Corporate Citizenship als Beitrag für die Stadtentwicklung?

Untersuchung zur Möglichkeit einer Strategie in Deutschland


Thèse de Bachelor, 2012

87 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abstract

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Gegenstand der Bachelorarbeit
1.2 Ausgangssituation
1.3 Zielsetzung und Forschungsfrage
1.4 Aufbau der Arbeit
1.5 Methodik

2. Der Blick auf die Stadt
2.1 Stadtplanung und Stadtentwicklung
2.2 Gesellschaftlicher und ökonomischer Strukturwandel
2.3 Die „Ökonomisierung des Urbanen“

3. Der Blick auf die Unternehmen
3.1 Unternehmen und die Frage der Verantwortung
3.2 Die „Urbanisierung der Ökonomie“
3.3 Einführung in die Thematik Corporate Citizenship
3.4 Begriffsabgrenzung: Corporate Citizenship, Corporate Social Responsibility und Corporate Urban Responsibility

4. Corporate Citizenship als Beitrag zur Stadtentwicklung
4.1 Status Quo
4.2 Die Frage nach dem „Was“: Instrumente und Maßnahmen
4.2.1 Der Instrumente-Mix im Bezug zur Stadtentwicklung
4.2.2 CC-Maßnahme: Die Gestaltung von öffentlichem Raum und öffentlich nutzbarer Räume
4.2.3 CC-Maßnahme: Die Entwicklung von Brandhubs
4.3 Die Frage nach dem „Wie“: Organisations- und Kooperationsformen
4.3.1 Kooperation von Unternehmen und Nachbarschaft und Bürgern
4.3.2 Kooperation von Unternehmen und Stadt
4.3.3 Kooperation von Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen
4.3.4 Kooperation von Unternehmen untereinander
4.3.5 CC-Kommunikation
4.4 Die Frage nach dem „Wofür“: Der Nutzen des Engagements
4.4.1 Der „Business Case“
4.4.2 Der „Social Case“
4.4.3 Der „Urban Case“
4.4.4 Messung des Nutzens

5. Fazit
5.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
5.2 Beantwortung der Forschungsfrage
5.3 Ausblick

Quellenverzeichnis

Literatur

Internet

Abbildungen

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Stakeholder eines Unternehmens

Abbildung 2: Einordnung von Corporate Citizenship

Abbildung 3: CSR-Pyramide nach A.B. Carroll

Abbildung 4: Häufigkeit der Nutzung von CC-Instrumenten

Abbildung 5: Spezifikation der Partner

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abstract

Innerhalb der letzten 20 Jahre haben sich gesellschaftliche, ökonomische und städtische Strukturen aufgrund der fortschreitenden Globalisierung und Liberalisierung und mit dem strukturellen und demografischen Wandel stark verändert. In Zeiten des Postfordismus wer- den Sozialleistungen, kulturelle und Verkehrsinfrastrukturen zunehmend von privaten Ak- teuren zur Verfügung gestellt. Neben ihrem eigentlichen Kerngeschäft verfolgen Konzerne in der Rolle des „Corporate Citizen“ gemeinnütziges Engagement. Indem sie allein oder in Ko- operation mit der Stadt und weiteren Akteuren ihr Fachwissen, Know-How, monetäre und personelle Mittel in die Stadtentwicklung einbringen, schaffen sie einen Mehrwert für die Gesellschaft in ihrer Region. Dieses Engagement wird von den Unternehmen nicht aus- schließlich als Mäzenatentum betrieben. Als intrinsische Motivation erhoffen sich die Unter- nehmen in großem Maße auch wirtschaftliche Vorteile. Dazu gehören nicht nur Umsatzstei- gerungen und Kostensenkungen, sondern beispielsweise auch Imageaufwertung, die Steige- rung der Zufriedenheit und der Motivation der eigenen Mitarbeiter sowie Kundenbindung und Kundenkreiserweiterung. Damit das Engagement von der Öffentlichkeit akzeptiert wird und erfolgreich kommuniziert werden kann, müssen der Nutzen für die Unternehmen und die positiven Effekte für die Gesellschaft bzw. für die Stadt in Gleichgewicht gebracht werden.

1. Einleitung

1.1 Gegenstand der Bachelorarbeit

Innerhalb dieser Bachelorarbeit wird erforscht, welche Möglichkeiten privatwirtschaftliche Unternehmen besitzen, sich mit den ihnen zu Verfügung stehenden finanziellen und perso- nellen Mitteln in die aktive Entwicklung einer Stadt oder Region einzubringen. Es wird unter- sucht, welchen Beitrag sie für die Stadtentwicklung erbringen können und welche Vorteile die Investition in das Gemeinwesen für sie selbst und für die Gemeinschaft erwarten lassen.

Zunehmende Relevanz erfährt diese Thematik aufgrund des, mit strukturellen Veränderun- gen begründbaren, abnehmenden Einflusses der öffentlichen Hand auf städtische bzw. regio- nale Entwicklungen. Städte und Kommunen, die eigentlichen Sachwalter öffentlicher Da- seinsvorsorge, können durch bürgerschaftliches Engagement in ihrer Aufgabenerfüllung zwar nicht ersetzt, jedoch unterstützt werden. Mit dem Einsatz von privatem Kapital im Sinne von Corporate Citizenship kann Stadtentwicklung gelenkt werden, es können die Lebensqua- lität der Bürger sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt und der Unternehmen gesichert werden. Auf welche Art und Weise dies gelingen kann, wird in dieser Bachelorarbeit er- forscht.

Dahingegen werden nicht alle betriebswirtschaftlichen Vorgänge, die im Bezug zur Thematik stehen, näher erläutert. Hierzu zählen z.B. innerbetriebliche Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung von Corporate Citizenship, die organisatorischen Abläufe innerhalb eines Unternehmens und die Beschreibung von involvierten Abteilungen und Gremien. Des Weiteren wird auf die Betrachtung des geldwerten Aufwandes von engagierten Unternehmen verzichtet und es soll keine Differenzierung verschiedener Wirtschaftsbereiche vorgenommen werden. Diese detaillierten Betrachtungen, die nicht in direktem Bezug zur Stadtentwicklung stehen, könnten an späterer Stelle erfolgen.

