Die Property-Rights-Theorie, die eine Reihe von Väter hat, darunter Ronald Coase, Armen Alchian und Harold Demsetz, hat seinen zeitlichen Ursprung in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Die Property-Rights-Theorie bildet einen der Bausteine der Neuen Institutionenökonomik (siehe dazu Abb.1). Der Begriff wurde von Oliver Williamson geprägt und bezeichnet die neue Forschungsrichtung der ökonomischen Analyse von Institutionen wie „Eigentum“, „Vertrag“ und „Unternehmung“ in ihren unterschiedlichen Ausprägungen. In der Property-Rights-Theorie werden realistischere Annahmen über menschliches Verhalten und die Informationsaufnahme getroffen. Des weiteren wird der Rahmen der Untersuchung erweitert, indem traditionell in der ökonomischen Theorie ausgesparte Rahmenbedingungen (Recht, Institutionen) in die Analyse einbezogen werden. Die Property-Rights-Theorie stellt mehr ein Forschungsprogramm oder Paradigma dar als eine in sich geschlossenen Theorie. Dies ist begründet in der Tatsache, dass verschiedene Konzepte von analytischen Methoden vereinigt wurden und zum anderen die Anwendungsmöglichkeiten dieses Ansatzes sehr vielfältig sind. Im Finanzmanagement vieler Unternehmen spielt heute die Finanzchemie oder das Financial Engeering eine zentrale Rolle. Hierbei werden komplexe Finanzinstrumente in ihre Einzelbestandteile zerlegt (Stripping) oder Finanzinnovationen im Wege der Synthese bekannter (originärer und derivativer) Finanzinstrumente neu entwickelt (Replicating). Beim Stripping wird der Wert eines Finanztitels über den Markt festgestellt. Aus der Zusammenfassung der Einzelwerte ergibt sich dann der Wert der Finanzkonstruktion. Beim Replicating werden die Basiselemente, Zahlungsreihen, Optionen etc. für den jeweiligen Finanzierungsfall optimal kombiniert. Durch die Flexibilität dieses Ansatzes und die unbegrenzten Kombinationsmöglichkeiten lassen sich problemorientierte, maßgeschneiderte Finanzprodukte schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen der Property-Rights-Theorie
- 2.1 Kennzeichen von Property-Rights
- 2.2 Eigentumsrechtliche Anreize
- 3. Allokationseffizienz bei Property Rights
- 3.1 Transferierbarkeit von Property-Rights
- 3.2 Exklusivität der Property-Rights
- 3.3 Universalität der Property-Rights
- 4. Property-Rights und ihre Anwendung auf immobilienökonomische Fragestellungen
- 5. Methodologische Probleme
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Property-Rights-Theorie und ihre Anwendung im Bereich der Immobilienökonomie. Sie befasst sich mit den Grundlagen der Theorie, ihren wichtigsten Kennzeichen und der Rolle, die sie bei der effizienten Allokation von Ressourcen spielt. Dabei werden insbesondere die Auswirkungen von Property-Rights auf die Immobilienwirtschaft untersucht.
- Grundlagen der Property-Rights-Theorie
- Kennzeichen von Property-Rights
- Allokationseffizienz bei Property Rights
- Anwendungen der Property-Rights-Theorie in der Immobilienökonomie
- Methodologische Probleme der Property-Rights-Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Property-Rights-Theorie als einen zentralen Baustein der Neuen Institutionenökonomik vor und erläutert ihre Entstehung und Relevanz im Kontext der Finanzchemie. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Property-Rights-Theorie, ihren Kennzeichen und den Anreizen, die durch Eigentumsrechte entstehen. Das dritte Kapitel analysiert die Allokationseffizienz von Property-Rights und untersucht dabei die Bedeutung von Transferierbarkeit, Exklusivität und Universalität. Das vierte Kapitel behandelt die Anwendung der Property-Rights-Theorie auf immobilienökonomische Fragestellungen.
Schlüsselwörter
Property-Rights, Neue Institutionenökonomik, Eigentumsrechte, Allokationseffizienz, Immobilienökonomie, Finanzchemie, Transaktionskosten, Vertragstheorie, Prinzipal-Agent-Ansatz.
- Citation du texte
- Jens Herpfer (Auteur), 2003, Property Rights Theorie. Grundlage der Finanzchemie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23106