Beschleunigt wurde diese Verflechtung durch neuere Technologien und Kommunikationsformen, wie Satellitentechnik, Fax und Internet. Für ein Unternehmen ist die alleinige Konzentration auf den Heimatmarkt nicht mehr ausreichend und nicht von nachhaltiger Existenz. Vielmehr wurde dem ständigen Wandel der Märkte sowie den verkürzten Produktlebenszyklen Rechnung getragen und es entstanden eine Vielzahl von international agierenden Unternehmen, die durch Kostendegression und Risikodiversifikation Vorteile gegenüber Wettbewerbern erwarten. Durch grenzüberschreitendes Handeln resultierte eine Zunahme der Komplexität der Rahmenbedingungen.
Dies begründet die Erfordernis eines internationalen Marketing. Dessen Schwerpunkte es sind dem wesentlich erhöhten Informations- und Koordinationsbedarf nachzukommen sowie Rückkopplungen seitens der Nachfrager und Anbieter zu berücksichtigen.
Im Einzelnen gilt zu prüfen inwiefern sich ökonomische, politisch-rechtliche, geografische und sozio-kulturelle Eckpunkte verschoben haben. Im Zentrum steht die Frage, ob und wieweit ein einheitliches Marketingkonzept verwendet werden kann.
Eine ausführliche Betrachtung dieses Problems würde jedoch den Umfang dieser Arbeit weit übertreffen. Den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet die Untersuchung der soziokulturellen Aspekte. Somit ist es also Ziel der Arbeit das Teilgebiet interkulturelles Marketing darzustellen. Im Mittelpunkt steht dabei die Standardisierungs- bzw. Differenzierungsproblematik.
Im speziellen wird untersucht, inwiefern eine Anpassung der nationalen Marketingmaßnahmen an die jeweilige Kultur notwendig ist.
Dazu werden eingangs die Begrifflichkeiten dieser Arbeit näher erläutert. Anschließend werden ein Konzept zur strategischen Ausrichtung sowie ein Ansatz zur kulturspezifischen Informationsbeschaffung dargestellt. Nachfolgend werden kurz die Vor- und Nachteile der zentralen Problematik aufgezeigt. Im vierten und umfangreichsten Teil erfolgt eine detaillierte Betrachtung des Marketing-Mix. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf den Möglichkeiten der Standardisierung und Differenzierung, indem eine Auswahl der vier Marketinginstrumente Produkt-, Preis-, Kommunikations-, Distributionspolitik, welche zusammen den Marketing Mix bilden, analysiert wird. Den Abschluss der Arbeit bilden eine Zusammenfassung mit kritischen Überlegungen sowie ein kurzer Ausblick. Zahlreiche charakteristische Beispiele sollen die Anschaulichkeit erhöhen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffe
- 2.1 Definition des Marketing
- 2.2 Definition des internationalen Marketing
- 2.3 Definition des interkulturellen Marketing
- 2.4 Wesen der Kultur
- 2.5 Inhaltliche Marketinginstrumente
- 2.6 Zusammensetzung des Marketing-Mix
- 3. Konzeptionen des interkulturellen Marketing
- 3.1 EPRG-Konzept
- 3.1.1 Ethnozentrische Orientierung
- 3.1.2 Polyzentrische Orientierung
- 3.1.3 Geozentrische Orientierung
- 3.1.4 Regiozentrische Orientierung
- 3.2 EMIC-ETIC-Dilemma
- 3.3 Standardisierung versus Differenzierung
- 3.3.1 Begriffe und Wesen
- 3.3.2 Vor- und Nachteile
- 3.1 EPRG-Konzept
- 4. Die Anpassung der Marketinginstrumente an die Kultur
- 4.1 Produktpolitik
- 4.1.1 Programmpolitik
- 4.1.2 Markierungspolitik
- 4.1.3 Qualitätspolitik
- 4.1.4 Servicepolitik
- 4.2 Preispolitik
- 4.3 Kommunikationspolitik
- 4.4 Distributionspolitik
- 4.1 Produktpolitik
- 5. Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die soziokulturellen Aspekte des interkulturellen Marketings und die damit verbundene Standardisierungs- bzw. Differenzierungsproblematik. Das Hauptziel besteht darin, zu analysieren, inwieweit eine Anpassung nationaler Marketingmaßnahmen an die jeweilige Kultur notwendig ist.
