Spätestens seitdem der Klimawandel und seine Folgen in den 2000er Jahren zu öffentlichem Interesse gelangten, sind Politik, Wirtschaft und die Gesellschaft wie selbstverständlich dazu verpflichtet, ihr Handeln nachhaltig zu gestalten, um der von vielen Seiten prognostizierten Gefahr entgegen zu wirken.
Hier nehmen die Bauwirtschaft und mit ihr die Immobilienwirtschaft besonders hohe Stellenwerte ein, da sie in puncto Nachhaltigkeit mit ihrem hohen Energie- und Rohstoffverbrauch, Schadstoffemissionen, Abfallproduktionen und Trinkwasserverbrauch eine große Verantwortung tragen.
Aus diesem Grund sind in den letzten Jahren bestimmte Veränderungen auf dem Immobilienmarkt zu verzeichnen. Das Interesse an nachhaltigen Immobilien, sogenannten ‚Green Buildings‘, steigt und gleichzeitig sinkt die Marktakzeptanz konventioneller, also nicht nachhaltiger Immobilien. In diesem Zusammenhang sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass der Begriff Green Building bisher nicht einheitlich definiert und abgegrenzt ist.
In Bezug auf nachhaltige Immobilien ist oftmals auch von Nachhaltigkeitszertifikaten die Rede. Bei einer Zertifizierung erfolgt eine schriftliche Bestätigung durch einen unparteiischen Dritten darüber, dass eine Dienstleistung, ein Verfahren oder auch ein Erzeugnis gewissen Anforderungen entspricht.
Die Zertifizierung von Nachhaltigkeit galt bislang hauptsächlich als Marketinginstrument, um die Nutzung und die Investition in nachhaltige Immobilien attraktiver zu gestalten. Diese Art von ökologischem und sozialverantwortlichem Handeln sollte also einen reinen Imagezuwachs für den Investor oder den Nutzer bewirken. Mehr und mehr jedoch überschreitet die Nachhaltigkeit von Immobilien die Grenze des Marketingzwecks und es wird immer dringender eine Lösung benötigt, um die Nachhaltigkeit eines Gebäudes objektiv und vergleichbar bewerten zu können.
Bisher ist diese Integration der Nachhaltigkeitsmehrwertes in die Immobilienbewertung durch traditionelle Bewertungsmethoden wie in Deutschland das Vergleichswertverfahren, das Ertragswertverfahren, das Sachwertverfahren und das Residualverfahren nicht möglich.
Ergebnis dieser Studie soll es deshalb letztendlich sein, die generellen Möglichkeiten der Bewertung von Green Buildings heute darzustellen und zusätzlich anhand eines Ausblickes festzuhalten, wie künftige Entwicklungen diese Möglichkeiten beeinflussen könnten und werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Einführung in die Thematik
1.2 Zielstellung und Methodik
2. Grundlagen
2.1 Nachhaltigkeit
2.1.1 Begriff
2.1.2 Das Triple-Bottom-Line Konzept
2.2 Green Buildings
2.2.1 Begriff
2.2.2 Lebenszyklusbetrachtung
2.2.3 Eigenschaften
2.2.4 Ökologie versus Ökonomie
2.3 Immobilienbewertung
3. Nachhaltigkeitszertifikate für Immobilien
3.1 BREEAM
3.1.1 Grundlagen – Herkunft und Anwendungsgebiet
3.1.2 Verfahrensweise
3.1.3 Bewertungssystem
3.2 LEED
3.2.1 Grundlagen – Herkunft und Anwendungsgebiet
3.2.2 Verfahrensweise
3.2.3 Bewertungssystem
3.3 DGNB oder BNB
3.3.1 Grundlagen – Herkunft und Anwendungsgebiet
3.3.2 Verfahrensweise
3.3.3 Bewertungssystem
3.4 Vergleich BREEAM, LEED und DGNB
4. Integrationsmöglichkeiten des Green Value in die Immobilienbewertung
4.1 Der Green Value
4.2 Das Ertragswertverfahren und seine Eignung für die Integration des Green Value
4.2.1 Das Ertragswertverfahren
4.2.2 Eignung für die Bewertung des Green Value
4.3 Die hedonische Preisermittlungsmethode und ihre Eignung für die Bewertung des Green Value
4.3.1 Die hedonische Preisermittlungsmethode
4.3.2 Eignung für die Bewertung des Green Value
4.4 Ergebnis der bisherigen Betrachtungen
5. Die Anwendung von Nachhaltigkeitszertifikaten in der Immobilienbewertung am Beispiel der hedonischen Preisermittlungsmethode
5.1 Einsatz der hedonischen Preisermittlungsmethode zur Bewertung von Green Buildings
5.2 Eignung von BREEAM, LEED und DGNB für die Bewertung von Green Buildings anhand der hedonischen Preisermittlungsmethode
6. Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die drei Säulen der Nachhaltigkeit
Abbildung 2: Das Ein-Säulen-Konzept
Abbildung 3: Einfluss von Nachhaltigkeit auf den Lebenszyklus der Immobilie
Abbildung 4: Schwarze Zahlen mit Green Buildings
Abbildung 5: BREEAM Zertifizierungskategorien
Abbildung 6: BREEAM Bewertungssystem
Abbildung 7: LEED Zertifizierungskategorien
Abbildung 8: DGNB Zertifizierungskategorien
Abbildung 9: Screenshot der Ergebnisdarstellung des deutschen Zertifizierungs-
Softwaretools für ein Hauptkriterium, hier die ökologische Qualität
Abbildung 10: Internationale Zertifizierungssysteme
Abbildung 11: Eignung von BREEAM, LEED und DGNB für die Bewertung von Green Buildings anhand der hedonischen Preisermittlungsmethode
- Citation du texte
- Seraphine Leonhard (Auteur), 2012, Bewertung von Green Buildings, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212748