Briefe im Bellum Hispaniense


Dossier / Travail, 2009

17 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Der Briefwechsel
1. Über den Autor des Bellum Hispaniense
2. Corduba
3. Ategua
4. Munda

III. Schlussbetrachtung

Quellen- und Literaturverzeichnis

I. Einleitung

„The Civil War of 49 B.C. is one of the most important wars of European history, if only for the fact that it ended an old world order and paved the way for a new one which was to endure in Europe for nearly two thousand years.”1

Dieser Bürgerkrieg von dem hier die Rede ist, änderte deshalb die römische Welt und bestimmte die europäische Ordnung für lange Zeit, weil er eine Zäsur für den Übergang von der Republik zu einer monarchischen Herrschaft ist.2 Es zeichnete sich ab das die militärische Gewalt in Zukunft in den Händen eines Einzigen liegen würde.3 Die genauen Kriegsgründe sollen jedoch im Rahmen dieser Arbeit nicht berücksichtigt werden.

Die Eskalation dieser Situation stellt der Bürgerkrieg von 49 – 45 v. Chr. dar. Dieser bello civili lässt sich in drei Teilkriege ordnen, dem Bellum Alexandrinum, dem Bellum Hispaniense und dem Bellum Africum. Zu jedem dieser Teilkriege existiert ein gleichnamiges Werk, bei welchem jedoch strittig ist welchen Anteil Gaius Iulius Caesar (100 – 44 v. Chr.) als Autor hat. Caesar teilt sich den Anteil an diesen Büchern mit anderen Autoren, verfasst wurden diese Bücher jedoch alle in pro - caesarianischer Weise.4

Caesars Gegner war Gnaeus Pompeius Magnus (106 – 48 v. Chr.), dieser gehörte nicht nur dem gleichen gesellschaftlichen Stand an,5 sondern war auch sein ehemaliger Verbündeter aus dem Triumvirat. Pompeius konnte für Caesar als ein ebenbürtiger Gegner gelten: „From his youth he had thought consistently in military terms. His military successes had made him by the end of the sixties the dominating figure in the Roman world.”6 Im Kriegsverlauf wird jedoch auch deutlich das Caesar diesen Krieg mit Unwillen bestreitet und zunächst versucht Komplikationen zu umgehen oder zu verhindern.7 Diese Tatsache wird von den Pompeianern als Schwäche aufgefasst und propagandistisch, z.B. in Briefen gegen ihn genutzt.8

Genau an diesem Punkt findet diese Arbeit ihren Untersuchungsgegenstand. Im folgenden soll die Funktion von Briefen im Bellum Hispaniense untersucht werden. Es herrschte ein Briefwechsel von Feldherren untereinander und mit verbündeten Städten. Es gab Botschafter in Form von Meldereitern, welche ihre Nachricht mündlich oder schriftlich überbrachten. Und ebenfalls spielen Nachrichtenübermittlungen von Überläufern in Form von Kassibern oder Geschossen eine wichtige Rolle.

Besonders interessant ist die Untersuchung dieser Kommunikation, weil die Provinz Hispania für beide Protagonisten des Krieges eine spezielle ist. Für Caesar ist die Wirtschaftlichkeit dieser Provinz einst das Sprungbrett seiner Familie gewesen. Sein Onkel Gaius Marius (156 – 86 v. Chr.) eignete sich Bergwerke an, welche der Grundstein des Familienreichtums wurden.9 Pompeius hingegen konnte sich eines ordentlichen Kreises von Sympathisanten sicher sein, so waren weite Teile der Region bis zuletzt pompeianisch.10 Aus diesen Fakten folgt, dass beide Parteien ein gewisses Klientel in der Provinz besaßen. Ein Briefwechsel zwischen Verbündeten und Feldherren sagt daher viel aus. Hilferufe von Städten beeinflussen den Kriegsverlauf, Hinhaltungen seitens der Feldherren verraten den möglichen niedrigen Wert des jeweiligen Verbündeten oder die schlechte Situation des Feldherrn.

Die Tatsache, dass das Bellum Hispaniense aus pro – caesarianischer Sicht verfasst wurde lässt somit in manchen Fällen, wenn Inhalte pompeiischer Briefe zitiert werden, den Verdacht auf Prepons zu. Ein Prepon, oder lateinisch Aptum, bedeutet, dass die Inhalte angepasst wurden. So lag der zitierte Brief dem Autoren womöglich nicht einmal im Original vor und er gibt nur das wieder, was ihm für seine Position passend erscheint. Hierzu jedoch im Folgenden direkt am Text näheres. Die Briefe und Botschaften in Anton Baumstarks Übersetzung des Bellum Hispaniense sollen simultan zum Kommentar von Alfred Klotz untersucht werden. Hierbei gehe ich chronologisch vor, entsprechend der tagebuchartigen Schreibweise des Buches.11

