"Wer Aktien kauft wird zum Unternehmer und Träger eines Risikos. Ein Irrtum aber ist es, wenn unser wirtschaftliches Rechtsgefühl einen Sonderschutz für kapitalistische Rechtsformen sucht, der von Rechts wegen nicht bestehen sollte." So die nüchternen Worte des Industriellen Rathenau (1867 - 1922). 1
Damit hat Rathenau zutreffend unterstrichen, dass eine Beteiligung an einer Gesellschaft auch mit einem gewissen Kapitalrisiko aus der unternehmerischen Tätigkeit behaftet ist, welches jedoch allzu oft unbeachtet bleibt.
Die AG ist zwar eine "interessenmonistische Organisation" 2 , die ausschließlich zum Wohl der Anteilseigner besteht und somit alle Forderungen der anderen am Unternehmen Beteiligten den Belangen der Anteilseigner unterzuordnen sind, aber die Aktionäre tragen das eigentliche Risiko, da erst nach Befriedigung der Forderungen aller anderen Gruppen, Gewinn- und Liquidationsansprüche der Aktionäre entstehen. 3
Die Zahl der Aktionäre ist zwar seit den Verlusten am Kapitalmarkt wieder gesunken, bewegt sich jedoch nach dem Börsenboom, insbesondere unter Einbeziehung der Fondsbesitzer auf hohem Niveau. (siehe Abbildung 1)
Diese Arbeit soll nach Klarstellung des Mitgliedschaftsverhältnisses des Aktionärs einen gebündelten Einblick in die, über das gesamte Aktien- und Umwandlungsgesetz verstreuten Pflichten und Rechte des Aktionärs geben und hierbei auch auf wichtige Sonderbestimmungen, wie die für Vorzugsaktionäre eingehen. Es folgen die gerichtlichen Rechte des Aktionärs unter besonderer Beachtung spezialrechtlicher Eingriffe in die Aktionärseigenschaft wie z.B. das Delisting oder das Squeeze-out.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Grundlagen
- 3 Erwerb und Verlust der Mitgliedschaft
- 3.1 Erwerb der Mitgliedschaft
- 3.2 Verlust der Mitgliedschaft
- 4 Pflichten aus der Mitgliedschaft
- 4.1 Einlagepflicht
- 4.2 Treuepflicht
- 5 Einzelrechte aus der Mitgliedschaft hinsichtlich ihrer Zustehung
- 5.1 Allgemeine Mitgliedschaftsrechte
- 5.2 Gattungsvorrechte
- 5.3 Sonderrechte
- 6 Einzelrechte aus der Mitgliedschaft hinsichtlich ihres Inhalts
- 6.1 Verwaltungsrechte
- 6.1.1 Teilnahmerecht
- 6.1.2 Stimmrecht
- 6.1.3 Rederecht
- 6.1.4 Auskunftsrecht
- 6.1.5 Recht zur Wahl des Aufsichtsrats
- 6.2 Vermögensrechte
- 6.2.1 Dividendenzahlungsanspruch
- 6.2.2 Bezugsrecht
- 6.2.3 Recht auf Liquidationserlös
- 7 Gerichtliche Rechte des Aktionärs
- 7.1 Anfechtungsrecht
- 7.2 Spruchverfahren
- 7.2.1 Squeeze-out
- 7.2.2 Eingliederung
- 7.2.3 Umwandlung
- 8 Spezielle Rechte des Vorzugsaktionärs
- 9 Bedeutung der Aktie
- 9.1 Bedeutung der Aktie für die Unternehmung
- 9.1.1 Aktien als Finanzierungsinstrument
- 9.1.2 Aktien als „Akquisitionswährung“
- 9.2 Bedeutung der Aktie für die Gesellschaft
- 9.2.1 Aktien als Anlageinstrument
- 9.2.2 Aktien zur Altersvorsorge
- 9.2.3 Aktien zur Erzielung wirtschaftlichen Wachstums
- 9.2.4 Aktien zur Minderung der Arbeitslosenquote
- 10 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung der Aktie und der Rechtsstellung des Aktionärs. Sie soll Einblicke in die Rolle der Aktie als Finanzierungsinstrument für Unternehmen und Anlageobjekt für die Gesellschaft geben. Außerdem werden die Rechte und Pflichten des Aktionärs im Rahmen der Aktiengesellschaft beleuchtet.
- Die Aktie als Finanzierungsinstrument für Unternehmen
- Die Aktie als Anlageinstrument für die Gesellschaft
- Rechte und Pflichten des Aktionärs im Rahmen der Aktiengesellschaft
- Die Bedeutung der Aktie für die Erzielung wirtschaftlichen Wachstums
- Die Bedeutung der Aktie für die Minderung der Arbeitslosenquote
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung stellt das Thema der Hausarbeit vor und erläutert die Relevanz der Aktie und die Rechtsstellung des Aktionärs. Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen des Aktienrechts behandelt, einschließlich der Definition der Aktie, ihrer Arten und der verschiedenen Arten von Aktiengesellschaften. Das dritte Kapitel beleuchtet den Erwerb und Verlust der Mitgliedschaft in einer Aktiengesellschaft, einschließlich der verschiedenen Möglichkeiten, Aktien zu erwerben und die Rechtsfolgen des Verlusts der Mitgliedschaft. Kapitel 4 befasst sich mit den Pflichten des Aktionärs, insbesondere der Einlagepflicht und der Treuepflicht. Das fünfte Kapitel behandelt die Einzelrechte des Aktionärs, die sich aus der Mitgliedschaft in einer Aktiengesellschaft ergeben, wie z.B. das Teilnahmerecht, das Stimmrecht, das Rederecht, das Auskunftsrecht und das Recht zur Wahl des Aufsichtsrats. Kapitel 6 konzentriert sich auf die Vermögensrechte des Aktionärs, wie z.B. den Dividendenzahlungsanspruch, das Bezugsrecht und das Recht auf Liquidationserlös. Das siebte Kapitel befasst sich mit den gerichtlichen Rechten des Aktionärs, einschließlich des Anfechtungsrechts und des Spruchverfahrens. Kapitel 8 beleuchtet die speziellen Rechte des Vorzugsaktionärs. Das neunte Kapitel untersucht die Bedeutung der Aktie für Unternehmen und die Gesellschaft, einschließlich der Aktie als Finanzierungsinstrument, Akquisitionswährung, Anlageinstrument, Instrument zur Altersvorsorge und zur Erzielung wirtschaftlichen Wachstums und zur Minderung der Arbeitslosenquote. Das Fazit fasst die wichtigsten Punkte der Hausarbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der „Aktie“ als Finanzierungsinstrument für Unternehmen und Anlageobjekt für die Gesellschaft. Sie analysiert die Rechte und Pflichten des Aktionärs im Rahmen der Aktiengesellschaft, insbesondere die Verwaltungsrechte, Vermögensrechte und gerichtlichen Rechte. Weiterhin werden wichtige Themen wie die Erzielung wirtschaftlichen Wachstums und die Minderung der Arbeitslosenquote im Kontext der Aktie behandelt.
- Citation du texte
- Daniel Fischer (Auteur), 2003, Die Rechtsstellung des Aktionärs und die Bedeutung der Aktie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23207