Leseprobe
INHALTSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
1 Einleitung
1.1 Ziel und Aufbau der Arbeit
1.1.1 Ziel
1.1.2 Aufbau
2 Grundlagen von Traineeprogrammen
2.1 Definitionen der wichtigsten Begriffe
2.2 Grundtypen von Traineeprogrammen
2.2.1 Klassisches ressortübergreifendes Traineeprogramm
2.2.2 Ressortübergreifendes Traineeprogramm mit Fachausbildungsphase
2.2.3 Ressortbegrenztes Traineeprogramm mit Vertiefungsphase
2.2.4 Projektorientiertes Traineeprogramm
2.2.5 Individuelles, flexibles Traineeprogramm
2.3 Charakteristika und Grundelement von Traineeprogrammen
3 Vergleich
3.1 Microsoft Deutschland GmbH
3.1.1 Vorstellung des Unternehmens
3.1.2 Vorstellung des MACH-Programmes
3.1.3 Besonderheiten
3.2 R+V Versicherung AG
3.2.1 Vorstellung des Unternehmens
3.2.2 Vorstellung des Traineeprogramms
3.2.3 Besonderheiten
4 Forschungsansatz
5 Verzeichnis der Quellen
5.1 Literaturquellen
5.2 Internetquellen
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Klassisches ressortübergreifendes Traineeprogramm
Abbildung 2: Ressortübergreifendes Traineeprogramm mit Fachausbildungsphase
Abbildung 3: Ressortbegrenztes Traineeprogramm mit Vertiefungsphase
Abbildung 4: Projektorientiertes Traineeprogramm
Abbildung 5: Ausbildungsinhalte nach Stättner, V./ Vonach, E. (2006)
1 Einleitung
Durch die Bologna Reformen und die damit verbundene Umstellung auf das Bachelor-Master-System, ergeben sich für Hochschulabsolventen nach ihrem ersten Akademischen Abschluss eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten, welche weiteren Schritte sie in ihrer Laufbahnentwicklung gehen möchten. Die Anforderungen für zukünftige Führungskräfte haben sich daher mitverändern müssen.
Unternehmen stehen zudem im immer stärkeren internationalen Wettbewerb, welcher nicht nur durch die Globalisierung vorangetragen wird, sondern auch durch den Fakt, dass auf Grund des demographischen Wandels die Auswahl an qualifiziertem Personal dezimiert wird. So spielen bei der Auswahl des zukünftigen Arbeitgebers monetäre Anreize eine immer kleiner werdende Rolle – viel stärker wird die Förderung nach Incentives, welche immaterieller Art sein können. Ebenso ist den meisten Absolventen bewusst, dass sie als angehende Führungskräfte mit Ihren Qualifikationen zum Unternehmenserfolg beitragen und durch ihr Humankapital ein wichtiger Wettbewerbsfaktor eines Unternehmens sind, sie jedoch auf Grund ihrer oft nur theoretischen Ausbildung viel Zeit aufbringen müssen, um sich an die jeweiligen Eigenheiten des Unternehmens anzupassen um diese produktiv in ihre Arbeitsabläufe einfließen lassen zu können.
Es stellt sich daher die Frage, wie beide Parteien voneinander profitieren können. Das Unternehmen, welches an der langfristigen Bindung und der damit verbundenen Führungskraft interessiert ist – als auch der Absolvent, welcher sein fachliches Wissen on the job anwenden möchte und gleichzeitig den Einstieg in das Unternehmen sucht. Hier stellt das Trainee-Programm als Instrument der modernen Personalentwicklung eine Verbindung für beide Seiten her.
1.1 Ziel und Aufbau der Arbeit
1.1.1 Ziel
Die hier vorliegende Arbeit soll einen Überblick über den Sinn und den Aufbau von Trainee-Programmen geben. Dazu werden die Grundlagen von Traineeprogrammen vorgestellt, sowie auf zwei Programme von Unternehmen aus verschiedenen Branchen eingegangen. Abschließend möchte ich die Frage stellen, ob Traineeprogramme auf lange Sicht das System des dualen Studiums ersetzten werden können. Dies soll die Möglichkeit zu aufbauender Forschungsarbeit geben.
1.1.2 Aufbau
Um dieses zu erreichen, teilt sich die Arbeit in drei große, wie folgt beschriebene Abschnitte ein:
Erster Teil: Grundlagen von Trainieeprogrammen
Dieses Kapitel soll einen Einstieg bieten, welcher neben Definitionen vor allem auch auf die Verbreitung und Einordnung in die Personalentwicklung eingehen wird. Zudem werden hier die wichtigsten Eigenschaften und Grundelemente von Traineeprogrammen vorgestellt.
Zweiter Teil: Vorstellung zweier Programme
Im zweiten Kapitel werden Traineeprogramme zweier Firmen aus unterschiedlichen Branchen vorgestellt. Mir ist es hier wichtig zu zeigen, wie ein Unternehmen aus einem stark innovationsgetriebenen Sektor sein Programm gestaltet und welche Unterschiede sich zu einem eher konservativ wirkenden Unternehmen aus der Finanzbranche aufzeigen werden.
Dritter Teil: Ausblick auf einen Forschungsansatz
Konstatierend steht die Entwicklung einer Forschungsfrage im Vordergrund, welche die Möglichkeit zu einer Tiefgründigeren Bearbeitung der Problematik geben soll. Dies ist mir deshalb wichtig, da aus meiner Sicht noch ein großes Potential zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Thematik besteht.
