Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der IT-Unterstützung in Geschäftsprozessen, insbesondere mit dem Einsatz von ERP- bzw. Enterprise-Resource-Planning-Systemen in Industriebetrieben.
Dabei erfolgt zunächst die Darlegung der Grundlagen von ERP-Systemen. Eingegangen wird hierbei auf die Begriffsdefinition, die Herkunft von ERP-Systemen sowie die Abgrenzung zu ERPII-Lösungen.
Im weiteren Fortgang stehen die Geschäftsprozesse bzw. die Funktionsbereiche, die durch ERP-Systeme in Industriebetrieben Unterstützung erhalten, im Mittelpunkt. Dabei erfolgt die Betrachtung von ERP-Systemen entlang der Wertschöpfungskette. Berücksichtigung findet dabei auch der Prozess der ERP-Auswahl.
Abschließend werden die zukünftigen Chancen und Herausforderungen von ERP-Systemen betrachtet, wobei auf das Zusammenspiel von ERP-Systemen und innovativen IT-Technologien, wie z.B. Cloud Computing, Mobile Computing sowie Social Media, eingegangen wird.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Problemstellung undZielsetzung
2. Grundlagen von ERP-Systemen
2.1 Begriffsdefinition und Herkunft
2.2 Abgrenzung zu ERPII
3. Einsatzvon ERP-Systemen in Industriebetrieben
3.1 Analyse von Geschäftsprozessen
3.2 Auswahl geeigneter ERP-Lösungen
4. Chancen und Herausforderungen von ERP-Systemen in der Zukunft
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildungl: Aufgabenkategorien undEinsatzbereiche vonERP
Abbildung 2: ERP und ERPII im Vergleich
Abbildung 3: ERP-Systeme in Industriebetrieben
Abbildung 4: ERP in der Produktion
Abbildung 5: ERP im Vertrieb
Abbildung6: PhasenmodellderERP-Auswahl
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Problemstellung und Zielsetzung
Deutschland ist ein Industrieland und gehört heute zur drittgrößten Industrienation der Welt. Im vergangenen Jahr lag der Wert der deutschen Exporte bei rund 1.472 Milliarden US-Dollar.[1]Die zunehmende internationale Ausrichtung stellt Industrieunternehmen vor neue Herausforderungen. Neben der stetigen Kostenreduzierung, steht ebenfalls die Erschließung neuer Absatzmärkte im Vordergrund. Auf Grund der dadurch stetig steigenden Komplexität der innerbetrieblichen Abläufe, wie z.B. in der Produktion und der Kommunikation,[2]aber auch der zunehmenden Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg, stellt sich die zentrale Frage, welche Rolle IT- Systeme, insbesondere betriebliche Informationssysteme, bei der Unterstützung von Geschäftsprozessen, einnehmen. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die vorliegende Arbeit, insbesondere der Hauptteil, mit dem Einsatz von ERP-Lösungen in Industriebetrieben. Dies ist insoweit interessant, da im vergangenen Jahr eine Stagnation auf dem Markt für ERP-Lösungen zu beobachten war.[3]Laut Experten sind in Deutschland die Ausgaben für ERP-Softwarelösungen konstant geblieben.[4]Doch was bedeutet dies für die Zukunft? Ist der ERP-Markt am Ende oder befindet er sich lediglich im Wandel? Und welche Rolle nehmen ERP-Systeme in Industriebetrieben ein? Mit diesen Fragestellungen setzt sich die vorliegende Arbeit auseinander.
