In zahlreichen Publikationen wird von der Europäischen Union das Bild des ökonomischen Riesen und des politischen Zwerges gezeichnet. 1 Einerseits kann darüber gestritten werden, ob diese Wahrnehmung seine Berechtigung hat 2 , viel wichtiger ist allerdings die Erkenntnis, dass in der heutigen Welt zunehmender Globalisierung auf Dauer das eine Konzept ohne das andere nicht auskommen kann. Einer weiterhin positiven Entwicklung des Wohlstandes in Europa, auch in einer erweiterten EU, muss ein verlässlicher und nachhaltiger Rahmen verliehen werden, denn in einer sich ändernden Welt sieht sich Europa heute gänzlich anderen Bedrohungen gegenüber, als noch vor 15 Jahren. 3 Seit Maastricht 1991 und nochmals deutlicher seit dem französisch-britischen Gipfel 1998 wird die Errichtung einer Europäischen Sicherheitsarchitektur daher wieder stärker forciert.
Mit Blick auf die Erweiterung der EU im Mai diesen Jahres um 10 neue Mitglieder besteht die Aufgabe, die Beitrittsstaaten in den Aufbau der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungsstruktur einzubeziehen. Ziel dieser Hausarbeit ist es, an den Beispielen von Tschechien, Ungarn und Polen darzustellen, welche Interessen die Beitrittskandidaten in Bezug die Teilnahme an der europäischen Sicherheitsarchitektur verfolgen u nd welche Prioritäten bei diesen Staaten bezüglich der Partizipation im transatlantischen Bündnis bzw. an der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik auf der Tagesordnung stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Europas Weg zu einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur
- Die sicherheitspolitische Entwicklung seit dem Zweiten Weltkrieg bis Anfang der 1990er Jahre
- Die sicherheitspolitische Entwicklung seit Beginn der 1990er Jahre
- Das Spannungsverhältnis zwischen europäischen und transatlantischen Strukturen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik
- Die amerikanische Sichtweise
- Die europäische Sichtweise
- Implikationen für die mittel- und osteuropäischen EU-Beitrittsländer
- Identitäten, Interessen und Prioritäten der mittel und osteuropäischen EU-Beitrittsländer in Bezug auf das transatlantische Bündnis und die ESVP
- Tschechien
- Ungarn
- Polen
- Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die sicherheitspolitischen Interessen der osteuropäischen EU-Beitrittsstaaten Tschechien, Ungarn und Polen im Kontext der europäischen und transatlantischen Sicherheitsarchitektur. Sie beleuchtet insbesondere die Prioritäten dieser Staaten hinsichtlich der Teilnahme an der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) und der Aufrechterhaltung der transatlantischen Beziehungen.
- Die Entwicklung der europäischen Sicherheitspolitik seit dem Zweiten Weltkrieg
- Das Spannungsverhältnis zwischen der EU und der NATO
- Die sicherheitspolitischen Prioritäten der Beitrittsstaaten Tschechien, Ungarn und Polen
- Die Auswirkungen der europäischen Sicherheitsarchitektur auf die NATO
- Die Rolle der USA in der europäischen Sicherheitspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas und die Zielsetzung der Untersuchung erläutert. Anschließend wird die Entwicklung der europäischen Sicherheitspolitik seit dem Zweiten Weltkrieg bis zum Beginn der 1990er Jahre beleuchtet. In diesem Abschnitt werden die Gründungsakte der europäischen Integration sowie die Entstehung der WEU und die Aufnahme Deutschlands in die NATO betrachtet. Die Entwicklung der europäischen Sicherheitspolitik seit Beginn der 1990er Jahre, insbesondere im Hinblick auf die Entstehung der ESVP, wird im zweiten Teil des Kapitels behandelt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen europäischen und transatlantischen Sicherheitsstrukturen. Hier werden die amerikanischen und europäischen Sichtweisen auf die ESVP gegenübergestellt und die Auswirkungen einer gemeinsamen europäischen Sicherheitsarchitektur auf die NATO beleuchtet. Der dritte Abschnitt des Kapitels analysiert die Implikationen der europäischen Sicherheitsarchitektur für die mittel- und osteuropäischen EU-Beitrittsländer.
Im vierten Kapitel stehen die Identitäten, Interessen und Prioritäten der Beitrittsstaaten Tschechien, Ungarn und Polen im Fokus. Es werden die spezifischen sicherheitspolitischen Positionen dieser Länder im Kontext der europäischen Sicherheitsarchitektur und der transatlantischen Beziehungen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit umfassen die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP), die NATO, das transatlantische Bündnis, die mittel- und osteuropäischen EU-Beitrittsstaaten, Tschechien, Ungarn, Polen, die amerikanische und europäische Sichtweise auf die Sicherheitspolitik sowie die Herausforderungen und Chancen der europäischen Sicherheitsarchitektur in einer globalisierten Welt.
- Arbeit zitieren
- Thomas Strache (Autor:in), 2004, Die Politik der ost- und mitteleuropäischen EU - Beitrittsstaaten zwischen Europa und Amerika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21763