Die Abhängigkeit ausländischer Direktinvestitionen von Risikodeterminanten in Emerging Markets

Das Beispiel Lateinamerika


Mémoire (de fin d'études), 2009

100 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Forschungsstand, Fragestellungen und Zielsetzung der Arbeit
1.2 Aufbau der Arbeit und methodische Vorgehensweise

2. Theoretische Grundlagen des Länderrisikos und ausländischer Direktinvestitionen
2.1 Das eklektische Paradigma als Erklärungsansatz für ADI
2.1.1 Hauptmotive für Direktinvestitionen
2.1.2 Theorie des eklektischen Paradigma
2.2 Theoretische Grundlagen des Länderrisikos
2.2.1 Der Begriff des Länderrisikos
2.2.2 Arten und Ausprägungen von Länderrisiken
2.2.3 Typologisierung politischer Risiken
2.2.4 Bestimmungsfaktoren von Länderrisiken
2.2.4.1 Wirtschaftliche Determinanten
2.2.4.2 Ökologische Determinanten
2.2.4.3 Soziokulturelle Determinanten
2.2.4.4 Politische Determinanten
2.2.5 Maßnahmen zur Abschwächung politischer Risiken

3. Analyse von Länderrisiken
3.1 Methodik der Risikoanalyse
3.2 Qualitative Analyseverfahren
3.3 Quantitative Analyseverfahren
3.3.1 Grundlagen des und Qualitätsanforderungen an das Länderrating
3.3.2 Business Risk Service (BRS)
3.3.3 International Country Risk Guide (ICRG)
3.3.4 Kritische Betrachtung von Länderratings
3.4 Makroökonomische und ökonometrische Analyseverfahren
3.5 Zum Einfluss politischer Risiken auf ADI
3.5.1 Umfragebasierte Studien
3.5.2 Ökonometrische Studien
3.5.3 Zusammenfassende Bemerkungen

4. Ausländische Direktinvestitionen und politische Risiken in Lateinamerika
4.1 Der Wirtschaftsraum Lateinamerika
4.1.1 Gesamtwirtschaftliche und sozioökonomische Faktoren
4.1.2 Ausländische Direktinvestitionen in Lateinamerika
4.2 Statistische Analyse des Einflusses von Risikodeterminanten auf ADI
4.2.1 Methodologie
4.2.2 Modell Spezifikation
4.2.3 Resultate

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Hauptmotive für ausländische Direktinvestitionen

Abb. 2: Internationale Marktbearbeitungsformen im Eklektischen Paradigma

Abb. 3: Risiken der internationalen Unternehmensaktivität

Abb. 4: Typologie politischer Risiken

Abb. 5: Ursachen der Zahlungsunfähigkeit

Abb. 6: Determinanten und Indikatoren zur Bestimmung des politischen Risikos

Abb. 7: Komponenten des BERI- Political Risk Index

Abb. 8: Politische Systeme im ICRG

Abb. 9: Komponenten des ICRG Political Risk Index

Abb. 10: Nettozuflüsse ADI nach Lateinamerika von 1970 – 2007 in Millionen US$

Abb. 11: Verteilung von ADI- Zuflüssen in Entwicklungsregionen im Jahr 2006

Abb. 12: Sektorale Verteilung der ADI- Zuflüsse in Lateinamerika nach Ländern, 2007

Abb. 13: Partielle Regressionsdiagramme der Risikoindikatoren

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Ökonometrische empirische Studien politischer Risiken

Tab. 2: ADI- Zuflüsse an lateinamerikanische Länder nach Empfängerland von 1993-2007

Tab. 3: Länderauswahl

Tab. 4: Korrelationsmatrix

Tab. 5: Panelanalyse Lateinamerika, 1996 – 2006

Tab. 6: Deskriptive Statistiken

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

1.1 Forschungsstand, Fragestellungen und Zielsetzung der Arbeit

Die globale Wirtschaft ist seit Jahrzehnten gekennzeichnet durch die stetige Zunahme weltwirtschaftlicher Verflechtung. Seitens der Unternehmen finden Outsourcing und Produktionsverlagerungen über Ländergrenzen und Kontinente statt, welche ganze Bereiche der Wertschöpfungskette betreffen. Multinational agierende Unternehmen werden nicht mehr zentralistisch aus einem Land geführt, sondern dezentral über ein komplexes Netz aus Zweigstellen und Tochtergesellschaften gesteuert. Ihr weltweiter Einfluss nimmt aufgrund von fortschreitenden Beteiligungen an Firmen und Neugründungen von Zweigstellen beständig zu. Eine Form von Kapitalbeteiligungen multinationaler Unternehmen sind ausländische Direktinvestitionen. In der Regel sind dies längerfristig angelegte Kapitalzuflüsse an Standorte mit dem Ziel, Einfluss auf Märkte oder in Branchen zu gewinnen. Die Beteiligungen über Direktinvestitionen und deren Verflechtungen sind wirtschaftspolitisch für Schwellen- wie Entwicklungsländer von großem Interesse. In vielen Fällen ist die inländische Betriebsstruktur dieser Staaten nur schwach ausgeprägt und aus Gründen geringer Produktivität auf dem Weltmarkt nicht wettbewerbsfähig. Um das wirtschaftliche Wachstum im Land voran zu treiben, leiten viele Staaten Maßnahmen ein, um mehr Investitionen aus dem Ausland zu akquirieren. Hierdurch erhoffen sie sich eine Steigerung der Produktivität und Effizienz der Unternehmensstrukturen, und daraus resultierend eine höhere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. Die von den Zielländern erwarteten Effekte ausländischer Direktinvestitionen werden kontrovers diskutiert (vgl. NUNNENKAMP 2005:24ff.). Die vorliegende Arbeit geht im weiteren Verlauf jedoch nicht näher darauf ein.

Für Investoren stellen die Emerging Markets der Entwicklungs- und Schwellenländer mit ihren oftmals erwarteten hohen wirtschaftlichen Wachstumsraten ein beliebtes Ziel ausländischer Direktinvestitionen dar. Ein weiterer Grund sind geringere Kostenfaktoren als in Hochlohnländern, welche günstige Produktionen von Exportprodukten ermöglichen und somit unternehmerische Gewinne steigern. Die Höhe der Zuflüsse aus dem Ausland in ein Land ist abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, die über die Standortgunst oder -ungunst entscheiden. Zu nennen sind hier beispielsweise das Vorhandensein von Rohstoffen, Produktionsfaktoren wie Kosten für Arbeit und Boden, oder auch das Steuerrecht für Unternehmen und Investitionen innerhalb eines Staates.

