Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Erinnerungskultur in KZ-Gedenkstätten
3. Chronologische Entwicklung der KZ-Gedenkstätten
a. Das KZ Dachau
i. Entwicklung zur KZ-Gedenkstätte Dachau
ii. Die KZ-Gedenkstätte Dachau
b. Das KZ Mauthausen
i. Entwicklung zur KZ-Gedenkstätte Mauthausen
ii. Mauthausen Memorial – Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen
4. Denkmäler und Mahnmale in der KZ-Gedenkstätte Dachau
a. Die religiösen Gedenkorte
i. Die katholische Todesangst-Christi-Kapelle
ii. Die evangelische Versöhnungskirche
iii. Die jüdische Gedenkstätte
iv. Das Karmelitinnen-Kloster Heilig-Blut
v. Die russisch-orthodoxe Christi-Auferstehungs-Kapelle
b. Das Internationale Mahnmal
5. Denkmäler und Mahnmale in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
a. Totengedenktafel
b. Weiheraum und Kapelle
c. Der Internationale Denkmalhain
d. Votivtafeln
6. Konflikte in der Erinnerungskultur
a. Konflikte in der KZ-Gedenkstätte Dachau
b. Konflikte in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
7. Vergleich
8. Quellen und Literatur
9. Anhang
a. Anfrage an KZ-Gedenkstätte Dachau
b. Anfrage an KZ-Gedenkstätte Mauthausen
1. Einleitung
Gerade einmal 225 Kilometer Luftlinie liegen zwischen den KZ Gedenkstätten Dachau und Mauthausen. Beide Orte erinnern an eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des Dritten Reichs – und trotz ihrer relativen geographischen Nähe, erinnern sie daran auf sehr unterschiedliche Art und Weise. In der vorliegenden Arbeit soll es deswegen um die Frage gehen, wie sich die Erinnerungskultur an diesen zwei nationalsozialistischen Täterorten entwickelt hat. Was waren die Hintergünde, was die (politischen) Voraussetzungen, die zur Gründung der KZ-Gedenkstätten führten? Und wie beinflussten diese Entwicklungsprozesse die NS-Erinnerungskultur vor Ort?
Um diese Fragen zu beantworten, habe ich zwei Thesen aufgestellt, die es im Folgenden zu beweisen oder zu widerlegen gilt: Die Entwicklung der Erinnerungskultur in der KZ-Gedenkstätte Dachau war religiös und kollektiv geprägt, die Entwicklung in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen hingegen nationalstaatlich und individuell.
Methodisch gibt es sehr viele Möglichkeiten, sich diesem vielschichtigen Thema zu widmen. In der vorliegenden Arbeit konzentriere ich mich auf die Denkmäler und Mahnmale, die heute auf dem Gelände der beiden KZ-Gedenkstätten stehen. Im Gegensatz zu den sich ständig im Wandel befindlichen Ausstellungen und Befreiungsfeiern oder den temporären Betreuungsangeboten sind diese Monumente quasi zeitlos und bis heute unverändert. Der Begriff Denkmal wird im Folgenden sehr breit definiert, da es in den beiden KZ-Gedenkstätten eine Vielzahl von Memorialbauten gibt – vom einfachen Gedenkstein über traditionelle Mahnmale bis hin zu Kapellen oder Weiheräumen.
Die im Folgenden beschriebenen Denkmäler dienen als Hauptquellen dieser Arbeit, zusätzlich greife ich auch auf eine Reihe von Texten – Zeitungsartikel, Informationsmaterial, Verträge oder Einweihungsreden – zurück, die die Intentionen der Künstler oder eine Eigendefinition der Aufttraggeber zeigen. Da einige der Architekten und Initiatoren der Monumentalbauten später selbst Aufsätze oder Bücher über ihre Werke geschrieben haben, kommt es hier zu Überschneidungen mit der Forschungsliteratur.[1]
Die vorliegende Arbeit ist in drei Teile gegliedert: Im ersten Teil gebe ich einen Überblick über die Entwicklung der KZs Dachau und Mauthausen zu Gedenkstätten. Zeitlich beginne ich mit der Befreiung 1945 und behandle die gesamte Zeitspanne bis zur Gegenwart.
