Infografiken. Basisnormen zur Konzeption und Produktion von Prinzipiendarstellungen (Infografiken) zur Publikation von komplexen Informationen in Print- und Onlinemedien.

Recherche und Analyse von Gestaltungskriterien, Manipulationsmöglichkeiten und Anwendung an Beispielen sowie Konzeption und Realisierung einer eigenen Prinzipiendarstellung.


Thèse de Bachelor, 2012

92 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhalt

1. Einführung

2. Gegenstand der Untersuchung
2.1. Begriffsbestimmung
2.2. Infografiken, eine Übersicht
2.2.1. Statistische Infografiken
2.2.2. Kartografische Infografiken
2.2.3. Funktionsinfografiken
2.3. Stärken und Schwächen von Infografiken
2.3.1. Stärken
2.3.2. Schwächen
2.4. Qualitätskriterien
2.4.1. Inhaltliche, konzeptionelle Schwerpunkte
2.4.2. Grundlagen der Gestaltung von Infografiken
2.4.3. Kompositionsregeln

3. Rahmenbedingungen zur Erstellung eigener Infografiken
3.1. Grafische Begriffe und Bedeutungen
3.2. Software zur Erstellung und Bearbeitung von Grafiken
3.3. Welche Themen bieten sich zur Darstellung an?
3.4. Planung und Realisierung

4. Infografiken im Einsatz
4.1. Wann ist der Einsatz von Infografiken sinnvoll? Eine Reflexion
4.2. Die Verantwortung des Gestalters
4.3. Anwendungsbeispiele
4.3.1. Beispiel für eine gelungene Infografik
4.3.2. Beispiel für eine weniger gelungene Infografik
4.3.3. Manipulieren mit Infografiken

5. Umsetzung. Die eigene Infografik
5.1. Thema der Prinzipiendarstellung
5.2. Konzeptionelle Erläuterung
5.2.1. Grafiken
5.2.2. Farben
5.2.3. Typografie
5.3. Wurden Qualitätskriterien eingehalten?

6. Validierung
6.1. Forschungsfelder und Forschungstechniken
6.2. Begründung der Forschungsmethode
6.3. Operationalisierung und qualitative Forschungsfragen
6.4. Auswertung des Fragebogens
6.4.1. Inhaltliche Kriterien
6.4.2. Gestalterische Kriterien
6.4.3. Zusammenfassung und Auswertung

7. Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Bildquellennachweis

1. Einführung

Was wären die Medien ohne die Infografiken? Egal, ob Zeitung oder Nachrich- tensendung, für die Übermittlung von bestimmten Informationen sind sie präde- stiniert. Man stelle sich vor, der Moderator der Tagesschau müsste die politischen Verhältnisse nur mit Worten beschreiben: Die Erklärung der Anzahl der Sitze im Parlament, die Koalitionsmöglichkeiten oder die Wählerwanderung wäre ohne den Einsatz von Grafiken sehr müßig, anstrengend und kaum ein Zuschauer wür- de sich diese ganzen Informationen so schnell merken können. Mit Unterstüt- zung von Bildern ist diese Datenpräsentation unterhaltsamer, informativer und nachhaltiger. Denn Bilder können einfacher abgespeichert werden als lange Tex- te oder Vorträge. In der Kombination mit Text sind Bilder und Grafiken noch ef- fektiver. Dadurch können komplexe Zusammenhänge, Verhältnisse oder sonst nicht sichtbare Vorgänge dargestellt und erläutert werden. Infografiken sind ne- ben dem Artikel, Filmbeiträgen und dem Foto ein wichtiger Informationsträger. Ihre Existenz ist im Vergleich zu den klassischen Medien relativ jung. Jedoch rei- chen die Anfänge weit zurück.

Die ersten kartografischen Infografiken entstanden vor über 8000 Jahren im Mit- telmeerraum und anderen Regionen Europas. Damals war der Stein oder eine Höhlenwand der Informationsträger. Neben der Darstellung von Jagd-Szenen, wahrscheinlich zu Schulzwecken, sind Siedlungen und deren Umgebung abge- bildet. In der ägyptischen Hochkultur wurden nach den Nil-Fluten die Felder neu vermessen und verteilt. Eine wirkliche Frühform der Infografik gab es vor etwa 3.500 Jahren am Euphrat und Tigris sowie im Römischen Reich. Zur Zeit von Kaiser Augustus wurden Weltkarten der Öffentlichkeit gezeigt. Sie zeigten unter anderem die Eroberungsgebiete des Reiches. Ein Kurvendiagramm aus dem 10. Jahrhundert, welches den heutigen sehr ähnlich ist, stellt den Verlauf von Sternen dar (vgl. Jansen 1999: 22, Liebig 1999: 84-87).