Weitere Faktoren, welche Entscheidungen von Investoren über Direktinvestitionen beeinflussen können, sind spezielle Risiken, welche in Emerging Markets vorherrschen. Viele wachstumsstarke Länder befinden sich in Entwicklungsprozessen, welche Industrieländer seit langem durchlaufen haben, und weisen ökonomische, gesellschaftliche und bürokratische Risiken auf, die einhergehen mit schwach ausgebildeten institutionellen Rahmenbedingungen. In diesem Zusammenhang wären z.B. zu nennen: soziale Unruhen oder Aufstände, eine drastische Erhöhung der Inflationsrate, durch die Auslandsschuld nicht mehr beglichen werden kann, eine ineffizient arbeitende Verwaltung etc. Diese und weitere Einflussfaktoren können sich negativ, in ihrer Ausprägung unterschiedlich stark, auf geplante Investitionsvorhaben ausländischer Unternehmen auswirken. Die Untersuchung dieser Risiken und ihr Einfluss auf ausländische Direktinvestitionen ist seit längerer Zeit Forschungsgegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen von Banken, Unternehmen und Institutionen (z. B. BASI 1963, AHARONI 1966, OECD 1993, JOST/NUNNENKAMP 2002, STOSBERG 2004, BUSSE/HEFEKER 2005, HAIZLER 2008). Die unterschiedlichen Schwerpunkte der zu diesem Thema veröffentlichten Arbeiten liefern eine Fülle von Erkenntnissen zur Thematik dieser Arbeit, die in einem späteren Kapitel besprochen werden. Die Analyse von Länderrisiken und Direktinvestitionszuflüssen ist eine ständig im Wandel begriffene Forschung, da Rahmenbedingungen und Zustände von Staaten einem kontinuierlichen, sich änderndem Entwicklungsprozess unterliegen. Im Rahmen einer wirtschaftsgeographischen Diplomarbeit bietet die vorliegende Untersuchung eine Fülle von unternehmensrelevanten Aspekten, die aus der Interaktion und Verknüpfung von wirtschaftlichen, politischen und soziokulturellen Faktoren der Entwicklung von Märkten und Ländern herrühren. Der Analyse politischer Länderrisiken liegt eine komplexe Thematik zugrunde. Diese übersichtlich und verständlich darzustellen ist ein Anliegen dieser Arbeit. Hauptziel dieser Untersuchung ist die Bewertung des Einflusses politischer Risikodeterminanten auf ausländische Direktinvestitionen in den Emerging Markets Lateinamerikas.

Folgende Fragen werden im Lauf der Arbeit beantwortet:

1. Welche Arten von Risiken sind für Unternehmen bei der Betrachtung von Emerging Markets bedeutsam?
2. Woraus resultieren Länderrisiken und wie lassen sie sich beschreiben und messen?
3. Welchen Beitrag leisten bereits veröffentlichte Studien der Beziehung von ADI und Risiko zur Hypothese dieser Arbeit generell und zur empirischen Analyse im speziellen?
4. Welche der untersuchten Risikodeterminanten besitzen eine Relevanz für die Region Lateinamerika? Warum besitzen sie Relevanz? Lassen sich die gewonnen Erkenntnisse auf Märkte in anderen Regionen übertragen?

Die der Arbeit zugrunde liegende Hypothese lautet: Risikodeterminanten besitzen einen Einfluss auf ausländische Direktinvestitionen in den Emerging Markets Lateinamerikas. Dieser Einfluss wichtiger Faktoren ist jedoch nicht grundsätzlich auf andere Emerging Markets übertragbar.

1.2 Aufbau der Arbeit und methodische Vorgehensweise

Die Arbeit ist besitzt einen theoretischen und einen empirischen Teil. Die empirische Untersuchung findet in Kapitel 4 statt. Das zweite Kapitel beginnt mit der Darstellung der Hauptmotive ausländischer Direktinvestitionen seitens der Unternehmen. Darauf folgt mit der Betrachtung des eklektischen Paradigma die Beschreibung der Theorie, auf welcher die Unternehmensstrategien basieren. Im Anschluss werden für diese Arbeit wichtige Grundlagen des Länderrisikos dargestellt. Der Zweck hierbei ist, sich in der Praxis überschneidende Risikofaktoren für unternehmerische Investitionen im theoretischen Kontext klar voneinander abzugrenzen. Die detaillierte Vorstellung der verschiedenen Risikodeterminanten trägt hierzu bei.

Kapitel 3 behandelt im ersten Teil unterschiedliche und häufig genutzte Analysekonzepte, die zur Messung von Länderrisiken existieren. Zudem verdeutlicht das Kapitel, wie die in der späteren empirischen Untersuchung genutzten Indikatoren gewonnen werden, und zeigt Vor- und Nachteile der genannten Analysemethoden auf. Im zweiten Teil von Kapitel 3 findet eine umfangreiche Beschreibung von Ergebnissen früherer Arbeiten statt, die sich mit der Thematik dieser Arbeit beschäftigen. Die aufgezeigten Ergebnisse sind teils kontrovers. Sie liefern einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand des Themas dieser Arbeit und dienen zum Vergleich mit den in Kapitel 4 erzielten Resultaten der vorgenommenen multiplen Regressionsanalyse.

Der empirische Teil in Kapitel 4 beginnt mit der Beschreibung wirtschaftlicher und soziokultureller Eckdaten der Untersuchungsregion Lateinamerika. Nachfolgend werden die Struktur, Verteilung und Bedeutung von ADI in der Region behandelt. Kapitel 4.2 beinhaltet den empirischen Kern der Arbeit. Anhand eines statistischen Modells wird mittels multipler Regressionsanalyse das in Kapitel 1.1 definierte Hauptziel der Untersuchung analysiert. Die gemachten Resultate werden mit den Erkenntnissen vorheriger Veröffentlichungen verglichen.

Kapitel 5 fasst wesentliche Ergebnisse zusammen und nimmt Stellung zu den eingangs formulierten Leitfragen der Arbeit. Zudem werden Schlussfolgerungen über die Bedeutung von Risikodeterminanten für ausländische Direktinvestitionen in Emerging Markets gezogen und vorsichtige Handlungsempfehlungen abgegeben.

2. Theoretische Grundlagen des Länderrisikos und ausländischer Direktinvestitionen

Das zweite Kapitel besitzt verschiedene Ziele. Zu Beginn werden für diese Arbeit wesentliche Grundlagen ausländischer Direktinvestitionen behandelt. Darauf folgen die begriffliche Bestimmung und Definition des in dieser Arbeit thematisierten Länderisikos sowie generalisierte Unterscheidungsmöglichkeiten von Risiken für eine internationale Unternehmung. Anschließend wird mit der Darstellung der Bestimmungsfaktoren des Länderrisikos der theoretische Kern dieser Arbeit behandelt. Abschließend werden einige potenzielle Konzepte und Ansätze für Länder zur Reduzierung der vorherig im Kapitel besprochenen Risikofaktoren genannt.

