Die Vermeidung von Falschangaben in der Bilanz begründet die Notwendigkeit zur Schaffung einheitlich geltender Rechtsnormen. In Deutschland wurde dafür das Handelsgesetzbuch (HGB) eingeführt, welches Gültigkeit für alle Kaufleute besitzt.
Kaufmann ist im Sinne des § 1 Abs. (Absatz) 1 HGB derjenige, der ein Handelsgewerbe betreibt. Ein Handelsgewerbe ist gemäß § 1 Abs. 2 HGB jeder Gewerbebetrieb, der nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert.2
Die bestehenden nationalen Gesetze basieren auf dem Vorsichtsprinzip und dem Gläubigerschutz. Der Kaufmann soll sich nach dem HGB lieber ärmer als reicher rechnen, das dient der Vermeidung von ungerechtfertigter Gewinnausschüttung. In den letzten Jahren stand der deutsche Jahresabschluss zunehmend in der Kritik.
Hauptproblem des Jahresabschlusses nach dem HGB besteht darin, dass für die Unternehmen die Möglichkeit besteht, stille Reserven zu bilden, welche in schlechten Zeiten aufgelöst werden können. Dadurch entsteht eine nicht der Wirklichkeit entsprechende Darstellung. Aber auch die zunehmende Globalisierung hat die Entwicklung von neuen, über die deutschen Staatsgrenzen hinaus geltenden, Regelungen gefordert. Um dem entgegenzuwirken wurden Vorschriften im Rahmen des internationalen Rechnungswesens festgelegt. Anfangs waren diese unter der Bezeichnung International Accounting Standards bekannt, heute sind das die weiter entwickelten International Financial Reporting Standards (IFRS). Das Hauptziel der IFRS ist die Wiedergabe der tatsächlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens und die Erfüllung einer Informationsfunktion für die Abschlussadressaten.3
In meiner Praxisarbeit werde ich mich vorrangig mit den Grundprinzipien des HGB’s und der IFRS auseinandersetzen. Des Weiteren werde ich auf die verschiedenartigen Bilanzansätze für langfristige Fertigungsaufträge eingehen, weil in der Bauwirtschaft die Abwicklung von komplexen Bauvorhaben meist einen Zeitraum über einen oder mehrere Bilanzstichtage beansprucht.
Inhaltsverzeichnis
Formelverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Der Jahresabschluss nach dem Handelsgesetzbuch
2.1 Allgemeine Informationen und die Entstehung des Handelsgesetzbuches
2.2 Der Aufbau des Dritten Buches des Handelsgesetzbuch
2.3 Die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
2.3.1 Der Grundsatz der Richtigkeit und der Willkürlichkeit
2.3.2 Der Grundsatz der Klarheit
2.3.3 Der Grundsatz der Vollständigkeit
2.3.4 Der Grundsatz der Stetigkeit
2.3.5 Der Grundsatz der Vorsicht
2.3.6 Abgrenzungsgrundsätze
2.4 Die Bestandteile des Jahresabschlusses
2.5 Die Bilanzierung von langfristigen Fertigungsaufträgen
3 Der Jahresabschluss nach den International Financial Reporting Standards
3.1 Hintergründe zur Entstehung der IFRS und Ziele
3.2 Der Aufbau der IFRS
3.3 Die Grundprinzipien der IFRS-Rechnungslegung
3.3.1 Die Grundannahmen
3.3.2 Die qualitativen Anforderungen
3.3.3 Die Beschränkungen für die relevanten und zuverlässigen Informationen
3.4 Die Bestandteile des Jahresabschlusses
3.5 Die Bilanzierung von Fertigungsaufträgen
4 Vergleich und Fazit
Literaturverzeichnis
Anhangverzeichnis
Ehrenwörtliche Erklärung
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