In den klassischen Medien tauchte erstmals am 29. März 1740 eine Infografik auf. Die „Daily Post“ informierte so über den Angriff des englischen Admirals „Ed- ward Vernon“ auf einen militärischen Posten der Spanier (vgl. Liebig 1999: 92).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Darstellung des Angriffs vom engl. Admiral „Edward Vernon“. Der Holzschnitt mit Nummerierung informiert mit Text und Bild Quelle: Martin Liebig „Die Infografik“)

Vor der Erfindung der Fotografie war die Illustrierung von Medien sehr mühsam und anspruchsvoll. Mit Kupferstichen oder Holzschnitten wurden im 18.Jhd. einige Blätter mit Grafiken versehen. Es waren kleine Bildgeschichten, Schemazeichnungen oder Linien. Bei einem Fehler musste der Stich oder der Holzschnitt neu angefertigt werden. Eine Erstellung nahm viel Zeit und Geld in Anspruch. Später konnte man mit detaillierten Fotos mehr Rezipienten begeistern als mit simplen Strichzeichnungen. Der Schotte William Playfair (1759-1823) brachte die Infografiken mit seiner Übersetzung von Zahlentabellen in Diagramme weit nach vorne. Seine anschaulichen Visualisierungen von Zahlen machten ihn zum „Wegbereiter der modernen statistischen Grafik“ (Liebig 1999: 90).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Revolutionäres Flächendiagram von William Playfair (Quelle: Martin Liebig „Die Infografik“)

Otto Neurath schuf zwischen 1925 und 1934 mit seiner „Wiener Methode der Bildstatistik“ ein prägendes System, das System „Isotype“. Mit seinen einfachen, thematischen Symbolen setzte er sich über Sprachbarrieren hinweg und stellte „statt spröder Zahlen anschauliche Mengenverhältnisse“ (Jansen 1999: 38) dar. Stark vereinfachte Symbole repräsentierten eine bestimmte Menge. Dabei wurde das Symbol nicht vergrößert, sondern so oft abgetragen, bis die Menge erreicht wurde. Der Betrachter konnte so das Thema und die Verhältnisse gut erfassen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3 Das System Isotype von Otto Neurath (Quelle: Frank Hartmann, Erwin K. Bauer 2006 „Bildersprache. Otto Neurath Visualisierungen“)

Der Durchbruch von Infografiken hängt eng mit der technischen Entwicklung zu- sammen. Ende der siebziger Jahre kam der erste Computer, der „Apple 1“ auf den Markt. Mit Zeichenprogrammen wie Freehand oder Illustrator konnte man nun schnell und günstig Grafiken entwerfen. Die Zeitung „USAToday“ nutze den Fortschritt der Technik und präsentierte in ihren Ausgaben nun zahlreiche Info- grafiken. Diese Tageszeitung erschien vierfarbig, fotolastig und in einem profes- sionellen Design. In Deutschland übernahm der FOCUS den visuellen Trend und zeigte in seinen Ausgaben erstmals wesentlich mehr Infografiken als die Produk- te der Mitbewerber. Im Zusammenhang mit den Sehgewohnheiten der Bürger und der Übertragungstechnik ISDN stellten die Agenturen zunehmend mehr Grafiker ein, um ihre Zeitungen ähnlich attraktiv zu gestalten wie das bewegte Fernsehbild. Die steigende Zahl an Abonnenten belegte den Bedarf an diesen bildgeprägten Medien. So entwickelte sich die Infografik immer mehr zu einem Informationsträger, der die Lücke zwischen Foto und Text füllt (vgl. Jansen 1999: 10,12; Liebig 1999: 97-100).

Die Infografik, speziell auch die Prinzipiendarstellung, erfüllte die Bedürfnis- se auch in den Printmedien, um „zappen“ zu können und sich von der syste- matischen, linearen Informationsaufnahme zu lösen. Informationen werden in Foto, Infografik, Zitat, Kurztext, Kommentar, Bericht usw. zerlegt. Bilder be- sitzen nun dieselbe Daseinsberechtigung wie Texte. Die aufgeteilten Informa-tionen können in einer Prinzipiendarstellung zusammengeführt werden. Die einfachste und instruktivste Form der Informationsdarbietung kann durch die Infografik erfolgen. Sie ersetzt lange Beschreibungen und liefert schnelle Er- kenntnisse, die von einem Text nur schwer erbracht werden können (vgl. Jan- sen 1999: 14).