Im zweiten Teil beschreibe und interpretiere ich die wichtigsten Denkmäler und Mahnmale in den beiden KZ-Gedenkstätten. Da es in Mauthausen wesentlich mehr Memorialbauten als in Dachau gibt, werde ich in diesem Fall nicht jedes einzeln beschreiben, sondern die unterschiedlichen Denkmaltypen vorstellen. Bei der Beschreibung des Geländes und der Mahnmale beziehe ich mich in der Regel nicht auf Sekundärliteratur – da ich beide KZ-Gedenkstätten mehrmals besucht habe, stütze ich mich auf meine eigenen Beobachtungen. Für die Analyse der Mahnmale greife ich jedoch auf die vorhandene Forschung zurück und werde – falls vorhanden – auch gegensätzliche Interpretationen vorstellen und vergleichen.
Im dritten Teil geht es exemplarisch um einige Konfliktfelder in der Erinnerung und in der Erinnerungskultur der beiden KZ-Gedenkstätten. Abschließend werde ich dann die beiden Entwicklungen vergleichen und versuchen festzustellen, ob sich die anfangs gestellten Thesen bestätigt haben.
Über die Entwicklung der beiden KZ-Gedenkstätten gibt es jeweils ein Standardwerk, in dem auch die Denkmäler detailliert interpretiert werden: „Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen von 1945 bis zur Gegenwart“[2] vom österreichischen Historiker Bertrand Perz und das etwas ältere „Legacies of Dachau“[3] des Amerikaners Harold Marcuse. Die einzelnen Denkmäler sind vor allem für Dachau sehr stark erforscht – besonders hervorzuheben sind hier die Studie der religiösen Gedenkorte von Kai Kappel[4], die Texte von Isabelle Engelhardt[5] und ein Tagungsband mit dem vielsagenden Titel „Der Angriff der Gegenwart auf die Vergangenheit.“[6] Zu den Gedenkbauten in Mauthausen gibt es nur eine einzige Monographie: den Bildband der Kunsthistorikerin Hildegard Schmid.[7]
2. Erinnerungskultur in KZ-Gedenkstätten
KZ-Gedenkstätten erinnern an die nationalsozialistische Vergangenheit. Die Art und Weise, wie sie das tun, kann man als ihre spezifische Erinnerungskultur bezeichnen. Wie sich im Folgenden zeigen wird, sind KZ-Gedenkstätten nicht über Nacht entstanden, stattdessen sind sie „das Ergebnis eines jahrzehntelangen Ringens um die Interpretation der Vergangenheit“[8], wie die Kulturgeschichtlerin Isabelle Engelhardt in ihrem Aufsatz „Umstrittenes Gedächtnis“ hervorhebt: „In der ikonografischen, architektonischen und textlichen Organisation der Gedenkstätte [spiegeln sich daher] bestimmte politische und kulturelle Erkenntnisse und Haltungen“ wider.[9] KZ-Gedenkstätten sind heute wichtige Lernorte, die viel über das Dritte Reich und den Holocaust aussagen, aber gleichzeitig sind sie selbst auch wichtige Quellen, die Auskunft über das Geschichtsbild und das Kunstempfinden der jeweiligen Zeit geben. Sie sind das Zusammenspiel von authentischem Ort, Rekonstruktionen, Museen, Denkmälern, Mahnmalen und religiösen Einrichtungen.
Erinnerungskultur in KZ-Gedenkstätten ist ein ganz anderes Gedenken als das Erinnern an Gründungsmythen oder Nationalhelden. Erinnerungsorte wie die deutsche Nationalhymne oder der Euro erinnern an positive Ereignisse. KZs hingegen sind unfreiwillige Erinnerungsorte: Sie sind genauso identitätsprägend (wenn nicht sogar mehr), aber sie sind nicht erwünscht an einem bestimmten Ort – was schon die gescheiterten Versuche von Lokalpolitikern zeigen, sie abzureißen. An KZs will man sich vielleicht nicht erinnern, aber man muss, es ist Teil der politischen Kultur unserer heutigen Gesellschaft.