1.2 Ausgangssituation

Die Relevanz von Unternehmensengagement für die Gesellschaft ist in Deutschland innerhalb der letzten 20 Jahre in den Fokus von Öffentlichkeit und Wissenschaft gerückt. Es wird zu- nehmend deutlich, dass diejenigen Unternehmen, die nicht nur nach dem Gewinnprinzip agieren, auf längere Sicht durch gemeinnützige, zusätzliche Verantwortungsübernahme einen Mehrwert für die Gesellschaft und auch für sich selbst erzielen können. Seinen Ursprung fin- det das in der Regel freiwillige Unternehmensengagement unter dem Begriff „Corporate Citi- zenship“ in den USA, wo es seit den 1970er Jahren als möglicher Beitrag für die Stadtentwick- lung diskutiert wird. Dem in Deutschland noch jungen Phänomen Corporate Citizenship wird in zunehmendem Umfang von Soziologen, Kultur- und Wirtschaftswissenschaftlern Beach- tung geschenkt. Ebenfalls hat die Auswahl an einschlägiger Literatur innerhalb der letzten zehn Jahre stark zugenommen. Hierin wird das Unternehmensengagement beschrieben und bewertet, der Nutzen untersucht, Messmöglichkeiten aufgezeigt und Corporate Citizenship in Kontext zu ähnlichen Konzepten wie „Corporate Social Responsibility“ gesetzt. Parallel dazu wird allerdings darauf verwiesen, dass die Untersuchungen zu dem Thema noch am Anfang stehen und das Wissen über Corporate Citizenship lange nicht erschöpft ist.1 So weist bei- spielsweise gerade die Nutzenerfassung für die Gesellschaft noch erhebliche Defizite auf. Auch die Nutzenmessung ist nicht ausgereift und -für diese Thesis von großer Bedeutung- auch die Darstellung, in welchen vielfältigen Bereichen sich Unternehmen mit ihrem Know- How, materiellen und sachlichen Gütern einbringen können, ist nicht vollständig erschlossen. So beziehen sich die bereits durchgeführten Untersuchungen fast ausschließlich darauf, wie sich Unternehmen in Bereichen wie Bildung, Erziehung, Ökologie, Sport, Soziales und Kultur einbringen können.2 Wie sich Corporate Citizenship auf die Stadt konkret auswirkt, ist bisher so gut wie nicht erforscht. Neben einer Monographie von Hans-Hermann Albers, die freiwilli- ges Unternehmensengagement in Bezug zu Stadtentwicklung setzt, gibt es lediglich einige Aufsätze und wenige Artikel, in denen sich der Problematik angenähert wird.3

1.3 Zielsetzung und Forschungsfrage

Diese Arbeit soll dazu beitragen, das bisher wenig untersuchte Forschungsfeld „Unterneh- mensengagement in der Stadtentwicklung“ zu erschließen. Der Fokus geht über eine allge- meine Betrachtung des Phänomens Corporate Citizenship hinaus und setzt das gemeinnützi- ge Unternehmensengagement in den Kontext der Stadtentwicklung. Es wird untersucht, in welchem Umfang die Verantwortungsübernahme erfolgen kann und über welches Potenzial Unternehmen neben Staat und den Bürgern in Bezug auf Problemlösungsstrategien verfügen. Es stellt sich die Frage, inwieweit die Übertragung des angloamerikanischen Konzepts Corpo- rate Citizenship auf das hiesige System sinnvoll und möglich ist. Welchen Beitrag können Unternehmen in die Stadtentwicklung aktiv einbringen, mit welchen Instrumenten und Koo- perationsformen kann gearbeitet werden und welchen Nutzen hat dieses Engagement? Hier- bei sollen die Effekte sowohl für die Unternehmen, als auch für die Gesellschaft untersucht werden. Zusätzlich soll ein „Urban Case“ entwickelt werden, der den Nutzen für die städti- schen Akteure und die stadträumlichen Effekte der Corporate Citizenship-Maßnahmen wi- derspiegelt.

Die Forschungsfrage lautet demnach:

Kann das Konzept des Corporate Citizenship, welches das Unternehmensengagement beschreibt, einen wirksamen Beitrag zur Stadtentwicklung in Deutschland leisten?

1.4 Aufbau der Arbeit

Um sich der Fragestellung angemessen zu nähern, sollen die beiden folgenden Kapitel die Kernkomponenten der Forschungsfrage „Stadtentwicklung“ und „Corporate Citizenship“ vorstellen. In einer deduktiven Argumentationsweise wird im Anschluss daran die Verbindung beider Kernkomponenten erläutert.

Diese Thesis baut sich wie folgt auf: Im zweiten Kapitel wird die Rolle der Stadt als Akteur und der Wandel der Stadt als Standort beschrieben. Durch den gesellschaftlichen und ökonomischen Strukturwandel haben sich klassische Handlungsfelder von öffentlicher Hand und privaten Akteuren verändert, gar vertauscht. Wie gestaltet sich die Rollenverteilung heute? Was unterscheidet eine Stadt zu Beginn des 21. Jahrhunderts von einer Stadt von vor 60 Jahren? Die Beantwortung dieser Fragen ist unerlässlich, um den Mechanismus des Unternehmensengagements in der Stadtentwicklung zu verstehen.

Zum weiteren Einstieg in das Thema wird im dritten Kapitel das Unternehmen in den Fokus gerückt. Es wird geklärt, welche Verantwortung ein Unternehmen heutzutage trägt, wie es sich im Kontext der Stadt verhält und aufbauend darauf, eine bestimmte Form des gesell- schaftlichen Engagements mit dem Namen Corporate Citizenship vorgestellt. Dieses Engage- ment ist kein unmittelbarer Begriff der Stadtplanung, sondern wird vor allem in den Diszipli- nen Gesellschaftswissenschaft, Ethik und Ökonomie gebraucht. Doch was bedeutet dieser Begriff konkret und wo liegt sein Ursprung? Warum ist es nötig, einen neuen Begriff einzu- führen, wenn es Termini wie Engagement und Mäzenatentum bereits gibt? Diese Fragen werden beantwortet, bevor im vierten Kapitel die Begriffe Stadtentwicklung und Corporate Citizenship zusammengeführt werden.

Im vierten Kapitel wird nach der Beschreibung des derzeitigen Diskussionsstandes von Cor- porate Citizenship geklärt, wie der Umgang mit Corporate Citizenship-Maßnahmen gestaltet werden kann. Dazu werden Instrumente vorgestellt, die Konzerne im Sinne von bürgerschaft- lichem Engagement für die Unterstützung der Stadtentwicklung tendenziell einsetzen. Hie- rauf folgt die Vorstellung von Maßnahmen, die mit Hilfe der Instrumente durchgeführt wer- den können. Anschließend soll dargelegt werden, welche Möglichkeiten der Kooperation es für Unternehmen gibt, um ihr Engagement erfolgreich umzusetzen. Danach folgen die Be- trachtung des Nutzens von Corporate Citizenship sowie die Problematik der Nutzenmessung.

Im letzten Kapitel wird ein Fazit vorgenommen, in dem die Forschungsfrage beantwortet und somit geklärt wird, ob Corporate Citizenship ein sinnvolles Mittel für die Stadtentwicklung darstellt. Abschließend wird ein weiterführender Ausblick vorgenommen, in dem abgewogen wird, ob die Notwendigkeit weiterer Forschung zum Thema Corporate Citizenship in der Stadtentwicklung sinnvoll wäre.

1.5 Methodik

Die Erkenntnisse dieser Arbeit wurden mit Hilfe der Analyse und Auswertung von wissen- schaftlicher Literatur erzielt. Zudem wurden Interpretationen von unterschiedlichen Studien vorgenommen, da so theoretische Aussagen anschaulich und mit konkreten Zahlen unterlegt werden können.

Bewusst verzichtet wurde auf die selbstständige Datenerhebung im Sinne von eigener empi- rischer Forschung. Nach meinen Einschätzungen wäre es notwendig, eine große Anzahl von Unternehmen bzw. Mitarbeitern aus Kommunen zu befragen, um repräsentative Ergebnisse zu erzielen. Derart umfangreiche Befragungen sind aus finanziellen und zeitlichen Gründen innerhalb einer solchen Arbeit nicht umsetzbar. Außerdem scheint diese Methodik zur ersten Erschließung des Themas nicht notwendig. Mit Hilfe von Literaturauswertung können aussa- gekräftige Ergebnisse erzielt werden, die Corporate Citizenship und Stadtentwicklung mitei- nander in Kontext setzen. Im Anschluss wäre es dennoch möglich, die Aussagen mit empiri- schen Daten zu unterlegen. Es könnten zur Überprüfung der Erkenntnisse Interviews oder Befragungen durchgeführt werden.