- Definition und Abgrenzung von Marketing, internationalem Marketing und interkulturellem Marketing
- Konzeptionen des interkulturellen Marketings (EPRG-Konzept, EMIC-ETIC-Dilemma)
- Standardisierung versus Differenzierung von Marketinginstrumenten
- Anpassung der Marketinginstrumente (Produkt-, Preis-, Kommunikations- und Distributionspolitik) an kulturelle Gegebenheiten
- Analyse der Herausforderungen und Chancen des interkulturellen Marketings
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema interkulturelles Marketing ein und begründet dessen Relevanz im Kontext der Internationalisierung von Unternehmen und dem damit verbundenen erhöhten Koordinations- und Informationsbedarf. Sie stellt die Zielsetzung der Arbeit heraus, die darin besteht, das interkulturelle Marketing mit Schwerpunkt auf die Standardisierungs- und Differenzierungsproblematik zu untersuchen und die Notwendigkeit einer kulturspezifischen Anpassung der Marketingmaßnahmen zu analysieren. Die Arbeit strukturiert den weiteren Verlauf und skizziert die einzelnen Kapitel.
2. Begriffe: Dieses Kapitel liefert eine präzise Definition von Marketing, internationalem Marketing und interkulturellem Marketing. Es wird deutlich gemacht, dass Marketing nicht nur eine betriebliche Funktion, sondern ein umfassendes Konzept ist, das alle marktbezogenen Unternehmensaktivitäten umfasst. Der Unterschied zwischen nationalem und internationalem Marketing wird anhand der Bearbeitung mehrerer Ländermärkte, der erschwerten Informationsbeschaffung und der erhöhten Komplexität der Entscheidungen herausgestellt. Interkulturelles Marketing wird als Teildisziplin des internationalen Marketings definiert, die sich mit den aus Kulturproblemen resultierenden Divergenzen befasst. Die Bedeutung kultureller Unterschiede für Wertevorstellungen, Normen, Kommunikation und die Implementierung von Marketingmaßnahmen wird hervorgehoben.
3. Konzeptionen des interkulturellen Marketing: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Konzeptionen des interkulturellen Marketings. Das EPRG-Konzept (ethnozentrisch, polyzentrisch, geozentrisch, regiozentrisch) wird erläutert und die unterschiedlichen strategischen Ausrichtungen von Unternehmen im internationalen Kontext verdeutlicht. Das EMIC-ETIC-Dilemma thematisiert die Herausforderung der kulturspezifischen Informationsbeschaffung und -interpretation. Die Problematik der Standardisierung versus Differenzierung von Marketingmaßnahmen wird eingeführt, wobei die jeweiligen Vor- und Nachteile diskutiert werden.
4. Die Anpassung der Marketinginstrumente an die Kultur: Das Kapitel analysiert die Anpassung der vier Marketinginstrumente – Produkt-, Preis-, Kommunikations- und Distributionspolitik – an unterschiedliche kulturelle Gegebenheiten. Für jeden Bereich werden die Möglichkeiten der Standardisierung und Differenzierung detailliert untersucht. Es wird wahrscheinlich auf die kulturspezifischen Präferenzen bei Produktgestaltung, Preisgestaltung, Kommunikationsstrategien und Vertriebswegen eingegangen. Die Notwendigkeit einer Anpassung an die jeweilige Zielgruppe wird betont.
