Der historische Roman “Quatrevingt-treize“des französichen Dichters Victor Hugo (26.2.1802-
22.5.1885) ist im Jahre 1874 erschienen. Victor Hugo schrieb den Roman zwischen Dezember
1872 und Juni 1873, während er sich auf der Insel Guernesey weilte. Der Roman “Quatrevingttreize“
ist Victor Hugos letztes großes Prosawerk.
Die in “Quatrevingt-treize“ dargestellte historische Situation ist der Höhepunkt, den die
revolutionäre Bewegung 1793 erreicht hatte, die absolute Herrschaft des Konvents und des
Wohlfahrtausschusses.
Die Handlung führt den Leser in das Jahr 1793, das Entscheidungsjahr der Französischen
Revolution, in dem in der Vendée die Gegenrevolution in einem gefährlichen Aufstand gipfelt.
Hauptfiguren sind der als Führer des bretonischen Bauernaufstandes für die Wiederherstellung
des Königtums kämpfende Marquis de Lantenac, sein Großneffe, der Vicomte Gauvain, Führer
der zur Unterdrückung des Aufstandes eingesetzten republikanischen Truppen, besonders aber
dessen ehemaliger Lehrer, der Priester Cimourdain, der zum leidenschaftlichen und
unerbittlichen Anwalt der Revolution geworden ist und der die in die Vendée entsandten Truppen
als politischer Delegierter des Wohlfahrtausschusses begleitet.
Ich möchte in dieser Hausarbeit auf die Darstellung der Figur Lantenacs eingehen. Dabei werde
ich Lantenac zunächst ausführlich charakterisieren, seine Herkunft und seine soziale Stellung vor
der Revolution darlegen, sein Verhältnis zu Gauvain und seine Einstellung zur Revolution
überhaupt sowie seine Wandlung am Ende des Romans darstellen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Äußerliche Beschreibung Charakteristik Lantenacs
2.1. Lantenacs äußeres Erscheinungsbild
2.2 Lantenacs Herkunft und seine soziale Stellung vor der Revolution
2.3. Aussagen des Erzählers und anderer Romanfiguren über Lantenacs Verhalten
3. Lantenacs Verhalten selbst
3.1. Lantenacs Rückkehr nach Frankreich
3.2. Lantenacs Landung in Frankreich
3.3. Lantenacs Rolle als Oberbefehlshaber der aufstän- dischen Bauerstruppen
3.4. Der Dualismus zwischen Lantenac und Gauvain
3.5. Die Belagerung von La Tourgue
3.6. Lantenacs Wandel
4. Lantenacs politische Ansichten
5. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der historische Roman “Quatrevingt-treize“des französichen Dichters Victor Hugo (26.2.1802- 22.5.1885) ist im Jahre 1874 erschienen. Victor Hugo schrieb den Roman zwischen Dezember 1872 und Juni 1873, während er sich auf der Insel Guernesey weilte. Der Roman “Quatrevingt-treize“ ist Victor Hugos letztes großes Prosawerk.
Die in “Quatrevingt-treize“ dargestellte historische Situation ist der Höhepunkt, den die revolutionäre Bewegung 1793 erreicht hatte, die absolute Herrschaft des Konvents und des Wohlfahrtausschusses.
Die Handlung führt den Leser in das Jahr 1793, das Entscheidungsjahr der Französischen Revolution, in dem in der Vendée die Gegenrevolution in einem gefährlichen Aufstand gipfelt.
Hauptfiguren sind der als Führer des bretonischen Bauernaufstandes für die Wiederherstellung des Königtums kämpfende Marquis de Lantenac, sein Großneffe, der Vicomte Gauvain, Führer der zur Unterdrückung des Aufstandes eingesetzten republikanischen Truppen, besonders aber dessen ehemaliger Lehrer, der Priester Cimourdain, der zum leidenschaftlichen und unerbittlichen Anwalt der Revolution geworden ist und der die in die Vendée entsandten Truppen als politischer Delegierter des Wohlfahrtausschusses begleitet.
Ich möchte in dieser Hausarbeit auf die Darstellung der Figur Lantenacs eingehen. Dabei werde ich Lantenac zunächst ausführlich charakterisieren, seine Herkunft und seine soziale Stellung vor der Revolution darlegen, sein Verhältnis zu Gauvain und seine Einstellung zur Revolution überhaupt sowie seine Wandlung am Ende des Romans darstellen.