2. Der Blick auf die Stadt

Gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Trends wie Globalisierung und Lokalisierung, demografischer Wandel und Wirtschaftskrise werden täglich in den Medien publiziert und stellen sowohl die Politik und Verwaltung als auch die Wirtschaft und Bürger vor neue Herausforderungen. Diese Veränderungen, die weltweit in unterschiedlichem Maße erkennbar sind, lassen sich in einzelnen Ländern, Kommunen und Städten wiederfinden. Die Akteure der Stadt reagieren auf die sich ständig ändernden Stadtentwicklungstrends und stehen vor der Aufgabe, mit entsprechender Planung, für eine wettbewerbsfähige Stadt und bestmögliche Lebensbedingungen für die Gesellschaft zu sorgen.

In diesem Kapitel wird dargelegt, welche gesellschaftlichen, ökonomischen und strukturellen Veränderungen eine Stadt sowohl als Standort als auch in der Rolle des Akteurs beeinflussen. Dafür erfolgt zuerst eine Abgrenzung derjenigen Tätigkeitsfelder, die die Struktur einer Stadt aktiv beeinflussen: Stadtplanung, Stadtentwicklung sowie Stadtentwicklungsplanung und Städtebau. Es gilt aufzuzeigen, in welchem Rahmen sich die Akteure der Stadt und somit auch Unternehmen für die Stadt einbringen können. Anschließend folgt eine Darstellung des Struk- turwandels, wobei das Hauptaugenmerk auf die wandelnde Rolle der öffentlichen Hand, ih- ren Problemen und deren Umgang gelegt wird. Ohne das sinkende Aufkommen an Haus- haltsmitteln würde dem privatwirtschaftlichen Engagement wahrscheinlich weniger Bedeu- tung zukommen. Des Weiteren soll im Sinne des Wandels der Stadt auch auf das Phänomen der „Ökonomisierung des Urbanen“ eingegangen werden, welches ausschlaggebend für eine Veränderung hinsichtlich Steuerungsmöglichkeiten, Mechanismen und Aufgaben der Kom- munen ist.

2.1 Stadtplanung und Stadtentwicklung

Um verstehen zu können, welche Aufgaben Unternehmen innerhalb der Stadtentwicklung übernehmen können und in welcher Hinsicht ihnen aufgrund fehlender Kompetenzen Ein- griffe verwehrt bleiben, soll an dieser Stelle die Bedeutung und Aufgabenfelder von Stadtpla- nung und Stadtentwicklung erläutert werden. Dafür müssen die beiden Termini voneinander abgegrenzt werden.

Unter Stadtplanung wird in der Regel das zweckgerichtete „Bemühen um eine den menschli- chen Bedürfnissen entsprechende Ordnung des räumlichen Zusammenlebens“ auf städtischer oder kommunaler Ebene verstanden.4 Die räumliche Entwicklung wird hierbei aktiv und vo- rausschauend gelenkt.5 Hauptaufgabenträger der Stadtplanung ist die Verwaltung einer Kommune, allerdings müssen die Belange von Privaten und von öffentlichen Trägern, wie Behörden, Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen der Post und Bahn und Energiever- sorger, untereinander und gegeneinander gerecht abgewogen werden.6 Zu den Aufgaben der Stadtplanung gehören z.B. die langfristig angelegte Haushaltung mit räumlichen Ressourcen, ebenso die Sorge der langfristigen Freihaltung von Flächen, damit Handlungsspielräume so gering wie möglich eingeschränkt werden. Andererseits die mittel- und kurzfristige Vorgabe von rechtsförmigen Festsetzungen des Rahmens für Bau- und Erschließungsmaßnahmen sowie die Planung von künftigen Zuständen, worunter Projektabläufe oder das Entwerfen von Baugebieten zählen.7 Grundlegend von Bedeutung ist für die Stadtplanung die im Bauge- setzbuch festgelegte Bauleitplanung, die u.a. durch Flächennutzungspläne und Bebauungs- pläne verbindlich geregelt wird. Allerdings ist anzumerken, dass die Gemeinde keine Pla- nungspflicht hat, sondern Bebauungspläne nur dann aufzustellen sind, wenn es die städte- bauliche Ordnung und Entwicklung verlangt.8 Es besteht somit kein Recht auf Planung seitens der Bürger oder der Wirtschaft. Sie können weder von der Kommune verlangen, einen Be- bauungsplan aufzustellen, noch die Aufgaben der Bauleitplanung selbst übernehmen. Indem es in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinde fällt, die Aufgabe der Planung zu übernehmen, wird verhindert, dass private Interessen die Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge mög- licherweise einschränken.

Ist in der Literatur von freiwilligem Engagement von Unternehmen die Rede, das sich konkret auf den Stadtraum beziehen soll, so wird nicht von Stadtplanung, sondern von Stadtentwick- lung gesprochen.9 Im Handwörterbuch der Raumordnung werden mit Stadtentwicklung alle Veränderungen der Stadtstruktur zusammengefasst, die in demographische, ökonomische, soziale, politische und fiskalische Dimensionen unterschieden werden können.10 Stadtent- wicklung wird dieser Definition zufolge als selbstständiger Veränderungsvorgang verstan- den, der auch die Summe der planerischen Eingriffe, und ebenso sonstige humanitäre Aktivi- täten wiederspiegelt.

Diese Eingriffe können zum einen zielgerichtet sein, zum anderen werden darunter ebenfalls nicht-intendierte Vorgänge verstanden. Die Errichtung eines Krankenhauses oder eines Kin- dergartens beispielsweise sorgt aktiv dafür, dass sich die Stadt als Standort weiterentwickelt. Es wird u.a. dafür gesorgt, dass die Stadt ihre Zentrumsfunktion stabilisiert oder gar erwei- tert. Auch der Ausbau von verkehrstechnischer Infrastruktur stellt eine bewusste Maßnahme zur Entwicklung einer Stadt dar. So sollen z.B. Anbindung, Erreichbarkeit und Mobilität ge- stärkt werden. Zu den Ereignissen, die eine Stadt passiv prägen, zählen beispielsweise der demografische Wandel, eine zu- oder abnehmende Arbeitslosenquote oder die Hochschulabsolventenquote. Im Sinne verschiedener Reaktionsketten tragen eine Mehrzahl von Hochschulabgängern, weniger Arbeitslose und qualifizierte Migranten zu einem erhöhten Pro-Kopf-Einkommen bei. Mit der Beschäftigung wächst die Nachfrage nach Kinderbe- treuungseinrichtungen sowie nach kulturellen Möglichkeiten und Freizeiteinrichtungen, die nach Feierabend und am Wochenende genutzt werden können. Durch ein erhöhtes Einkom- men steigt der durchschnittliche Konsum. Jedoch können die Bürger nicht nur mit finanziel- len Mitteln, sondern auch mit persönlichem Engagement zu einer positiven Stadtentwicklung beitragen. Bestimmte Ereignisse wie Fluten, Großbrände oder Kriminalfälle können, ganz unabhängig von der wirtschaftlichen Situation einer Stadt bzw. deren Einwohnern, Auslöser für die Gründung von Initiativen sein. Indem sich Bürger zusammenschließen und sich für ein gemeinsames Ziel einsetzen, beeinflussen sie die Stadtentwicklung.