Zu Beginn erfolgt die Auseinandersetzung mit den Grundlagen von ERP-Systemen, bevor dann eine Abgrenzung zu ERPII-Systemen stattfindet. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem zentralen Thema, dem Einsatz von ERP-Systemen in Industriebetrieben. Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht die Analyse der Geschäftsprozesse sowie der damit verbundenen industriebezogenen Funktionalitäten. Die Auswahl geeigneter ERP-Lösungen dient als Ende dieses Kapitels. Anschließend erfolgt eine Darstellung der Chancen und Herausforderungen von ERP-Systemen in der Zukunft. Das Fazit ist als Nachgang dieser Arbeit anzusehen und beschäftigt sich noch einmal mit den o.g. Thesen der Einleitung sowie mit den in diesem Zusammenhang stehenden Problemen, die sich evtl, bei der Beantwortung dieser Fragestellungen ergeben,
2. Grundlagen von ERP-Systemen
2.1 Begriffsdefinition und Herkunft
Auf Grund der Vielzahl an Definitionen, fiel die Auswahl auf eine amerikanische Definition, da dort der Ursprung von ERP liegt, Sie lautet wie folgt:
„Enterprise resource planning (ERP) is defined as the ability to deliver an integrated suite of business applications, ERP tools share a common process and data model, covering broad and deep operational end-to-end processes, such as those found in finance, HR, distribution, manufacturing, service and the supply chain,“[5]
Diese Definition verdeutlicht, dass ein ERP-System eine betriebliche Anwendung ist, die auf gemeinsamer Datenbasis Geschäftsprozesse im Unternehmen unterstützt, Dies dient der vorliegenden Arbeit zunächst einmal als Definitionsgrundlage, Die in der obigen Definition genannten Funktions- bzw, Aufgabenbereiche lassen sich wie in derfolgenden Abbildung 1 darstellen,
Die Einführung des Begriffs Enterprise-Resource-Planning (ERP), erfolgte in den 1990er Jahren durch die Gartner Group: „A concept developed by Gartner Group describing the next generation of manufacturing business systems and manufacturing resource planning (MRPII) software, [...] Beyond the standard functionality that is offered, other features are included (e,g, quality, process operations management and regulatory reporting),“[6]
ERP leitete sich ursprünglich aus dem in den USA, in den 1960er Jahren hervorgegangenen MRP-Systemen ab, Gemeint ist hiermit das Konzept der computergestützten Materialbedarfsplanung, IBM war ab 1970 im Wesentlichen an der Entwicklung hin zu den MRPII-Systemen beteiligt, welche, ähnlich wie die Produktionsplanungs- und Steuerungssysteme (PPS-Systemen), zusätzliche Funktionen zur Unterstützung der Produktions- und Steuerungsprozesse beinhalteten.[7] Im Zusammenhang mit ERP, tritt der Begriff APS auf. APS-Systeme sind fortschrittlicher als PPS-Systeme. APS ist dem ERP-System unterzuordnen, d.h. das dieses System nicht ohne Unterstützung von ERP, aber auch nicht ohne PPS, auskommt. Die Betrachtung des Planungshorizonts verdeutlicht dies noch einmal.[8]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Aufgabenkategorien und Einsatzbereiche von ERP[9]
Der Planungshorizont liegt bei ERP-Systemen bei einigen Monaten bzw. Jahren, während er bei PPS auf Wochen bzw. Monate ausgerichtet ist. Die erhöhte Funktionalität eines APS-Systems ist dadurch gekennzeichnet, da dieses für die Feinplanung zuständig ist, d.h., dass der Planungshorizont auf wenige Tage reduziert ist. Sie umfassen Funktionen der Materialzuordnung, Reihenfolgenplanung sowie
Optimierungsmöglichkeiten, die auf Regeln basieren.[10]
2.2 Abgrenzung zu ERPII
Im Jahr 2000 entschied sich Gartner, den Begriff „ERPII“ einzuführen. Dieser sollte das bisherige ERP-Konzept ablösen. Dabei ging es nicht ausschließlich um neuartige Funktionserweiterungen, sondern vielmehr um den zusätzlichen Nutzen des Internets für bereits bestehende Anwendungen.[11] Die folgende Abbildung 3 zeigt die wesentlichen Unterschiede bzw. Ansätze dieser beiden Konzepte.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: ERP und ERPII im Vergleich[12]
Die Rolle von ERPII-Lösungen konzentriert sich nicht mehr, wie bei ERP, ausschließlich auf die Ressourcenoptimierung und Transaktionsverarbeitung innerhalb eines Unter-nehmens. Stattdessen finden Bemühungen statt, die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinaus zu ermöglichen und das nicht nur im Bereich des E-Commerce. ERPII ist ebenfalls auf nicht-industrielle Branchen ausgerichtet. Es geht nicht nur um die Abdeckung der Funktionen innerhalb der Industrieunternehmen, wie z.B. der Herstellung, dem Vertrieb und den Finanzen, sondern auch um die Erweiterung von allgemeinen oder spezifischen Funktionen, die außerhalb des eigenen Unternehmens vorzufinden sind. Die web-basierten ERPII- Architekturen unterscheiden sich wesentlich von den monolithischen Architekturen, sodass auch hier eine Anpassung erforderlich ist. Hinsichtlich der Datenbasis gibt es ebenfalls eine Veränderung. Durch ERPII erfolgt die Erstellung sowie der Zugriff der Daten, sowohl intern als auch extern.[13]Während Gartner die Einführung des ERPII- Begriffs als eine wesentliche Neuerung ansieht, steht die Fachliteratur dem eher kritisch gegenüber, da unklar ist, inwieweit die Begriffseinführung zu einer Änderung der Wahrnehmung von ERP-Systemen beiträgt. „Die Akzeptanz dieses Begriffs ist [..] relativ gering - vor allem weil eine einheitliche Definition fehlt“,[14]„[...] lediglich ihre Offenheit und Interoperabilität sind gestiegen. Von Ausnahmen abgesehen hat sich am Markt dafür die neue Bezeichnung nicht durchgesetzt.“[15]In Kapitel 3.1 bzw. Abbildung 4, erfolgt eine Darstellung der entsprechenden Funktionsbereiche, die durch ERP-Lösungen Unterstützung erhalten. Die Abbildung zeigt außerdem die ERP-Erweiterungen, wobei der Einsatz dieser über Unternehmensgrenzen hinweg erfolgt.
