystemen resultieren.
Das vierte Kapitel vergleicht die Kabinette in den USA und Deutschland anhand von ausgewählten Kriterien. Es analysiert die Unterschiede in ihrer Verfassungsrechtlichen Stellung, ihrem Selbstverständnis und Charakter, ihrer Auswahl und Ernennung, ihrer Zusammensetzung und Mitgliederzahl, ihrer Kompatibilität mit der Legislative und ihrem Gesetzesinitiativrecht. Die Analyse zeigt, dass die Kabinette in den USA und Deutschland trotz einiger Gemeinsamkeiten in ihrer Gesamtheit einen starken Kontrast zueinander darstellen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kabinettsbegriff, die Regierungssysteme in den USA und Deutschland, präsidentielle und parlamentarische Systeme, die Verfassungsrechtliche Stellung von Kabinetten, die Auswahl und Ernennung von Kabinettsmitgliedern, die Kompetenzen von Kabinetten, die Beziehungen zwischen Kabinetten und Regierungschefs, die Kompatibilität von Exekutive und Legislative sowie das Gesetzesinitiativrecht.
- Citation du texte
- Frank Bodenschatz (Auteur), 2011, Regierungssysteme im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203470