Das Internet bietet ein fast unüberschaubares Informationsangebot. Zeitungen und Zeitschriften sind überall verfügbar. Plakate und Hinweisschilder „schmü- cken“ die Städte. Die Menge an Informationen ist enorm. Durch die Möglichkei- ten des Web 2.0 kann jeder sein Wissen ins Internet stellen. Viele suchen genau dort nach Lösungen, da sie schnell zu finden sind. Organisationen und Vereine möchten über spezielle Themen informieren. Warum also nicht die Möglichkeit nutzen, durch komplexe Infografiken oder Prinzipiendarstellungen die Zielgrup- pe zu informieren oder sein Wissen übersichtlich und effektiv im Web 2.0 darzu- stellen?

Diese Arbeit schafft die Grundlagen, komplexe Informationen mit Hilfe von Prin- zipiendarstellungen zu verbreiten. Im theoretischen Teil werden nach einer Be- griffsbestimmung und Kategorisierung die Stärken und Schwächen von Infografi- ken erläutert und die inhaltlichen und gestalterischen Qualitätskriterien erstellt. Grundlagen in der Komposition schließen den ersten Abschnitt ab. Der zweite Abschnitt gibt einen Überblick über den technischen Hintergrund zur Erstellung von Infografiken. Begriffe und Software aus dem grafischen Bereich werden er- klärt. Abschließend werden die möglichen Themen und Schritte zur Konzeption und Realisierung erklärt.

Der praktische Teil beginnt mit einer Reflexion zum sinnvollen Einsatz von Info- grafiken. Kenntnisse über Gefahren beim Einsatz sowie die Verantwortung des Gestalters bei der Erstellung werden erläutert. Anwendungsbeispiele machen die Unterschiede zwischen einer guten und weniger guten Prinzipiendarstellung deutlich. Weiterhin werden die Möglichkeiten der Manipulation erörtert.

Die Erstellung einer eigenen Infografik, in der die gesammelten Erkenntnisse einfließen, sowie deren Überprüfung anhand eines Fragebogens beenden den praktischen Teil. Eine Zusammenfassung, Interpretation der Ergebnisse und ein Ausblick über die zukünftigen Möglichkeiten schließen die Arbeit ab.

2. Gegenstand der Untersuchung

Um für die umfassende Thematik Infografik einen Zugang schaffen zu können, sollen im Folgenden zunächst theoretische Grundlagen geschaffen werden. Diese Erkenntnisse sollen den Untersuchungsgegenstand eingrenzen und strukturieren. Auf dieser Basis des Verständnisses wird es möglich sein, eigene Infografiken sicher und kompetent zu erstellen.

2.1. Begriffsbestimmung

So vielfältig wie die Informationsgrafiken an Gestalt und Thematik, so vielfältig sind auch die Begrifflichkeiten, die sich darum ranken. In der deutsch sprachigen Literatur tauchen Begriffe wie Pressegrafik, Schaubild, Mediengrafik, Informationsbild, Nachrichtengrafik oder Zeitungsgrafik auf. Im angelsächsischen Sprachraum findet man zusätzlich Begriffe wie informational graphics, flow graphics oder infographics (vgl. Liebig 1999:17, Wildt 2011: 7).

Unschwer zu erkennen ist die Zusammensetzung des Wortes Infografik aus Information und Grafik. „Informieren“ ist die Unterrichtung über eine bestimmte Sache. In den 80er Jahren setzte sich das Wort Infografik durch (vgl. Bouchon 2007: 13). Vom lateinischen (informare = informieren) und griechischen (graphike = Schreib- bzw. Zeichenkunst) Wortstamm her ist die Infografik „eine Schreib oder Zeichenkunst, die Informationen übermittelt“ (Wildt 2012: 7).

Doch auch klassische Kunstwerke wie Kupferstiche oder Lithographien informie- ren auf ihre Weise über historische Ereignisse. Sind dies auch Info -Grafiken ? Eine Grafik ist neben dem Foto und dem Text „der dritte Weg der Informationsvermitt- lung“ (Bouchon 2007: 13 nach Birken 1998: 293) und enthält „sowohl Bild- als auch Textelemente.“(ebd.). Demnach ist also ein Kupferstich oder eine Lithografie keine Infografik ersten Ranges. Wir nehmen zwar Anteil am Geschehen, aber der Haupt- zweck von Kunstwerken ist nicht die bewusste Vermittlung von Informationen (vgl. Jansen 1999: 74). Das sieht auch DAGSON so, wenn er meint, dass „Infografiken eine Bildersprache des Journalismus [sind], eine Präsentation von Fakten, die sich auf Bilder stützt“ (Bouchon 2007: 14-15 zit. n. Dagson 1992: 53). Nicht in der Ge- staltung der Grafik besteht die künstlerische Leistung, sondern dem „Zeitungsleser Fakten vorzuführen, anstatt sie ihn lesen zu lassen.“(ebd.). Sie beantwortet Fragen nach dem Wie, wie etwas funktioniert oder entsteht (ebd.).