Die genannten Beispiele haben in einem kurzen Überblick die tendenziell positiven Entwick- lungen einer Stadt erklärt. Die Entwicklung einer Stadt kann allerdings auch durch negative Prozesse wie der Zunahme von Arbeitslosen und schlecht qualifizierten Schulabgängern oder durch andere Dynamiken wie der deutlichen Zunahme an alten, nicht mehr erwerbstätigen Bürgern und der Abwanderung qualifizierter Arbeitnehmer charakterisiert sein. Gerade die sich daraus ergebenden Wirkungsketten machen umfassende Lösungsentwicklungsstrategien im Sinne einer aktiven Stadtentwicklung nötig.

Die aktive Stadtentwicklung verfügt genauso wie die Stadtplanung über eine Vielzahl von Instrumenten, die zur Erreichung der Ziele systematisch eingesetzt werden. Anders als die rechtlich verbindlich geregelten Instrumentarien der Bauleitplanung, ist die Stadtentwick- lung in der Regel von der Nutzung informeller Instrumente geprägt. Hierbei werden Pläne und Projekte auf Basis der Zusammenarbeit von vielen verschiedenen Akteuren ausgearbei- tet. Der Vorteil ist die Unverbindlichkeit dieser Steuerungsmöglichkeit. Es besteht die freie Wahl, ob gesamtörtlich oder teilräumlich geplant, ob problem- oder zielorientiert agiert wird, welche Akteure eingebunden und wie die Prozessabläufe gestalten werden. Auf diese Art und Wiese werden Masterpläne, Leitkonzepte oder Stadtteilentwicklungspläne erarbeitet, genau- so wie Fachpläne, die u.a. Aussagen zur Kultur- Wohnungs- oder Klimaentwicklung machen können. Gemeinsam haben die Pläne, dass sie keine unmittelbare Bindungswirkung erzielen, sie müssen demnach nicht umgesetzt werden. Dennoch stellen sie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer Stadt dar und bieten oft Grundlage für die formelle Bebauungsplanung.

Eine weitere Begrifflichkeit, die es zu untersuchen gilt, ist die Stadtentwicklungsplanung. Dieser Terminus beschreibt die Handlungsmöglichkeiten bezüglich der aktiven Steuerung der Stadt von öffentlichen und privaten Akteuren und ist Beispiel der intendierten Stadtent- wicklung. Der Begriff Stadtentwicklungsplanung wird im Zusammenhang mit Corporate Citi- zenship jedoch nicht in der Literatur verwendet. Wie bereits erwähnt, verwenden Fachauto- ren im Normalfall den Begriff Stadtentwicklung, auch wenn dieser Begriff hinsichtlich seiner Definition die real durchgeführten Unternehmensaktivitäten nicht jederzeit ausreichend wiederspiegelt. Es müsste meiner Meinung nach geprüft werden, ob im Zusammenhang von unternehmerischen Aktivitäten und Stadt nicht auch von Stadtentwicklungsplanung gespro- chen werden könnte. Schließlich verfolg nicht nur die Stadt das Ziel, auf die Entwicklungs- kräfte von Wirtschaft und Gesellschaft selbst einzuwirken und gleichzeitig die Steuerung ih- rer Auswirkungen vorzunehmen11, sondern auch Unternehmen versuchen dies mit dem von ihnen durchgeführten bürgerschaftlichen Engagement.

Zur Vollständigkeit sei an dieser Stelle auch der Begriff des Städtebaus erwähnt. Dieser charakterisiert die baulich-räumliche bzw. architektonische Entwicklung einer Stadt oder eines Stadtquartiers. Auch dieser Bereich kann, wie in späteren Kapiteln deutlich werden soll, nicht nur von der öffentlichen Hand übernommen werden. Entsprechend ihrer Mittel und Kompetenzen setzen sich auch Unternehmen im Städtebau ein.

Historischer Blick auf die Stadtentwicklung

Stadtentwicklung hat innerhalb der letzten Dekaden verschiedene Attribute zugeschrieben bekommen. In den 70er Jahren scheiterte die Methode der umfassenden Entwicklung mit großen Stadtentwicklungsplänen12, weil diese als zu starr und unflexibel erachtet wurden. Stadtentwicklung fand zunehmend mit der Realisierung von kleineren, elastischeren Projek- ten statt.13 Mit diesen städtebaulichen, infrastrukturellen oder Einzelprojekten waren die Planer in der Lage, die sich ständig verändernden Ziele der Stadtentwicklungspolitik schnell zu realisieren.14 Es kann davon ausgegangen werden, dass ohne Projektarbeiten weniger Fortschritte innerhalb der Stadtentwicklung zu verzeichnen wären. Jedoch steigt mit der Fo- kussierung auf Projekte gleichzeitig auch der interkommunale Konkurrenzdruck. Im Kampf um private Projektpartner ab den 80er Jahren15 müssen Städte geeignete Strategien entwi- ckeln, um sich selbst zu präsentieren und sich erfolgreich von der Nachbargemeinde abzuhe- ben.

Um im interkommunalen Wettbewerb auf Augenhöhe mit anderen Städten agieren zu kön- nen, werden viele Kommunen seit den 90er Jahren von Bund und Ländern dabei unterstützt, ihre Attraktivität und die Qualität der Lebens- und Arbeitsbedingungen mit Hilfe der Pro- gramme „Stadtumbau Ost“ und später auch „Stadtumbau West“ zu steigern bzw. wiederher- zustellen.16 Unter der Betitelung Stadtumbau werden städtebauliche Maßnahmen verstan- den, die eingesetzt werden, um dem Funktionsverlust von Städten entgegenzuwirken. Von einem Funktionsverlust wird ausgegangen, da die rückgängige Bevölkerungsentwicklung und der Strukturwandel negative Stadtentwicklungen ausgelöst haben. Die ursprüngliche An- nahme ist deshalb gewesen, dass sich durch die Förderung im Sinne von Verbesserung der Standortfaktoren neue Unternehmen ansiedeln und somit Arbeitsplätze und Kapital in die Gemeinden gebracht werden würden.17 Nicht immer sind diese Erwartungen als erfolgreich bewertbar. Auch heute gibt es auf allen Ebenen Arbeitslosigkeit, Unterqualifizierung und Un- terausschöpfung lokaler Marktpotenziale. Die ökonomische Revitalisierung ist nicht vollstän- dig geschweige denn ausreichend gelungen.18 Dieser Fakt verdeutlicht, dass weder Bund noch Länder oder Kommunen allein für eine erfolgreiche Stadtentwicklung sorgen können. Zwar sind sie zuständig dafür, Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung vorzulegen, wofür im- mer noch umfassende Pläne als Steuerungsform nötig sind, jedoch sollte die Privatwirtschaft intervenieren, wenn es um die erfolgreiche Projektumsetzung innerhalb einer Stadt oder Kommune geht.

Unternehmen und Stadtentwicklung - ein alter Hut?

