„Die Wehrpflicht ist so ein tiefer Eingriff in die individuelle Freiheit des jungen Bürgers, dass ihn der demokratische Rechtsstaat nur fordern darf, wenn es die äußere Sicherheit des Staates wirklich gebietet. Sie ist kein allgemeingültiges, ewiges Prinzip, sondern sie ist auch abhängig von der konkreten Sicherheitslage. Ihre Beibehaltung, Aussetzung oder Abschaffung und ebenso die Dauer des Grundwehrdienstes müssen sicherheitspolitisch begründet werden können.“
Diesen Beitrag leistete Roman Herzog in der Debatte über die Aussetzung der Wehrpflicht in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1995. Sechzehn Jahre später wird die Wehrpflicht schließlich zum ersten Mal seit die Bundeswehr besteht, ausgesetzt. Auf rechtlicher Grundlage darf kein deutscher Staatsbürger mehr zum Dienst in den Streitkräften eingezogen werden. Das ehemalige „Wehr-Recht“ des Bürgertums, sozusagen das Recht eine Waffe zu tragen, war nicht nur Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins, sondern auch Folge liberaler und demokratischer Herrschaftsverhältnisse. Die Verteidigung des Staates, der eigenen Nation, sollte Anliegen aller Bürger sein. Ob jedoch die Struktur der Streitkräfte durch ein Pflichtverhältnis oder auf freiwilliger Basis fußt, war nicht eindeutig in der Verfassung festgehalten. Die Situation ist vergleichbar mit der rechtlichen Grundlage der Vereinigten Staaten von Amerika, die seit 1973 bis heute auf eine All-Volunteer Force schwört. Doch wieso hat man auch in Amerika die Wehrpflicht abgeschafft? Wieso haben wir trotz Zusammenwachsen der Welt und trotz der militärischen Bündnissystem der verschiedenen Staaten unterschiedliche Wehrsysteme? In dieser Hausarbeit kann nur ein Teilbereich unter die Lupe genommen werden. Der Fokus liegt auf der ökonomischen Überlegung, wieso eine All-Volunteer Force in den Vereinigten Staaten von Amerika eingeführt wurde. Es wird zudem der Frage nachgegangen,inwiefern momentan die All-Volunteer Force der U.S. Army finanziell tragbarer ist, als die Verpflichtung von jungen Rekruten durch eine Wehrpflicht. Zunächst wird ein historischer Abriss über die gesetzlichen Veränderungen innerhalb der amerikanischen Streitkräfte von der Kolonialzeit bis zum Ende des Vietnamkriegs geliefert, um nachzuzeichnen wie es zum heutigen Status quo der amerikanischen Militärs kam. Anschließend werden die wirtschaftlichen Gründe für die Umstrukturierung zu einer Freiwilligenarmee nachgezeichnet. Fokus liegt hierbei auf den Personalkosten des Verteidigungsbudgets.
Inhaltsverzeichnis
- I Einführung
- II Von der Wehrpflicht zur All-Volunteer Force (AVF)
- 1. Historische Entwicklung der amerikanischen Rekrutierung
- 2. Ökonomische Gründe für die Einführung der All-Volunteer Force (AVF)
- III Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die ökonomischen Gründe für die Einführung der All-Volunteer Force (AVF) in den Vereinigten Staaten. Sie analysiert, inwiefern die AVF finanziell tragbarer ist als eine Wehrpflicht. Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung der amerikanischen Streitkräfte und konzentriert sich auf die Personalkosten des Verteidigungsbudgets.
- Historische Entwicklung der amerikanischen Rekrutierung
- Ökonomische Vergleich zwischen Wehrpflicht und AVF
- Analyse der Personalkosten im Verteidigungsbudget
- Einfluss der finanziellen Situation auf die Struktur der Streitkräfte
- Die Abkehr von der Wehrpflicht in den USA
Zusammenfassung der Kapitel
I Einführung: Die Einleitung stellt die Frage nach den Gründen für die Abschaffung der Wehrpflicht in den USA, insbesondere im Vergleich zu Deutschland. Sie betont den Fokus der Arbeit auf die ökonomischen Aspekte der Umstellung auf eine All-Volunteer Force (AVF) und skizziert den methodischen Ansatz: einen historischen Überblick über die Rekrutierung in den USA, gefolgt von der Analyse der wirtschaftlichen Gründe für die Einführung der AVF. Die Arbeit beschränkt sich bewusst auf die ökonomischen Überlegungen und lässt moralische und geopolitische Aspekte außen vor.