Die Infografik geht also weit über eine reine Abbildung historischer Ereignisse hinaus. Sie ordnet sich ein in die publizistischen Darstellungsmittel neben reinen Text und Fotografie. Sie vermittelt Informationen auf ästhetischem, visuellem Weg mit Text und Bildelementen (Liebig 1999: 10 und 54).

Nach BALLSTAEDT (2012: 134) enthält eine Infografik sprachliche und bildliche Informationen mit benennenden, erklärenden, begründenden und anleitenden Komponenten. Der Fokus liegt aber auf Erklärung, der Darstellung komplexer Zusammenhänge durch Kombination von Textteilen und Bildern mit Verwendung von Listen, Tabellen, Charts, Diagrammen und Abbildungen. Eine Infografik ersetzt das Lesen komplizierter Texte und motiviert durch Bilder.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Beispiel für eine etwas unübersichtliche Infografik. (Quelle: http://images.fastcompany.com )

BALLSTAEDT sieht Infografiken auch kritisch und stellt zur Diskussion (ebd.: zit.n. WEIDENMANN, PAECHTER & HARTMANNSGRUBER, 1998: ohne Seite), ob die komplexe Darstellungsform das erfüllen kann, was die Grafiker sich verspre- chen. Schwierig ist, den Beginn der Auswertung und die Abfolge im visuellen und sprachlichen Angebot zu finden (Abbildung 4: Beispiel für eine etwas un- übersichtliche Infografik). Der Grafiker steht in der Verantwortung, die Infogra- fik nicht so zu konstruieren, dass mentale Überforderung und fragmentarisches Wissen entsteht.

Für die Kategorisierung von Infografiken ist entscheidend, welches Element in der Grafik die eigentliche Information überträgt. Bildliche Elemente schließen sowohl Fotos als auch einfachere grafische Elemente wie Linien, Flächen, Symbole, Piktogramme und Zeichnungen mit ein, die durch typografische Elemente wie Buchstaben, Zahlen und Texte ergänzt werden. Der nächste Abschnitt gibt einen kurzen Überblick über die Kategorien.

2.2. Infografiken, eine Übersicht.

So vielfältig wie die Begriffe rund um die Infografik, so herausfordernd ist es auch, eine einheitliche Kategorisierung vorzunehmen. In der untersuchten Litera- tur gibt es unterschiedliche Gliederungen. Die eine befasst sich mit Infografiken in Tageszeitungen, der Presse. Urheber ist vor allem Martin Liebig, der die vor- handenen Infografiken auf ihre Informationsträger untersuchte und sie entspre- chend einordnete. Entscheidend bei seiner Systematik ist, welches Element Träger der Hauptinformation, Träger des Themas ist und welche Elemente die Aussage unterstützen. So wird z.B. ein Foto mit wenig erklärendem Text zur Fotografik gezählt. Wird der Text durch ein Foto ergänzt, zählt die Infografik zu Katego- rie Textgrafik. Eine dritte Kategorie sind bei Liebig die ikonischen Grafiken. Die- se Grafiken enthalten vor allem zeichnerische Elemente, erstellt per Hand oder Computer, und werden durch typografische Elemente ergänzt (vgl. Liebig 1999: 26-28, 36-46).

Bei KNIEPER (1995:47) werden Infografiken eingeteilt in Piktogramme und pikto- graphische Symbole, graphische Adaptionen, erklärende Visualisierungen, Karten und quantitative Schaubilder. Vier Jahre später stellt KNIEPER eine überarbeitete Systematik auf. Nun teilt er Infografiken in Symbole, Erklärgrafiken, Medienkar- ten und Zahlenbilder sowie sonstige Infografiken ein (vgl. Bouchon2007: 18).

