Innerhalb der letzten 20 Jahre haben sich gesellschaftliche, ökonomische und städtische Strukturen aufgrund der fortschreitenden Globalisierung und Liberalisierung und mit dem strukturellen und demografischen Wandel stark verändert. In Zeiten des Postfordismus werden Sozialleistungen, kulturelle und Verkehrsinfrastrukturen zunehmend von privaten Akteuren zur Verfügung gestellt. Neben ihrem eigentlichen Kerngeschäft verfolgen Konzerne in der Rolle des „Corporate Citizen“ gemeinnütziges Engagement. Indem sie allein oder in Kooperation mit der Stadt und weiteren Akteuren ihr Fachwissen, Know-How, monetäre und personelle Mittel in die Stadtentwicklung einbringen, schaffen sie einen Mehrwert für die Gesellschaft in ihrer Region. Dieses Engagement wird von den Unternehmen nicht aus-schließlich als Mäzenatentum betrieben. Als intrinsische Motivation erhoffen sich die Unternehmen in großem Maße auch wirtschaftliche Vorteile. Dazu gehören nicht nur Umsatzsteigerungen und Kostensenkungen, sondern beispielsweise auch Imageaufwertung, die Steigerung der Zufriedenheit und der Motivation der eigenen Mitarbeiter sowie Kundenbindung und Kundenkreiserweiterung. Damit das Engagement von der Öffentlichkeit akzeptiert wird und erfolgreich kommuniziert werden kann, müssen der Nutzen für die Unternehmen und die positiven Effekte für die Gesellschaft bzw. für die Stadt in Gleichgewicht gebracht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenstand der Bachelorarbeit
- Ausgangssituation
- Zielsetzung und Forschungsfrage
- Aufbau der Arbeit
- Methodik
- Der Blick auf die Stadt
- Stadtplanung und Stadtentwicklung
- Gesellschaftlicher und ökonomischer Strukturwandel
- Die „Ökonomisierung des Urbanen"
- Der Blick auf die Unternehmen
- Unternehmen und die Frage der Verantwortung
- Die „Urbanisierung der Ökonomie"
- Einführung in die Thematik Corporate Citizenship
- Begriffsabgrenzung: Corporate Citizenship, Corporate Social Responsibility und Corporate Urban Responsibility
- Corporate Citizenship als Beitrag zur Stadtentwicklung
- Status Quo
- Die Frage nach dem „Was": Instrumente und Maßnahmen
- Der Instrumente-Mix im Bezug zur Stadtentwicklung
- CC-Maßnahme: Die Gestaltung von öffentlichem Raum und öffentlich nutzbarer Räume
- CC-Maßnahme: Die Entwicklung von Brandhubs
- Die Frage nach dem „Wie": Organisations- und Kooperationsformen
- Kooperation von Unternehmen und Nachbarschaft und Bürgern
- Kooperation von Unternehmen und Stadt
- Kooperation von Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen
- Kooperation von Unternehmen untereinander
- CC-Kommunikation
- Die Frage nach dem „Wofür": Der Nutzen des Engagements
- Der „Business Case"
- Der „Social Case"
- Der „Urban Case"
- Messung des Nutzens
- Fazit
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Beantwortung der Forschungsfrage
- Ausblick
- Quellenverzeichnis
- Literatur
- Internet
- Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, ob Corporate Citizenship, das gemeinnützige Engagement von Unternehmen, einen wirksamen Beitrag zur Stadtentwicklung in Deutschland leisten kann. Die Arbeit untersucht, inwieweit Unternehmen neben Staat und Bürgern Problemlösungsstrategien in der Stadtentwicklung einbringen können und welche Vorteile sich aus dem Engagement für sie und die Gesellschaft ergeben.
- Die veränderte Rolle der öffentlichen Hand im Kontext des Strukturwandels
- Die Bedeutung von weichen Standortfaktoren für Unternehmen und Städte
- Die verschiedenen Instrumente und Maßnahmen von Corporate Citizenship
- Die Bedeutung von Kooperationen zwischen Unternehmen, Stadt und Bürgern
- Die Herausforderungen der Nutzenmessung von Corporate Citizenship
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die Stadt als Akteur und Standort im Wandel. Es werden die Aufgabenfelder von Stadtplanung und Stadtentwicklung abgegrenzt und der Einfluss des gesellschaftlichen und ökonomischen Strukturwandels auf die Stadtentwicklung beschrieben. Die „Ökonomisierung des Urbanen" verdeutlicht die zunehmende Bedeutung von weichen Standortfaktoren und die Aktivierung privater Akteure in der Stadtentwicklung.
Kapitel 3 rückt das Unternehmen in den Fokus. Es wird die Frage nach der Verantwortung von Unternehmen in der Gesellschaft diskutiert und der Wandel von Unternehmen im Sinne einer „Urbanisierung der Ökonomie" beschrieben. Der Begriff Corporate Citizenship wird eingeführt und von ähnlichen Begriffen wie Corporate Social Responsibility abgegrenzt.
Kapitel 4 untersucht die Verbindung von Corporate Citizenship und Stadtentwicklung. Es werden verschiedene CC-Instrumente vorgestellt, wie Spenden, Sponsoring, Corporate Volunteering und Unternehmensstiftungen. Die konkrete Gestaltung von öffentlichem Raum und die Entwicklung von Brandhubs werden als Beispiele für CC-Maßnahmen mit direktem Bezug zur Stadtentwicklung dargestellt. Die Bedeutung von Kooperationsformen zwischen Unternehmen, Stadt und Bürgern wird hervorgehoben und die Herausforderungen der Nutzenmessung von CC-Aktivitäten werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Corporate Citizenship, Stadtentwicklung, Strukturwandel, Ökonomisierung des Urbanen, Urbanisierung der Ökonomie, Public Private Partnership, Governance, Stakeholder, Instrumente, Maßnahmen, Kooperationen, Nutzenmessung, Business Case, Social Case, Urban Case.
- Citar trabajo
- Marian Knap (Autor), 2012, Corporate Citizenship als Beitrag für die Stadtentwicklung?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231812