Als Karl Martell im Jahre 720 die Position des gesamtfränkischen Herrschers erreichte und ab da neben dem austrasischen auch das neustrische Hausmeieramt bekleidete, lag ein sechsjähriger Weg voll von Widerständen und Kämpfen, die er zu brechen und zu gewinnen hatte um diese Position zu erreichen, hinter ihm. Diese Arbeit soll sich folglich mit seinem Aufstieg und Kampf um die Macht innerhalb des Frankenreiches und seiner Teilreiche in den Jahren 714-721, namentlich Karls Ausschluss von der Teilhabe an der Herrschaft und der politischen Erbfolge durch seinen Vater und seine Stiefmutter Plektrud, sein Kampf gegen den legitimen merowingischen Frankenkönig und die neustrischen Großen, sowie Plektrud um Austrasien in den Jahren 715-717 und seine folgende Politik und militärischen Auseinandersetzungen mit den Neustriern bis zur Erreichung der gesamtfränkischen Herrschaft, befassen. Dabei werden chronologisch vom Tode Pippins des Mittleren im Jahr 714 bis zum Tode König Chilperichs II. im Jahr 721, die politischen und militärischen Umstände im Frankenreich, die vor allem militärischen Aktionen, die politischen Positionen und Rollen, sowie das Verhalten der verschiedenen Konfliktparteien dargestellt. Ferner wird im Ersten Punkt des Hauptteils (2. Punkt) kurz auf die schon vor 714 zurückreichende Nachfolgeregelung von Karls Vater Pippin dem Mittleren eingegangen, damit der Leser die Ausgangssituation kennt und sieht, warum Karl um die Macht kämpfen musste. Des Weiteren wird im letzten Punkt des Hauptteils (4. Punkt) auf die Problematik der wichtigsten erzählenden Quellen, die uns bezüglich dem Aufstieg und Kampf Karls um die Macht vorliegen, eingegangen. Bei der Darstellung der Zusammenhänge sollen folgende Leitfragen im Vordergrund stehen: Aus welchen Gründen und Motiven wurde Karl nicht an der Herrschaft beteiligt und von der politischen Erbfolge ausgeschlossen? Was waren die Gründe und Motive für das militärische und politische Handeln der verschiedenen Parteien, vor allem für Karl, Plektrud und die Neustrier mit ihren Verbündeten? Was waren die politischen und militärischen Zielvorstellungen der verschiedenen Parteien? Welche Rolle nahmen die merowingischen Könige in diesen Auseinandersetzungen ein? Wie und mit welcher Unterstützung schaffte es Karl seine Gegner zu besiegen und an die Macht zu kommen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ausgangssituation – Pippins des Mittleren Nachfolgeregelung und sein Tod
- Karl Martells Aufstieg und Kampf um die Macht in den Jahren 714-721
- Karls Haft und die neustrische Opposition gegen Theudoald und Plektrud
- Karls Befreiung und sein Kampf um Austrasien in den Jahren 715-717
- Karls Kampf um die Leitung des gesamtfränkischen Reiches in den Jahren 717-721
- Das „Problem“ der erzählenden Quellen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Aufstieg Karls Martells zur Macht im Frankenreich zwischen 714 und 721. Sie analysiert die politischen und militärischen Umstände, die zu seinem Erfolg führten, inklusive seiner Ausgrenzung von der Erbfolge durch seinen Vater und seine Stiefmutter, seines Kampfes gegen den König und die neustrischen Großen, sowie seine Strategien und militärische Erfolge.
- Karls Ausschluss von der Erbfolge und die Motive dahinter
- Die politischen und militärischen Handlungen der verschiedenen Konfliktparteien (Karl, Plektrud, Neustrier)
- Die politischen und militärischen Ziele der Konfliktparteien
- Die Rolle der merowingischen Könige
- Karls Strategien und der Weg an die Macht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit: den Aufstieg Karls Martells zur Macht im Frankenreich zwischen 714 und 721. Sie skizziert die zentralen Ereignisse – Karls Ausgrenzung von der Erbfolge, seinen Kampf gegen die neustrischen Großen und Plektrud, und seinen letztendlichen Sieg – und benennt die Forschungsfragen, die die Arbeit beantworten will. Die wichtigsten Quellen werden erwähnt.
Die Ausgangssituation – Pippins des Mittleren Nachfolgeregelung und sein Tod: Dieses Kapitel beleuchtet die Nachfolgeregelung Pippins des Mittleren. Es beschreibt, wie Pippin zunächst seine Söhne Drogo und Grimoald begünstigte, Karl Martell jedoch von der Erbfolge ausschloss. Die Gründe für diesen Ausschluss werden diskutiert, wobei die Rolle Plektruds, Pippins zweiter Frau, und die verschiedenen Theorien bezüglich der Legitimität von Karls Abstammung im Vordergrund stehen. Der Tod Drogos und Grimoalds verändert die Situation, aber Karl wird dennoch übergangen und Theudoald, Grimoalds Sohn, wird Hausmeier.