II. Der Briefwechsel

1. Über den Autor des Bellum Hispaniense

Die Identität des Autors ist der Forschung unbekannt. Es wurden sprachliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede, sowie individuelle Gebräuchlichkeiten untersucht und man hat festgestellt,12 dass jedes Werk der drei Teilkriege einen anderen Autor besitzt.13 Es ist strittig ob der Verfasser selbst am Kriegsgeschehen, ob im Feldlager oder auf den Schlachtfeldern, teilgenommen hat, oder nur partiell anwesend war. Er berichtet stellenweise mit einer natürlichen Anschaulichkeit und Lebhaftigkeit, an anderer Stelle tritt er mit seinen Umschreibungen in Bescheidenheit zurück.14 Der Umstand das der Verfasser vermutlich nicht dem gesamten Kriegsverlauf beigewohnt hat, sondern nur bei einigen Ereignissen anwesend war, bei anderen aber nicht, bestärkt bei letzteren den Verdacht auf Prepons. Als Gegenargument für eine mögliche Abwesenheit des Autors von den Gefechten weißt Klotz darauf hin: „Daß die Beurteilung der Gegner nicht objektiv ist, versteht sich bei einem Manne, der in den Geschehnissen mitten drin steht, von selbst.“15

[...]


1 POCOCK, L. G.. What Made Pompeius Fight in 49 B. C.? In: Greece & Rome, Second Series, Vol. 6, No. 1 (1959). S. 68.

2 CUFF, P. J.. Caesar the Soldier. In: Greece & Rome, Second Series. Vol. 4, No. 1.. Cambridge (1957). S. 31: “The period […] stands out as one of transition from the half – developed and unformalized professionalism of the Republic to the fully fashioned model of the Principate.”

3 POCOCK. What made Pompeius fight? S. 70: “The power of the tribunate was demonstrated again and again on either side, as was the new power of the individual military leader.”

4 GRIFFIN, Miriam. The Elder Seneca and Spain. In: The Journal of Roman Studies. Vol. 62.. Southampton (1972). S. 14: “According to the picture we are given by Caesar and the pro – Caesarian author(s) of the Bellum Alexandrinum and the Bellum Hispaniense […].”

5 POCOCK. What made Pompeius fight? S. 68: “[…] members of the same society and the same clubs […]”

6 POCOCK. What made Pompeius fight? S. 69.

7 Ebd. S. 68: “It is also agreed that Caesar, while prepared to fight for his skin and his dignitas, and that extent responsible, did not want war and made sincere efforts both to avoid it and to stop it.”

8 BAUMSTARK, Anton (Übers.).Gaius Iulius Caesar. Kriege in Alexandrien, Afrika und Spanien. Darmstadt (2004). BH 26. 3 – 6.

9 CANCIK, Hubert / SCHNEIDER, Helmut. Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike. Art.: Marius. Stuttgart / Weimar (1999). Sp. 902.

10 4 GRIFFIN. The Elder Seneca and Spain. S. 14: “[…] Hispania Citerior was almost solidly behind Pompey at the start of the Civil War in 49 B.C. […]”

11 Wobei `tagebuchartig’ so nicht gelten kann, da nicht ersichtlich ist ob das Werk in Echtzeit oder Nachträglich verfasst wurde.

12 KLOTZ, A. Kommentar zum Bellum Hispaniense. Leipzig (1927). S. 6.

13 WHITTICK, G. Clement. Caesar, Alexandrian, African and Spanish Wars by A. G. Way; Caesar. In: Classical Review. New Series. Vol. 7, No. 2. Cambridge (1957). S. 128.

14 Ebd. S. 7.

15 KLOTZ. Kommentar. S. 8.

Fin de l'extrait de 17 pages

Résumé des informations

Titre
Briefe im Bellum Hispaniense
Université
University of Leipzig  (Historisches Seminar)
Note
1,7
Auteur
Année
2009
Pages
17
N° de catalogue
V205291
ISBN (ebook)
9783656316916
ISBN (Livre)
9783656318866
Taille d'un fichier
494 KB
Langue
allemand
Annotations
Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle von Briefen, Kassibern, Botschaften und anderen Kommunikationsmitteln und ihre Auswirkungen auf das Kriegsgeschehen und die militärische Führung im bellum hispaniens/ Spanischen Krieg (im römischen Bürgerkrieg 49 - 45 v. Chr.).
Mots clés
Römischer Bürgerkrieg, Bellum Hispaniens, Julius Cäsar, Pompeius, Spanien, Munda, Corduba, Briefe, Briefe in der Antike, spanischer Krieg
Citation du texte
Sebastian Röder (Auteur), 2009, Briefe im Bellum Hispaniense, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205291

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