Schlüsselwörter
Interkulturelles Marketing, Internationales Marketing, Standardisierung, Differenzierung, Kultur, Marketing-Mix, Produktpolitik, Preispolitik, Kommunikationspolitik, Distributionspolitik, EPRG-Konzept, EMIC-ETIC-Dilemma, kulturelle Distanz, soziokulturelle Aspekte.
Häufig gestellte Fragen zu "Interkulturelles Marketing"
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über interkulturelles Marketing. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, Zielsetzungen und Schwerpunktthemen, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse der soziokulturellen Aspekte und der damit verbundenen Standardisierungs- und Differenzierungsproblematik im internationalen Marketing.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt folgende Kernthemen: Definition und Abgrenzung von Marketing, internationalem und interkulturellem Marketing; Konzepte des interkulturellen Marketings wie das EPRG-Konzept und das EMIC-ETIC-Dilemma; Standardisierung versus Differenzierung von Marketinginstrumenten; Anpassung der Marketinginstrumente (Produkt-, Preis-, Kommunikations- und Distributionspolitik) an kulturelle Gegebenheiten; Herausforderungen und Chancen des interkulturellen Marketings.
Was versteht der Text unter interkulturellem Marketing?
Interkulturelles Marketing wird als Teildisziplin des internationalen Marketings definiert. Es befasst sich mit den aus Kulturproblemen resultierenden Divergenzen bei der Umsetzung von Marketingmaßnahmen in verschiedenen Ländern und Kulturen. Es berücksichtigt die kulturellen Unterschiede in Werten, Normen und Kommunikationsweisen.
Was ist das EPRG-Konzept?
Das EPRG-Konzept beschreibt vier verschiedene strategische Orientierungen von Unternehmen im internationalen Kontext: ethnozentrisch (Heimatmarktorientierung), polyzentrisch (lokal angepasste Strategien), geozentrisch (global integrierte Strategien) und regiozentrisch (regionale Anpassung). Der Text erläutert die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Was ist das EMIC-ETIC-Dilemma?
Das EMIC-ETIC-Dilemma beschreibt die Herausforderung der kulturspezifischen Informationsbeschaffung und -interpretation im interkulturellen Marketing. Es geht um die Frage, wie man Informationen aus verschiedenen Kulturkreisen sammelt und interpretiert, um Marketingstrategien effektiv zu entwickeln.
Wie werden die Marketinginstrumente an verschiedene Kulturen angepasst?
Der Text analysiert die Anpassung der vier Marketinginstrumente – Produkt-, Preis-, Kommunikations- und Distributionspolitik – an unterschiedliche kulturelle Gegebenheiten. Für jeden Bereich werden die Möglichkeiten der Standardisierung und Differenzierung detailliert untersucht, um die jeweiligen kulturellen Präferenzen zu berücksichtigen.
Welche Schlüsselwörter sind für den Text relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Interkulturelles Marketing, Internationales Marketing, Standardisierung, Differenzierung, Kultur, Marketing-Mix, Produktpolitik, Preispolitik, Kommunikationspolitik, Distributionspolitik, EPRG-Konzept, EMIC-ETIC-Dilemma, kulturelle Distanz, soziokulturelle Aspekte.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Die Hauptzielsetzung des Textes besteht darin, die soziokulturellen Aspekte des interkulturellen Marketings und die damit verbundene Standardisierungs- bzw. Differenzierungsproblematik zu untersuchen. Es soll analysiert werden, inwieweit eine Anpassung nationaler Marketingmaßnahmen an die jeweilige Kultur notwendig ist.
Wie ist der Text aufgebaut?
Der Text ist in mehrere Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung und endend mit einer Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des interkulturellen Marketings, beginnend mit Definitionen, über Konzepte und Strategien bis hin zur Anpassung der Marketinginstrumente.
- Arbeit zitieren
- Tino Goerke (Autor:in), 2003, Interkulturelles Marketing. Die Angleichung der Marketing-Instrumente an die nationalen und kulturellen Standards der Zielmärkte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20593