Die Definition zur Stadtentwicklung besagt, dass es sich dabei um unbeeinflussbare Verände- rungen der Stadtstruktur handelt, auf deren Auswirkungen im Nachhinein aktiv oder passiv reagiert werden kann. Aufbauend darauf kann die These aufgestellt werden, dass Unterneh- men aufgrund der Wechselbeziehung zwischen ihnen und ihrem Standort im Grunde schon seit jeher Auswirkungen auf die Entwicklung einer Stadt bzw. Region hatten.19 Allein durch die Gründung eines Unternehmens oder einer Niederlassung erfährt ein Raum Veränderung- en, die als Kettenreaktionen beschrieben werden können. Arbeitsplätze werden geschaffen, Einkommen ermöglicht die Steigerung von Konsum, die Nachfrage nach Waren, Dienstleis- tungen aber auch nach Kultur- und Freizeitangeboten steigt. Die Zunahme von Arbeitsplätzen erfordert mehr Wohnungs- und Freizeitangebote, die Investitionen in die Gemeinde steigen. Mehr Steuereinnahmen für die Kommune ermöglichen den Ausbau von Infrastrukturen, wo- durch die Kommune an Attraktivität gewinnt und weitere Unternehmen und Bürger errei- chen kann. Diese Reaktionskette zeigt, wie Unternehmen passiv zur Stadtentwicklung beitra- gen. Aber auch aktiv haben sich Unternehmen bereits vor der Debatte um Corporate Respon- sibility und Corporate Citizenship in die Stadtentwicklung eingebracht. Aktiv kann dabei zweierlei bedeuten. Zum einen waren private Unternehmen seit jeher bei der Gestaltung der Stadt beteiligt und zwar in dem Sinne, dass Kooperationen zwischen privaten Wirtschafts- formen, wie der Immobilien-, Bau- und Finanzwirtschaft, und der öffentlichen Hand schon länger existieren.20 Während die Stadt beispielsweise Nutzungsformen grob vorgibt, ent- scheiden private Bau- und Immobilienunternehmen über die endgültige Realisierung und tragen somit einen erheblichen Teil zum äußeren Erscheinungsbild einer Stadt bei. Im weite- ren Sinne haben aber auch Unternehmen, die nicht in Verbindung zur Baubranche stehen, in der Geschichte mehr für ihren Standort getan, als nur ein Unternehmensgebäude aufzubauen. Besonders große Konzerne wie Krupp, Bosch oder Volkswagen beteiligen sich u.a. mit Geld- spenden seit langer Zeit an Stadtentwicklungsmaßnahmen. Genaueres dazu wird in Kapitel 3 innerhalb der Geschichte von Corporate Citizenship erläutert.

2.2 Gesellschaftlicher und ökonomischer Strukturwandel

Gesellschaft und Wirtschaft unterliegen verschiedenen Veränderungsprozessen, die unter der Betitelung „gesellschaftlicher und ökonomischer Strukturwandel“ zusammengefasst werden. Beide Prozesse können nicht unabhängig voneinander betrachtet werden, da sie sich gegenseitig bedingen und vorantreiben. Der folgende Abschnitt beschreibt diese Veränderungsprozesse und deren Ursachen sowie ihre Auswirkungen auf die Stadt und verdeutlicht die steigende Einflussnahme von Unternehmen auf die Stadtentwicklung.

Der wirtschaftliche Strukturwandel bezieht sich zum einen auf den sektoralen Wandel, worunter der Umbruch von der Agrar- zur Industrie- bis hin zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft verstanden wird. Ferner bestehen innerhalb der einzelnen Sektoren sich verändernde Prozesse, sodass neben dem sektoralen Strukturwandel auch von einem intrasektoralen Strukturwandel gesprochen wird. Dieser verdeutlicht z.B. die zunehmende Arbeitsverrichtung durch Maschinen oder die Einführung von flexibleren Arbeitszeiten, mit denen die Menschen umzugehen lernen müssen. Der ökonomische Strukturwandel bringt somit auch Auswirkungen auf die Gesellschaft mit sich.

Unter dem gesellschaftlichen Strukturwandel werden vor allem Veränderungen innerhalb der Raum-Zeit-Strukturen verstanden. Aufgrund der Globalisierung21, die das Phänomen der zunehmenden Digitalisierung und die Weiterentwicklung von Informations- und Kommuni- kationstechnologien umfasst, werden Aktivitäten zunehmend unabhängig von Ort- und Zeit. Aufgrund dessen erfahren Freizeit- und Arbeitswelt starke Veränderungen. Neue Erschei- nungen wie das Arbeiten von zu Hause (Homeoffice) und das Arbeiten in Projekt- und Kur- zarbeitsform treten verstärkt auf. Ebenfalls tragen neuartige Erfindungen wie Internetban- king und -shopping und die verstärkte Nutzung von Kommunikationsmedien dazu bei, dass Zeit und Raum ihre Bedeutung verändern.22 Distanzen und Grenzen spielen nahezu keine Rolle mehr, was die Befürchtung aufkommen lässt, dass der geografische Raum seine Rele- vanz verliert.23 Diese Entwicklungen wiederum lösen die Annahmen aus, die Stadt als be- grenzter geografischer Raum könnte ihre Bedeutung und somit ihre Existenz einbüßen.24 Um die physische Ortsgebundenheit, die an Stellenwert zu verlieren droht, zu stärken, und somit den Wert der Stadt als Raum zu erhalten, liegt der Fokus auf einer ausdifferenzierten Stand- ortentwicklung, in die zunehmend mehr Akteure als nur die Stadt selbst involviert sind. Wo zunehmend „Entstofflichung“ und „Entgrenzung“ stattfinden, können Lokalisierungsprozesse dazu beitragen, dass der Standort Stadt seine Bedeutung behält. Lokalisierung bedeutet, dass Informationen nicht nur über virtuelle Kommunikationswege ausgetauscht werden. Vor al- lem in den Branchen, in denen Vertrauensaufbau und Sicherheit eine bedeutende Rolle spie- len, rückt face-to-face-Kommunikation in den Vordergrund.25 Es entsteht ein Zusammenrü- cken, welches simultan zur allgemeinen Entgrenzung innerhalb der Globalisierung stattfin- det. Dieser parallel fortschreitende Prozess wird unter dem Begriff Glokalisierung diskutiert. Für wiederum dieses Zusammenrücken spielen insbesondere weiche Standortfaktoren eine große Rolle.

Ein weiteres Resultat, dass sich auf strukturelle Veränderungen zurückführen lässt, ist der demographische Wandel, der eine Veränderung der Altersstruktur, Migration und eine gene- relle Bevölkerungsabnahme in Deutschland einschließt. Der demographische Wandel stellt Staat, Länder und Städte vor große Herausforderungen. Es werden Anreize benötigt, welche die Städte attraktiv und lebenswert gestalten, damit Unternehmen Arbeitsplätze schaffen können, Abwanderung in Grenzen gehalten wird, Kinder geboren werden und die Daseins- vorsorge gesichert ist. Dies ist sowohl im Sinne der Stadt als auch der Unternehmen.

Die Probleme deröffentlichen Hand

Die bereits erwähnten Anreize, welche die Attraktivität von Städten sichern sollen, können die Städte nicht allein erbringen. Unterstützung vom Staat ist nur in seltenen Fällen zu erwarten, denn auch seine Rolle ist heutzutage nicht mehr dieselbe wie noch vor 60 Jahren. Vom gewährleistenden Staat verläuft die Entwicklung zum aktivierenden Staat.26 Während die öffentliche Hand im Fordismus durch das kontrazyklisches Eingreifen für eine stetige Nachfrage gesorgt und die Daseinsgrundvorsorge übernommen hat, werden Dienstleistungen wie Krankenversicherungen, Kriminalitätsbekämpfung und Schulausbildung im Postfordismus zunehmend von privaten Anbietern übernommen.