2.1 Das eklektische Paradigma als Erklärungsansatz für ADI

2.1.1 Hauptmotive für Direktinvestitionen

Ausländische Direktinvestitionen sind internationale Kapitalströme mit dem Ziel, Betriebsstätten oder Tochterunternehmen an einem bestimmten Standort zu errichten, ausländische Unternehmen zu erwerben oder sich an ihnen in einem Maße zu beteiligen, dass entscheidenden Einfluss auf die Unternehmenspolitik ermöglicht (vgl. WINTER 2006:154; BALLEIS 1984:19). Diesem Ziel liegen Motive und Strategien international agierender Unternehmen zugrunde, welche versuchen, durch ihre Umsetzung spezifische Vorteile gegenüber konkurrierenden Unternehmen zu erwerben. Obwohl viele potenzielle Motive für Unternehmen existieren, die ein Engagement bei der Errichtung ausländischer Direktinvestitionen erklären, ist es möglich, einige zentrale Motive herauszustellen. Nach dem eklektischen Paradigma von Dunning lassen sich vier zentrale Strategien unterscheiden, die Unternehmen zu internationalen Investitionen veranlassen (vgl. BATHELT/GLÜCKLER 2002:274f.; DUNNING 1993:56 STOSBERG 2005:46ff.). Diese sind in Abb. 1 dargestellt.

Beschaffungs- und faktororientierte Motive ausländischer Direktinvestitionen von MNU liegen vor, wenn Unternehmen ihre Aktivitäten verlagern, weil bestimmte benötigte Ressourcen schwer oder nur zu höheren Preisen im Heimatland verfügbar sind. Durch Direktinvestitionen wird somit die Versorgung mit Ressourcen gesichert oder die Wettbewerbsposition gestärkt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung nach BATHELT/GLÜCKLER 2002:274f; STOSBERG 2005:46f, verändert

Abb. 1: Hauptmotive für ausländische Direktinvestitionen

Beschaffungs- und faktororientierte Investitionen finden hauptsächlich aus folgenden Gründen statt:

- zum Erwerb von materiellen Ressourcen wie Lagerstätten von Rohstoffen, Mineralien oder landwirtschaftlichen Produkten, welche für den Produktionsprozess benötigt werden. Beispiele sind Öl, Kohle, Kupfer, Gummi, Zucker, etc.
- zur Nutzung lokal vorhandener und günstiger Arbeitskräfte. Sie werden bei arbeitsintensiven Produktionen benötigt, die heutzutage in Hochlohnländern nicht mehr rentabel hergestellt werden können. Beispiele sind die Textilienproduktion in den Ländern Mittelamerikas, oder auch die Veredelungsprozesse von Elektronikteilen in Mexikos Maquiladoras. Auch die Suche nach hochqualifizierten Arbeitskräften für bestimmte Tätigkeiten an einem Standort zählt zu den beschaffungs- und faktororientierten Motiven von MNU.
- für den Erwerb immaterieller Ressourcen wie der Übernahme von spezialisiertem technologischem Wissen und Managementfähigkeiten zur Steigerung innovativer Fähigkeiten. Hierzu zählen beispielsweise Übernahmen und Beteiligungen in Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologie.
- zur Nutzung bestimmter vorhandener physischer Infrastruktur wie Verkehr, Energieversorgung oder Telekommunikation.

Markt- und absatzorientierte Motive der Internationalisierung von Unternehmen basieren auf Strategien, die darauf abzielen, ausländische Märkte zu erschließen und zu sichern. Am Beginn der Markterschließung stehen Handelsverflechtungen zwischen Unternehmen und Zielmarkt. Bei Intensivierung dieser Handelsbeziehungen folgen ADI zum Aufbau eigener Vertriebs- und Produktionsstätten. Wichtige Faktoren für potenzielle Märkte sind Größe und Kaufkraft eines Marktes, das Pro-Kopf-Einkommen der Einwohner oder die personelle Einkommensverteilung. Weitere wichtige Faktoren sind das prognostizierte Marktwachstum oder auch die vorherrschende Wettbewerbssituation und der Zugang zu regionalen und globalen Märkten. Zentrale markt- und absatzorientierte Strategien sind im Einzelnen:

- eine Produktionsverlagerung von Hauptzulieferern oder der Kundschaft des eigenen Produkts in Auslandsmärkte, und die hiermit verbundene Verlagerung der eigenen Produktionsstätte. Z. B. anzutreffen im Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen, die ihrer Kundschaft folgen.
- die leichtere Anpassung eines Produktes an bestimmte, lokal differente Bedürfnisse und Geschmäcker eines Marktes. Beispielhaft bei der Konsumgüterherstellung wie Essen, Trinken oder Kleidung.
- der Abwägung zwischen Massenproduktionsvorteilen im eigenen Land, und Transport- wie Transaktionskosten in andere Märkte. Bei effizienter Produktion kann es günstiger für ein Unternehmen sein, die Produktion ins Zielland zu verlagern, als das Land über Exporte zu beliefern.
- die Anwesenheit auf Märkten, in denen andere Wettbewerber dominieren, kann ein weiteres marktorientiertes Motiv für ADI darstellen.

Kosten- und ertragsorientierte Motive für ADI liegen vor, wenn Märkte aufgrund von ressourcenbasierten oder absatzorientierten Strategien erschlossen wurden. In einem nächsten Schritt besteht die Möglichkeit, über effizienzoptimierende Prozesse eine Steigerung der Produktionsorganisation zu erreichen. Kosten- und ertragsorientierte Strategien besitzen zwei Hauptgründe:

- zum einen nutzen Unternehmen unterschiedliche Faktorausstattungen von Standorten für ihre Produktionsprozesse. Beispielsweise werden arbeitsintensive Produktionen werden in die Emerging Markets von Entwicklungs- und Schwellenländer verlagert, und kapitalintensive Produktionen in Hochlohnländer.
- zum anderen finden die Investitionen wie schon bei den markt- und absatzorientierten Motiven beschrieben aufgrund von Produktanpassungen an Märkte statt. Um regionale Geschmäcker und Vorlieben für ein bestimmtes Produkt zu identifizieren, kann es für ein Unternehmen sinnvoll sein, vor Ort zu produzieren. Dies kann unter Umständen den Absatz am Markt erhöhen.

Erwerb strategischer Aktiva stellen Motive für ADI dar, die von Unternehmen gezielt unternommen werden, um spezifische Standort- und Wettbewerbsvorteile zu verteidigen, zu sichern und zu stärken, oder um Standortvorteile von Konkurrenten in ausländischen Märkten zu mindern. Dies können beispielsweise Firmenfusionen von zwei kleineren Unternehmen sein, um sich an einem Markt Vorteile gegenüber der Konkurrenz eines größeren Hauptlieferanten eines Produktes zu verschaffen. Weiterhin wäre auch die Übernahme eines Unternehmens, um seine Vertriebskanäle zu nutzen, in diesem Zusammenhang denkbar.

Wie eingangs erwähnt kann die Aktivität von Unternehmen auf ausländischen Märkten durch vielfältige Gründe erklärt werden. In diesem Zusammenhang wird deutlich, welche Schwierigkeit besteht, eine Theorie zu formulieren, die alle treibenden Kräfte von Direktinvestitionen berücksichtigt. Ein Versuch, verschiedene partialanalytische Theorien zu einem einheitlichen Theoriegerüst zusammenzufassen, ist der von DUNNING in den 70er Jahren entwickelte theoretische Ansatz des eklektischen Paradigma.

