Im Zuge der Professionalisierungsdebatte, aber auch finanzieller Engpässe in öffentlichen
Kassen sieht sich auch die Jugendarbeit vor der Herausforderung, ihr Handeln legitimieren zu
müssen. Zum einen ist es nach wie vor äußerst wichtig, das eigene Handeln im Arbeitsgebiet
Jugendarbeit auch vor Dritten glaubwürdig vertreten zu können. Zum Anderen handelt es sich
bei dieser Legitimierung auch um eine Berechtigung zur finanziellen Absicherung durch
öffentliche Kassen. „Vor dem Hintergrund knapper werdender öffentlicher Kassen (…)
wachsen die Legitimations- sowie Begründungszwänge und damit auch die Notwendigkeit,
die Wirksamkeit oder gar die Effizienz des eigenen Handelns für Andere nachvollziehbar zu
belegen“ (Lüders/Haubrich 2006, S. 5). Der Fokus liegt bei dieser Ausarbeitung auf der
offenen Kinder- und Jugendarbeit, da gerade dieser Bereich von Kürzungen der finanziellen
Mittel und Rationalisierungen betroffen ist. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die eigene
Arbeitsweise sowie die Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu evaluieren. Um
den Schritt zur Evaluation wagen zu können ist es jedoch notwendig auf Ist-Daten der
Einrichtung zugreifen zu können. Hier ist es also ebenso nötig ein Monitoringsystem
einzuführen. Mit Hilfe des Monitorings werden Daten erfasst und nutzbar gemacht für die
anschließende Evaluation. Ein dauerhaftes Monitoring ist einzuführen, um Entwicklungen
innerhalb der Einrichtung sichtbar zu machen. Um diese Aussagen überprüfen zu können,
wird ein Monitoring in einem exemplarischen Jugendhaus eingeführt und das Angebot im
Anschluss evaluiert. In der vorliegenden Arbeit wird behauptet, dass das Angebot nicht den
Interessen der Kinder und Jugendlichen entspreche, was für den geringen Zulauf
verantwortlich sei. Um alle Betroffenen dieses Arbeitsfeldes mit einzubeziehen, wurde in
einem ersten Schritt eine Befragung der Mitarbeiter durchgeführt. Dies diente zur
Überprüfung der Theorie. Es galt herauszufinden, ob die Mitarbeiter des Jugendhauses die
Problematik der Angebote ebenso empfinden. Da sich die Angebote per Gesetz an den
Interessen der Kinder und Jugendlichen auszurichten haben, ist es ebenso notwendig, sie an
der Gestaltung dieser Angebote teilhaben zu lassen. Deshalb werden die Nutzer des
Jugendhauses über ihre Meinung zum Jugendhaus allgemein und dessen Angeboten befragt
(Zufriedenheitsbefragung). Ferner bildet das Konzept der Einrichtung einen Schwerpunkt.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Offene Kinder- und Jugendarbeit in Jugendhäusern.
- Zum Begriff offene Kinder- und Jugendarbeit.
- Aufgaben von Jugendhäusern: gesetzliche Rahmenbedingungen .....
- Methodische Vorgehensweise der Evaluation
- Monitoring und Evaluation..
- Ablauf der Datenerhebung......
- Evaluation der Angebote eines Jugendhauses.........
- Rahmenbedingungen der Einrichtung
- Das Konzept.
- Die Angebote.....
- Vergleich der Angebote mit dem Konzept.
- Realität und Praxis – die Ergebnisse der Evaluation
- Die Einschätzung der Mitarbeiter………………………….
- Auswertung Fokusgruppe Schule..
- Auswertung der Dokumentation........
- Auswertung des Feedbackbogens
- Lessons learned und Empfehlungen
- Fazit........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Optimierung von Angeboten in der offenen Kinder- und Jugendarbeit durch Monitoring und Evaluation. Ziel ist es, die Angebote eines Jugendhauses bedarfs- und zielorientiert zu optimieren, um die Nutzung und die Zufriedenheit der Jugendlichen zu erhöhen. Die Arbeit beleuchtet den Zusammenhang zwischen den Interessen der Jugendlichen und den Angeboten des Jugendhauses, wobei der Fokus auf der Evaluation der Angebote und der Integration von Monitoring-Daten liegt.
- Legitimierung und Finanzierung der offenen Kinder- und Jugendarbeit
- Analyse der Angebote und deren Übereinstimmung mit dem Konzept des Jugendhauses
- Bedeutung der Nutzerbefragung und der Einbeziehung von Jugendlichen in die Gestaltung der Angebote
- Einführung eines Monitoringsystems zur Erfassung von Ist-Daten
- Optimierung der Angebote durch ziel- und bedarfsorientierte Anpassung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den aktuellen Bedarf für Evaluation und Monitoring in der offenen Kinder- und Jugendarbeit erläutert. Im zweiten Kapitel wird der Begriff der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Kontext von Jugendhäusern definiert und die gesetzlichen Rahmenbedingungen werden erläutert. Das dritte Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Evaluation, inklusive Monitoring und Datenerhebung.
Das vierte Kapitel widmet sich der Evaluation der Angebote eines Jugendhauses, indem es die Rahmenbedingungen der Einrichtung, das Konzept, die Angebote und die Ergebnisse der Evaluation analysiert. Die Evaluation umfasst die Einschätzung der Mitarbeiter, die Auswertung einer Fokusgruppe mit Schülern, die Auswertung der Dokumentation und die Auswertung eines Feedbackbogens. Diese Ergebnisse geben Aufschluss über die Nutzung und die Zufriedenheit der Jugendlichen mit den Angeboten.
Schlüsselwörter
Offene Kinder- und Jugendarbeit, Jugendhaus, Monitoring, Evaluation, bedarfsorientierte Angebote, zielorientierte Optimierung, Nutzerbefragung, Konzeptanalyse, Mitarbeiterbefragung, Fokusgruppe, Feedbackbogen, Lessons learned.
- Arbeit zitieren
- Sabrina Göttel (Autor:in), 2013, Ziel- und bedarfsorientierte Angebotsoptimierung in der offenen Kinder- und Jungendarbeit durch Monitoring und Evaluation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212669