II Von der Wehrpflicht zur All-Volunteer Force (AVF): Dieses Kapitel ist zweigeteilt. Der erste Abschnitt gibt einen historischen Überblick über die Entwicklung der amerikanischen Rekrutierung, beginnend mit der Kolonialzeit bis zum Ende des Vietnamkriegs. Hier wird die Entwicklung von einer Miliz-basierten Armee zu einer immer größer werdenden stehenden Armee, die durch Wehrpflicht aufgefüllt wurde, nachgezeichnet. Der zweite Abschnitt widmet sich den ökonomischen Gründen für die Einführung der AVF. Es wird auf die Personalkosten eingegangen und untersucht, wie die Umstellung auf eine Freiwilligenarmee die Kostenstruktur des Verteidigungsbudgets beeinflusst hat. Die Arbeit deutet die Bedeutung langfristiger Kosten für Veteranen an, verweist aber auf die Grenzen des hier gewählten Rahmens.
Schlüsselwörter
All-Volunteer Force (AVF), Wehrpflicht, amerikanische Streitkräfte, Verteidigungsbudget, Personalkosten, historische Entwicklung, ökonomische Analyse, Vietnamkrieg, Rekrutierung.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Ökonomische Gründe für die Einführung der All-Volunteer Force (AVF) in den Vereinigten Staaten
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die ökonomischen Gründe für die Einführung der All-Volunteer Force (AVF) in den Vereinigten Staaten. Sie analysiert, ob die AVF finanziell tragbarer ist als eine Wehrpflicht und konzentriert sich auf die Personalkosten des Verteidigungsbudgets.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung der amerikanischen Rekrutierung, einen ökonomischen Vergleich zwischen Wehrpflicht und AVF, die Analyse der Personalkosten im Verteidigungsbudget, den Einfluss der finanziellen Situation auf die Struktur der Streitkräfte und die Abkehr von der Wehrpflicht in den USA.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit besteht aus drei Kapiteln: einer Einführung, einem Kapitel über den Übergang von der Wehrpflicht zur AVF und einem Fazit. Das zentrale Kapitel analysiert die historische Entwicklung der Rekrutierung in den USA und die ökonomischen Gründe für die Einführung der AVF, wobei der Fokus auf den Personalkosten liegt.
Wie ist das Kapitel "Von der Wehrpflicht zur All-Volunteer Force (AVF)" aufgebaut?
Dieses Kapitel ist zweigeteilt. Der erste Teil bietet einen historischen Überblick über die Entwicklung der amerikanischen Rekrutierung von der Kolonialzeit bis zum Ende des Vietnamkriegs. Der zweite Teil analysiert die ökonomischen Gründe für die Einführung der AVF und deren Auswirkungen auf die Kostenstruktur des Verteidigungsbudgets. Langfristige Kosten für Veteranen werden angedeutet, jedoch bleiben moralische und geopolitische Aspekte unberücksichtigt.
Welche Methode wird in der Hausarbeit angewendet?
Die Hausarbeit verwendet einen historisch-ökonomischen Ansatz. Sie beginnt mit einem historischen Überblick über die Rekrutierung in den USA und analysiert anschließend die wirtschaftlichen Gründe für die Einführung der AVF. Moralische und geopolitische Aspekte werden bewusst ausgeblendet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: All-Volunteer Force (AVF), Wehrpflicht, amerikanische Streitkräfte, Verteidigungsbudget, Personalkosten, historische Entwicklung, ökonomische Analyse, Vietnamkrieg, Rekrutierung.
Worauf konzentriert sich die Einleitung der Hausarbeit?
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Gründen für die Abschaffung der Wehrpflicht in den USA im Vergleich zu Deutschland und skizziert den methodischen Ansatz: einen historischen Überblick und eine ökonomische Analyse der Umstellung auf die AVF.
Welche Einschränkungen gibt es in der Hausarbeit?
Die Arbeit beschränkt sich bewusst auf die ökonomischen Aspekte der Einführung der AVF und lässt moralische und geopolitische Überlegungen außer Acht. Auch die langfristigen Kosten für Veteranen werden nur angedeutet.
- Arbeit zitieren
- B.A. Nicola Kiermeier (Autor:in), 2012, Rekrutierung von Soldaten für die U.S. Streitkräfte. Von der Wehrpflicht zur All-Volunteer Force, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230887