2.1.2 Theorie des eklektischen Paradigma

Die Theorie des eklektischen Paradigmas versucht partialanalytische Theorien wie die Theorie des monopolistischen Vorteils, die Standorttheorie, sowie auch die Internalisierungstheorie zu einem einheitlichen Theoriegerüst zusammenzufassen (vgl. PEISERT 2005:170). Der Begriff eklektisch bezieht sich hierbei zum einen auf die Integration der unterschiedlichen Ansätze zur Erklärung der internationalen Aktivitäten von Unternehmen. Zum anderen bezieht er sich auf die im vorigen Kapitel genannten verschiedenen Motive internationaler Produktion, als auch der drei Hauptformen des internationalen Engagements von Unternehmen. Dies sind Exporte, Lizenzvergabe und Direktinvestition (vgl. HUMMEL 1997:65). Nach DUNNING (1981:79ff.) müssen drei Bedingungen erfüllt sein, damit ein Unternehmen Direktinvestitionen im Ausland unternimmt. Abb. 2 stellt die nach DUNNING nötigen Bedingungen für die Vergabe von Direktinvestitionen wie auch die alternativen Formen für eine Marktpenetration seitens MNU dar.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung nach HAAS/NEUMAYR 2006:233

Abb. 2: Internationale Marktbearbeitungsformen im Eklektischen Paradigma

Am Beginn der Internationalisierung einer Unternehmung stehen unternehmenseigene Wettbewerbsvorteile gegenüber Unternehmen anderer Nationalitäten oder auch anderen Unternehmen aus dem gleichen Land. Sie werden als „ownership-specific-advantages“ oder auch „O advantages“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich oftmals um den Erwerb von „intangible assets“, also immateriellen Vermögenswerten. Zu ihnen zählt einerseits der Erwerb von Erfahrung oder Marketingfähigkeiten, oder auch Eigentumsrechten. Andererseits sind unter „intangible assets“ Vorteile zu verstehen, die durch den Zugriff auf Kapazitäten im Netzwerk von MNU entstehen. Zu den Vorteilen durch Netzwerkzugriff zählt beispielsweise die Möglichkeit, günstiges Know-how vom Mutterkonzern zu beziehen oder auch bestimmte konzerninterne Handelsgeheimnisse wie Abnehmerlisten oder Patentrechte nutzen zu können. Andere „O advantages“ wie Produkt- und Prozessdiversifikation, die mögliche Vorteilsnutzung der Arbeitsteilung und Spezialisierung an einem Standort, oder auch Anstreben des Monopols eines Unternehmens zielen auf die Etablierung der Wettbewerbsposition ab. Weitere entscheidende Kriterien sind der Zugriff auf natürliche Ressourcen, Information, Finanzen oder auch FuE- Kapazitäten. Sind keine unternehmenseigenen Wettbewerbsvorteile vorhanden, ist von einer Internationalisierung abzusehen. Sollten Vorteile bestehen, stehen grundsätzlich Exporte, Lizenzen oder Direktinvestitionen als Formen internationaler Marktbearbeitungsstrategien zur Verfügung.

Bei Erfüllung der ersten Bedingung, wenn also ein Unternehmen unternehmensspezifische Vorteile besitzt, wird es trotzdem nur dann im Ausland investieren, wenn dies ertragreicher erscheint als andere Möglichkeiten der Vorteilsnutzung. Es müssen Internalisierungsvorteile bestehen, auch „internalisation incentive advantages“ oder „I advantages“ genannt. Der Erlös der unternehmensinternen Nutzung von Wettbewerbsvorteilen muss größer sein als der Verkauf oder die Lizenzvergabe an andere Unternehmen. Die Internalisierung der eigenen Unternehmung wird der Externalisierung vorgezogen. Den theoretischen Hintergrund zur Internalisierung liefern Theorien der Unternehmung, z. B. der Transaktionskostenansatz. „So führen Kosten zur Durchsetzung des Eigentumsrechts, Käuferunsicherheit, fehlende Möglichkeiten zur Preisdifferenzierung oder die Abwesenheit von Zukunftsmärkten dazu, dass die Ausnutzung des Vorteils internalisiert wird, während ein starkes Patentrecht die grenzüberschreitende Lizenzvergabe fördert.“ (HUMMEL 1997:66) Weitere Internalisierungsvorteile für Unternehmen können sich aus Kosteneinsparungen im Bezug auf Markttransaktionen ergeben, welche die Suche nach Abnehmern, die Verhandlungen bei oder auch das Monitoring von Transaktionen einbeziehen. Außerdem umschließen sie die Kontrolle bei der Versorgung und der Qualität von hergestellten Produktionsgütern, einschließlich Technologie, die Kontrolle der Absatzmärkte, auch im Bezug auf mögliche Wettbewerber, oder auch die Ausübung von Wettbewerbsstrategien wie der Subventionierung von bestimmten Bereichen oder der Einführung von Dumpingpreisen für ein Produkt, um Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Liegen keine Internalisierungsvorteile vor, ist nach dem eklektischen Paradigma eine Lizenzvergabe an andere Unternehmen zu empfehlen.

Sind beide vorstehend genannten Bedingungen erfüllt, müssen Standortvorteile („locational advantages“ oder „L advantages“) die eigene Aktivität an einem Standort im Ausland als sinnvoll erscheinen lassen. Die Produktion im Ausland muss vorteilhafter sein als die Belieferung ausländischer Märkte über Exporte. Beispiele für Standortfaktoren, die über Vor- oder Nachteile für Unternehmen entscheiden sind Marktgröße- oder Marktwachstum, Transport- und Kommunikationskosten, staatliche Eingriffe in Unternehmensprozesse, tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse, die Infrastruktur eines Standortes oder auch die politische Stabilität.

Die Kombination der Vorteilsarten bestimmt das Ausmaß des internationalen Engagements von Unternehmen. Je bedeutender die unternehmenseigenen Wettbewerbsvorteile von MNU, und je größer der Nutzen der Produktionsverlagerung erscheint, desto mehr Interesse besteht bezüglich Direktinvestitionen und dem Engagement im Ausland. Aufgrund der in Abb. 2 dargestellten drei Bedingungen ist die Erklärung vieler Formen internationaler Produktion möglich. Um die Rolle einzelner Länder als Zielländer internationaler Investitionen zu klären, müssen Analysen über den Nutzen der in einem Land gegebenen Ressourcenausstattung, der politischen Situation, den Grad der Marktöffnung, die vorhandene Marktstruktur und andere Faktoren vorgenommen und mit den vorangehend erläuterten Vorteilsbereichen verknüpft werden.

