Titelbilder von Magazinen oder Illustrierten sollen den Leser/die Leserin animieren das angebotene Objekt zu erwerben. Doch was macht diese Titelbilder aus? Was lösen sie im potentiellen Kunden aus, was dazu führt, dass sie sich für den Kauf einer bestimmten Zeitschrift entscheiden? Besonders interessant ist dies im Zusammenhang mit Frauenzeitschriften, also Magazinen die sich speziell an Frauen richten. Allein die Menge dieses angebotenen Genres ist erstaunlich. Während es für Männer nur einige wenige ausdrücklich an sie gerichtete Printmedien gibt, scheint die Auswahl für die Frau schier unendlich. Von Zeitschriften wie der FÜR SIE, über die BRIGITTE bis hin zu höherklassigen Magazinen wie der COSMOPOLITAN oder der VOGUE. Schon Jugendzeitschriften wie die BRAVO beginnen relativ früh zu separieren und bieten ihren jungen Leserinnen die BRAVO Girl. Ziemlich neu ist auch, dass die vorrangig von der oberen Mittelschicht bzw. der Oberschicht bevorzugten Magazine, wie die COSMOPOLITAN oder die ELLE, einen Ableger für die jüngere Leserschaft mit der COSMO girl und ELLE girl geschaffen haben.
Gerade die Frau als Adressaten ist interessant. Deutlich zu erkennen ist, dass die Menge an verschiedenen Frauenzeitschriften in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen hat. Während sich die an das männliche Publikum gerichteten Zeitschriften in erster Linie mit Sport, Frauen und Autos beschäftigen, scheint die Bandbreite für Frauen um einiges höher.
Mit dieser Thematik möchte ich mich im Folgenden genauer auseinandersetzen. Wie werden Frauen, auf einigen wenigen ausgewählten Zeitschriften, dargestellt und wie hat sich die Darstellung in den letzten Jahren möglicherweise verändert und warum?
Ich möchte versuchen anhand von einigen Titelbildern, eine mögliche Veränderung der Darstellung von Frauen zu zeigen, und zu ergründen, womit diese möglicherweise zusammenhängen können.
In Anlehnung an den „Konsum der Romantik“ von Eva Illouz, die sich in einigen Passagen auch insbesondere mit den von Bildern in der Werbung benutzten Wirkungen auf den Leser beschäftigt, möchte ich dies mit den Titelbildern von Frauenzeitschriften tun. Ich werde mich hierbei allein auf die Titelbilder beschränken, da die bei Illouz erwähnte Werbung eine zu große Bandbreite für diese Arbeit bieten würde, und es im Bezug auf Werbung noch viele Aspekte gibt, die mit einbezogen werden müssten.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Zur Relevanz von Frauenzeitschriften
3 Die Darstellung der Frau auf dem Titelbild der BRIGITTE
3.1 Die COSMOPOLITAN im Vergleich zur der BRIGITTE
4 Die Darstellung der Frau auf dem Titelbild der HÖR ZU!
5 Schlussfolgerung
6. Literaturverzeichnis
1.Einleitung
Titelbilder von Magazinen oder Illustrierten sollen den Leser/die Leserin animieren das angebotene Objekt zu erwerben. Doch was macht diese Titelbilder aus? Was lösen sie im potentiellen Kunden aus, was dazu führt, dass sie sich für den Kauf einer bestimmten Zeitschrift entscheiden? Besonders interessant ist dies im Zusammenhang mit Frauenzeitschriften, also Magazinen die sich speziell an Frauen richten. Allein die Menge dieses angebotenen Genres ist erstaunlich. Während es für Männer nur einige wenige ausdrücklich an sie gerichtete Printmedien gibt, scheint die Auswahl für die Frau schier unendlich. Von Zeitschriften wie der FÜR SIE, über die BRIGITTE bis hin zu höherklassigen Magazinen wie der COSMOPOLITAN oder der VOGUE. Schon Jugendzeitschriften wie die BRAVO beginnen relativ früh zu separieren und bieten ihren jungen Leserinnen die BRAVO Girl. Ziemlich neu ist auch, dass die vorrangig von der oberen Mittelschicht bzw. der Oberschicht bevorzugten Magazine, wie die COSMOPOLITAN oder die ELLE, einen Ableger für die jüngere Leserschaft mit der COSMO girl und ELLE girl geschaffen haben.
Gerade die Frau als Adressaten ist interessant. Deutlich zu erkennen ist, dass die Menge an verschiedenen Frauenzeitschriften in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen hat. Während sich die an das männliche Publikum gerichteten Zeitschriften in erster Linie mit Sport, Frauen und Autos beschäftigen, scheint die Bandbreite für Frauen um einiges höher.
Mit dieser Thematik möchte ich mich im Folgenden genauer auseinandersetzen. Wie werden Frauen, auf einigen wenigen ausgewählten Zeitschriften, dargestellt und wie hat sich die Darstellung in den letzten Jahren möglicherweise verändert und warum?
Ich möchte versuchen anhand von einigen Titelbildern, eine mögliche Veränderung der Darstellung von Frauen zu zeigen, und zu ergründen, womit diese möglicherweise zusammenhängen können.
