In Deutschland hat jeder Arbeitnehmer seit 2002 einen rechtlichen Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge. Dies bedeutet jedoch nicht, dass jedes Unternehmen zwingend eine Betriebsrente zahlen muss. Lt. Betriebsrentengesetz ist das Unternehmen aber verpflichtet, seinen Arbeitnehmern einen „externen Finanzierer“ (u.a. Pensionsfonds und Pensionskassen) zu vermitteln. Pensionsrückstellungen stellen bei vielen Unternehmen einen nicht unerheblichen Passivposten in der Bilanz dar. Bei der BASF AG z.B. betrug der Anteil der Pensionsrückstellungen an der Bilanzsumme 5,21 % im Geschäftsjahr 2011. Bei der Lufthansa AG bildeten die Pensionsrückstellungen im selben Geschäftsjahr sogar 7,71 % der Bilanzsumme.
Die Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen sowie die damit verbundenen Risiken wurden in den letzten Jahren wie kaum ein anderes Bilanzierungsthema kontrovers diskutiert. Oftmals liegen der Zeitpunkt der Zusage und das Datum der Erfüllung der Pensionsverpflichtung weit auseinander, was dazu führt, dass sich die Unternehmen einem hohen und im Zeitablauf tendenziell wachsenden Verpflichtungsaufwand gegenübersehen. Aufgrund ihrer Komplexität, bestimmter Bilanzierungs- und Bewertungswahlrechte sowie Gewinnglättungsmöglichkeiten bei der Erfassung von versicherungsmathematischen Gewinnen bzw. Verlusten, ist die Darstellung der Pensionsverpflichtungen im Jahresabschluss für ihre fehlende Transparenz berüchtigt.
Zielsetzung dieser Bachelorarbeit ist es, die aktuelle Fassung des IAS 19 (Januar 2012) und die damit verbundenen Neuerungen dahingehend zu untersuchen, ob und inwieweit der überarbeitete Standard den Bilanzadressaten nützlichere sowie entscheidungsrelevantere Informationen bieten kann. Die Beurteilung basiert dabei auf dem true-and-fair-view-Ansatz und den qualitativen Kriterien des Frameworks der Rechnungslegung nach IFRS. Als diese gelten die Merkmale, durch welche die im Abschluss erteilten Informationen für die Adressaten nützlich werden. Die vier wichtigsten qualitativen Anforderungen sind Verständlichkeit, Relevanz, Verlässlichkeit und Vergleichbarkeit.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt aufgrund der Komplexität des Standards auf den Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
I. Inhaltsverzeichnis
II. Abkürzungsverzeichnis
III. Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Gang der Untersuchung
2 Rechnungslegung für Pensionsverpflichtungen nach IAS
2.1 Entwicklungsgeschichte des IAS
2.2 Anwendungsbereich und Zielsetzung
2.3 Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
2.3.1 Beitragsorientierte Pläne
2.3.1.1 Definition
2.3.1.2 Bilanzierung und Bewertung
2.3.2 Leistungsorientierte Pläne
2.3.2.1 Definition
2.3.2.2 Bilanzierung und Bewertung
2.3.2.2.1 Bilanzierungssystematik von IAS
2.3.2.2.2 Bewertung der Pensionsrückstellung
2.3.2.2.2.1 Ermittlung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung
2.3.2.2.2.2 Planvermögen
2.3.2.2.3 Die Komponenten des Pensionsaufwands
2.3.2.2.3.1 Dienstzeitaufwand
2.3.2.2.3.2 Zinsaufwand
2.3.2.2.3.3 Erwarteter Ertrag aus Planvermögen
2.3.2.2.3.4 Gewinne/Verluste aus Plankürzungen und Abgeltungen
2.3.2.2.4 Anhangangaben
2.3.2.3 Neuerungen hinsichtlich des Pensionsaufwands
2.3.2.3.1 Geänderte Darstellung des Pensionsaufwands in der Gesamtergebnisrechnung
2.3.2.3.2 Dienstzeitkomponente
2.3.2.3.3 Komponente Netto-Zinsaufwand
2.3.2.3.4 Neubewertungskomponente
2.3.3 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
2.3.3.1 Entstehung
2.3.3.2 Erfassung
2.3.3.2.1 Korridormethode
2.3.3.2.2 Sofortige GuV-wirksame Erfassung
2.3.3.2.3 OCI-Methode
2.3.3.3 Neuerungen hinsichtlich der Behandlung von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten
2.3.3.3.1 Abschaffung der Glättungsmechanismen
2.3.3.3.2 Ausweitung der Angabepflichten
2.4 Exkurs: Altersteilzeit
2.4.1 Bilanzierung und Bewertung
2.4.2 Neuerungen
3 Kritische Würdigung der Neuerungen des IAS
3.1 Kritische Würdigung der Neuerungen im Hinblick auf den true-and-fair-view-Ansatz und die qualitativen Kriterien
3.1.1 Rahmenkonzept der IFRS
3.1.2 Abhandlung der qualitativen Kriterien in der aktuellen Diskussion
3.1.2.1 Kritische Abwägung der zeitverzögerten Erfassung
3.1.2.2 Soforterfassung als einzig zulässiges Verfahren
3.1.2.3 Anhangangaben
3.1.2.4 Altersteilzeit
3.2 Ausstrahlungseffekte auf das HGB
3.2.1 Überblick zur gesetzlichen Grundlage für Pensionsverpflichtungen nach HGB
3.2.2 Würdigung
3.2.3 Vergleich der beiden Rechnungslegungsvorschriften
4 Fazit
IV. Literaturverzeichnis
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