Die Theorie des eklektischen Paradigma ist starker Kritik ausgesetzt. Insbesondere die fehlende Verknüpfung der einzelnen Faktoren, die aus verschiedenen Erklärungsebenen stammen, ist ein Streitpunkt in der Wissenschaft. Einige Wissenschaftler halten den Praxiswert der Theorie aufgrund der Nutzung einer Vielzahl von Variablen aus völlig unterschiedlichen Erklärungsebenen und der nicht ausreichenden Verbindung der Ansätze als gering (vgl. LÜNING 1992:109f.). Kojima führte 1982 an, dass der Prozess der Internalisierung ein rein mikroökonomischer Prozess sei, welcher sich nicht durch makroökonomische Theorien erklären lässt (vgl. DUNNING 2003:32f.). Auch ihr statischer, nicht dynamischer Charakter sowie die nicht vorhandene Berücksichtigung der Entstehung und Erosion von Wettbewerbsvorteilen an Standorten führe zu einer eingeschränkten Nutzbarkeit der Theorie in der Praxis (vgl. PEISERT 2005:172).

DUNNING (2003:29ff.) nimmt in seinem 2003 erschienenen Aufsatz „ The eclectic (OLI) paradigm in international production: Past, present and Future “ Bezug zu verschiedenen Kritikpunkten. So soll die Theorie keine vollständige Erklärung für alle möglichen Varianten internationaler Produktion liefern, sondern eine handhabbare Methodologie für bestimmte Typen wertschöpferischer Aktivitäten darstellen. Nach DUNNING (2003:32) besitzt jede Theorie, die versucht generelle Zusammenhänge zu klären, in bestimmten Bereichen Defizite. Auch die Trennung der OLI Variablen, deren Verflechtung Kritiker beanstanden, ist für ihn nach wie vor sinnvoll. Er argumentiert, das es die Verknüpfung der unternehmenseigenen Vorteile ausländischer wie inländischer Firmen mit den Standortvorteilen eines bestimmten Landes sei, welche zum Wachstum oder zur Degeneration wirtschaftlicher Prozesse über einen Zeitraum führen können.

Die Kritik an der Theorie hat dazu geführt, dass das eklektische Paradigma von DUNNING erweitert wurde. Eine wichtige Erweiterung bezieht sich auf die Erfassung von interdisziplinären Faktoren in seinem Ansatz. Unterschieden wird nach unternehmensinternen Faktoren und der unternehmensexternen Umwelt. Bei ersteren geht es hauptsächlich um die Verknüpfung „zwischen den Einflussgrößen aus der Organisation, der Finanzierung, dem Marketing und dem Management von Unternehmen, die für die Problematik der internationalen Produktion von Relevanz sind.“ (HUMMEL 1997:69). Diese unternehmensinternen Faktoren zählen den Länderrisiken eines Landes. Aus diesem Grund werden sie im weiteren Verlauf der Arbeit nicht näher behandelt. Die zweite Gruppe der unternehmensexternen Umwelt besitzt einen direkten Bezug zu dieser Arbeit. Hierunter sind politische, rechtliche, soziale, kulturelle und ideologische Einflüsse in einem Land zu verstehen, die teilweise schwer zu ermitteln sind. Beispiele sind die Qualität der Verwaltung in einem Land, die Rolle und Macht von Gesellschaftsgruppen und Institutionen oder der Schutz vor Verstaatlichung. Gerade diese Faktoren der unternehmensexternen Umwelt können Risikofaktoren für Unternehmen darstellen, die ihre Investitionsentscheidungen nachhaltig beeinflussen.

Für die vorliegende Arbeit kann zusammenfassend herausgestellt werden, dass ortsspezifische Vorteile beim eklektischen Paradigma eine wichtige Rolle für Investitionsentscheidungen von MNU spielen. Daraus lässt sich folgern, dass ein Land ohne Standortvorteile kaum in der Lage sein wird, ADI zu akquirieren. Der aggregierte Standortvorteil eines untersuchten Raumes setzt sich aus verschiedenen Determinanten zusammen, beispielsweise vorhandenen Ressourcen, den vorliegenden Faktorkosten oder dem Vorhandensein und der Ausbildung von hochqualifizierten Arbeitskräften (vgl. STOSBERG 2004:50). Jenen Determinanten liegen Variablen wie das Investitionsklima eines Landes, der Schutz geistigen Eigentums oder von Anlagewerten, die Korruptionsrate, oder auch das Vorhandensein eines Rechtsstaats sowie politische Stabilität zugrunde. Sind die politischen Risiken eines Standortes stark ausgeprägt, können sie gegenüber anderen Standortvorteilen wie geringen Steuern oder günstigen Arbeitskräften überwiegen und Investitionsentscheidungen negativ beeinflussen. Das eklektische Paradigma bietet somit einen theoretischen Hintergrund für die empirische Überprüfung verschiedener standortspezifischer Determinanten durch statistische Modelle.

2.2 Theoretische Grundlagen des Länderrisikos

2.2.1 Der Begriff des Länderrisikos

Länderrisiken beruhen auf instabilen Faktoren der Rahmenbedingungen des Investitionsklimas eines Landes. Sie können definiert werden als Verluste, die bei internationalen Transaktionen entstehen, welche auf Ereignissen in einem bestimmten Land beruhen, die zumindest teilweise staatlicher Kontrolle unterliegen, aber in jedem Fall nicht der Kontrolle privater Unternehmen oder Individuen unterliegen (vgl. MOOSA 2002:132). Jede internationale Transaktion, egal ob staatlich, gewerblich oder privat, kann Gegenstand von Länderrisiken sein. Angenommen die Zweigstelle eines Unternehmens meldet Insolvenz an und geht bankrott, so zählt die Ursache als Länderrisiko, wenn sie durch wirtschaftspolitisches Missmanagement der Regierung hervorgerufen wurde. Sind aber unternehmerische Fehlentscheidungen für den Bankrott verantwortlich, war es betriebswirtschaftliches Risiko. Länderrisiken besitzen einen wirtschaftlichen, soziokulturellen, politisch- rechtlichen oder physisch- geographischen Ursprung. Eine Gemeinsamkeit verschiedener Definitionen zum Begriff des Länderrisikos besteht darin, physisch- geographische Risikodeterminanten eines Standortes trotz wachsender Relevanz für die Geschäftstüchtigkeit von internationalen Unternehmungen nicht zu berücksichtigen (vgl. HAAS/NEUMAYR 2006:717). Lediglich bei periodischem Auftreten und unterlassenen Vorsorgemaßnahmen staatlicherseits finden sie intensivere Betrachtung in Analysen. Dabei sollten sie aufgrund einer weltweit beobachtbaren Zunahme von Naturkatastrophen zumindest in die Nähe von Länderrisiken gerückt werden. In der vorliegenden Arbeit werden physisch- geographische Bestimmungsfaktoren kurz thematisiert. Den Schwerpunkt der Betrachtung bilden jedoch wirtschaftliche, soziokulturelle und/oder politische Faktoren.

