Der 1935 von dem deutschen Philosophen Walter Benjamin im französischen Exil
verfasste Aufsatz Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen
Reproduzierbarkeit thematisiert den (technischen) Wandel der Kunst von einem
unnahbaren, auratischen Kultobjekt hin zu einem vollständig durchdrungenen,
politisch instrumentalisierbaren Kulturgut der zerstreuten Massen.
Die These Walter Benjamins, durch die technische Reproduktion zerfalle die Aura
eines Kunstwerkes bildet die Grundlage meiner Auseinandersetzung mit dem
Aufsatz. Zunächst einmal werde ich Benjamins Konzept der Aura sowie seine
Ausführungen zu deren Verfall vorstellen. Danach werde ich anhand von
Beispielen diskutieren, ob die Reproduktion eines Werkes tatsächlich immer mit
einem Aurazerfall einhergeht, oder ob durch die Medien stattdessen nicht sogar
eine neue Aura konstituiert werden kann.
In einem zweiten Teil geht es dann um die von Benjamin konstatierten
medieninduzierten Wahrnehmungsveränderungen der Menschen.
Zunächst werden die von Benjamin angesprochenen Veränderungen in der
Rezeption von Medien und Wirklichkeit kurz dargestellt und später auf mögliche
Wahrnehmungsveränderungen im alltäglichen Leben eingegangen, die auf den
Konsum neuer Medien zurückzuführen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Themenstellung
- Zerfall und Neuentstehung der Aura
- Walter Benjamins Begriff der Aura
- Arbeitsdefinition der Aura: Die Aura als wahrgenommener Zauber
- Der Zerfall der Aura durch die technische Reproduktion
- Die Konstituierung von Aura durch die technische Reproduktion
- Zwischenfazit
- Wahrnehmungsveränderungen durch die Medien
- Wahrnehmungslenkungen nach Walter Benjamin
- Langfristige Wahrnehmungsveränderungen durch den Konsum neuer Medien
- Der Fotoblick
- Gedankenstrukturierung durch Twitter und Facebook
- Die Umgebung als Landkarte
- Zwischenfazit zu den medieninduzierten Wahrnehmungsveränderungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text untersucht die Auswirkungen der technischen Reproduktion auf die Aura von Kunstwerken und die Wahrnehmung des Menschen im digitalen Zeitalter. Er basiert auf Walter Benjamins berühmtem Essay „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ und betrachtet dessen Thesen im Kontext der heutigen Medienlandschaft.
- Der Begriff der Aura nach Walter Benjamin
- Der Zerfall der Aura durch technische Reproduktion
- Die mögliche Neubildung von Aura durch neue Medien
- Wahrnehmungsveränderungen durch Medienkonsum
- Der Einfluss digitaler Medien auf das menschliche Bewusstsein
Zusammenfassung der Kapitel
1. Themenstellung
Die Einleitung stellt den Essay von Walter Benjamin als Ausgangspunkt für die Analyse dar und umreißt die Forschungsfrage, ob die technische Reproduktion tatsächlich zu einem Zerfall der Aura führt oder ob neue Formen von Aura entstehen können.
2. Zerfall und Neuentstehung der Aura
Dieses Kapitel untersucht Benjamins Konzept der Aura und analysiert die Argumente für ihren Zerfall durch die technische Reproduktion. Es stellt die These auf, dass die technische Reproduktion nicht automatisch zu einem Verlust der Aura führt, sondern neue Formen von Aura hervorbringen kann.
3. Wahrnehmungsveränderungen durch die Medien
Dieser Abschnitt erörtert die von Benjamin beschriebenen Wahrnehmungsveränderungen im Kontext des Medienkonsums. Es wird untersucht, wie neue Medien den Blick auf die Welt verändern und welche Auswirkungen dies auf das menschliche Bewusstsein hat.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit zentralen Begriffen wie Aura, technische Reproduktion, Medienkonsum, Wahrnehmungsveränderung, Digitalisierung, Kunstwerk, Walter Benjamin, und dem Verhältnis von Kunst und Technik.
- Quote paper
- Lea Horak (Author), 2012, Über Aura und Wahrnehmungsveränderungen - Eine kritische Auseinandersetzung mit Benjamins Kunstwerkaufsatz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207009