2. Äußerliche Beschreibung Lantenacs
2.1 Lantenacs äußeres Erscheinungsbild:
Als Lantenac das Kriegsschiff Claymore besteigt, wird er als „Greis von großer Gestalt, kräftig und gerade gewachsen, mit strengem Gesicht“ beschrieben. (S. 48). Sein Alter, das sich in Wirklichkeit auf 84 Jahre beläuft, ist für die übrige Mannschaft schwer zu bestimmen, da er zugleich „alt und jung“ (S. 48) erscheint. Er wirkt in seinem Auftreten für seine Mitmenschen wie ein Mensch „voller Jahre und voller Kräfte“ (S.48). Er sieht robust aus wie ein Mann in den Vierzigern, seiner autoritären Erscheinung nach ist er in den Achtzigern. Er wird als ein Mann von großer Gestalt (« [...]une haute silhouette [...] » S. 316) mit unverkennbarem Anlitz (« [...]la redoutable figure du marquis de Lantenac[...]» S. 319)beschrieben. Nach Auffassung des Bettlers Tellmarch ist Lantenac seinem Aussehen nach immer noch jung. Tellmarch zufolge habe er die Beine eines Zwanzigjährigen und könne auf große Dünen steigen. Lantenac ist ein Mensch von großer Gestalt was ungewöhnlich ist in der Bretagne. Sein Haar ist aufgrund seines Alters weiß. Unter seinem Schiffsmantel aus grobem Stoff, der dem Lumpen eines alten Fischers gleicht, trägt er die Kleidung eines bretonischen Bauern, die er während der gesamten Handlung des Romans nicht ablegen wird. Sie dient ihm als Verkleidung. Er trägt einen runden zeitgemäßen Hut , den er ebenfalls nach bauernart trägt. Trotz seines hohen Alters hat er noch alle seine Zähne. Deshalb sprechen die Seeleute von ihm nur als „der Bauer“ „ le paysan“(S. 49) in ihren Gesprächen.
2.2 Lantenacs Herkunft und seine soziale Stellung vor der Revolution
Der Maquis Gauvain de Lantenac, Vicomte de Fontenay, war vor der Revolution von 1789 Fürst der Bretagne und Gebieter über die 7 Wälder. Er war folglich ein hoher Adeliger und Großgrundbesitzer, der Privilegien genoss.
Im Zuge der Emigrationswellen der Adeligen aus Frankreich verließ auch er im Jahre 1791 seine Heimat ,die Bretagne, und wanderte nach England aus. Lantenac war ein Soldat aus der Schule Friedrichs II. und ist deshalb mit der Kriegsführung sehr gut vertraut. Er hatte die meiste Zeit in Versailles gelebt und hegte für das ihm kaum bekannte Schloss La Tourgue keinerlei Gefühle. Er ist der Vetter des Fürsts de La Tour-d’Auvergne, auf dessen Anweisung die Claymore nach Frankreich segelt.
2.3 Aussagen des Erzählers und anderer Romanfiguren über Lantenacs Verhalten
Auch ohne nähere Kenntnis von Lantenacs Herkunft wissen die Seeleute, dass er ebensowenig ein Bauer ist wie ihr Kriegsschiff ein Frachtfahrzeug. « Mais, sans en savoir plus long, ils comprenaient que ce paysan n’était plus un paysan que la corvette de guerre n’était une corvette de charge.» (S. 49)
Während der Überfahrt äußern sich auch der Kommandant und sein Stellvertreter über Lantenac. Der Graf du Boisberthelot :« Nous allons voir si c’est un chef.» (S. 52) Darauf antwortet der Chevalier de La Vieuville : «En attendant, c’est un prince.» (S. 53) Beide sind zunächst am Anfang ihrer Gespräches noch nicht hundertprozentig von den Führerqualitäten Lantenacs überzeugt. Das spiegelt sich in den Aussagen der beiden wieder. Graf du Boisberthelot: « A défaut d’un prince français, on prend un prince breton. » (S.53) Daraufhin der Chevalier de La Vieuville : « Faute de frives...-Non, faute d’un aigle, on prend un corbeau. » (S.53) Ihrer Meinung nach wird sich Lantenac beweisen müssen. Boisberthelot : «Nous allons voir. » (S. 53) Schließlich, nachdem sie eine Vielzahl von erfolglosen Befehlshabern aufgelistet haben, kommen beide zu dem Schluss, es mit Lantenac zu versuchen. Boisberthelot : «Enfin, essayons de ce général-ci.» (S. 59) Darauf La Vieuville: C’est un grand gentilhomme.» (S.59)
Zudem überlässt der Kommandant Lantenac auch die Verurteilung des Kanoniers, dessen Fehler fast zum Untergang des Schiffes geführt hätte. Nachdem Lantenac die Erschießung des Kanoniers veranlasst hatte, erkennt ihn der Graf als Oberkommandant der Vendée Truppen an. Der Graf: «La Vendée a une tête.» (S. 72)
Auf Anraten des Kapitäns verlässt Lantenac kurz vor der sich anbahnenden Schlacht mit dem französischen Geschwader mit dem Matrosen Halmalo das Schiff, um in einer kleinen Jolle im Schutze der Nacht die französische Küste zu erreichen.