KZ-Gedenkstätten sind an sich schon Mahnmale für die Opfer des Nationalsozialismus, in der vorliegenden Arbeit soll es aber um die konkreten Denkmäler am Gelände von KZ-Gedenkstätten gehen. Harold Marcuse beschreibt Erinnerungs- oder Gedenkkunst als „l’art pour le souvenir“ (im Gegensatz zu „l’art pour l’art“)[10] – hier geht es also für die Auftraggeber und Künstler nicht nur um Ästhetik, sondern auch um die komplexe Frage nach der Darstellung der NS-Verbrechen. Wie sich im Folgenden zeigen wird, ist eine besondere Schwierigkeit dabei, den Erinnerungen aller Opfer gerecht zu werden.
3. Chronologische Entwicklung der KZ-Gedenkstätten
a. Das KZ Dachau
Das KZ Dachau wurde am 22. März 1933 gegründet und am 29. April 1945 durch die US-Armee befreit.[11] Im KZ Dachau und den rund 140 Außenkommandos waren im Verlauf der zwölf Jahre knapp über 200.000 Häftlinge aus über 30 Nationen inhaftiert. Mindestens 41.566 davon starben, die Hälfte im letzten Jahr. Der Großteil der Gefangenen waren politische Häftlinge, Juden wurden im großen Ausmaß erst ab 1944 nach Dachau deportiert und machten insgesamt ein Viertel der Häftlinge aus. Für die spätere Entwicklung zur KZ-Gedenkstätte ist außerdem die Tatsache wichtig, dass Dachau 1940 von Heinrich Himmler zum „Priesterlager“ ernannt und alle inhaftierten Geistlichen nach Dachau verlegt wurden.
i. Entwicklung zur KZ-Gedenkstätte Dachau
Wenige Tage nach der Befreiung errichteten polnische Überlebende ein zwölf Meter hohes Holzkreuz am Appellplatz, das für gut ein Jahr dort stehen blieb.[12] Von Anfang an gab es also ein deutliches christliches Zeichen im ehemaligen KZ Dachau, das schon von weitem zu sehen war und gewissermaßen den Grundstein für eine Reihe von christlichen Repäsentationen legte. Von Juni 1945 bis Sommer 1948 war das Gelände dann ein Internierungslager der US-Armee, die hier auch Kriegsverbrecherprozesse durchführte.
Initiiert von Pater Leonhard Roth[13], einem ehemaligen KZ-Häftling, der als Seelsorger im US-Internierungslager verblieb, bauten inhaftierte SS-Männer Ende 1945 eine Kirche am Appellplatz. Geplant war diese „Heiligkreuzkirche“, laut dem Kunsthistoriker Kai Kappel, „als eine Bußleistung im Zusammenhang der Sündenvergebung und als ein öffentlich sichtbares Zeugnis der Rechristianisierung.“[14] Gleichzeitig gab es Pläne eine katholische Sühnekirche oder ein Kloster an der Stelle des Krematoriums zu errichten, was aber vom US-General Eisenhower abgelehnt wurde.[15]
1948 übergab die amerikanische Besatzungsmacht das ehemalige KZ-Gelände an den bayerischen Staat, der dort für die nächsten 15 Jahre ein Flüchtlingslager für Heimatvertriebene errichtete. Ende der 1940er und während der 1950er gab es kein staatliches Interesse an der Errichtung einer Gedenkstätte. 1955 beantragte der Dachauer Landrat und CSU-Landtagsabgeordnete Heinrich Junker sogar, das Krematorium abreißen zu lassen, was einen weltweiten Empörungssturm auslöste und gerade noch verhindert werden konnte.[16]
Im selben Jahr kam es am 10. Jahrestag der Befreiung in Brüssel zur Gründung der Überlebendenorganisation „Comité International de Dachau“ (CID).[17] Die ehemaligen Häftlinge waren bestürzt über den schlechten Zustand des früheren KZs und forderten den Erhalt des Geländes, die Restaurierung einiger historisch wichtiger Gebäude und die Errichtung eines zentralen Mahnmals.[18] Die Überlebenden bildeten eine sehr heterogene Gruppe, deren Mitglieder alle unterschiedliche Vorstellungen von einer zukünftigten Gedenkstätte hatten. „It was a difficult untertaking to forge an alliance between staunchly conservative Catholic politicans and committed working-class Communists, bourgeois Jewish émigrés and devout Polish priests“, beschreibt Harold Marcuse in „Legacies of Dachau“ – aber es gelang: „Nonetheless, for the decade from 1958 to 1968 these groups worked together to create the memorial site.“[19]
