Eine interkulturelle Öffnung ist die notwendige Reaktion unserer Gesellschaft
und aller ihrer Institutionen auf die multikulturelle Zusammensetzung unseres
Gemeinwesens. Öffnung bedeutet zunächst ganz elementar, dass diese
Gesellschaft offen ist für Einwanderung und ihre Institutionen für alle hier
lebenden Menschen öffnet. Öffnung impliziert aber auch, von Migrantinnen
nicht eine bedingungslose Anpassung als Vorleistung für ihre gesellschaftliche
und politische Integration zu fordern. Öffnung heißt nicht zuletzt, offen zu sein
für eine kritische und konstruktive Auseinandersetzung über Unterschiede und
Gemeinsamkeiten, um darin notwendige gesellschaftliche Übereinkünfte
immer wieder neu zu bestimmen. Jede Gesellschaft ist - wenn wir Kultur nicht
nur ethnisch definieren - auch schon ohne Migration multikulturell und muss
daher interkulturell geöffnet werden, wenn sie demokratisch legitimiert sein
und in Bewegung bleiben will. Migration und Globalisierung erfordert nun, in
diesem Prozess auch die neuen Mitglieder der Gesellschaft einzubeziehen.
„Interkulturelle Öffnung“ ist eine institutionelle Aufgabe, die sich quer durch die
Gesellschaft zieht. Sie betrifft alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens von
Wirtschaft, Politik, kulturellen Institutionen bis hin zu Verwaltung/Behörden,
Polizei, medizinischen Einrichtungen, Bildungseinrichtungen und sozialen
Diensten. In all diesen Institutionen muss ein Umfeld gestaltet werden, das
Migrantinnen nicht benachteiligt, sondern ihren spezifischen Bedürfnissen
gerecht wird. Erste Aufgabe ist dabei, bestehende Zugangsbarrieren
abzubauen.
Interkulturelle Öffnung im Rahmen des Managementprozesses ist so definiert,
dass in einer Einwanderungsgesellschaft jede soziale Dienstleistung und
jedes soziale Handlungsfeld so zu gestalten ist, dass sich alle Menschen, und
somit auch Migrantinnen und Migranten, entsprechend ihrer Handlungs- und
Orientierungsmuster angenommen fühlen können.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gliederung der Arbeit
- Notwendigkeit von Marketing im Altenpflegemarkt
- Kultursensible Altenhilfe
- Migrationshintergrund der türkischen Migranten
- Lebenswelten älterer türkischer Migranten in Deutschland
- Anforderungen an eine kultursensible Altenhilfe
- Einführung in Marketing
- Marketing in der Sozialwirtschaft
- Ethnomarketing als Zielgruppenansprache für türkische Migranten
- Empirische Studie zum Thema „kultursensible Altenhilfe"
- Planung und Durchführung
- Datenanalyse und Interpretation der Ergebnisse
- Marketingkonzeption zur Umsetzung kultursensibler Altenhilfeangebote
- Marketingsituationsanalyse
- Strategisches Marketing
- Operatives Marketing
- Implementierung und Kontrolle der Marketingkonzeption
- Fazit und Ausblick
- Anhang: Fragebögen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterthesis befasst sich mit der Entwicklung einer Marketingkonzeption zur Umsetzung kultursensibler Altenhilfeangebote für türkische Migranten in Deutschland. Die Arbeit analysiert die Bedürfnisse und Präferenzen dieser Zielgruppe und untersucht die Herausforderungen der interkulturellen Öffnung im Altenpflegemarkt. Ziel ist es, ein Marketingkonzept zu entwickeln, das die spezifischen Anforderungen und Wünsche türkischer Senioren im Pflegefall berücksichtigt und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Pflegeheims stärkt.
- Die Lebenswelten älterer türkischer Migranten in Deutschland
- Die Herausforderungen der interkulturellen Öffnung im Altenpflegemarkt
- Die Entwicklung einer Marketingkonzeption für kultursensible Altenhilfeangebote
- Die Bedeutung von Ethnomarketing für die Zielgruppenansprache
- Die Implementierung und Kontrolle der Marketingkonzeption
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der interkulturellen Öffnung im Altenhilfesektor ein und erläutert die Notwendigkeit von Marketing im Altenpflegemarkt. Kapitel 2 beleuchtet die Lebenswelten älterer türkischer Migranten in Deutschland und die Herausforderungen der kultursensiblen Altenhilfe. Es werden zentrale Werte der türkischen Gesellschaft, die Familienstruktur, die Religion und die Lebensbedingungen älterer türkischer Migranten in Deutschland beschrieben. Des Weiteren werden die Anforderungen an eine kultursensible Altenhilfe, die transkulturelle Kompetenz und die praktische Umsetzung kultursensibler Pflege bei türkischen Migranten erläutert.
Kapitel 3 bietet eine Einführung in das Thema Marketing und stellt die Besonderheiten des Marketings in der Sozialwirtschaft dar. Es werden die Unterschiede zwischen dem Dienstleistungsmarketing und dem Konsumgütermarketing sowie das Konzept des Ethnomarketings als Zielgruppenansprache für türkische Migranten vorgestellt.
Kapitel 4 beschreibt eine empirische Studie zum Thema „kultursensible Altenhilfe". Die Studie wurde in Form einer quantitativen Befragung von 192 Personen mit türkischem Migrationshintergrund durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung zeigen die wichtigsten Merkmale, die ein Pflegeheim für türkische Senioren bieten sollte. Die Untersuchung deckt die Bedürfnisse und Präferenzen der Zielgruppe auf und liefert wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung der Marketingkonzeption.
Kapitel 5 präsentiert die Marketingkonzeption zur Umsetzung kultursensibler Altenhilfeangebote. Es werden die einzelnen Phasen der Konzeptionierung, die Situationsanalyse, die strategischen und operativen Marketingziele und die Marketingstrategien erläutert. Die Kapitel behandelt den Marketing-Mix und die einzelnen Instrumente der Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik. Die Implementierung und Kontrolle der Marketingkonzeption werden ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kultursensible Altenhilfe, interkulturelle Öffnung, Marketing im Altenpflegemarkt, Ethnomarketing, türkische Migranten, Bedürfnisse und Präferenzen der Zielgruppe, Marketingkonzeption, Marketing-Mix, Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik, Implementierung, Kontrolle.
- Citation du texte
- Dipl. Sozialarbeiter Michael Rapp (Auteur), 2010, Kundenorientiertes Marketing - Managementinstrumente im Prozess der interkulturellen Öffnung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/213304