Vergleicht man die Einteilung von LIEBIG und KNIEPER, so zählen die graphischen Adaptionen zu der von LIEBIG aufgestellten Kategorie Textgrafik. In ihr wird die Aussage des Textes von einem grafischen Element visualisiert. Durch diese Einheit von Text und Grafik entsteht eine Infografik (vgl. Knieper 1995: 52). Diese Grafik kann jedoch auch einen ikonischen Charakter haben (ebd.: 53, 56, 57, 58).1 Dieser Aspekt unterscheidet die Kategorisierung von LIEBIG und KNIEPER. Ihre Unter- scheidung der Darstellungsart kann mit allen weiteren Kategorien fortgeführt werden. Bei KNIEPER können Erklärgrafiken, Medienkarten, Zahlenbilder und sonstige Infografiken ikonische und/oder fotografische Elemente enthalten. Auf seine Einteilung hat dies keine Auswirkung.

Ähnlich verfahren BOUCHON (2007: 18) und JANSEN (1999: 116, 140, 174). Beide teilen die Infografiken in drei ähnliche Kategorien ein (siehe Abbildung 5). So gibt es bei ihnen:

- Statistische Darstellungen bzw. Bildstatistiken
- Kartografische Infografik
- Funktionsinfografik bzw. Prinzipiendarstellung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Systematik von Infografiken (Quelle: Eigene Darstellung)

In dieser Arbeit geht es vornehmlich um die Vermittlung von Wissen und Informationen durch Infografiken und deren Gestaltung. Daher wird diese Dreiteilung noch näher untersucht, gerade in Hinblick auf die Elemente dieser Infografiken. Was macht sie aus? Welche Inhalte können durch diese Elemente kommuniziert werden? Welche Fragen können sie beantworten?

2.2.1. Statistische Infografiken

Sinn und Zweck dieser Infografiken ist die Darstellung von Mengenverhältnisse und Zahlenmaterial (vgl. Knieper 1995: 91; Jansen: 1999: 174; Wildt: 2011: 12). Sie können auf einfachem Wege Verhältnisse visualisiert werden, anstatt diese in langen Texten umständlich beschreiben zu müssen. Zur Darstellung stehen drei Diagrammtypen zur Verfügung (siehe Abbildung 6):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Übersicht Bildstatistik (Quelle: Eigene Darstellung)

Säulen- / Balkendiagramm

Diese Form der Darstellung stellt das Verhältnis von Teilmengen untereinander heraus (vgl. Jansen: 1999: 180). Abhängig von der vertikalen oder horizontalen Orientierung spricht man entweder von einem Säulen- oder Balkendiagramm. Sind Entwicklungen oder Tendenzen (z.B. Umsatzzahlen eines Unternehmens) über einen längeren Zeitraum (Monate oder Jahre) darzustellen, eignet sich eher das Säulendiagramm (vgl. Bouchon 2007: 23). Die Zeitangaben befinden sich auf der x-Achse, und die Höhe der Balken gibt Auskunft über die Entwicklung. Es können sowohl positive als auch negative Werte dargestellt werden. Zu beachten ist, dass alle Balken dieselbe Breite haben.

Balkendiagramme haben den Vorteil, dass die Kennzeichnung der einzelnen Balken leichter zu lesen ist, da der Text nicht um 90° Grad gedreht werden muss. Auch hier ist es möglich, eine negative Ausprägung anzuzeigen.

Säulen Balken

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Unterschied Balken- und Säulendiagramm (Quelle: Eigene Darstellung)

Die Balken und Säulen können mit Farben, Schraffur oder Fotos gefüllt werden. Auch eine Darstellung mit Symbolen oder Piktogrammen ist denkbar. Bei dieser Form spricht man auch von „Isotype“ (International System of Typographic Picture Education) (vgl. Bouchon 2007: 22). Isotype entstanden zwischen 1925 und 1934 in Wien. Daher stammt auch der Name: Die Wiener Methode oder Isotype-Grafiken. Zweck dieser anschaulichen und gegenständlichen Grafiken war, die Gesellschaft und die Ökonomie verständlich darzustellen. So wurden die Mengen durch eine stets größere Anzahl an Symbolen wiedergegeben. Durch Verwendung von Sym- bolen oder Piktogrammen, z.B. einem stilisierten Fisch, könnte ein inhaltlicher Be- zug zum Thema geschaffen werden. Der Betrachter konnte sich an den Gegen- stand und die Verhältnisse erinnern (vgl. Knieper 1995: 99; Jansen 1999: 38).

Weiterhin können bei Säulen- und Balkendiagrammen nicht nur absolute Mengen und Entwicklungen verdeutlicht werden, sondern auch Veränderungen innerhalb der Mengen. Dann spricht man von gestapelten Säulen- oder Balkendiagrammen.