Der Kapitän preist Lantenac vor der versammelten Mannschaft als großen Feldherrn und unterstreicht, wie wichtig es sei, dass Lantenac am Leben bleibe, da er das neue Oberhaupt der Aufständischen in der Vendée sei.
Boisberthelot: «L’homme qui est parmi nous représente le roi.[...]C‘est un grand officier de guerre.» (S. 84)
Der Bettler Tellmarch verspricht, Lantenac nur unter der Bedingung zu retten, dass jener nicht unter der Prämisse gekommen sei, um Böses zu tun. Tellmarch:«C’est que vous ne venez pas ici pour faire le mal.»(S. 121) Fortan redet Tellmarch Lantenac mit gnädiger Herr an und ist diesem gehorsam. Als er jedoch die auf Befehl von Lantenac niedergebrannte Meierei sieht, bereut er es Lantenac gerettet zu haben. Tellmarch: «Si j’avais su». Zu einem späteren Zeitpunkt im Roman zweifelt Tellmarch nochmals an Lantenac. Tellmarch : « Un seigneur, quand c’est le danger, ça vous connaît; quand c’est dehors, ça ne vous connaît plus. » (S. 285) Als er sich selbst fragt, warum er Lantenac gerettet habe, antwortet Tellmarch : « Parce que c’est un homme. » (S. 285)
Die Aufständischen Vendéen verehren Lantenac wie einen Gott und empfangen ihn stürmisch und jubeln ihm zu. « Vive Lantenac! Vive monseigneur! Vive le général! . » ( S. 127) Selbst ihr Oberbefehlshaber unterwirft sich sofort bedingungslos Lantenacs Kommando.
Der Wirt, der Cimourdain über die Ereignisse des Krieges informiert, urteilt über Lantenac : « Mais le vieux est un effroyable marquis.» (S. 257) Des weiteren äußert der Wirt über Lantenac: « Mais s’il y a un diable, c’est bien Lantenac. » (S.258)Imânus sieht sich als Sprecher von Lantenac. Imânus: «Je suis la bouche par où passent ses paroles. » (S. 313) Imânus bewundert Lantenac und stellt ihn als «monseigneur le marquis, qui est prince de Bretagne et prieur séculier de l’abbaye de Sainte-Marie et de Lantenac » ( S. 314)
Als der vom Wohlfahrtsauschuss erteilte Befehl verkündet wird, nachdem Lantenac als Bandit ( « brigand» (S. 353))außerhalb des Gesetztes gestellt wird, löst das ein Raunen die den versammelten Bauern aus. Un paysan: « C’est monseigneur.» ( S. 353) Aufgrund dieser Reaktion der Bauern kann man schließen, dass Lantenac bei den einfachen Bauern immer noch sehr angesehen war.
Die Bauern sind sich bewusst, dass Lantenacs Gefangennahme das Ende des Aufstandes wäre. Ein älterer Bauer bringt es auf den Punkt. Le vieillard répliqua :«Lantenac pris, l‘âma est prise. Lantenac mort, la Vendée est tuée. »( S. 357) Bei den Bürgern ist Lantenac nicht so gut angesehen. Auf die Frage eines Bürgers,m wer Lantenac sei, entgegnet ein anderer Bürger: « C’est un de ceux qui fusillent les femmes. »( S. 357)
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