Ein Begriff, welcher eng mit dem des Länderrisikos verbunden ist, in der Literatur aber oftmals abgegrenzt wird, ist der Begriff des politischen Risikos. Er erweitert den Begriff des Länderrisikos, welcher sich häufig auf den direkten Wertverlust von Aktiva bezieht (vgl. STOSBERG 2004:57). Für das politische Risiko existiert keine einheitliche Definition in der Literatur. Eine „enge“ Fassung reduziert den Begriff auf Handlungen der Regierung, welche direkte negative Auswirkungen auf unternehmerische Prozesse und Erlöse besitzen. Bei einer „weiten“ Begriffnutzung wird politisches Risiko mit politischem Wandel und/oder politischer Stabilität in einem Land gleichgesetzt. Die Risiken besitzen ihren Ursprung nicht zwangsläufig in Regierungshandlungen, noch müssen sie unbedingt direkte Auswirkungen auf den Ertrag einer Unternehmung besitzen. (vgl. BALLEIS 1984: 89f.). Das politische Risiko bezeichnet in diesem Fall also einen Prozess und lässt eine höhere Unabhängigkeit des Begriffs zu. So können politische Risiken für ausländische Investoren zum einen aufgrund opportunistischen und unternehmensfeindlichen Verhaltens der Regierung und ihrem Eingreifen in Unternehmenspolitik und –prozesse herrühren. Zum anderen können gesellschaftliche Faktoren wie soziale Unruhen, Streiks oder Revolutionen, aber auch Terrorismus für politische Risiken verantwortlich sein. Diese fußen nicht zwangsläufig direkt auf Handlungen einer Regierung. Doch können sie Unternehmensprozesse nachhaltig beeinflussen, das Investitionsklima eines Landes verschlechtern oder Investitionen verhindern.

Für die vorliegende Arbeit ist das politische Risiko von Bedeutung, da in der empirischen Analyse institutionelle Rahmenbedingungen und die politische Stabilität Lateinamerikas und ihre Auswirkungen auf Direktinvestitionen untersucht werden. Hierfür muss das politische Risiko die soziokulturelle Umwelt eines Staates und die sich daraus bildenden Gefahren für Unternehmen berücksichtigen. Aus diesem Grund wird eine „weite“ Fassung des Begriffs verwendet. Das folgende Kapitel verdeutlicht, dass sich die beschriebene Trennung zwischen Länderrisiken und politischen Risiken in vielerlei Hinsicht überschneidet. Da Risiken für eine internationale Unternehmung aus wirtschaftlichen, wie auch aus soziokulturellen, politischen oder ökologischen Gründen resultieren können, sieht der Autor dieser Arbeit für die vorgenommene, anwendungsorientierte Betrachtung und Analyse ihrer Bestimmungsgründe keinen Grund, eine trennscharfe Unterteilung zwischen Länderrisiken und politischen Risiken zu ziehen.

2.2.2 Arten und Ausprägungen von Länderrisiken

Systematisiert man die Risiken der internationalen Unternehmenstätigkeit, so kann man eine Unterteilung in politische Risiken und wirtschaftliche Risiken vornehmen, wie in Abb. 3 dargestellt. Die wirtschaftlichen Risiken werden differenziert in makroökonomische Risiken und mikroökonomische Risiken. Die mikroökonomischen Risiken, wie Markteintrittsrisiko, Marktbearbeitungsrisiko, Vertragserfüllungsrisiko, wie das Transport- und Lagerrisiko, und auch das makroökonomische konjunkturelle Risiko werden im weiteren Verlauf dieser Arbeit nicht weiter behandelt. Ihr Auftreten ist nicht auf internationale unternehmerische Tätigkeiten in Emerging Markets beschränkt. Sie zählen nicht zu den in dieser Arbeit thematisierten Länderrisiken und ihren Determinanten. Die mikroökonomischen Risiken treten, wenn gleich mit anderer Wahrscheinlichkeit, auch in Heimatmärkten auf (vgl. HAAS/NEUMAYR 2006:716).

Zu den charakteristischen Länderrisiken zählen die politischen Risiken, unterteilt in Enteignungsrisiken, Transferrisiken, Dispositionsrisiken, Substitutionsrisiken, Sicherheitsrisiken und fiskalische Risiken. Des Weiteren auch makroökonomische Währungsrisiken. Die genannten Risiken resultieren aus der Gefahr von unvorhergesehenen Änderungen politischer und institutioneller Strukturen, wechselnden Ideologien der politischen Führung, Änderungen im Rechtssystem eines Staates, soziokulturellen Konflikten innerhalb von Staaten und weiteren Aspekten, die in Kapitel 2.2.3 behandelt werden. In diesem Kapitel erfolgt ihre inhaltliche Abgrenzung voneinander.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung nach HAAS/NEUMAYR 2006:717

Abb. 3: Risiken der internationalen Unternehmensaktivität

Enteignungsrisiken beschreiben den anteiligen oder vollständigen Zugriff der Regierung auf Vermögen und Rechte einer ausländischen Unternehmung. Enteignungsrisiken können verschiedene Ausprägungen annehmen, die unterschiedliche Bedeutungen für eine Unternehmung besitzen (vgl. MEYER 1987:28).

- Die Enteignung i. e. S. bezieht sich immer auf eine einzelne Unternehmung. Im öffentlichen Interesse besitzt jeder souveräne Staat das Recht zu enteignen, wenn er eine angemessene Entschädigung zahlt.
- Eine Nationalisierung oder auch Verstaatlichung richtet sich gegen einen ganzen Wirtschaftszweig oder Gruppen von Unternehmen. Die Nationalisierung ist oftmals im Rechtssystem eines Staates verankert und an Entschädigungszahlungen geknüpft.
- Durch eine Konfiszierung wird die gesamte Wirtschaft eines Landes erfasst. Sie tritt meist nur nach Revolutionen oder politischen Umstürzen auf und ist nicht an Entschädigungszahlungen gebunden.

BALLEIS (1984:131f.) kommt zu dem Schluss, dass zur Beurteilung des politischen Risikos für Unternehmen der Rate der Nationalisierungen, bzw. Enteignungen in einem Land eine wichtige Rolle zukommt. So wirken sich vorgefallene Enteignungen auch Jahre nach ihrem Eintreten auf Beurteilungen bezüglich Investitionschancen an einem Standort aus. Er belegt anhand verschiedener veröffentlichter Studien, dass ein Anstieg der Nationalisierungspraxis an Standorten direkte Auswirkungen auf die Höhe zufließender ausländischer Direktinvestitionen besitzt, und somit ein wichtiges Indiz für einen engen Zusammenhang zwischen politischen Risiken und Direktinvestitionen ist. Hierfür führt er Studien von JUHL 1976, JODICE 1980, und AGARWAL 1976 an. HAJZLER belegt in seiner Ende 2008 erschienenen empirischen Arbeit mit Bezug zu Arbeiten anderer Autoren eine größere Tendenz zur Enteignung ressourcenbasierter Industrien wie Bergbau und Erdöl- bzw. Erdgasförderung im Vergleich zu anderen Industrien. Aber auch das Bankenwesen weist in der historischen Betrachtung eine Anfälligkeit auf. Interessant ist, dass trotz momentan teilweise mehrfach stattfindender Enteignungen in Ländern wie Bolivien, Ecuador oder Venezuela die Investoren nicht vor weiteren Investitionen in ressourcenbasierten Industrien zurückschrecken (vgl. HAJZLER 2008:2ff.). In Kapitel 3.5.2 dieser Arbeit wird HAJZLERS Ansatz nochmals aufgegriffen.