Die Gesamtläge veranschaulicht die Summenentwicklung, die Aufteilung des einzelnen Balkens, der einzelnen Säule, die Struktur (vgl. Jansen: 1999: 190-191). So kann z.B. die Bevölkerungsentwicklung insgesamt dargestellt werden, und im Balken jeweils der Anteil von Frauen und Männern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: Gestapeltes Säulendiagramm (Quelle: Eigene Darstellung)

Kreisdiagramme

Wie groß ist der Anteil ausländischer Studenten an der Fachhochschule? Wel- cher Fachbereich hat die meisten Studenten? Um diese Frage grafisch attraktiv und aufschlussreich zu beantworten, empfiehlt es sich, ein Kreisdiagramm (auch Torten- oder Kuchendiagramm genannt) zu erstellen. Es zeigt die prozentualen Anteile differenter Teilkomponenten am Ganzen. Der Kreis wird in Segmente ge- teilt, die entsprechend ihrer prozentualen Gewichtung, größer oder kleiner ab- getragen werden. 20 Prozent von 360 Grad entsprechen 72 Grad. Diese Grad- Zahl ergibt eine bestimmte Fläche im Kreis. So sind vor allem Strukturen eines Sachverhaltes z.B. durch Kreisdiagramme sehr gut darstellbar (vgl. Knieper 1995: 102-103). Im Vergleich zu einem Balken-/Säulendiagramm können negative Wer- te nicht dargestellt werden.

Zum Vergleich der Anzahl von ausländischen Studenten an mehreren Hochschulen eignet sich die Aneinanderreihung mehrerer Kreisdiagramme. So lassen sich die unterschiedlichen Informationsgruppen mit ähnlichen Segmenten absolut und schnell miteinander vergleichen (ebd.).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Vergleich von Tortendiagramme (Quelle: Eigene Darstellung)

Bekannt sind auch die Halbkreise bei der Sitzverteilung nach einer Wahl. Der Betrachter kann rasch bei der Betrachtung die politischen Verhältnisse des symbolisierten Sitzungssaals nachvollziehen.

Der Kreis ist eine oft anzutreffende Form. Dies wird zur Erstellung von Diagrammen gerne genutzt und thematisch entsprechend abgewandelt. Zum Beispiel die Darstellung einer Kaffeetasse von oben und die verwendeten Bohnensorten oder die Darstellung des Euros und wie viel Nettoeinkommen dem Bürger bleibt und wofür die restlichen Beträge vom Staat verwendet werden. Denkbar sind auch abgewandelte, komplexere Kreisformen. Jedoch läuft eine solche Verwendung Gefahr, die Verhältnisse zu verzerren (vgl. Bouchon: 2007: 27).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: Kreisdiagramm als Herzform. Vorsicht Verzerrung. (Quelle: Eigene Darstellung)

Linien- und Flächendiagramm

Zur Visualisierung der Veränderung der Temperatur eines Tages oder eines Mo- nats eignen sich Linien- und Flächendiagramme. Sie geben Auskunft über den Trend einer bestimmten Größe in einem bestimmten Zeitraum. Im kartesischen Koordinatensystem wird auf der x-Achse ein Zeitraum in regelmäßige Abstände aufgeteilt. Diese Abstände sollten nicht zu groß gewählt werden, um die Ent- wicklung möglichst real wiedergeben zu können. Die y-Achse wird entsprechend auf der untersuchten Einheit eingeteilt. Die sich ergebenden Punkte werden ver-bunden. Das Diagramm kann auch mehrere Linien oder Kurven enthalten, um z.B. die Temperatur von verschiedenen Orten gut miteinander vergleichen zu können (ebd.: 25-26; Knieper 1995: 106-108).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 11: Liniendiagramm (Quelle: Eigene Darstellung)

Wird der Raum unter der Linie eingefärbt, ergibt sich ein Flächendiagramm. Es stellt eher die Menge als einzelne Punkte dar. Sind die Flächen gestapelt, können sich die Flächen überschneiden. Dieser Darstellungsart ist nicht unproblematisch, da nicht klar ist, ob die gestapelten Flächen denselben Nullpunkt besitzen oder aufeinander gestapelt sind. Eine perspektivische Darstellung der Flächen kann dabei hilfreich sein (vgl. Bouchon 2007: 25-26).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 12: Perspektivisches Flächendiagramm (Quelle: Eigene Darstellung)

2.2.2. Kartografische Infografiken

Diese Form der Infografiken ist nicht nur häufig in Zeitungen, sondern auch in den TV-Nachrichten zu sehen. Die Wetterkarte ist ein bekannter Vertreter dieser Infografik-Variante. Karten bilden die Räume zweidimensional ab und helfen uns bei der Orientierung und Bewegung im abgebildeten Raum (vgl. Jansen 1999: 140). Sie geben Antworten auf die Frage, wo etwas ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 13: Typische Wetterkarte (Quelle: www.landmarkt-thueringen.de )

Geografische Kenntnisse von Rezipienten variieren. Kartografische Infografiken unterstützen die Leser bei der Reaktivierung von Ortskenntnissen oder fügen neue hinzu (vgl. Wildt 2011: 14).