2 Grundlagen von Traineeprogrammen
2.1 Definitionen der wichtigsten Begriffe
Trainee:
Laut dem Gabler Wirtschaftslexikon versteht man unter Trainee, „speziell von Großunternehmen angebotene Möglichkeit des Berufseinstiegs von (Fach-)Hochschulabgängern“[1], welche eine Führungsposition oder Fachkarrierelaufbahn anstreben.[2] Der Begriff „Trainee“ selbst hat seinen Ursprung im angelsächsischen Sprachraum und wird nach Förderreuther als „Synonym für verschiedene Gruppen von in Ausbildung stehenden Personen, so auch für Auszubildende und Praktikanten“[3] genutzt.
Programm:
Innerhalb der Personalentwicklung versteht man unter einem Programm, den Ablauf von einzelnen Elementen, welche zur Ausbildungsqualifizierung beitragen. Darunter fallen einzelne Ausbildungsmaßnahmen und –stationen, genauso wie Ordnung nach Curricula. Ausbildungen im Programmcharakter sind besonders deshalb so beliebt, da durch die Präzisierung von Lernzielen, der zielbezogenen Auswahl von Maßnahmen und derer Steuerung und Kontrolle, Instrumente zur Verfügung stehen, welche einen zielbezogenen Ablauf schaffen.[4]
Traineeprogramm:
Im Allgemeinen gibt es keine eineindeutige Definition des Begriffes Traineeprogramm, viel mehr wird er unterschiedlich definiert. Oft finden sich auch die Begriffe Trainee und Traineeausbildung, welche stellvertretend für das Traineeprogramm stehen. Allgemein versteht man hierunter einen Berufseinstieg für Hochschulabgänger, in der „eine systematische, mit dem Einsteiger (Trainee) abgestimmte Rotation durch verschiedene Abteilungen und Funktionsbereiche des Unternehmens“ stattfindet.[5] Es zeichnet sich durch eine Dauer von sechs bis 24 Monate aus und hat das Ziel, abteilungsübergreifende Denk- und Handlungsabläufe aufzuzeigen. Der Trainee soll so auf seinen späteren Werdegang innerhalb der Firma vorbereitet werden und möglichst alle Unternehmensbereiche in sein späteres Handeln einbeziehen.[6] Im deutschen Sprachraum kennzeichnen sich Traineeprogramme zudem dadurch, dass sie fast ausschließlich auf Hochschulabsolventen ausgerichtet sind und besonders auf den Führungskräftenachwuchs ausgerichtet sind.[7] Mittlerweile nutzten Unternehmen den Begriff Traineeprogramm zunehmend auch dazu, um den Berufseinstieg für Hochschulabsolventen zu bezeichnen, wodurch ein Direkteinstieg zunehmend schwieriger wird. Dies hat unter anderem auch zur Folge, dass die job rotation nicht immer gegeben ist, sondern das der Trainee nur in einem bestimmten Fachbereich auf seine späteren Aufgaben vorbereitet wird. So ist daher ein Trend erkennbar, welcher vielmehr das Kennenlernen von unternehmensspezifischen Abläufen einer speziellen Abteilung im Vordergrund sieht, als ein Generalwissen über Firmenabläufe.
Den Versuch einer Definition liefert Thom:
„Durch das Traineeprogramm soll ein ausgewählter Kreis von Hochschulabsolventen eine Grundlagenausbildung für die spätere Übernahme von Führungsfunktionen erhalten, die Kenntnisse über eigene Fähigkeiten und Neigungen vertiefen, Kommunikationsbeziehungen aufbauen, Organisationsstruktur und –kultur einer Unternehmung kennen lernen können.“ Weiter schreibt er: „Die programmveranstaltende Unternehmung beabsichtigt eine gesicherte Vorsorge mit qualifizierten Führungsnachwuchskräften für freiwerdende bzw. neu schaffende Positionen sowie eine Verbesserung ihrer Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt der Hochschulabsolventen.“[8]
Zur Herkunft fügen Stättner und Vonach zudem hinzu, das sich „(…) der Begriff des „Trainieeprogrammes“ schlussendlich in den sechziger Jahren (etablierte), als immer mehr Unternehmen begangen, Ausbildungsgänge für Jungakademiker innerhalb des eigenen Unternehmens als solches zu bezeichnen.“[9]
2.2 Grundtypen von Traineeprogrammen
Wie schon im vorhergegangenen Text bereits angedeutet wurde, gibt es verschiedene Arten von Traineeprogrammen, welche sich sowohl regional als auch Branchenspezifisch unterscheiden. Nach Thom/Gießen[10] basieren die meisten Traineeprogramme auf einem der folgenden Programmtypen:
1. Klassisches ressortübergreifendes Traineeprogramm
2. Ressortübergreifendes Traineeprogramm mit Fachausbildungsphase
3. Ressortbegrenztes Traineeprogramm mit Vertiefungsphase
4. Projektorientiertes Traineeprogramm
5. Individuelles, flexibles Traineeprogramm
[...]
[1] Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Traineeprogramm
[2] Vgl. Thom, N. u.a (2002)
[3] Vgl. Förderreuther (1998), S.17. Zitiert nach Stättner, V./ Vonach, E. (2006), S.4.
[4] Vgl. Thom (1987), S. 219
[5] Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Traineeprogramm
[6] ebenda
[7] Vgl. Lang (2004), S.3
[8] Vgl. Thom (1987), S.218
[9] Vgl. Stättner, V./ Vonach, E. (2006), S.5
[10] Vgl. Thom, Norbert/Giesen, Birgit, S. 7 f.