Berufliche Rehabilitation von psychischen Störungen und Burnout


Dossier / Travail, 2013

19 Pages, Note: 1,7


Extrait


INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung

2 Grundlagen
2.1 Definitionen
2.2 Ursachen für psychische Störungen
2.3 Klassifikationssysteme
2.4 Störungsbilder
2.5 Diagnose und Heilung

3 Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

4 Pädagogische Herausforderung

5 Phänomen Burnout
5.1 Was ist Burnout
5.2 Wie entsteht Burnout
5.3 Risikofaktoren
5.4 Prävention

6 Fazit

Abbildungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Die hier vorliegende Arbeit entstand als Leistungsnachweis im Wintersemester 2012/2013 für das Seminar Spezielle Probleme der beruflichen Rehabilitation. Sie soll einen Überblick über die berufliche Rehabilitation von Menschen mit psychischer Behinderung geben und baut auf dem im Rahmen des Seminars gehaltenen Vortrag auf. Es soll versucht werden, hierbei auf spezielle Ursachen und gesetzliche Grundlagen eingegangen zu werden und die Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt zu betrachten. Im Anschluss soll eine kurze Diskussion getätigt werden, welche die Präsentation ergänzt und Denkanstöße für weitere Forschungsfragen aufwirft. Da die Anzahl an psychischen Erkrankungen eine immer größere Rolle in der Gesellschaft einnimmt, besitzt die Thematik eine besondere Aktualität. So sei sind, laut dem Bundesarbeitsministerium im Jahr 2001 rund 33,6 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage zu verzeichnen gewesen sind, im Jahr 2010 jedoch bereits 53,5 Millionen. Der Anteil an den Gesamtfehltagen, stieg zudem von 6,6 auf 13,1 Prozent (Vgl. Süddeutsche Zeitung, 2012).

2 Grundlagen

Um festzustellen, in welchem Feld man sich bewegt, ist es von Nöten sich mit den entsprechenden Definitionen auseinanderzusetzten. Dieser Abschnitt gibt daher einen kurzen Überblick über relevanten Gesetzte und Definitionen.

2.1 Definitionen

Um den Fall von einer Behinderung zu definieren, arbeitet man vor allem mit zwei Definitionen. So beschreibt das Sozialgesetzbuch IX im §2 Abs. 1: „Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtig ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist“. Diese Definition bildet den rechtlichen Rahmen in der Bundesrepublik Deutschland, wird jedoch aus der medizinischen Sicht durch die Einordnung im DSM-IV unterstützt. Hierbei handelt es sich um Klassifizierungscodes, welche von der American Psychiatric Association herausgegeben werden. Diese dienen zu einer Beschreibung der Behinderung, vor allem im medizinischen Umfeld. Laut der DSM-IV, handelt es sich bei einer psychischen Erkrankung um, „ein klinisch bedeutsames Verhaltens- oder psychisches Syndrom oder Muster … das bei einer Person auftritt und das mit momentanen Leiden (z.B. einem schmerzhaften Symptom) oder einer Beeinträchtigung (z.B. Einschränkung in einem oder in mehreren wichtigen Funktionsbereichen) oder mit einem stark erhöhten Risiko einhergeht, zu sterben, Schmerz, Beeinträchtigung oder einen tiefgreifenden Verlust an Freiheit zu erleiden“ (DSM-IV-TR 2000, deutsche Ausgabe S. 979 zit.n. Walter (2009), o.S.). Walter geht dort näher auf die Charakteristik psychischer Störungen ein und beschreibt, dass es sich um eine psychische Störung handelt, wenn „Verhaltens- und Erlebensmuster“ erkennbar sind, welche durch

- „Störungen von psychischen, biologischen oder Verhaltensfunktionen bedingt sind (z.B. eine Störung der Stimmungsregulation (psychische Funktion) wie z.B. bei der Depression) und
- aktuell bei einer Person zu beobachten sind und
- zu Leiden (z.B. Schmerz) oder
- zu Beeinträchtigungen und Freiheitsverlust führen (z.B. der Freiheit, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder einem Beruf nachzugehen) oder
- die das stark erhöhte Risiko mit sich bringen, daß die Person Leiden oder Beeinträchtigungen und Freiheitsverlust erfährt“ (ebd.)

Das heißt also, dass eine psychische Störung dann auftritt, wenn die Leiden und Beeinträchtigungen darauf zurückgehen, dass das Problem eine Funktionsstörung zu Grunde liegt, nicht jedoch gesellschaftliche Gründe, wie es z.B. bei der Homosexualität vorkommen kann, welche somit keine psychische Störung darstellt. Auch sind Beeinträchtigungen, welche auf Konflikte mit anderen Personen bzgl. gesellschaftlicher Normen und Anforderungen, keine psychische Behinderung (Vgl. ebd.).

2.2 Ursachen für psychische Störungen

Wie viele Behinderungen, haben auch psychische Störungen eine Diversität an Ursachen, welche die Beeinträchtigung auslösen kann. Dr. Simon Hahnzog schreibt dazu, dass „psychische Störungen … i.d.R. multifaktoriell bedingt [sind]“ (Hahnzog, 2011). Als mögliche Ursachen für psychische Störungen nennt er u.a.:

- Genetische Faktoren
- Biologische Faktoren
- Soziokulturelle Faktoren
- Psychosoziale Faktoren
- Persönlichkeitsfaktoren
- Psychische Faktoren (Vgl. ebd.).

