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Mein Schwerpunkt liegt zwar im deutschen Strafvollzug, jedoch schließe ich das Ausland
nicht aus, da dieses in bestimmten Hinsichten die deutsche Strafvollzugsgeschichte
beeinflusst hat.
Beginnen tue ich in der Antike (Kap. 2), auch wenn man hier nur von einem Strafvollzug in
Ansätzen sprechen kann. Das Mittelalter (Kap. 3) unterteile ich in den kirchlichen und
staatlichen Strafvollzug. Die Strafhaft war zunächst im kirchlichen Bereich zu finden und
stellte im staatlichen Bereich nur eine untergeordnete Folge für ein straffälliges Verhalten dar.
Denn dort herrschte das System von Leibes- und Lebensstrafen (Vgl. Laubenthal 1998, S.30).
Ein weiteres Kapitel (4) beinhaltet die Entstehung der Zuchthäuser in London, Amsterdam
und Deutschland. Zu dieser Zeit spricht man erstmals von der modernen Freiheitsstrafe.
Im 18. und 19. Jahrhundert (Kap. 5) werde ich dann auf die Entwicklung von Zuchthaus und
Zuchthausstrafe eingehen. Zu dieser Zeit kam es dann zu den ersten Gefängnisreformen;
bedeutende Gefängnisreformer waren u.a. Howard und Wagnitz, auf die ich auch eingehen
möchte. Zudem wird in diesem Kapitel auf die Nordamerikanischen Vollzugssysteme
eingegangen, weil diese wesentliche Impulse vom Ende des 18. Jahr. bis zur Mitte des 19.
Jahrhunderts Deutschland gegeben haben. Der letzte Punkt in diesem Kapitel ist die
Gefängnisreform in den deutschen Partikularstaaten im 19. Jahrhundert, wo wir dann
feststellen werden, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unterschiedliche Systeme
und Formen der Inhaftierung herrschten.
Auch das Reichsstrafgesetzbuch (Kap. 6) hielt wenige Regelungen über die Ausgestaltung
freiheitsentziehender Sanktionen. Zudem möchte ich auf die Bundesratgrundsätze von 1897
und auf die Reichsratgrundsätze von 1923 eingehen. Das Kapitel (7) der NS-Zeit brachte ein
Abbruch der Reformbemühungen für einen Strafvollzug.
Das letzte Kapitel (8) beschreibt im ersten Teil die Entwicklung und auch bedeutende
Ereignisse (z.B. die Einführung der Bewährungsstrafe 1953) des Strafvollzugs bis zur
Einführung des Strafvo llzugsgesetzes von 1976. Der zweite Teil beschreibt die Vorentwürfe,
die letztlich zur Einführung des Gesetzes von 1976 geführt haben. Weiterhin möchte ich auf
das wesentliche Vollzugsziel (Resozialisierung) eingehen.
Zum Abschluss möchte ich außerdem eine zusammenfassende Aussage bzw. ein Fazit über
diese historische deutsche Strafvollzugsgeschichte geben.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Straf- und Haftsituation in der Antike
- Die Strafvollzug von der Spätantike bis zum Ende des Mittelalters
- Kirchlicher Strafvollzug
- Staatlicher Strafvollzug
- Die Entstehung der Straf- und Zuchthäuser
- Bridewell
- Amsterdam
- Deutschland
- Der Strafvollzug im 18. und 19. Jahrhundert
- Die Entwicklung von Zuchthäuser und Zuchthausstrafe
- Gefängnisreformen
- Nordamerikanische Vollzugssysteme
- Gefängnisreform in den deutschen Partikularstaaten
- Die Entwicklung des Strafvollzuges vom Inkrafttreten des Reichsstrafgesetzbuch von 1871 bis zum Ende der Weimarer Republik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit verfolgt das Ziel, einen historischen Einblick in die Entstehung und Entwicklung des deutschen Strafvollzugs zu bieten. Der Fokus liegt zwar auf dem deutschen Strafvollzug, jedoch wird auch der Einfluss des Auslands auf die deutsche Strafvollzugsgeschichte berücksichtigt.
- Die Entwicklung des Strafvollzugs von der Antike bis zur Moderne
- Die Entstehung und Entwicklung der Freiheitsstrafe
- Die Rolle der Kirche und des Staates im Strafvollzug
- Die Einflüsse verschiedener Gefängnisreformen auf die deutsche Strafvollzugsgeschichte
- Der Strafvollzug in verschiedenen historischen Epochen (z.B. Mittelalter, 18./19. Jahrhundert, NS-Zeit)
Zusammenfassung der Kapitel
- Straf- und Haftsituation in der Antike: Dieses Kapitel beschreibt die frühen Ansätze des Gefängniswesens im Altertum. Die Haft diente vorrangig zur Aufbewahrung des Täters bis zur Aburteilung und zur Sicherstellung der Begleichung von Schulden. Es gab auch Fälle, in denen die Haft dazu diente, einen Gegner aus dem Weg zu räumen. Im Allgemeinen wurde der Verbrecher als ein Feind der Gemeinde angesehen und seine Rechte waren aufgehoben. Die Strafmethoden dieser Zeit waren geprägt von Verstümmelungen, Leibesqualen, Verbannung, Brandmarkungen und dem Tod.
- Die Strafvollzug von der Spätantike bis zum Ende des Mittelalters: Dieses Kapitel unterteilt sich in den kirchlichen und staatlichen Strafvollzug. Der kirchliche Strafvollzug spielte eine größere Rolle als der staatliche, der primär Leibes- und Lebensstrafen anwandte.
- Die Entstehung der Straf- und Zuchthäuser: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung von Zuchthäusern in London, Amsterdam und Deutschland. Diese Entwicklung markiert den Beginn der modernen Freiheitsstrafe.
- Der Strafvollzug im 18. und 19. Jahrhundert: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung von Zuchthäusern und Zuchthausstrafen, die ersten Gefängnisreformen (u.a. durch Howard und Wagnitz) und den Einfluss nordamerikanischer Vollzugssysteme auf Deutschland. Es behandelt außerdem die Gefängnisreform in den deutschen Partikularstaaten im 19. Jahrhundert.
Schlüsselwörter
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Themen Strafvollzug, Freiheitsstrafe, Gefängnisreform, Zuchthaus, Gefängnisse, historische Entwicklung, Antike, Mittelalter, 18./19. Jahrhundert, NS-Zeit, Resozialisierung, Deutschland, Strafgesetzbuch.
- Citar trabajo
- Cindy Gajewsky (Autor), 2002, Schlaglichter zur Entwicklung des deutschen Strafvollzugs, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22633