Transferrisiken beruhen auf Entscheidungen von Regierungen, die den freien Verkehr von Kapital, Zahlungen, Produkten, Technologie oder Arbeitskräften in einem Investitionsland einschränken oder behindern. Zu verstehen sind hierunter Devisenkontrollen und Zahlungsunfähigkeitsrisiken als auch Importrestriktionen, welche tarifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse beinhalten (vgl. BALLEIS 1984:137.). Protektionistische Maßnahmen sind jedoch nicht einseitig auf Staaten der Emerging Markets beschränkt, sondern werden auch von Industrieländern genutzt.

- Devisenkontrollen beziehen sich auf Vorschriften bezüglich eines Retransfers von erwirtschaftetem Kapital oder Gewinnen in die Heimatländer der Unternehmen und versuchen, diesen möglichst zu unterbinden.
- Zahlungsverbotsrisiken besitzen verschiedene Ausprägungen (vgl. MEYER 1987:22f.). Bei totaler Zahlungsunfähigkeit sieht sich das Schuldnerland nicht im Stande weiteren Forderungen nach Schuldentilgungen nachzukommen. Bei partieller Zahlungsunfähigkeit wird von Schuldnerseite weniger gezahlt als im Vorfeld vereinbart. Bei temporärer Zahlungsunfähigkeit, auch Moratiumrisiko genannt, werden Gläubiger über eine Warteliste bedient. Es wird seitens der Regierung nur eine prozentuale Rückzahlung gestattet, oder eine mögliche Schuldentilgung wird über einen längeren Zeitraum hinausgezögert (vgl. HAAS/NEUMAYR 2006:720).
- Handelhemmnisse tarifärer Art finden durch die Erhebung von Zöllen, Mindestpreisen für Waren oder Verbrauchssteuern statt. Unter nicht-tarifären Handelshemmnissen sind z. B. Importquoten oder freiwillige Exportbeschränkungen der Unternehmen zu verstehen (vgl. KRUGMAN/OBSTFELD 2008:182ff.). Weitere Formen nicht- tarifärer Handelshemmnisse entstehen einerseits durch festgelegte Normen und Standards, z.B. DIN- Normen, Importlizenzen, Kennzeichnungsvorschriften, andererseits durch Konsumentenbeeinflussung zum Kauf von einheimischen Produkten, Ausschreibungsmodalitäten und Präferenzen bei der staatlichen Auftragsvergabe, bestimmten Sozial- und Umweltstandards oder der Diskriminierung ausländischer Unternehmen. Aufgrund der vorhandenen Vielzahl an Varianten protektionistischer Maßnahmen entsteht für eine exportorientierte Unternehmung ein schwer zu durchschauendes Geflecht an möglichen Risiken. Handelshemmnisse werden von Regierungen nicht nur zum Schutz der eigenen Wirtschaft eingesetzt, sondern auch in Form von Boykott- und Embargomaßnahmen gegenüber politischen Gegnern. Als Beispiel hierfür seien die Embargomaßnahmen der USA gegen Kuba angeführt. Der Umfang und Zeitpunkt der Errichtung von Handelsbarrieren einer Regierung liegt in ihrem jeweiligen Ermessen und ist schwer vorhersagbar.

Disposititionsrisiken sind jene Risiken, die die laufende Geschäftstüchtigkeit eines international tätigen Unternehmens im Gastland aufgrund von politisch motivierten Maßnahmen der Regierung, wie auch durch soziale und politische Unruhen, einschränken. Die Einflussmaßnahmen finden meist im administrativen Bereich statt und können sich auf alle Funktionsbereiche einer Unternehmung wie Marketing, Produktion, Beschaffung, Personal und Finanzierung beziehen (vgl. MEYER 1987:26f.). Dispositionsrisiken nehmen verschiedene Formen an und reichen von:

- staatlich fixierten Preisen und Produktionsbeschränkungen
- über Schäden am Anlage- und Umlaufvermögen einer Produktion durch gewaltsame innenpolitische Unruhen
- oder dem Zwang der Nutzung arbeitsintensiver Technologien
- bis hin zu fiskalischen Maßnahmen in Form von Abgaben, der Streichung öffentlicher Zuwendungen und steuerlichen Maßnahmen, die bis zu einer schleichenden Enteignung der Unternehmung führen können.

Eine überwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern beobachtbare Ausprägung der Dispositionsrisiken sind Substitutionsrisiken. Hierunter sind Maßnahmen der Wirtschaftspolitik zu verstehen, die ausländische Unternehmen nach einer erfolgreich verlaufenen Exportphase zur Errichtung lokaler Produktionen im Gastland bewegen sollen. Hierunter fallen beispielsweise Local-Content-Klauseln, welche festlegen, dass ein bestimmter Anteil der für die Produktion eines Gutes benötigten Teilelemente oder Arbeitskräfte inländischer Herkunft sein muss. Ein weiteres Beispiel sind vorgeschriebene Joint- Ventures von Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Gastlandunternehmens (vgl. HAAS/NEUMAYR 2006:721).

Sicherheitsrisiken sind alle eventuellen Gefährdungen, die auf das Leben, die Gesundheit oder die Freiheit der Belegschaft eines Unternehmens sowie deren Angehörigen abzielen. Auch umfassen sie die physische Zerstörung von Vermögenswerten wie in Anlagen gebundenes Kapital (vgl. HAAS/NEUMAYR 2006:721). Beispiele für Sicherheitsrisiken sind Entführungen und Ermordungen von im Ausland arbeitenden Angestellten eines Unternehmens, welche empfindliche Auswirkungen auf Investitionen besitzen. Des Weiteren internationaler Terrorismus, aber auch Krankheiten und Seuchen, welche einzelne Länder genauso wie ganze Erdregionen heimsuchen können. Sie können, je nach Schwere ihres Auftretens, die komplette Wirtschaft wie auch sämtliche Bereiche des öffentlichen Lebens eines Landes oder einer Region lahm legen. Ein sehr aktuelles Beispiel ist die im April 2009 aufgetretene, auf den Menschen übertragbare Schweinegrippe in Mexiko. In der 20 Millionen Metropole Mexiko Stadt sorgte sie für einen Zusammenbruch des öffentlichen Lebens. Kinos, Fußballstadien und andere Einrichtungen wurden geschlossen. Die Regierung Mexikos denkt über die einstweilige Schließung der Unternehmen in der Stadt nach, was einen wirtschaftlichen Totalausfall mit sich bringen würde. Die weiteren Entwicklungen und Folgen für andere Länder sind zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Arbeit noch nicht absehbar.