Wie hoch der jeweilige Anteil an der Erkrankung ist, variiert von Fall zu Fall je nach Krankheitsbild und Patient. Es ist jedoch zu erkennen, dass die Vulnerabilität zunimmt, je mehr Risikofaktoren auftreten. Oft wird hierbei Stress als Auslöser genannt (Vgl. Tlach et. all, 2011). Dieser wird dann deutlich, wenn eine Reihe an Störungen des Allgemeinbefindens zu beobachten sind. So sind hier körperliche und seelische Erschöpfung, aber auch Störungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses als Indizien genannt.

2.3 Klassifikationssysteme

Um eine medizinische Betreuung durchführen zu können, werden psychische Störungen nach den zwei großen Klassifikationssystem behandelt. Das ICD-10 (International Classification of Diseases) umfasst dabei eine Einordnung in die Gesamtheit der aller medizinischer Krankheiten und Störungen, während das DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Diseas) tiefere Beschreibungen, sowie statistische Angaben und Kriterien für ca. 395 Störungen aufweist. Betrachtet man das ICD-10, so sind die relevanten Punkte unter den Bezeichnungen F00-F99 mit der Überschrift „Psychische und Verhaltensstörungen“ zu finden. Das DSM-IV geht dabei tiefer und unterscheidet in die sogenannten fünf Achsen, welche Störungen detaillierter Aufteilen.

Weitere Modelle sind das ICF (International Classification Functioning, Health and Disability) Model, welches mit Hilfe des ICD-10 Krankheiten und Auswirkungen klassifiziert, sowie der Grad der Behinderung, welcher im deutschen Schwerbehindertenrecht im SGB IX Anwendung findet und eine Maßeinheit vorgibt, welcher die Beeinträchtigung durch die Behinderung angibt.

2.4 Störungsbilder

Nach dem ICD-10 kann man 11 verschiedene Störungsbilder unterteilen:

1. F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
2. F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
3. F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
4. F30-F39 Affektive Störungen
5. F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
6. F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
7. F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
8. F70-F79 Intelligenzminderung
9. F80-F89 Entwicklungsstörungen
10. F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
11. F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen

Bekannt sind dabei unter anderem F00-F03, welches das Krankheitsbild der Demenz beschreibt, oder auch F20-29, in der die Psychose zusammengefasst wird.

2.5 Diagnose und Heilung

Psychische Störungen sind häufig nur anhand von klinischen Diagnosen durch Fachärzte oder Psychotherapeuten feststellbar. Dies erfolgt in der Regel durch Gespräche über einzelne Beschwerden, die Familiengeschichte oder Vorbelastungen aus der Familie. Eine ausführliche Diagnose ist von hohem Belang, da darauf aufbauend die Entscheidung zur richtigen Therapie getroffen werden muss. Die Zuordnung der Diagnose erfolgt dann, wie bereits oben erwähnt, i.d.R. anhand des ICD-10, welches von Krankenkassen angefordert wird. Je eher die Erkrankung festgestellt wird, desto höher sind die Heilungschancen einzuschätzen (Vgl. Tlach et. all, 2011).

Bei der Heilung gibt es verschiedene Vorgehensweisen, welche das Ziel haben, eine sogenannte Defektheilung durchzuführen, das heißt keine vollständige Heilung, sondern eine Besserung des Gesundheitszustandes zu bewirken. Dies kann zum Beispiel medikamentös durch Psychopharmaka geschehen. Hierbei liegt meist eine Erkrankung des Hirnstoffwechsels vor, welcher diese positiv verändern soll. Klassische Anwendungsfälle sind dabei unter anderem Depressionen, Angstzustände oder Schlafstörungen. Dabei ist jedoch auch zu beachten, dass es häufig zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann und eine hohe Suchtgefahr besteht. Eine weitere Möglichkeit zur Heilung ist die Psychotherapie. Diese hat das Ziel die Erkrankungen festzustellen und zu lindern. Man unterscheidet in ambulante und stationäre Psychotherapie, wobei diese nur von psychologischen Psychotherapeuten oder Fachärzten durchgeführt werden dürfen. Je nach Krankheitsfall, gibt es verschiedene Arten der Anwendungen, wie z.B. Gruppen- oder Einzelsitzungen. Die Verhaltenstherapie kommt vor allem dann zur Anwendung, wenn der Patient beim Verstehen und Bewältigen seiner Einschränkungen unterstütz wird. Er hat oft bestimmte Denk- und Verhaltensmuster verlernt und soll diese nun durch Hilfe zur Selbsthilfe wiedererlenen. Steht das unbewusste im Vordergrund, so findet die psychoanalytische Therapie ihre Anwendung. Hierbei geht man davon aus, dass Konflikte oder Erlebnisse in der Vergangenheit unbewusst wahrgenommen worden sind und so die Erkrankung auslösen. Dies ist zum Beispiel der Fall, bei Ereignissen, welche während der Kindheit aufgetreten sind (Vgl. ebd.).

[...]

Fin de l'extrait de 19 pages

Résumé des informations

Titre
Berufliche Rehabilitation von psychischen Störungen und Burnout
Université
Otto-von-Guericke-University Magdeburg
Note
1,7
Auteur
Année
2013
Pages
19
N° de catalogue
V212897
ISBN (ebook)
9783656409250
ISBN (Livre)
9783656412069
Taille d'un fichier
916 KB
Langue
allemand
Mots clés
Rehabilitation, Behinderungen, psychische Behinderung, psychische Störung, Burnout, berufliche Rehabilitation
Citation du texte
Alexander Singer (Auteur), 2013, Berufliche Rehabilitation von psychischen Störungen und Burnout, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212897

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