Den Wohlfahrtsstaat in seiner ursprünglichen Form, wie ihn der Ökonom Keynes beschrieben hat, gibt es im Postfordismus nicht mehr. Grund dafür ist einerseits die bereits angedeutete demographische Entwicklung. Die Zahl der Anspruchsberechtigten erhöht sich bei parallel sinkender Zahl der Beitragszahler.27 Diese Differenz kann die einzelne Kommune nicht aus- gleichen. Zum anderen spielt das Phänomen der Globalisierung eine entscheidende Rolle für die kommunalpolitischen Entwicklungen. Nationale Wirtschaftsräume wachsen immer mehr zusammen, es findet eine Neuordnung der Marktmacht statt, wobei bisher unbekannte Ordnungsprobleme entstehen, die entsprechend gelöst werden müssen.28

Die u.a. aus dem Strukturwandel resultierenden Haushaltsengpässe der Kommunen bedeuten das Sinken der Staatsquote und fordern im Umkehrschluss das private Engagement. Der Staat gibt einen Teil seiner Aufgaben ab. Er dereguliert, also vermindert die Steuerung der Wirtschaft und er dezentralisiert, gibt also staatliche Kontrolle an die Wirtschaft ab.

Aufgaben können einerseits vollkommen privatisiert werden, wie es bei vielen Infrastruktu- ren, z.B. in den Bereichen Wasser, Abfall, Strom oder öffentlicher Nahverkehr oft der Fall ist. Andererseits können auch Formen von Kooperationen eingegangen werden. Bei den soge- nannten Public Private Partnerships arbeiten öffentliche und private Akteure zur Lösung spezieller Probleme, wie beispielsweise der Bereitstellung von öffentlichen Diensten, zu- sammen. Dies soll die öffentliche Hand entlasten und bringt durch die Erschließung von at- traktiven Geschäftsfeldern auch Vorteile für private Unternehmen. Gerade im Zuge der Globa- lisierung interessieren sich immer mehr große internationale Konzerne für die traditionell durch die öffentliche Hand erbrachten Dienstleistungen.29 Public Private Partnerships stellen somit ein Instrument zur Stadtentwicklung dar, an dem Privatunternehmen mit großer Ein- flussnahme partizipieren. Allerdings soll der Fokus dieser Arbeit nicht auf der Bewertung von PPPs liegen, da sie generell das Kerngeschäft eines Unternehmens darstellen und sie somit kein freiwilliges, zusätzliches Engagement beschreiben.30 Es gibt jedoch weitere Formen der freiwilligen privaten Aufgabenübernahme, die die kommunalen Haushalte effektiv entlasten. Im dritten und vierten Kapitel wird darauf genauer eingegangen.

2.3 Die „Ökonomisierung des Urbanen“

Die neuen strukturellen Anforderungen an die Städte und die eingeschränkte Investitionsmöglichkeit bzw. -bereitschaft der öffentlichen Hand stellen ein Problem für den nationalen und internationalen Wettbewerb von Kommunen dar. Im Folgenden soll beschrieben werden, über welche Möglichkeiten die Stadt verfügt, um dem Wettbewerb standzuhalten und welche Rolle Unternehmen dabei spielen.

Im Zuge des demographischen Wandels und mit fortschreitender Globalisierung besteht un- ter den Kommunen ein steigender Wettbewerbsdruck um Einwohner und Investitionen.31 Die Rolle der Unternehmen ist in dem Bezug folgende: ihre rationalen, gewinnorientierten Wirk- und Handlungsweisen dienen als Vorbild für die Planung und Verwaltung der Stadt. Auch die Stadt agiert heute in einigen Aufgabenbereichen auf unternehmerische Weise, präsentiert Standortqualitäten und erzielt somit Wettbewerbsvorteile. Dies erreicht sie in der heutigen Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft laut Albers, der den ehemaligen Hamburger Bür- germeister Dr. Dohnanyi zitiert, dadurch, dass weiche Standortfaktoren ausgebaut werden.32 Eine Stadt in der heutigen Wissensgesellschaft nimmt dementsprechend nicht an Attraktivi- tät zu, indem harte Standortfaktoren wie technische und institutionelle Infrastrukturen aus- gebaut werden, was daran liegt, dass der Bedarf an harten Standortfaktoren meist ausrei- chend gedeckt ist. Aber auch gesetzliche Auflagen und Subventionen stehen nicht mehr im Vordergrund. Heutzutage geht es um die Weiterentwicklung und den Ausbau von weichen Standortfaktoren. Dazu zählt in erster Linie die Sorge um eine hohe Lebensqualität, womit die Bereitstellung von Freizeitmöglichkeiten, Kunst und Theater, die Umweltqualität und die medizinische Versorgung gemeint sind. Des Weiteren rücken Image und Innovationskraft, Bildungs- und Forschungsangebote, politische Stabilität und das soziale Klima immer weiter in den Vordergrund.33 Dies sind Faktoren, die Einwohner und Investoren an die Stadt binden. Gleichzeitig können mit den weichen Standortfaktoren auch höhere Touristenzahlen erreicht werden. Steigende Besucherzahlen verhelfen einer Stadt zu einem guten Ruf, schaffen Ar- beitsplätze und Einkommen und sorgen somit für eine gute Position sowohl im nationalen als auch im internationalen Wettbewerb.

Die Stadt hat weder die Möglichkeit noch die Verpflichtung, die weichen Standortfaktoren vollständig aus öffentlichen Mitteln zu finanzieren. Faktoren wie „Image“ oder „Innovations- kraft“ sind ohnehin keine greifbaren oder durch die Stadt finanzierbaren Größen. Viele unter- schiedliche Akteure aus dem privaten sowie aus dem öffentlichen Bereich werden in den Entwicklungsprozess eingebunden. Man spricht in diesem Sinne nicht mehr nur von „Go- vernment“, worunter Strukturen und Institutionen politisch-administrativer Bereiche ver- standen werden und welches in den Händen der Stadt liegt. Sondern es tritt eine neue Strate- gie, die sogenannte Governancestrategie in den Vordergrund. Bei der Governance wirkt die öffentliche Hand aktivierend auf Unternehmen und Bürger und fordert Eigen- und Mitver- antwortung ein. Es wird somit ein arbeitsteiliges Handlungssystem gefördert und gefordert, welches mit der Entwicklung von kreativen Ideen und neuen Entscheidungsfindungsstrate- gien wichtige Impulse für die aktive Stadtentwicklung setzt.34 Von den vielfältigen Akteursbeziehungen kann profitiert werden, wenn diese sich z.B. in Form von Netzwerken, informellen Abstimmungen und Vereinbarungen äußern.35 Die traditionelle Verwaltung, der vorgeworfen wird, zu Inflexibilität zu neigen, kann zwar nicht durch Governance ersetzt, al- lerdings umfassend ergänzt werden. Dieser Gedanke rechtfertigt die Betitelung „Ökonomisie- rung des Urbanen“, denn durch die Aktivierung von Akteuren handelt die Stadt ähnlich wie ein Unternehmen, welches für den eigenen Erfolg ebenfalls Tätigkeiten auslagert und damit die eigenen Ressourcen schont.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die öffentliche Hand und der Standort Stadt in den letzten Jahren und Jahrzehnten strukturellen Veränderungen unterlegen gewesen sind, die es in ihrer Form vorher nicht gegeben hat. Mit Globalisierung und den damit einherge- henden Phänomenen der Entstofflichung und Entgrenzung scheinen Städte in ihrer Zentren- funktion zunehmend bedroht. Damit sie ihren Wert nicht verlieren und die Ortsgebundenheit erhalten bleibt, muss auf lokaler Ebene eine ausdifferenzierte Standortentwicklung vorge- nommen werden. Diese Lokalisierung findet neben Globalisierung statt, es ist von Glokalisie- rung die Rede. Städte müssen sich nicht nur generell ihrer Funktion behaupten, sondern zu- sätzlich voneinander abheben, in einem städtischen Wettstreit, in dem es um Einwohner, Touristen und Investitionen geht. Um in diesem Wettbewerb zu bestehen, gelten attraktive, vor allem weiche Standortfaktoren als ausschlaggebende Faktoren. Aufgrund von kommuna- len Engpässen und einer sinkenden Staatsquote werden im Kontext von Governance weitere Akteure aktiviert, und somit die Realisierung der Ansprüche, d.h. die Versorgung mit weichen Standortfaktoren u.a. immer mehr in die Hände von Unternehmen gelegt. Mit ihrem Engage- ment tragen diese einen wichtigen Beitrag zu Stadtentwicklung bei. Was dieses Engagement genau charakterisiert und welche Auswirkungen es im Endeffekt auf die Stadt hat, wird in den folgenden Kapiteln erläutert.

