Historiker, Politiker und andere wichtige Personen des 20. Jahrhunderts haben sich über Jahrzehnte hinweg mit den Vorstellungen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Kontinents Europa beschäftigt. Die Erforschung erfolgte nicht nur auf geographischer Ebene, sondern war vor allem von kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Werten geprägt. Diese wurden jedoch nicht nur durch die Persönlichkeiten selbst, sondern auch durch die Bevölkerung eines Landes geformt. In dieser Arbeit sollen die Europavorstellungen einzelner Länder des Ost- und Westblocks analysiert werden, um einen Vergleich zwischen beiden Teilen der Welt vorzunehmen.
Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestanden zwischen den Vorstellungen der einzelnen Länder und welche zwischen Ost- und Westblock? Welche Faktoren waren für Gemeinsamkeiten, welche für Unterschiede verantwortlich? „Warum sollte man sich die Mühe machen, diese [Europa-] Konzepte zu studieren?“ Diese und andere Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit untersucht werden.
Zuerst soll dafür eine Definition der beiden Bereiche Westblock und Ostblock vorgenommen werden, in der einzelne Länder zu den jeweiligen Gebieten zugeordnet werden, um mögliche andere Definitionen auszuschließen. Weiterhin sollen erst die Europavorstellungen des Ostblocks erforscht werden. Hier soll näher auf Bilder eingegangen werden, die in den Staaten Sowjetunion bzw. Russland, den vier Visegrad-Staaten (Tschechien, Polen, Slowakei, Ungarn) und der DDR bzw. später Deutschland vorherrschend waren. Anschließend sollen die Vorstellungen des Westblocks, hier speziell die Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreich, untersucht werden. Zum Abschluss folgt der Vergleich westlicher und östlicher Vorstellungen. Dazu dienen teilweise auch Ergebnisse aus vorangegangenen Analysen und Vergleichen.
Um die Betrachtungsperspektive konkreter zu gestalten, werden in dieser Arbeit vor allem die Entwicklungen der Europavorstellungen vom Ersten Weltkrieg bis in die 2000er Jahre vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition des zu untersuchenden Bereichs
- 3. Europavorstellungen im Ostblock
- 3.1. Vorstellungen der Sowjetunion bzw. Russlands
- 3.2. Vorstellungen in den Visegrad-Staaten
- Tschechien
- Polen
- Slowakei
- Ungarn
- 3.3. Vorstellungen der DDR bzw. Deutschlands
- 4. Europavorstellungen im Westblock
- 4.1. Vorstellungen Amerikas
- 4.2. Vorstellungen Frankreichs
- 5. Vergleichende Aspekte der Blockvorstellungen
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Europavorstellungen im Ost- und Westblock, vergleicht Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern und den Blöcken, und untersucht die Faktoren, die diese Gemeinsamkeiten und Unterschiede beeinflusst haben. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung dieser Vorstellungen vom Ersten Weltkrieg bis in die 2000er Jahre.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Ost- und Westblock im Kontext des Kalten Krieges.
- Analyse der Europavorstellungen in der Sowjetunion/Russland, den Visegrad-Staaten und der DDR/Deutschland.
- Untersuchung der Europavorstellungen in den Vereinigten Staaten und Frankreich.
- Vergleich der Europavorstellungen zwischen Ost- und Westblock.
- Identifizierung der Einflussfaktoren auf die jeweiligen Europavorstellungen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der unterschiedlichen Europavorstellungen im Ost- und Westblock ein. Sie hebt die historische Bedeutung der Erforschung von Europabildern hervor, die von geographischen, kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren geprägt waren. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, diese Vorstellungen in den jeweiligen Blöcken zu analysieren und einen Vergleich anzustellen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu identifizieren und die verantwortlichen Faktoren zu ergründen. Die methodische Vorgehensweise, beginnend mit einer Definition der untersuchten Bereiche, über die Analyse der Europavorstellungen im Ost- und Westblock bis hin zum Vergleich, wird skizziert. Der Zeitraum der Untersuchung wird auf die Entwicklungen vom Ersten Weltkrieg bis in die 2000er Jahre eingegrenzt.
2. Definition des zu untersuchenden Bereichs: Dieses Kapitel befasst sich mit der Abgrenzung der Begriffe "Ostblock" und "Westblock". Es wird betont, dass die Zuordnung von Ländern schwierig ist und in der Fachliteratur oft vermieden wird, da sich die Grenzen Europas im Laufe der Geschichte ständig verändert haben. Die Arbeit versteht unter "Ostblock" die im Kalten Krieg gebildeten Machtstrukturen um die Sowjetunion, inklusive der Visegrad-Staaten und der DDR/Deutschland (Bulgarien wird aus der detaillierten Untersuchung ausgeschlossen). Der "Westblock" umfasst in dieser Analyse hauptsächlich die USA und Frankreich (Großbritannien wird ebenfalls aus der detaillierten Analyse ausgeschlossen).
