Sprache und Essen sind zwei der wohl alltäglichsten Bestandteile des menschlichen Lebens und wie bereits der Titel von Elke Donalies „sprachwissenschaftlichem Kochbuch“ oder „kulinarischem Sprachbuch“, „Sprache ist der beste Koch“ nahelegt, ist eine Verknüpfung dieser beiden Bereiche durch die Untersuchung von Nahrungsmetaphern für die Linguistik durchaus fruchtbar und interessant:
Nahrungsmittel und Metaphern haben eines gemeinsam: Sie sind alltäglich. […] Tatsache ist […], daß solange es Menschen, ja Lebewesen allgemein gibt, die Nahrung, ihre Zubereitung und ihr Verzehr einen ganz wesentlichen Platz nicht nur in der Gestaltung alltäglicher Handlungen, sondern im Denken des Menschen überhaupt einnehmen. Von ähnlichen Prämissen darf für die Metapher ausgegangen werden, die […] im Sprechen, Denken und Kategorisieren ein wichtiges und unverzichtbares Instrument darstellt. (Osthus 2000, 11)
Die beiden potentiell unerschöpflichen Bereiche Sprache und Essen haben dabei für die vorliegende Arbeit somit jeweils eine Beschränkung erfahren: Auf linguistischer Seite ist das Phänomen der Metapher Untersuchungsgegenstand, auf kulinarischer Seite sollen, wie im Titel der Arbeit angedeutet, vor allem Süßspeisen und andere zur Bezeichnung einer Frau oder weiblicher Körperteile genutzte Nahrungsmetaphern genauer betrachtet werden.
Es kann dabei im Rahmen dieser Arbeit nicht darum gehen, anhand umfassender Korpusanalysen eine exhaustive Liste an Nahrungsmetaphern zur Bezeichnung von Frauen zusammenzustellen. Vielmehr sollen daher einige Ausdrücke gezielt unter die Lupe genommen werden, um so einen kleinen Vorgeschmack auf ein durchaus interessantes Untersuchungsgebiet der deutschen Sprache zu geben. Wieso kann eine Frau zum Beispiel eine Torte sein? Welche Bildbereiche werden in dieser Nahrungsmetapher miteinander verknüpft und wo liegt das für die Entschlüsselung einer Metapher häufig herangezogene tertium comparationis? Und was sagt die Benutzung solcher Metaphern eventuell sogar über den Sprecher oder gar die Sprachgemeinschaft aus?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Metapher
- Nahrungsmetaphern
- Von Sahneschnitten und Torten- Nahrungsmetaphern rund um die Frau
- Formale Analyse
- Nahrungsmetaphern und Konzeptualisierung
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht die Verwendung von Nahrungsmetaphern in der deutschen Sprache, insbesondere im Kontext der Bezeichnung von Frauen und weiblichen Körperteilen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Metaphern wie "Sahneschnitte" oder "Torte", um zu beleuchten, wie Sprache und Essen in diesen sprachlichen Bildern miteinander verbunden werden und welche Konzepte und Stereotype in der Verwendung dieser Metaphern zum Ausdruck kommen.
- Die Funktion und Bedeutung von Metaphern in der Sprache
- Die Rolle von Nahrungsmetaphern im Sprachgebrauch
- Die Verbindung von Essen und Sexualität in Nahrungsmetaphern
- Die Konzeptualisierung von Frauen in Nahrungsmetaphern
- Die Analyse von Stereotypen und Geschlechterrollen in der Verwendung von Nahrungsmetaphern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Untersuchung von Nahrungsmetaphern im Kontext von Sprache und Essen dar. Die Arbeit fokussiert auf die Verwendung von Nahrungsmetaphern zur Bezeichnung von Frauen und weiblichen Körperteilen.
Das Kapitel "Die Metapher" behandelt die theoretischen Grundlagen der Metapherntheorie und erläutert zentrale Konzepte wie Referenz, Konzept und Konzeptualisierung. Dabei wird auch die Bedeutung der Kontextgebundenheit und des kreativen Mehrwerts von Metaphern in der Kommunikation hervorgehoben.
Im Kapitel "Nahrungsmetaphern" wird die Präferenz für Nahrungsmittel als Bildspender für Metaphern im Sprachgebrauch erläutert. Die Untersuchung zeigt, wie Sprache und Essen in Metaphern wie "Sahneschnitte" oder "Torte" miteinander verbunden werden und welche Bilder miteinander verknüpft werden.
Das Kapitel "Von Sahneschnitten und Torten- Nahrungsmetaphern rund um die Frau" analysiert die Verwendung von Nahrungsmetaphern zur Bezeichnung von Frauen und weiblichen Körperteilen. Es werden die formalen Aspekte der Metaphern untersucht, wie sie in Songtexten von Peter Fox zum Ausdruck kommen. Darüber hinaus wird die Frage nach der Konzeptualisierung von Frauen in diesen Metaphern und der möglichen Verbindung zu Stereotypen und Geschlechterrollen behandelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Nahrungsmetaphern, Sprache und Essen, Frau, weibliche Körperteile, Sahneschnitte, Torte, Konzeptualisierung, Stereotype, Geschlechterrollen, Sprachgebrauch, Kommunikation.
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- Anonym (Autor), 2012, Nahrungsmetaphern. Warum können Frauen Torten sein?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215866