Vier ehemalige Dachauer Häftlinge setzen sich besonders für die Errichtung einer KZ-Gedenkstätte ein: der bayerische Landwirtschaftsminister und Mitbegründer der CSU Alois Hundhamer[20], der Kommunist Otto Kohlhofer[21], der katholische Weihbischof Johannes Neuhäusler[22] und der bereits genannte Pater Leonhard Roth. Hundhammer hatte den Vorsitz im Kuratorium für die Errichtung der Gedenkstätte, sein Angestellter Kohlhofer war als deutscher Vertreter im CID ein wichtiger Vermittler zwischen den unterschiedlichen Gruppierungen und arbeitete sehr eng mit dem Delegierten der KZ-Priesterschaft im CID, Pater Roth, zusammen. Roth war auch deswegen besonders wichtig, weil er als Seelsorger im Flüchtlingslager vor Ort war und die in den alten KZ-Baracken lebenden Flüchtlinge für den Kampf des CID um eine Gedenkstätte mobilisieren konnte.[23]
Der Münchner Weihbischof Johannes Neuhäusler begann sich erst vergleichsweise spät für die KZ-Gedenkstätte einzusetzen, wurde dann aber rasch zur einflussreichsten Person. Nachdem er 1959 von englischen Pilgern auf den vernachlässigten Zustand des ehemaligen KZ-Geländes aufmerksam gemacht wurde, regte er den Bau der katholischen „Todesangst Christi-Kapelle“ an, die schon 1960 im Rahmen des Eucharistischen Weltkongresses eingeweiht wurde. Bei der Zeremonie waren vierzig- bis fünfzigtausend Teilnehmer aus aller Welt anwesend und der Zustand des ehemaligen KZs nun international bekannt.[24]
Als Folge dessen konnte das CID 1962 mit der bayerischen Staatsregierung eine Vereinbarung über die Schaffung einer Gedenkstätte schließen, die dann am 9. Mai 1965 feierlich eröffnet wurde. Die KZ-Gedenkstätte Dachau, die auch eine große Dokumentationsausstellung beinhaltete, war damit die erste KZ-Gedenkstätte innerhalb der Bundesrepublik. Im Jahr davor war auf Initiative Neuhäuslers ein Karmelitinnenkloster an den Grenzen des Gedenkstättengeländes errichtet worden. 1967 folgten der Bau der evangelischen Versöhnungskirche und der jüdischen Gedenkstätte, 1968 dann die Einweihung des Internationalen Mahnmals des CID, das dem Gedenken an alle Häftlinge gewidmet ist. Mit der Errichtung der russisch-orthodoxen Kapelle 1995 und der Eröffnung einer überarbeiteten Dauerausstellung samt Besucherzentrum 2002/2003 bekam die KZ-Gedenkstätte Dachau schlussendlich ihr heutiges Bild.
ii. Die KZ-Gedenkstätte Dachau
Die Zuständigkeit für die KZ-Gedenkstätte Dachau teilen sich das CID und die „Stiftung bayerische Gedenkstätten“. Nach Auschwitz ist Dachau die international bekannteste KZ-Gedenkstätte und sie ist die mit Abstand besucherstärkste Deutschlands: Jährlich kommen rund 700.000 Besucher, der Großteil aus Deutschland, den USA und Italien.[25] Um die 20 feste MitarbeiterInnen arbeiten in der KZ-Gedenkstätte (allerdings nur drei Wissenschaftler), und knapp 200 ReferentInnen führen Schulklassen und Besucher über das Gelände.[26] Das Budget liegt heute bei knapp 2,9 Millionen Euro jährlich.[27]
Die jährlich im April stattfindenden Befreiungsfeiern sind auf Wunsch der Überlebenden sehr militärisch gestaltet. In den letzten Jahren kamen meist mehrere hundert Besucher, allerdings kaum politische Würdenträger[28] – wobei zu bemerken ist, dass Buchenwald und nicht Dachau die zentrale KZ-Gedenkstätte Deutschlands ist.