3. Europavorstellungen im Ostblock: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit den unterschiedlichen Europavorstellungen innerhalb des Ostblocks. Es analysiert die Perspektiven verschiedener Nationen, beginnend mit der Sowjetunion und Russland, welche trotz antiwestlicher Einstellungen und kommunistischer Ideologie von einigem tschechischen Historikern als das „wahre Europa“ definiert wurden. Die Arbeit untersucht den Einfluss des Marshall-Plans auf die sowjetische Wahrnehmung Europas und die sich ändernden Europabilder nach Stalins Tod, bis hin zu Gorbatschows Vorstellung eines „Gemeinsamen Europäischen Hauses“. Die Kapitel 3.2 und 3.3 analysieren die Europavorstellungen in den Visegrad-Staaten und der DDR/Deutschland, wobei die jeweiligen spezifischen historischen und politischen Kontexte berücksichtigt werden. Die Zusammenfassung synthetisiert die unterschiedlichen Perspektiven innerhalb des Ostblocks und verdeutlicht die Komplexität der Europabilder.
4. Europavorstellungen im Westblock: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Analyse der Europavorstellungen im Westblock, wobei der Fokus auf den Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreich liegt. Es werden die jeweiligen politischen, wirtschaftlichen und ideologischen Einflüsse auf die Sichtweise Europas untersucht. Die Zusammenfassung integriert die unterschiedlichen Perspektiven der beiden Länder und analysiert, wie ihre Vorstellungen von Europa von ihren jeweiligen nationalen Interessen und weltpolitischen Positionen geprägt wurden. Der Vergleich mit den Europabildern des Ostblocks wird vorbereitet.
Schlüsselwörter
Ostblock, Westblock, Kalter Krieg, Europavorstellungen, Europabilder, Sowjetunion, Russland, Visegrad-Staaten, DDR, Deutschland, USA, Frankreich, Gemeinsames Europäisches Haus, Marshall-Plan, Hegemonie, Kommunismus, Anti-Kosmopolitismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu: Europavorstellungen im Ost- und Westblock
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die unterschiedlichen Europavorstellungen im Ost- und Westblock während des Kalten Krieges und danach. Sie vergleicht die Perspektiven verschiedener Länder innerhalb beider Blöcke und untersucht die Faktoren, die diese Vorstellungen geprägt haben. Der Zeitraum erstreckt sich vom Ersten Weltkrieg bis in die 2000er Jahre.
Welche Länder werden im Ostblock untersucht?
Die Analyse konzentriert sich auf die Sowjetunion/Russland, die Visegrad-Staaten (Tschechien, Polen, Slowakei, Ungarn) und die DDR/Deutschland. Bulgarien wird aus der detaillierten Untersuchung ausgeschlossen.
Welche Länder werden im Westblock untersucht?
Im Westblock werden hauptsächlich die USA und Frankreich betrachtet. Großbritannien wird aus der detaillierten Analyse ausgeschlossen.
Wie werden die Begriffe "Ostblock" und "Westblock" definiert?
Die Arbeit definiert den Ostblock als die im Kalten Krieg um die Sowjetunion gebildeten Machtstrukturen, inklusive der Visegrad-Staaten und der DDR/Deutschland. Der Westblock umfasst in dieser Analyse vor allem die USA und Frankreich. Die Zuordnung von Ländern wird als schwierig angesehen, da sich die Grenzen Europas im Laufe der Geschichte ständig verändert haben.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Abgrenzung der Begriffe Ost- und Westblock, die Analyse der Europavorstellungen in den jeweiligen Ländern, den Vergleich der Europavorstellungen zwischen Ost und West und die Identifizierung der Einflussfaktoren auf die jeweiligen Europavorstellungen (z.B. Marshall-Plan, kommunistische Ideologie).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Definition des zu untersuchenden Bereichs, Europavorstellungen im Ostblock (inkl. Unterkapitel zu Sowjetunion/Russland, Visegrad-Staaten und DDR/Deutschland), Europavorstellungen im Westblock (inkl. Unterkapitel zu USA und Frankreich), Vergleichende Aspekte der Blockvorstellungen und Fazit.
Wie werden die Europavorstellungen im Ostblock dargestellt?
Das Kapitel zum Ostblock analysiert die Perspektiven der Sowjetunion/Russlands (inkl. Einfluss des Marshall-Plans und Entwicklung nach Stalins Tod), der Visegrad-Staaten und der DDR/Deutschland, wobei jeweils die spezifischen historischen und politischen Kontexte berücksichtigt werden.
Wie werden die Europavorstellungen im Westblock dargestellt?
Das Kapitel zum Westblock konzentriert sich auf die USA und Frankreich, wobei die politischen, wirtschaftlichen und ideologischen Einflüsse auf die Sichtweise Europas untersucht werden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ostblock, Westblock, Kalter Krieg, Europavorstellungen, Europabilder, Sowjetunion, Russland, Visegrad-Staaten, DDR, Deutschland, USA, Frankreich, Gemeinsames Europäisches Haus, Marshall-Plan, Hegemonie, Kommunismus, Anti-Kosmopolitismus.
Welche methodische Vorgehensweise wird angewendet?
Die Arbeit beginnt mit einer Definition der untersuchten Bereiche, analysiert dann die Europavorstellungen im Ost- und Westblock und vergleicht diese anschließend, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu identifizieren und die verantwortlichen Faktoren zu ergründen. Der Zeitraum der Untersuchung wird auf die Entwicklungen vom Ersten Weltkrieg bis in die 2000er Jahre eingegrenzt.
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- Anonym (Author), 2009, Vergleich von Europavorstellungen. Europabilder im Ost- und Westblock, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208839