3. Der Blick auf die Unternehmen

Die derzeitige Debatte um gesellschaftliches Engagement von Unternehmen wird von dem angloamerikanischen Begriff Corporate Citizenship geprägt. Dieser verdeutlicht, wie sich Unternehmen als „gute Unternehmensbürger“ (auch Corporate Citizen) vergleichbar mit konventionellen Bürgern in ihrem Umfeld verantwortungsvoll engagieren können und somit zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen beitragen.

Es soll in diesem Kapitel zu Beginn untersucht werden, inwieweit Unternehmen überhaupt Verantwortung zugeteilt werden kann. Im Anschluss erfolgt eine Beschreibung des Wandels von Unternehmen im Sinne einer „Urbanisierung von Ökonomie“. Diese beschreibt die An- sprüche an eine Stadt aus Sicht der Unternehmen und verdeutlicht den Umgang mit den un- ternehmerischen Bedürfnissen hinsichtlich ihrer Standortfaktoren. Diese Ausführungen bil- den die Grundlage für den anschließenden Abschnitt, in dem erläutert wird, was mit dem Terminus Corporate Citizenship im Allgemeinen impliziert wird, woher er stammt und wa- rum dessen Verwendung sinnvoll ist. Es wird darauffolgend eine Abgrenzung zu ähnlichen Begriffen vorgenommen. Die Einführung in die Thematik ist wichtig, um im nachfolgenden vierten Kapitel den Bezug zur Stadtentwicklung herstellen zu können.

3.1 Unternehmen und die Frage der Verantwortung

Unternehmen sind definiert als wirtschaftlich-rechtlich organisierte Gebilde, die Wertschöp- fungsprozesse betreiben.36 Innerhalb der Ethikdiskussion wird vermehrt davon gesprochen, dass die Unternehmen ihren Aufgaben und Pflichten mit Verantwortung nachzugehen ha- ben.37 Darüber hinaus bestehen prinzipielle Forderungen der Gesellschaft nach zusätzlicher

Verantwortungsübernahme. Es ist jedoch im Allgemeinen unklar, wer genau wem gegenüber und wofür verantwortlich ist.38 Die wenig greifbare Phrase beispielsweise „das Unternehmen übernimmt Verantwortung gegenüber der Gesellschaft“ lässt großen Interpretationsspiel- raum zu. Es bleibt offen, ob mit „Unternehmen“ das gesamte Unternehmen, die Shareholder oder die Mitarbeiter gemeint sind.39 Nirgendwo festgelegt ist zudem, wofür die Unternehmen verantwortlich sein sollen. Für welche Handlungen können sie zur Verantwortung gezogen werden? Ebenso müssten unterlassene Handlungen, also Nicht-Entscheidungen in die Frage mit einbezogen werden. Unklar ist darüber hinaus, wem gegenüber Unternehmen verant- wortlich sein können. Der Verantwortungsbegriff funktioniert nur dann, wenn dem Verant- wortlichen ein Gegenüber zugeordnet wird.40 Einer Studie der Bertelsmann Stiftung zufolge empfinden auch die Unternehmen selbst eine Verantwortung für unterschiedliche Ak- teursgruppen. So sagen 97% bzw. 96% der Konzerne aus, sich den Kunden bzw. Mitarbeitern gegenüber verantwortlich zu fühlen, nur 41% empfinden ein Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Zulieferern, wohingegen sich 66% als verantwortlich gegenüber der Gesell- schaft und 63% gegenüber dem Standort sehen.41 Die Formulierungen „gegenüber der Gesell- schaft“ bzw. „gegenüber dem Standort“ verweisen auf einen schwer greifbaren Gegenüber, da es sich bei der Gesellschaft um keine klar abgrenzbare Gruppe handelt und der Standort ge- nauso weitläufig erscheint.

Hingegen konkreter ist z.B. die Verantwortung, die eine Führungskraft gegenüber ihren Mitarbeitern hat. Wenn eine Handlung einer Führungskraft in unzumutbarer Weise das Handeln der Mitarbeiter beeinflusst, kann sie zur Rechenschaft gezogen werden.42 Wann aber handelt ein gesamtes Unternehmen gegenüber einer größeren Bevölkerungsgruppe zumutbar oder nicht zumutbar? Die Forderung nach Verantwortungsübernahme für die Gesellschaft scheint auf den ersten Blick hinsichtlich der Legitimität fragwürdig. Warum sollten Unternehmen Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen?

Die Analyse der Fachliteratur lässt hinsichtlich dieser Fragen zunächst keinen Aufschluss erkennen. Es herrscht keine Einigkeit, inwieweit Unternehmen Verantwortung für das sie umgebende Umfeld tragen. Lenk und Maring sind in ihrer Abhandlung über Wirtschaftsethik der Meinung, dass „Macht, Wissen und Können verpflichten“43, und dass die sich positiv entwickelnde Wirtschaft die negativen Begleiterscheinungen wie Armut und Arbeitslosigkeit nicht ignorieren darf.44 Ebenso kann das Grundgesetz interpretiert werden, in dem es heißt: „Eigentum verpflichtet“45.