b. Das KZ Mauthausen
Das KZ Mauthausen wurde am 8. August 1938, fünf Monate nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, gegründet.[29] Als eines der allerletzten KZs wurde es am 5. Mai 1945 von der US-Armee befreit. In Mauthausen, seinem Zwillingslager Gusen und 40 Außenkommandos waren im Verlauf des siebenjährigen Bestehens knapp unter 200.000 Häftlinge aus über 40 Nationen inhaftiert. Mauthausen war zeitweise das einzige KZ mit der „Lagerstufe III“, was die härtesten Haftbedingungen und eine äußerst hohe Sterblichkeit bedeutete: Zirka 100.000 Häftlinge wurden im größten KZ Österreichs ermordet, die Hälfte davon in den letzten sechs Monaten vor der Befreiung. Die größte Häftlingsgruppe in Mauthausen waren Juden, dicht gefolgt von den politischen Häftlingen. Ab 1942 waren auch Frauen in Mauthausen inhaftiert.
i. Entwicklung zur KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Am 16. Mai 1945 wurde bei der Verabschiedung der sowjetischen Häftlinge der sogenannte „Mauthausen-Schwur“ verlesen und von den nationalen Häftlingsvertretern unterzeichnet:
„Im Gedenken an das vergossene Blut aller Völker, im Gedenken an die Millionen, durch den Nazifaschismus gemordeten Brüder geloben wir, daß wir diesen Weg nie verlassen werden. Auf den sicheren Grundlagen internationaler Gemeinschaft wollen wir das schönste Denkmal, das wir den gefallenen Soldaten der Freiheit setzen können, errichten: DIE WELT DES FREIEN MENSCHEN.“[30]
Bertrand Perz nennt den Schwur in seiner Geschichte der KZ-Gedenkstätte Mauthausen eine „politische Utopie als Denkmal.“[31] Utopie oder nicht, der Mauthausen-Schwur enthält viele Merkmale, die für die spätere Erinnerungspolitik in Mauthausen wichtig werden sollten: die Heroisierung des politischen Kampfes („Soldaten der Freiheit“), die Gleichsetzung der Opfer mit der Figur des männlichen politischen Kämpfers und die damit einhergehende Abwertung aller weiblichen Häftlinge und aller nichtpolitischen Opfergruppen (v.a. Juden, Roma und Sinti, Homosexuelle, etc.).
[...]
[1] Zum Beispiel: Helmut Striffler: Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Baugedanke und Realisierung. In: Kai Kappel, Matthias Müller, Felicitas Janson (Hrsg.): Moderne Kirchenbauten als Erinerungrsäume und Gedächtnisorte. Regensburg 2010, S. 79-92. Und: Stefan Schwarz: Die jüdische Gedenkstätte in Dachau. München 1972.
[2] Bertrand Perz: Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen 1945 bis zur Gegenwart. Innsbruck 2006.
[3] Harold Marcuse: Legacies of Dachau. The Uses and Abuses of a Concentration Camp, 1933-2001. Cambridge 2001.
[4] Kai Kappel: Religiöse Erinnerungsorte in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Berlin, München 2010.
[5] Isabelle Engelhardt: A Topography of Memory. Representations of the Holocaust at Dachau and Buchenwald in Comparison with Auschwitz, Yad Vashem and Washington, DC. Brüssel, Bern, Berlin, Frankfurt/Main, Oxford, New York, Wien 2002. Sowie: Dies.: Umstrittenes Gedächtnis: Erinnerungskultur in KZ-Gedenkstätten. In: Bertrand Perz (Hrsg.): Das Gedächtnis von Mauthausen. Wien 2004, S. 9-25.
