Das Thema „Organisation“ hat in den letzten Jahren einen „ungeahnten Bedeutungszuwachs und Wandel seines Fokus“ erfahren. SCHOLZ vertritt die Ansicht, dass nur diejenigen Unternehmen am Markt erfolgreich sein können, die „auch veränderten Anforderungen schnell gerecht werden und Wertschöpfung betreiben“. Das Augenmerk liegt demzufolge auf der Fähigkeit, flexibel auf die sich kontinuierlich ändernden Kundenwünsche einzugehen und dem Wertschöpfungsprozess. Dabei wirken aber „die durch die Aufbauorganisation entstandenen Ressortgrenzen hemmend auf den Ablauf“. Als Folge wurde in den vergangen Jahren eine ganze Reihe prozessorientierter Organisationskonzepte entwickelt, die sich in vier Kategorien einteilen lassen: das Finetuning der Wertschöpfungsaktivitäten, die Überprüfung der Prozesse am Wettbewerb, die Optimierung des Wertschöpfungsprozesses sowie die Konfiguration der Wertschöpfungskette. Ein mögliches und viel diskutiertes Konzept des letztgenannten Ansatzes stellt die „virtuelle Organisation“ dar.
Ein virtuelles Unternehmen konzentriert sich auf diejenigen Segmente der Wertschöpfungskette mit den höchsten Wertschöpfungsbeiträgen. Die angrenzenden Segmente der Wertschöpfungskette werden überflüssig, sie werden abgestoßen; um eine Effizienzreduzierung oder einer Verwässerung der Kernkompetenz zu vermeiden. In diesem Kontext lässt „die Personalabteilung in ihren gegenwärtigen Organisationsformen in vielen Fällen strategische Ausrichtung, innerbetrieblichen Einfluss und Akzeptanz vermissen. Demzufolge muss auch der Personalbereich eine Strategie entwickeln, die proaktiv ausgerichtet und auf die Wertschöpfungspotentiale fokussiert ist. Voraussetzung hierzu sind neue Strukturmodelle, ein Vorschlag dazu ist die virtualisierte Personalabteilung. Im Folgenden soll deshalb untersucht werden, inwieweit virtuelle Strukturen, unter Bezugnahme auf den „konfliktorientierten Ansatz“ von MARR/STITZEL, Einfluss auf die Personalarbeit haben.
In der vorliegenden Arbeit werden zunächst begriffliche Grundlagen erarbeitet. Dazu gehört eine Definition der „virtuellen Organisation“ und die Darstellung des konfliktorientierten Ansatzes. In einem weiteren Schritt findet eine Beschreibung des Wesens der virtuellen Personalabteilung sowie eine Untersuchung der Auswirkung von virtueller Strukturen auf die Konfliktfelder „Arbeitsstrukturierung“ und „Koordination“ statt. Die Arbeitet endet mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einem Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangslage
- Problemstellung
- Vorgehensweise
- Begriffsbestimmungen
- Konfliktorientierung
- Virtuelle Organisation
- Das Wesen der virtuellen Personalabteilung
- Arbeitsstrukturierung
- Arbeitsstrukturierung aus Sicht der ökonomischen Effizienz
- Arbeitsstrukturierung aus der Sicht der sozialen Effizienz
- Koordination
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Einfluss virtueller Strukturen auf die Personalarbeit unter besonderer Berücksichtigung des "konfliktorientierten Ansatzes" von Marr/Stitzel. Die Arbeit untersucht, inwieweit virtuelle Organisationsformen und die damit verbundene virtuelle Personalabteilung die Konfliktfelder Arbeitsstrukturierung und Koordination beeinflussen.
- Begriffsbestimmung von "virtueller Organisation" und "Konfliktorientierung"
- Charakterisierung der virtuellen Personalabteilung
- Analyse der Auswirkungen virtueller Strukturen auf die Arbeitsstrukturierung
- Untersuchung des Einflusses virtueller Strukturen auf die Koordination von Aufgaben und Prozessen
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick auf weitere Forschungsfelder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Relevanz des Themas "Organisation" im Wandel und die Bedeutung von Flexibilität und Wertschöpfung in der heutigen Zeit. Sie stellt die Problematik der traditionellen Personalabteilung in virtuellen Unternehmen dar und verdeutlicht die Notwendigkeit einer neuen strategischen Ausrichtung. Die begrifflichen Grundlagen werden im zweiten Kapitel erarbeitet, wobei die Definitionen von "virtueller Organisation" und "Konfliktorientierung" im Fokus stehen. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Wesen der virtuellen Personalabteilung, während Kapitel 4 die Arbeitsstrukturierung aus ökonomischer und sozialer Perspektive beleuchtet. In Kapitel 5 wird die Koordination von Aufgaben und Prozessen in virtuellen Strukturen untersucht. Die Arbeit endet mit einem Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder und den Herausforderungen der virtuellen Personalarbeit.
Schlüsselwörter
Virtuelle Organisation, Konfliktorientierung, Personalarbeit, Arbeitsstrukturierung, Koordination, Effizienz, Virtualisierung, Personalabteilung.
- Citation du texte
- Marko Willnecker (Auteur), 2003, Konfliktorientierung virtueller Personalarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21501