Wirtschaftlich erfolgreiches Betreiben im Unternehmen orientiert sich an dessen Wert. So
einfach dieser Satz klingen mag, so diffus sind die Aussagen zu diesem Thema in der
veröffentlichten Meinung. Selten ist die Diskussion über eine betriebswirtschaftliche Methode
so emotionalisiert worden wie über den Shareholder - Value1. „Mancher einer behauptet, bei
der wertorientierten Unternehmensführung ginge es ausschließlich um die Befriedigung von
Aktionärsinteressen. Die Bedürfnisse der Shareholder stünden im Vordergrunde. Alle anderen
Anspruchsgruppen – die sogenannten Stakeholder – müssten ins zweite Glied zurücktreten“2
Wenn man aber bedenkt, dass den Eigentümern des Unternehmens, d. h. den Shareholdern,
kein vertraglich oder rechtlich fixierter, sondern lediglich ein nachrangiger und deshalb in der
Höhe unsicherer (Zahlungs-) Anspruch auf den Teil der Wertschöpfung zu steht, der nach
Befriedigung aller anderen (Zahlungs-) Ansprüche übrig bleibt, so ist diese Art von Kritik
nicht gerechtfertigt. Die Zielfunktion „Maximierung des Shareholder Value“, die die
Grundlage der wertorientierten Unternehmensführung bildet, wird unter Beachtung von
Nebenbedingungen in Form der Stakeholderansprüche verfolgt.3
Wesentliche Stakeholder und deren Ansprüche sind:
• Kunden: - Innovative, bedarfsgerechte Produkte und Leistungen
- Optimales Preis-Leistungsverhältnis
• Aktionäre: - Risikoadäquate Verzinsung des eingesetzten Kapitals
• Mitarbeiter: - Zukunftsorientierte Arbeitsplätze
- Leistungsgerechte Entlohnung
- Zielorientierte Weiterentwicklung
• Staat / Gesellschaft - Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland
Langfristig kann ein Unternehmen nur dann erfolgreich sein, wenn es den Interessen aller
Stakeholder Rechnung trägt.4 Daher kommt der wirtschaftliche Erfolg allen Stakeholdern
direkt oder indirekt zugute. Die wertorientierte Unternehmensführung zielt somit auf eine
Überwindung der Kontroverse zwischen Shareholder - Value einerseits und Stakeholder-
Orientierung andererseits ab. [...]
1 Im deutschsprachigen Raum wird synonym von wertorientierter bzw. marktwertorientierter
Unternehmensführung gesprochen.
2 Hauser, M., Controller Magazin, 5/99, S. 398
3 vgl. Obermaier, R., Controller Magazin, 4/03, S.342
4 vgl. Becker, F.-G./Fallgatter, M.-J., Unternehmensführung, 2002, S. 30
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Planungsprozesse
- 2.1 Strategieplanung und Festlegung
- 2.2 Anbindung an Konzernsteuerungsgrößen und Kennzahlensysteme
- 2.2.1 Total Shareholder Return
- 2.2.2 EVA
- 2.2.3 CVA
- 2.3 Ableitung von Werttreibern aus Prozessen
- 2.4 Priorisierung von Werttreibern
- 2.5 Zieldialog
- 2.6 Erstellen von Maßnahmenplänen
- 2.7 Monitoren und Berichterstattung
- 2.7.1 Balanced Scorecard
- 2.7.2 Sonstige Konzepte
- 2.8 Incentivierung
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der wertorientierten Planungsprozesse und der Balanced Scorecard. Die Arbeit untersucht die Integration der Balanced Scorecard in ein umfassendes Steuerungskonzept, das auf die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes ausgerichtet ist.
- Wertorientierte Unternehmensführung
- Balanced Scorecard
- Werttreiber und -steuerung
- Strategische Planung und Umsetzung
- Integration von Finanz- und Nicht-Finanzkennzahlen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Bedeutung der wertorientierten Unternehmensführung im Kontext von Shareholder- und Stakeholder-Interessen dar. Dabei wird auf die Kontroverse zwischen Shareholder-Value und Stakeholder-Orientierung eingegangen und ein Überblick über die wichtigsten Stakeholder und deren Ansprüche gegeben.
2. Planungsprozesse
Kapitel 2 beleuchtet verschiedene Aspekte von Planungsprozessen, die auf die Steigerung des Unternehmenswertes ausgerichtet sind. Dazu gehören die strategische Planung, die Anbindung an Konzernsteuerungsgrößen und Kennzahlensysteme, die Ableitung und Priorisierung von Werttreibern sowie die Entwicklung von Maßnahmenplänen, die Monitoring- und Berichterstattung und die Incentivierung.
2.7.1 Balanced Scorecard
In diesem Abschnitt wird die Balanced Scorecard im Detail vorgestellt. Die Balanced Scorecard ist ein vielversprechendes Instrument, um die Verbindung von finanziellen und nicht-finanziellen Kennzahlen zu ermöglichen und damit ein ganzheitliches Bild von der Unternehmensperformance zu erhalten.
- Citar trabajo
- Wicky Flachenecker (Autor), 2003, Wertorientierte Planungsprozesse und Balanced Scorecard, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23433