In Anlehnung an den „Konsum der Romantik“ von Eva Illouz, die sich in einigen Passagen auch insbesondere mit den von Bildern in der Werbung benutzten Wirkungen auf den Leser beschäftigt, möchte ich dies mit den Titelbildern von Frauenzeitschriften tun. Ich werde mich hierbei allein auf die Titelbilder beschränken, da die bei Illouz erwähnte Werbung eine zu große Bandbreite für diese Arbeit bieten würde, und es im Bezug auf Werbung noch viele Aspekte gibt, die mit einbezogen werden müssten.
Wie werden Frauen dargestellt, welche Wirkung hat dieses Bild eventuell und werden schichtspezifische Unterschiede gemacht.
Ich denke, dass eine Entwicklung im Bereich des Aussehens der Titelbilder sichtbar werden wird.
Meine Hypothese dies bezüglich ist, dass mit der steigenden Individualisierung der Frau und dem Mehr an Möglichkeiten die sich den Frauen bieten, auch eine Veränderung des Aussehens von Titelbildern einhergeht. Dies kann damit zusammenhängen, dass die Frauen durch steigende Bildung mehr Möglichkeiten im Berufsleben haben und somit auch ein höheres Einkommen. Waren es damals Haushalt und Erziehung die im Vordergrund standen, ist es heute auch die sogenannte Businessfrau oder die Frau die es sich erlauben kann neben Haushalt und Kind noch andere Hobbies zu haben.
Eine weitere Hypothese ist, dass es schichtspezifische Unterschiede in Bezug auf die Darstellung geben wird. Dies versuche ich an Beispielen der eher an der Mittelschicht orientierten Zeitschrift BRIGITTE, im Vergleich zu dem eher höherschichtig orientierten Magazin COSMOPOLITAN zu verdeutlichen.
Hierbei möchte ich anfangs einen kurzen Überblick über die Entwicklung im Titelbild anhand der Zeitschrift BRIGITTE geben, da dieses Magazin die breite Mittelschicht ansprechen soll, es schon einige Untersuchungen zu der Leserschaft dieser gibt und Titelbilder von den Jahren 1950 bis heute vorhanden sind. Anschließend werde ich auch eine kurze Abgrenzung zu der Frauenzeitschrift COSMOPOLITAN geben, die sich an der Oberschicht der Frauen in unserer Gesellschaft orientiert. Infolgedessen werde ich die Titelbilder einer nicht geschlechtsspezifischen Zeitschrift, der HÖRZU, hinzuziehen um mögliche Unterschiede bei den Titelbildern aufzuzeigen.
Beginnen möchte ich diese Arbeit mit einem kurzen Überblick zur Relevanz von Frauenzeitschriften, um deutlich zu machen, warum gerade dieses Genre eine enorme Bedeutung für die Gesellschaft besitzt.
Abschließend werde ich dann einen zusammenfassenden Überblick geben. Hier werde ich noch einmal genauer Bezug auf die dargestellte Rolle der Frauen und die wirkliche Rolle der Frauen nehmen sowie ich versuchen werde, mögliche Unterschiede aufzuzeigen. Die Frage mit der ich mich in diesem Zusammenhang auseinandersetzen möchte lautet: wie hat sich die Darstellung der Frau auf Titelbildern ausgewählter Zeitschriften, von 1950 bis heute, verändert?
2. Zur Relevanz von Frauenzeitschriften
Ich finde es an dieser Stelle wichtig zu zeigen, warum gerade Frauenzeitschriften in unserer Gesellschaft eine so enorme Rolle spielen. Nicht nur im Bezug auf die Unterhaltung der Frau, sondern auch wirtschaftlich und sozial nehmen sie einen wahrscheinlich häufig unterschätzten Stellenwert ein.
Wenn man bedenkt, dass „nur 2 Mio. [Frauen] so gut wie nie“ (S.101, Schmerl, 1989) zu einer Frauenzeitschrift greifen, zeigt dies im Umkehrschluss wie verbreitet diese Magazine sind.
Die Frau ist in ihrer Doppelrolle als Mutter und als Erwerbstätige ein Hauptkonsument im Wirtschaftsbereich. So ist sie neben ihrem Haushalt, der sie besonders interessant macht für die Bereiche der Haushaltswaren-, Lebensmittel- und ggf. auch Möbelindustrie (vgl. S.121, Ulze, 1977), auch interessant für die Kosmetikbranche und die Kleiderindustrie. Denn nicht nur im Job möchte die Frau gut aussehen, sondern auch privat. Welchen Stellenwert hierbei die Frauenzeitschriften einnehmen wird deutlich, wenn man sich genauer mit den inhaltlichen Themenbreichen beschäftigt. Denn hier werden die eben bereits angesprochenen Kategorien wie Mode/Kleidung, Kosmetik und Haushalt hauptsächlich thematisiert (vgl. S.130, Ulze, 1977). Eine persönliche Note wird durch den Themenbereich der „individuellen Lebensprobleme“ verliehen, der jedoch letztlich nur eine „Überwindung [des Problems] durch Anpassung zur Folge“ hat (S.216, Ulze 1977). Dies zeigt sehr deutlich, dass diese versprochene Individualität, die sich die Leserin hintergründig auch wünscht, nur vordergründig erreicht wird und im Endeffekt dazu führt, dass sich an der Rolle der Frau wenig ändert und Normen und Werte quasi unterschwellig weitervermittelt werden (vgl. S.45 Ulze, 1977). Dagmar Duske bezeichnet dies sehr trefflich als „Mythos […] der kreativen Individualität“ (S.107, Schmerl, 1989)
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- Quote paper
- Ina Herdram (Author), 2012, Frauendarstellungen auf Titelbildern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215459