Im Gegensatz zu klassischen Landkarten werden kartografische Infografiken ge- zielt für die Verwendung in einem kurzen Zeitraum entwickelt. Sie grenzen ein aktuelles Ereignis in einer bestimmten Region ein. Die Darstellung hat das Ziel, viele Leser vom Ereignis zu informieren und dies möglichst schnell. Daher wird der Informationsgehalt der Karte auf ein Minimum beschränkt (vgl. Jansen 1999: 142; Bouchon 2007: 29; Liebig 1999: 236-237). Die Wetterkarte zeigt z.B. nur die größten Städte und Flüsse und verzichtet auf die Darstellung von Straßen.

Unterteilt werden die Karten in topografische und thematische Karten. Topo- grafische Karten zeigen die Region, in der ein Ereignis geschehen ist. Neben der Darstellung des Zentrums informieren eingezeichnete Straßen, Gewässer und Siedlungen über periphere Gegebenheiten. Der erläuternde Text neben der Kar- te informiert umfassend über das Geschehen. Die daneben stehende Karte un- terstützt den Leser, den Ort lokal einzuordnen. Verwendung finden diese Karten z.B. bei tragischen Unfällen, Naturkatastrophen, Kriegsschauplätzen oder Verbre- chen (vgl. Bouchon 2007: 29).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 14: Topografische Karte Österreichs. (Quelle: de.wikipedia.org)

Thematische Karten veranschaulichen die Progression von einzelnen oder meh- reren Merkmalen zu einer bestimmten Thematik. Grundlage dieser Karten ist oft eine Statistik, die mit geografischen Informationen kombiniert wird. Im Vor-dergrund steht weniger die dargestellte Region als die Thematik. Symbole oder Icons verdeutlichen den Gegenstand in Kombination mit einer erklärenden Überschrift. Genutzt werden sie, um z.B. über die Netzabdeckung bei Mobilfunk oder über wahrscheinliche Staus auf Autobahnen zu informieren (ebd.: 30).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 15: Thematische Karte. Darstellung der Entwicklungsländer. (Quelle: commons.wikimedia.org)

2.2.3. Funktionsinfografik

Der Schwerpunkt dieser Arbeit sind die Funktionsinfografiken, die auch Prinzi- piendarstellungen oder Erklärgrafiken genannt werden. Sie veranschaulichen „komplexe Sachverhalte und komplizierte Zusammenhänge“ (Liebig: 1999: 54), zeigen Funktionen von Maschinen, die man sonst nicht sehen kann (vgl. JANSEN: 1999: 126). Ein anderer Zweck ist die Darstellung von komplexem Wissen im All- gemeinen. Sie beantworten vor allem Fragen nach dem Wie. Wie funktioniert etwas, wie stehen Sachverhalte in Bezug, wie werden einzelne Elemente benannt oder wie sieht die Hierarchie aus (vgl. Liebig1995: 55; Bouchon 2007: 30)? Daher erfordert die Erstellung einer Funktionsinfografik mehr Zeit und Recherche. Sie lässt dem Gestalter jedoch auch viel Freiraum (vgl. Bouchon 2007: 31). Ihr Infor- mationsgehalt ist groß.

Aufgrund ihres gestalterischen und informativen Potentials sind sie einem Text meist überlegen. Sie eignen sich daher gut zur Verwendung im Internet, bei Vorträgen oder bewegten Bildmedien (vgl. Jansen 1999: 116).