3. Einsatz von ERP-Systemen in Industriebetrieben
3.1 Analyse von Geschäftsprozessen
In der Statistik findet eine Differenzierung zwischen industrieller Produktion und Dienstleistung statt. Auf Grund von Überschneidungen, ist diese Abgrenzung nicht immer eindeutig. Im Vorliegenden erfolgt eine Einteilung in Dienstleistungsbetriebe und Industriebetriebe, wobei der Schwerpunkt, unter Berücksichtigung der Themenstellung, auf letzterem liegt. In Anlehnung an Kapitel 2.1 ist es sinnvoll, die Industriebetriebe in verschiedene Funktionsbereiche einzuteilen. Die Behandlung des Anwendungssystems setzt voraus, dass eine Betrachtung der Wertschöpfungskette erfolgt.[16]Diese hat ihren Ursprung beim Lieferanten, durchläuft dann weitere Funktionsbereiche und endet letztlich beim Kunden. Eine Berücksichtigung der „[...] Besonderheiten verschiedener Typen von Industriebetrieben (z.B. Einzel- oder Serienfertiger) oder [...] diversen Branchen [...]“ erfolgt, auf Grund des begrenzten Umfangs, nicht. Dennoch erfolgt die Erläuterung unter Verwendung entsprechender Beispiele, die den Praxisbezug darstellen.[17]Im Vordergrund der Betrachtung stehen folglich die durch ERP, d.h. inklusive ERP-Erweiterungen gestützten Bereiche, die in Industriebetrieben als elementar anzusehen sind. Hierzu gehört die Beschaffung, die Produktion und der Vertrieb. Die in diesen Funktionsbereichen ablaufenden Geschäftsprozesse gliedern sich in den Angebotsprozess sowie in die Auftragsabwicklung auf.[18] Die übrigen Funktionsbereiche aus Abbildung 1 sind auch in nichtindustriellen Unternehmen vorzufinden. Daher finden sie in der folgenden Abbildung 4 keine Berücksichtigung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: ERP-Systeme in Industriebetrieben[19]
Zu den Beschaffungsaufgaben gehört die Bereitstellung von Betriebsmitteln, Rohstoffen und Hilfsstoffen. Um eine kostengünstige Beschaffung sowie die erforderliche Qualität der Ausgangsstoffe zu gewährleisten, erfolgt durch das ERP- System bzw. durch das Modul eine interne und externe Datenerhebung.
[...]
[1]vgl. World Trade Organization (2012), S.26, URL siehe Literaturverzeichnis
[2]vgl. Tröger, K. und Fuchs, U. (2012), S. 58
[3]vgl. Benchpark (2011), URL siehe Literaturverzeichnis
[4]vgl. Kurzlechner, W. (2012), URL siehe Literaturverzeichnis
[5]vgl, Gartner Inc, (2012), URL siehe Literaturverzeichnis
[6]vgl, Harwood,S, (2003), S, 10f,, zitiert nach: Gartner Inc,: www,gartner,com (1990)
[7]vgl. Hachtel, G. und Holzbaur, U. (2010), S. 111
[8]vgl. Marczinski, G. (2008), S.62
[9]vgl. Gronau, N. (2012a), S. 39
[10]vgl. Marczinski, G. (2008), S.62
[11]vgl. Ehrenwirt, M. (2006), URL siehe Literaturverzeichnis
[12]vgl. Gronau, N. (2012a), S. 38
[13]vgl. Bond, B., Genovese, Y., Miklovic, D. (2000), S.1
[14]vgl. Schütte, R. und Vering, O. (2011), S. 29
[15]vgl. Gronau, N. (2012a), S. 39
[16]vgl. Mertens, P., Bodendorf, F. und König, W. (2005), S. 83f.
[17]vgl. ebenda, S. 84
[18]vgl. Abts, D. und Mülder, W. (2009), S. 164f.
[19]vgl. Thome, R. (2007), S. 5, UrL siehe Literaturverzeichnis
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