Der amerikanische Ökonom und Nobelpreisträger Milton Friedman argumentiert gegenteilig und behauptet, dass Unternehmen schon dadurch, dass sie ihrer Kerntätigkeit vernünftig nachgehen, genug für die Gesellschaft tun. Sie hätten seiner Ansicht nach keine Kompetenzen, über ihre Hauptaufgabe hinaus aktiv zu werden. Außerdem ginge das Nachgehen sozialer Verantwortung gegen die Natur eines freien Wirtschaftswesens.46

Es gibt jedoch einige Gründe, die in der einschlägigen Literatur über Corporate Citizenship bereits ausführlich beschrieben wurden und die soziale Verantwortungsübernahme von Un- ternehmen gegenüber der Gesellschaft rechtfertigen.47 Die meisten Gründe sind entweder ökonomischen oder moralischen Hintergrunds und äußern sich im konkreten Verlangen des Unternehmens nach einem guten Ruf, der langfristigen Erfolgssicherung oder in dem Wunsch, der Gesellschaft etwas Gutes zu tun. Wenn Unternehmen sich verantwortlich für das Wohlergehen der Gesellschaft fühlen, versuchen sie, deren Wünsche und Forderungen zu erkennen, zu respektieren und ihnen nachzukommen. Dies kann sich z.B. darin äußern, dass Unternehmen für eine umfangreiche Kinderbetreuung sorgen, oder sie sich dafür einsetzen, dass Naherholungsflächen instand gesetzt werden. Auf lange Sicht mündet diese Verantwor- tungsübernahme in Eigennutz. Die Unternehmen profitieren von zufriedenen, produktiven Mitarbeitern, da diese selbst einen Teil der unterstützten Gesellschaft darstellen. Ebenso können sie durch die Übernahme von Verantwortung zufriedene Kunden erwarten, und eventuelle Boykotts umgehen. Indem sie in eine sichere, gerechte, gut ausgebildete Gesell- schaft investieren, schaffen sie sich demnach selbst ein stabiles Umfeld für das eigene Unter- nehmen.48 Diese Gründe, die für die Verantwortungsübernahme sprechen, stellen gleichzeitig den Nutzen ihrer dar. Da dieser Nutzen an späterer Stelle differenzierter betrachtet werden soll, bleibt es an dieser Stelle bei der kurzen Darstellung.

[...]


1 Vgl. Polterauer (2008) S.32.

2 Vgl. Braun (2008) S.6f.

3 Vgl. Albers (2011) und Schmidpeter und Kleine-König (o.J.).

4 Albers und Wékel (2008) S.11.

5 Vgl. Akademie für Raumforschung und Landesplanung (2005) S.1085.

6 Vgl. §1 Abs. 7 Baugesetzbuch.

7 Vgl. Akademie für Raumforschung und Landesplanung (2005) S.1085f.

8 Vgl. §1 Abs. 3 Baugesetzbuch.

9 So unter anderem „CSR-Erfahrungen in der Stadtentwicklung“ (Küpper und Pfeiffer (2006) S.4), „Lässt Corporate Citizenship neue Impulse für die Stadtentwicklung erwarten?“ (Stubbe (2009) S.84) und „CSR als Instrument kommunaler Stadtentwicklung“ (Albers (2011) S.65).

10 Vgl. Akademie für Raumforschung und Landesplanung (2005) S.1059.

11 Vgl. Akademie für Raumforschung und Landesplanung (2005) S.1067.

12 Vgl. Selle (2010) S.33.

13 Vgl. Köster (2006) S.7.

14 Vgl. Köster (2006) S.9.

15 Vgl. Köster (2006) S.9.

16 Vgl. BMVBS > Error! Hyperlink reference not valid., am 14.05.2012.

17 Vgl. Küpper und Pfeiffer (2006) S.1.

18 Vgl. Küpper und Pfeiffer (2006) S.1.

19 Vgl. Schmidpeter und Kleine-König (o.J.) S.7.

20 Vgl. Köster (2006) S.38.

21 Unter dem Begriff Globalisierung wird laut Albers der globale Austausch von Waren und Daten aufgrund grenzübergreifender Vernetzungen verstanden(Vgl. Albers (2011) SS.17ff.). Nach Crane und Matten gehören jedoch „trade liberalization“ und „internationalization“ nicht zur Globalisierung. Sie weisen darauf hin, dass dies ältere Phänomene sind und sie sind der Auffassung, dass Globalisierung durch die schwindende Relevanz des geographischen Raumes definiert wird (Vgl. Crane und Matten (2007) S.16f.).

22 Vgl. Trapp (2001) S.2f.

23 Vgl. Crane und Matten (2007) S.17.

24 Vgl. Albers (2011) S.19.

25 Vgl. Albers (2011) S.22f.

26 Vgl. Sternberg (2002) S.210f.

27 Vgl. Habisch (2010) S.158.

28 Vgl. Habisch (2010) S.157 und Sternberg (2002) S.212.

29 Vgl. Sternberg (2002) S.212.

30 Dresewski et al. Verwendet PPP nicht in vorgestelltem Corporate Citizenship-Instrumente-Mix (Vgl. 2004 S.497f.). Auch Albers betrachtet die Verwendung von PPP als CSR- bzw. CC-Instrument kritisch (Vgl. 2011 S.110).

31 Vgl. Schmidpeter und Kleine-König (o.J.) S.3.

32 Albers zitiert eine Rede des ehemaligen Hamburger Bürgermeisters Dr. von Dohnanyi, vom 29.11.1983 (Vgl. 2011 S.37).

33 Vgl. Albers (2011) S.25.

34 Vgl. Albers (2011) S.38.

35 Vgl. Selle (2010) S.34.

36 Vgl. Dietzfelbinger (2004) S.133.

37 Diskussionen dazu u.a. in Dietzfelbinger (2004), Neuhäuser (2011), Crane und Matten (2007).

38 Vgl. Neuhäuser (2011) S.37.

39 An dieser Stelle soll auf die Literatur von u.a. Neuhäuser (2011) und Crane und Matten (2007) verwiesen werden, die sich spezifisch mit der Definition von Unternehmen auseinandersetzen. Nach diesen Autoren besteht bereits vor der Debatte um Verantwortung die Problematik darin, dass nur schwer zu bestimmen ist, was ein Unternehmen ist. Vor dem Gesetz wird ein Unternehmen ähnlich wie eine künstliche Person angesehen, jedoch gibt es theoretisch nicht „das“ Unternehmen, sondern nur eine Ansammlung von Inhabern, Managern und Mitarbeitern, die Entscheidungen treffen.

40 Vgl. Dietzfelbinger (2004) S.62.

41 Vgl. Bertelsmann Stiftung (2006) S.7.

42 Vgl. Dietzfelbinger (2004) S.62.

43 Lenk und Maring (1992) S.11.

44 Vgl. Lenk und Maring (1992) S.7.

45 Art. 14 Grundgesetzbuch.

46 Vgl. Friedman (2004) S.164. Auf diese Argumentationskette soll allerdings kein weiteres Augenmerk gelegt werden, denn aus Sicht vieler anderer Autoren besitzen gerade Unternehmen variantenreiche Möglichkeiten, sich für die Gesellschaft und für die Stadt einzusetzen. Sollte sich in Zukunft bestätigen, dass die Übernahme sozialen Engagements einen messbaren Beitrag für Unternehmen und Gesellschaft erzielen kann, so wären die Theorien Friedmans und anderer Kritiker außerdem widerlegbar.

47 Vgl. stellvertretend Hardtke und Kleinfeld (2010), Dresewski et al. (2004), Backhaus-Maul et al. (2010).

48 Vgl. Crane und Matten (2007) S.47.

Fin de l'extrait de 87 pages

Résumé des informations

Titre
Corporate Citizenship als Beitrag für die Stadtentwicklung?
Sous-titre
Untersuchung zur Möglichkeit einer Strategie in Deutschland
Université
HafenCity University Hamburg
Cours
Gewerbeplanung und Wirtschaftsförderung
Note
1,0
Auteur
Année
2012
Pages
87
N° de catalogue
V231812
ISBN (ebook)
9783656485124
Taille d'un fichier
1974 KB
Langue
allemand
Mots clés
corporate, citizenship, beitrag, stadtentwicklung, untersuchung, möglichkeit, strategie, deutschland
Citation du texte
Marian Knap (Auteur), 2012, Corporate Citizenship als Beitrag für die Stadtentwicklung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231812

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