[6] Detlef Hoffmann (Hrsg.): Der Angriff der Gegenwart auf die Vergangenheit. Denkmale auf dem Gelände ehemaliger Konzentrationslager. Loccum 1996.
[7] Hildegard Schmid: Kunst, die einem Kollektiv entspricht... Der internationale Denkmalhain in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Wien 2007.
[8] Engehlhardt: Umstrittenes Gedächtnis, S. 9-25, hier S. 10.
[9] Ebda., hier S. 23.
[10] Marcuse: Legacies of Dachau, S. 270.
[11] Für einen Überblick über die Geschichte des KZ Dachau siehe: Stanislav Zámecnik: Das war Dachau. Luxemburg 2002. Sowie: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. München 2005.
[12] Marcuse: Legacies of Dachau, S. 190.
[13] Für mehr zu Pater Leonhard Roth (1904-1960) und seinem Engagement für die KZ-Gedenkstätte Dachau siehe Marcuse: Legacies of Dachau, S. 231-247 und Engelhardt: A Topography of Memory, S.104.
[14] Kappel: Religiöse Erinnerungsorte in Dachau, S. 17.
[15] Marcuse: Legacies of Dachau, S. 222.
[16] Der Abriss des Krematoriums konnte nur durch das zeitnahe Inkrafttreten eines Zusatzabkommens der Pariser Verträge verhindert werden, das der BRD verbot, Gräber von NS-Opfern aufzugeben. Mehr dazu siehe: Engelhardt: A Topography of Memory, S.102f.
[17] Eigentlich war es eine Neugründung, da das CID bereits vor der Befreiung im April 1945 von Häftlingen gegründet worden war. Für mehr zur Geschichte des CID siehe: www.comiteinternationaldachau.com.
[18] Rez, Helmut (Hrsg.): Erinnerung für die Zukunft. Eine Dokumentation zu Gegenwart und Zukunft der KZ-Gedenkstätte Dachau. Überlegungen – Anregungen – Vergleiche. Dachau 1995, S. 50.
[19] Marcuse: Legacies of Dachau, S. 187.
[20] Für mehr zu Alois Hundhammer (1900-1947) und seinem Engagement für die KZ-Gedenkstätte Dachau siehe: Rez (Hrsg.): Erinnerung für die Zukunft, S. 51.
[21] Für mehr zu Otto Kohlhofer (1915-1988) und seinem Engagement für die KZ-Gedenkstätte Dachau siehe: Rez (Hrsg.): Erinnerung für die Zukunft, S. 51 und Marcuse: Legacies of Dachau, S. 245.
[22] Für mehr zu Weihbischof Johannes Neuhäusler (1888-1973) und seinem Engagement für die KZ-Gedenkstätte Dachau siehe: Rez (Hrsg.): Erinnerung für die Zukunft, S. 5 und Marcuse: Legacies of Dachau, S. 228f.
[23] Roth lebte bis zu seinem Tod im ehemaligen „Priesterblock“. Vgl dazu: Marcuse: Legacies of Dachau, S. 247.
[24] Kappel: Religiöse Erinnerungsorte in Dachau, S. 25.
[25] KZ-Gedenkstätte Dachau / Stiftung Bayrische Gedenkstätten: Broschüre. Dachau 2010, S. 3.
[26] Anhang 9.a: Anfrage an KZ-Gedenkstätte Dachau, E-Mail von Dirk Riedel, 10. Januar 2013.
[27] Ebda.
[28] Vgl. Helmut Zeller: Nie wieder! In: Süddeutsche Zeitung. 1. Mai 2011, S. 3.
[29] Für einen Überblick über die Geschichte des KZ Mauthausen siehe: Hans Marsálek Hans: Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen. Wien, Linz 2006. Sowie: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Flossenbürg, Mauthausen, Ravensbrück. München 2006.
[30] Mauthausen-Schwur, verlesen von Heinrich Dürmayer am 16. Mai 1945. In: Perz: KZ-Gedenkstätte Mauthausen, S. 42.
[31] Perz: KZ-Gedenkstätte Mauthausen, S. 42.