„Ich bin ein Berliner!“ Es ist ein einzelner Satz, dazu ein simpler, ein prägnanter. Doch eben dieser Satz enthält mehr Informationen als die Wörter, aus denen er besteht, ausdrücken könnten. Er ist weniger an das Ohr gerichtet als an das Bewusstsein. Für viele Menschen ging er direkt ins Herz, führt man sich den euphorischen Applaus, den der 35. US-Präsident für diese Aussage erhielt, ins Gedächtnis. Es verbindet sich mit dem gesprochenen Wort eine Tat und daraus resultiert eine Wirkung.Die Verbindung von Sprache und Handlung wird in der Politik besonders deutlich, kann ein Politiker - nur durch das Wort - einen Krieg oder seinen Rücktritt erklären.
Königin Elisabeth II. ist das Staatshaupt vieler Nationen und zweifelsfrei eine politi-sche Person. Sie ist aber keine Politikerin. Nicht zuletzt dadurch, dass sie an keine Legislaturperiode gebunden ist und somit nicht um Mehrheiten kämpfen muss.
Das Erkenntnisinteresse dieser Arbeit besteht darin aufzuzeigen, wie man den Gebrauch der Sprache von Königin Elisabeth II. in ihrer Funktion als Staatshaupt bezeichnen kann und welche relevanten Erkenntnisse daraus folgen können. Sind es flüchtige symbolische Wirkungen oder sind es sprachliche Taten?
Zur Bearbeitung dieser Fragestellung ist es notwendig, in einem ersten Schritt das Verhältnis von Macht und politischer Sprache detailliert darzulegen und aufzuzeigen, welche Bedeutung man Sprache, auch aus neoinstitutionalistischer Perspektive, beimessen kann. Ebenfalls wird Königin Elisabeth II. in ihrer Funktion als Staatshaupt dargestellt.
Das Verhältnis von Großbritannien zu Irland ist vor allem durch Spannungen und Konflikte geprägt.
In einem letzten Schritt soll daher die Rede von Königin Elisabeth II. beim Staatsbankett in Irland 2011 zum Anlass genommen werden um die Wirkungen der Sprache konkret zu erfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die politische Sprache
- 1.1. Die Macht der politischen Sprache
- 1.2. Sprache und Neoinstitutionalismus
- 2. Königin Elisabeth II. als Staatsoberhaupt
- 2.1. Eine neoinstitutionelle Perspektive auf die britische Monarchie
- 2.2. Sprachwirkung und Staatshaupt
- 3. Londoner Unruhen 2011
- 3.1. Darstellung der Ereignisse
- 3.2. Die Sprachtaten und die Unruhen
- 4. Das Verhältnis zu Irland Die Rede vom 18. Mai 2011
- 4.1. Wirkungsmacht durch Sprache und institutionelle Rückkopplung
- 4.2. Symbolische Sprache oder sprachliche Tat
- 5. Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie der Gebrauch der Sprache von Königin Elisabeth II. in ihrer Funktion als Staatshaupt zu bezeichnen ist und welche relevanten Erkenntnisse daraus folgen können. Dabei wird untersucht, ob die von ihr genutzte Sprache flüchtige symbolische Wirkungen oder nachhaltig wirkende sprachliche Taten hervorbringt.
- Die Macht der politischen Sprache und ihre Bedeutung aus neoinstitutionalistischer Perspektive
- Die Rolle von Königin Elisabeth II. als Staatsoberhaupt im Rahmen des Neoinstitutionalismus
- Die Wirkung der Sprache von Königin Elisabeth II. im Vergleich zu anderen Staatshäuptern
- Die Rolle der Sprache von Königin Elisabeth II. im Kontext der Londoner Unruhen von 2011
- Die Auswirkungen der Sprache von Königin Elisabeth II. auf das Verhältnis zwischen Großbritannien und Irland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sprache als politisches Instrument ein und stellt die Forschungsfrage nach der Wirkung der Sprache von Königin Elisabeth II. Das erste Kapitel erläutert die Macht der politischen Sprache und die Rolle des Neoinstitutionalismus in diesem Kontext. Im zweiten Kapitel wird die britische Monarchie aus neoinstitutionalistischer Perspektive betrachtet und die Sprachwirkung von Königin Elisabeth II. im Vergleich zu anderen Staatshäuptern untersucht. Das dritte Kapitel befasst sich mit den Londoner Unruhen von 2011 und der Reaktion von Königin Elisabeth II. Das vierte Kapitel analysiert die Rede von Königin Elisabeth II. beim Staatsbankett in Irland 2011 und die Auswirkungen ihrer Sprache auf das Verhältnis zu Irland.
Schlüsselwörter
Politische Sprache, Neoinstitutionalismus, Staatshaupt, Sprachwirkung, Symbolische Wirkung, Sprachliche Tat, Königin Elisabeth II., Londoner Unruhen 2011, Großbritannien, Irland.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Ronny Peters (Author), 2012, Königin Elisabeth II. als Staatshaupt und die Wirkungen der Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212363