Ein Religionskurs, der zum einen unterschiedlich religiös sozialisierte SchülerInnen vereint, zum anderen dadurch gekennzeichnet ist, dass die SchülerInnen sich auf unterschiedlichen Leistungsniveaus befinden, die sehr stark voneinander abweichen, stellt eine hohe Herausforderung für die Lehrperson dar. Wie können SchülerInnen mit unterschiedlichsten Lernvoraussetzungen zum Lernen bewegt werden, ohne dass die einen überfordert, noch die anderen unterfordert werden? Wie soll die Lehrkraft den Unterricht gestalten, wenn eine kleine Gruppe der SchülerInnen gern mit der Bibel arbeitet, was der Großteil der Gruppe allerdings ablehnt, weil dieser die Bibel für unmodern hält? Es muss ein Gegenstand gefunden werden, der alle SchülerInnen gleichermaßen begeistert, der einen Zugang zu der Lebenswelt der SchülerInnen eröffnet.
Dieser Gegenstand liegt in dem Medienkonsum der Jugendlichen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Filme, das Internet, Videospiele, Clips oder Musik handelt. Jugendliche konsumieren die Neuen Medien täglich, posten ganz selbstverständlich Privates auf Facebook und teilen diese Inhalte mit hunderten von „Freunden“. Während in den 90er Jahren Musikclips bei den Fernsehsendern MTV und VIVA hoch- und runterliefen, schauen sich heute Jugendliche gezielt Clips auf ihren Smartphones via Youtube an. Zwar existiert heutzutage keine einheitliche Jugendkultur (vgl. Schweitzer 2006: 165), weil es eine Vielzahl von unterschiedlichen Stilrichtungen in der Musik und Mode gibt, dennoch kann von einer Neuen-Medien-Generation gesprochen werden, der Generation-@. Medien haben folglich eine hohe Alltagsrelevanz im Leben von Kindern (unterschiedliche Studien zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen bei Rathgeb 2012: 35-47). Im Leben von Jugendlichen spielt Musik eine ganz besondere Rolle. Musik ist der Ausdruck von bestimmten Gefühlen, in denen sich Sehnsüchte wiederfinden lassen, sie dient den Jugendlichen zur Entspannung und zur Abschottung von der Außenwelt, ein Grund, warum Jugendliche häufig mit Ohrstöpseln in der Öffentlichkeit zu beobachten sind. Jugendliche grenzen sich durch Musik, die sie hören, bewusst von Erwachsenen ab. Videoclips, die aufgrund von Bildern die Musik intensivieren, sind besonders beliebt bei Jugendlichen. Das Lebensgefühl der Jugendlichen wird durch Melodien, Rhythmen, Texten und Bildern wiedergegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Situative Voraussetzungen / Lerngruppe
- Religionspädagogische Situation an der Gesamtschule
- Sozioökonomischer Status der Schülerschaft
- Beschreibungen der SchülerInnen des Religions-Kurses der 9. Klasse
- Entwicklungs- und religionspsychologische Voraussetzungen der SchülerInnen
- Lehr- und Lernvoraussetzungen
- Pädagogische Überlegungen Einordnung in die Einheit
- Einordnung der Stunde in die Einheit — Die Lernausgangslage
- Fachwissenschaftliche Analyse / Sachanalyse
- Didaktische Analyse
- Didaktisch-methodische Strukturierung
- Kompetenzen / Unterrichtsziele
- Verlaufsplan
- Resümee
- Anhang
- Literaturangaben
- Lehrplan für die integrierte Gesamtschule in Hessen
- SEEED: Deine Zelt
- Phasen: Lernprozesse und Aufgaben der Lehrkraft bei der Gruppenrecherche
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit/dieser Unterrichtsentwurf dient der Planung einer Unterrichtsstunde zum Thema „Die Frage nach Gott / Religionskritik“ im Rahmen eines Religionskurses der 9. Klasse an einer integrierten Gesamtschule. Die Arbeit soll die didaktisch-methodische Strukturierung der Unterrichtsstunde verdeutlichen und die relevanten fachlichen und überfachlichen Kompetenzen aufzeigen, die in der Stunde vermittelt werden sollen.
- Die Bedeutung der Frage nach Gott für die individuelle Glaubensbildung von Jugendlichen
- Die verschiedenen Formen von Religionskritik, sowohl aus historischer als auch aus gegenwärtiger Perspektive
- Die Rolle von Musik und Medien im Religionsunterricht
- Die Bedeutung von kooperativen Lernformen im Religionsunterricht
- Die Entwicklung von Fähigkeiten zur Selbstreflexion, Kommunikation und Teamarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer detaillierten Beschreibung der Lerngruppe und der schulischen Situation an der Gesamtschule. Anschließend werden die pädagogischen Überlegungen zur Einordnung der Unterrichtsstunde in die gesamte Einheit erläutert. Die fachwissenschaftliche Analyse setzt sich mit dem Thema „Die Frage nach Gott / Religionskritik“ auseinander und beleuchtet die Bedeutung dieser Fragestellungen für die christliche Religion und die religiöse Entwicklung von Jugendlichen. Die didaktische Analyse befasst sich mit den Herausforderungen des Unterrichts in einer heterogenen Lerngruppe und der Notwendigkeit, den Unterricht an die Lebenswelt der SchülerInnen anzupassen. In der didaktisch-methodischen Strukturierung wird der konkrete Ablauf der Unterrichtsstunde dargestellt und die verwendeten Methoden erläutert. Die Kompetenzen und Unterrichtsziele werden im Folgenden detailliert beschrieben, bevor ein Verlaufsplan die einzelnen Unterrichtsschritte mit Zeitangaben und Materialien zusammenfasst. Die Arbeit schließt mit einem Resümee, in dem die Planung der Unterrichtsstunde kritisch reflektiert wird.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Frage nach Gott, Religionskritik, Religionspädagogik, Jugendalter, Lebenswelt, Medienpädagogik, Popmusik, Seeed, Karl Marx, kooperatives Lernen, Unterrichtsplanung, Kompetenzen und Unterrichtsziele. Der Text beleuchtet die Herausforderungen der Gestaltung von Religionsunterricht in der heutigen Zeit, die geprägt ist von religiöser Pluralität, Medienkonsum und einer zunehmenden Distanzierung von traditionellen Religionen. Die Arbeit zeigt auf, wie der Religionsunterricht auf diese Herausforderungen reagieren kann, indem er den SchülerInnen einen Zugang zu ihrer Lebenswelt eröffnet und sie in die Lage versetzt, ihre eigenen Glaubensüberzeugungen zu reflektieren und zu hinterfragen.
- Quote paper
- Andrea Tauber (Author), 2013, Religionskritik und Popmusik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232346