Fiskalische Risiken alle Risiken, deren Ursache in der Geld- und Fiskalpolitik des Gastlandes liegt. Es können finanzwirksame öffentliche Zuwendungen reduziert werden, Abgaben an die öffentliche Hand erhöht werden oder die Inflationsrate eines Landes steigen (vgl. BALLEIS 1984:136). Ein großes Problem für ausländische Investoren besteht z. B., wenn seitens der Regierung des Gastlandes eine diskriminierende Steuerpolitik gegenüber inländischen Unternehmen erfolgt. Dabei stellt nicht nur die absolute Höhe der Besteuerung ein Risiko für ausländische Unternehmen dar, sondern auch willkürliche Änderungen seitens der Behörden. Sie wirken sich negativ auf geplante Kalkulationen aus und können bis zur Inrentabilität und somit der Aufgabe von Unternehmungen führen.

Makroökonomische Währungsrisiken fallen bei Unternehmungen in verschiedenen Währungsräumen an. Sie treten ein, wenn bei offenen Positionen in fremder Währung die tatsächliche von der erwarteten Austauschrelation zwischen den Währungen abweicht (vgl. HAAS/NEUMAYR 2006:725). Nach BREUER/GÜRTLER/SCHUHMACHER (2003:454ff.) lassen sich Währungsrisiken unterscheiden in Transaktionsrisiken, Translationsrisiken, ökonomische Risiken und das währungspolitische Transferrisiko.

- Das Transaktionsrisiko ist gegenwartsbezogen und betrifft die Gefahr, dass sich der Wechselkurs vom Zeitpunkt der Forderung bis zur Fälligkeit für das Unternehmen ungünstig entwickelt und somit negative Effekte aufweist.
- Das Translationsrisiko besitzt einen eher vergangenheitsbezogenen Aspekt. Es entsteht, wenn bei Jahresabschlüssen von international agierenden Konzernen Positionen von fremder in inländische Währung umgerechnet werden.
- Das ökonomische Risiko ist zukunftsgerichtet und beschreibt Risiken, die zwischen heutigen Geschäftsabschlüssen und jenen in der Zukunft liegen.
- Währungspolitische Transferrisiken liegen vor, wenn der Schuldnerstaat den Währungsabfluss blockiert, und der Schuldner somit seine Schulden nicht tilgen kann.

2.2.3 Typologisierung politischer Risiken

Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt auf den Bestimmungsfaktoren der politischen Länderrisiken. Aus diesem Grund ist es wichtig und nötig, eine Typologisierung der im vorigen Kapitel besprochenen Ausprägungen der Risiken vorzunehmen. Die in Abb. 4 vorgenommene Klassifizierung basiert auf der Arbeit von SIMON (1982:67). Ihr zentraler Aspekt ist die Darstellung der verschiedenen Ebenen, auf denen politische Risiken entstehen und wirken können. Diese werden mit Beispielen unterlegt.

Die Unterteilung politischer Risiken wird nach drei Hauptcharakteristiken vorgenommen.

- Die Ursache politischer Risiken in einem Land kann endogen oder exogen bedingt sein. So sind innere Unruhen oder Korruption endogen begründete Risiken, Embargos oder grenzüberschreitende Kriege sind zu den exogenen Enststehungsgründen zu zählen.
- Politische Risiken können einerseits durch Handlungen der Regierung eines Landes entstehen, wie im Fall von Enteignungen. Andererseits kann die Ursache gesellschaftlichen Ursprungs sein, wie bei Streiks und anderen zivilen Unruhen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung nach STOSBERG 2004:59, verändert

Abb. 4: Typologie politischer Risiken

- Politische Risiken können sich als Makro- Risiken auf alle Unternehmen im Gastland auswirken, oder als Mikro- Risiken nur bestimmte Unternehmen oder Wirtschaftszweige betreffen.

Die in Abb. 4 dargestellten Ebenen lassen sich nur im theoretischen Kontext klar von einander abgrenzen. In der Realität zeichnen sich alle dargestellten Ausprägungen durch eine hohe Interdependenz aus.

2.2.4 Bestimmungsfaktoren von Länderrisiken

Zur Beurteilung und Analyse von Länderrisiken ist es wichtig, neben ihren Arten und Ausprägungen auch die Einflussfaktoren zu kennen, welche die Risiken verursachen. Diese sind in der Umwelt eines Unternehmens angesiedelt. Determinanten können die Bevölkerungsstruktur eines Landes, seine natürliche Umwelt, technische Kenntnisse, wirtschaftspolitische Maßnahmen und vieles mehr umfassen. Im Folgenden findet eine Beschreibung der Bestimmungsfaktoren des Länderrisikos, untergliedert in wirtschaftliche, soziokulturelle, politische und ökologische Determinanten statt. Die Faktoren in den einzelnen Klassen zeichnen sich durch ihre Interdependenz aus. Bei Risikoanalysen muss das Zusammenspiel einzelner Determinanten untersucht werden, um einen risikopolitischen Aussagewert zu erzielen.

[...]

Fin de l'extrait de 100 pages

Résumé des informations

Titre
Die Abhängigkeit ausländischer Direktinvestitionen von Risikodeterminanten in Emerging Markets
Sous-titre
Das Beispiel Lateinamerika
Université
University of Hannover  (Institut für Wirtschafts-und Kulturgeographie)
Cours
Wirtschaftsgeographie, BWL, VWL
Note
2,0
Auteur
Année
2009
Pages
100
N° de catalogue
V213884
ISBN (ebook)
9783656421573
ISBN (Livre)
9783656422259
Taille d'un fichier
1027 KB
Langue
allemand
Annotations
Folgende Fragen werden im Lauf der Arbeit beantwortet: 1.Welche Arten von Risiken sind für Unternehmen bei der Betrachtung von Emerging Markets bedeutsam? 2.Woraus resultieren Länderrisiken und wie lassen sie sich beschreiben und messen? 3.Welchen Beitrag leisten bereits veröffentlichte Studien der Beziehung von ADI und Risiko zur Hypothese dieser Arbeit generell? 4.Welche der untersuchten Risikodeterminanten besitzen eine Relevanz für die Region Lateinamerika? Warum besitzen sie Relevanz? Prof. Dr.(2009): "Eine exzellente statistische Analyse."
Mots clés
ADI, Direktinvestitionen, Risikobewertung Direktinvestitionen, Wirtschaftsraum Lateinamerika, Wirtschaftsgeographische Arbeiten Lateinamerika, Betriebswirtschaftslehre Lateinamerika, Volkswirtschaftslehre Lateinamerika, Politische Risikofaktoren, Ausländische Direktinvestitionen, Wirtschaft International, Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Außenhandelstheorie, Außenhandelspolitik, Investition und Finanzierung, Länderstudien Lateinamerika, Ökonomische Risikofaktoren, Soziokulturelle Risikofaktoren, Ökologische Risikofaktoren, Methodik Risikoanalyse, Qualitative Analyseverfahren, Quantitative Analyseverfahren
Citation du texte
Daniel Tristram (Auteur), 2009, Die Abhängigkeit ausländischer Direktinvestitionen von Risikodeterminanten in Emerging Markets, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/213884

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