Karl Martells Aufstieg und Kampf um die Macht in den Jahren 714-721: Dieser Abschnitt verfolgt chronologisch Karls Kampf um die Macht. Es werden seine frühen Schwierigkeiten, seine militärischen Erfolge und die politischen Manöver detailliert dargestellt. Die Kapitel beleuchten die Konflikte mit den Neustriern und die strategischen Entscheidungen Karls, die letztendlich zu seiner Herrschaft über das gesamte Frankenreich führten. Der Einfluss von Plektrud und die Rolle des merowingischen Königs werden untersucht.
Das „Problem“ der erzählenden Quellen: Dieses Kapitel befasst sich kritisch mit den Quellen, auf denen die Arbeit basiert, insbesondere die 'Liber Historiae Francorum', die Fortsetzungen der Fredegar-Chronik und die 'Annales Mettenses priores'. Es analysiert deren mögliche Vorurteile und die Herausforderungen der Interpretation, um die Zuverlässigkeit der geschichtlichen Darstellung zu beurteilen.
Schlüsselwörter
Karl Martell, Frankenreich, Macht, Aufstieg, Nachfolgeregelung, Pippin der Mittlere, Plektrud, Neustrien, Austrasien, Hausmeieramt, Merowinger, Karolinger, Militär, Politik, Quellenkritik, Liber Historiae Francorum, Fredegar-Chronik, Annales Mettenses priores.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Der Aufstieg Karls Martells"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Aufstieg Karls Martells zur Macht im Frankenreich zwischen den Jahren 714 und 721. Sie analysiert die politischen und militärischen Umstände, die zu seinem Erfolg führten, einschließlich seines Kampfes gegen den König und die neustrischen Großen, sowie seine Strategien und militärische Erfolge. Ein besonderer Fokus liegt auf Karls Ausgrenzung von der Erbfolge durch seinen Vater und seine Stiefmutter.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Karls Ausschluss von der Erbfolge und die Motive dahinter; die politischen und militärischen Handlungen der verschiedenen Konfliktparteien (Karl, Plektrud, Neustrier); die politischen und militärischen Ziele der Konfliktparteien; die Rolle der merowingischen Könige; und schließlich Karls Strategien und der Weg an die Macht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung; Die Ausgangssituation – Pippins des Mittleren Nachfolgeregelung und sein Tod; Karl Martells Aufstieg und Kampf um die Macht in den Jahren 714-721; Das „Problem“ der erzählenden Quellen; und Fazit. Jedes Kapitel beleuchtet einen spezifischen Aspekt des Aufstiegs Karls Martells.
Wie wird die Ausgangssituation dargestellt?
Das Kapitel zur Ausgangssituation beschreibt die Nachfolgeregelung Pippins des Mittleren, den Ausschluss Karls von der Erbfolge und die Rolle von Plektrud, Pippins zweiter Frau. Es werden die Gründe für Karls Ausgrenzung diskutiert, einschließlich Theorien zur Legitimität seiner Abstammung. Der Tod von Pippins Söhnen Drogo und Grimoald und die Ernennung Theudoalds zum Hausmeier werden ebenfalls behandelt.
Wie wird der Aufstieg Karls Martells beschrieben?
Der Aufstieg Karls Martells wird chronologisch dargestellt, beginnend mit seinen frühen Schwierigkeiten bis hin zu seinen militärischen Erfolgen und politischen Manövern. Die Konflikte mit den Neustriern, Karls strategische Entscheidungen und der Einfluss von Plektrud und des merowingischen Königs werden detailliert untersucht.
Wie werden die Quellen bewertet?
Die Arbeit befasst sich kritisch mit den verwendeten Quellen, darunter die 'Liber Historiae Francorum', die Fortsetzungen der Fredegar-Chronik und die 'Annales Mettenses priores'. Es wird analysiert, welche möglichen Vorurteile die Quellen aufweisen und welche Herausforderungen sich bei ihrer Interpretation stellen. Ziel ist es, die Zuverlässigkeit der geschichtlichen Darstellung zu beurteilen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Karl Martell, Frankenreich, Macht, Aufstieg, Nachfolgeregelung, Pippin der Mittlere, Plektrud, Neustrien, Austrasien, Hausmeieramt, Merowinger, Karolinger, Militär, Politik, Quellenkritik, Liber Historiae Francorum, Fredegar-Chronik, Annales Mettenses priores.
- Citar trabajo
- Johannes Ehrengruber (Autor), 2012, Karl Martells Kampf um die Macht (714-721), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208129