Bevor ein Sachverhalt dargestellt wird, ist es wichtig zu klären, ob eine Struktur, ein Prozess oder eine Funktion erklärt werden soll. Daher teilt sich die Prinzipiendarstellung auf in

- Sachbild
- Strukturbild
- Prozessgrafik

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 16: Vielfalt der Prinzipiendarstellung (Quelle: Eigene Darstellung)

Sachbild

Sachbilder beschreiben einen Gegenstand und vermitteln neue Erkenntnisse über neue oder bekannte Objekte. Aus realistischen Gegenständen werden Modelle bzw. Abbilder erzeugt. Bei der Darstellung wird auf überflüssige Elemente ver- zichtet. Diese Reduktion ist für didaktische Prozesse vorteilhaft. Ist ein Sachver- halt besonders komplex, so wird dieser durch einen erläuternden Text unterstüt- zend erklärt. Eine der Realität entsprechende Darstellung ist zum Verständnis notwendig, um eine Wiedererkennung zu ermöglichen. Einzelne Elemente im Bild werden beschriftet. Reduzierte Darstellungen genügen, wenn oberflächliche Kenntnisse vermittelt werden sollen. Zum tiefergehenden Verständnis müssen die Bilder detaillierter sein, z.B. bei Gebrauchsanleitungen (vgl. Jansen 1999: 118).

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Abbildung 17: Beispiel für ein Sachbild (Quelle: www.coolinfographics.com )

Strukturbild

Diese Form stellt Vernetzungen und Beziehungen dar, die Elemente eines Ganzen sind, dar. Es gibt Aufschluss über die Art und Menge von Komponenten, die Teil eines Ganzen sind (vgl. Liebig 1995: 59).

Bei der Darstellung ist darauf zu achten, dass die Farben eindeutig und klar sind. Natürliche Objekte sollten ihr typische Farben erhalten, um keine Verwirrung hervorzurufen. Wenn nicht unbedingt nötig, kann auf eine perspektivische Dar- stellung verzichtet werden. Bilderläuterungen bei komplizierten Konstruktionen sollten direkt neben oder im Element stehen und eine identische Bezeichnung wie im Text erhalten. Auf Legenden sollte im Sinne des besseren Verständnisses verzichtet werden, damit das Auge nicht ständig hin und her springen muss (vgl. Jansen 1999: 126-137).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 18: Beispiel für ein Textbild (Quelle: flickr.com)

Prozessgrafik

Prozessgrafiken geben Auskunft über einen Vorgang bzw. Ablauf in der Zeit oder eines Prozesses. Die einzelnen Prozesse verlaufen für gewöhnlich linear und ma- chen einen Ablauf begreifbar. Zur Darstellung eignen sich abstrahierte Grafiken, die mit Pfeilen verbunden werden können. So wird z.B. der Ablauf zu Erstellung einer Zeitung mit einem Haus symbolisiert, in dem jedes Fenster für einen Ar-beitsschritt steht, anstatt die tatsächlichen Räume darzustellen (ebd.).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 19: Beispiel für ein Gesamtbild (Quelle: zeit.de/grafik)

Es gibt zwei Möglichkeiten der Darstellung. Zum einen können Strukturen durch eine Bildfolge, zum anderen in einem Gesamtbild dargestellt werden. Für Zusam- menhänge eignet sich ein Gesamtbild, welches auf Details verzichtet. Bei Einzel- schritten sind Bilderfolgen zu bevorzugen wie z.B. bei Bauanleitungen (ebd.).

Bei einem Ablauf steht das erste Bild ganz links. Alle weiteren werden rechts daneben angeordnet, dies entspricht der Leserichtung in unserem Kulturkreis. Pfeile oder Nummerierungen unterstützen die Abfolge, sollten aber sparsam genutzt werden. Auch hier gehören erläuternde Begriffe direkt in die Grafik und nicht abseits in eine Legende (vgl. Jansen 1999: 134; Knieper 1995: 59-62).

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Abbildung 20: Beispiel für Bildfolge (Quelle: dailyinfographic.com)

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Fin de l'extrait de 92 pages

Résumé des informations

Titre
Infografiken. Basisnormen zur Konzeption und Produktion von Prinzipiendarstellungen (Infografiken) zur Publikation von komplexen Informationen in Print- und Onlinemedien.
Sous-titre
Recherche und Analyse von Gestaltungskriterien, Manipulationsmöglichkeiten und Anwendung an Beispielen sowie Konzeption und Realisierung einer eigenen Prinzipiendarstellung.
Université
Kiel University of Applied Sciences
Note
1,7
Auteur
Année
2012
Pages
92
N° de catalogue
V204548
ISBN (ebook)
9783656317982
ISBN (Livre)
9783656318521
Taille d'un fichier
3120 KB
Langue
allemand
Mots clés
infografiken, erklärgrafiken, prinzipiendarstellung, medien, grafik
Citation du texte
Tom Müller (Auteur), 2012, Infografiken. Basisnormen zur Konzeption und Produktion von Prinzipiendarstellungen (Infografiken) zur Publikation von komplexen Informationen in Print- und Onlinemedien., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204548

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