Globalisierung


Trabajo Escrito, 2002

20 Páginas, Calificación: Sehr gut


Extracto


INHALTSVERZEICHNIS

EINLEITUNG

ERSTER TEIL: GLOBALISIERUNG ALS BEGRIFF
1. Was ist Globalisierung? Eine Definition
2. Geschichtlicher Zusammenhang:
3. Der Globalisierungsgrad
4. Technischer Fortschritt: der Bedeutungsverlust von Entfernungen
5. Der Bedeutungsverlust von staatlichen Grenzen:
6. Globale Arbeitsteilung:
7. Zunehmende Interdependenz in der Wirtschaft:
8. Zunehmende Interdependenz im Ökosystem:
9. Zunehmende Interdependenz in der Politik:
10. Zunehmende Interdependenz in der Gesellschaft:
11. Umstrukturierungen aufgrund neuer Interdependenzen:

ZWEITER TEIL: POLITISCHE ANTWORTEN
1. Weltvorstellungen im Widerstreit
2. Politische Antworten auf die Entnationalisierung
2.1 Staatenwelt, Gesellschaftswelt, Vernetzungswelt
2.2 Liberal demokratische Internationalismus, radikaler Kommunitarismus, Kosmopolitismus
2.3 Weitere Modelle
2.4 Eigenbemerkung

LITERATURVERZEICHNIS

EINLEITUNG

Es sieht so aus, als ob man dem Begriff der Globalisierung nicht mehr aus dem Wege gehen könnte. Globalisierung wird vielfach thematisiert und erhält durch die Ereignisse um den New Yorker 11. September oder den blutigen Auseinandersetzungen zwischen Globalisierungsgegnern und Sicherheitskräften in Seattle und Genua immer wieder neues Interesse.

Globalisierung wirft die Fragen auf, ob der Staat weiterhin die entscheidende Rolle in der Weltpolitik spielen wird bzw. ob der Staat nur noch zu einem global player unter anderen global players geworden ist? Wie kann der Staat auf die voranschreitende Entnationalisierung reagieren und sich den Bedingungen der Globalisierung anpassen? Oder müssen in Zukunft Organisationsform gefunden werden, die jenseits des Nationalstaates liegen?

Nach einer Klärung des Begriffes Globalisierung im ersten Teil, gehe ich im zweiten Teil dazu über mögliche Antworten auf die Globalisierung vor zu stellen und schließe mit meinen Vorstellungen ab.

Im zweiten Teil verdeutliche ich, auch dass die persönlichen Perspektiven und Weltvorstellungen einen erheblichen Einfluss auf Forderungen zur Globalisierung haben. Deswegen möchte ich vorwegnehmen, dass ich den Globalisierungsprozess als unumgänglichen Fakt betrachte. Es kann kein Für oder Gegen Globalisierung geben. Globalisierung polarisiert die Interessen von Ökonomie, Gesellschaft, Politik und Ökologie. Modelle, die alle vier Interessen vereinen und im Sinne eines weit gefassten Nachhaltigkeitsgedankens stehen, bevorzuge ich als Lösung. Ob mit der Globalisierung Großkonzerne große Teile der staatlichen Politik übernehmen werden oder ob eine neue Zivilgesellschaft am Entstehen ist, betrachte ich als mehr oder weniger offen.

Grundlage dieser Hausarbeit waren vor allem die Bücher „Politik der Globalisierung“, herausgegeben von Ulrich Beck und das von Ulrich Steger herausgegebene Buch „Facetten der Globalisierung“.

ERSTER TEIL: GLOBALISIERUNG ALS BEGRIFF

Als erstes werde ich in diesem Abschnitt eine Definition von Globalisierung vorschlagen, den geschichtlichen Zusammenhang des Begriffs betrachten und eine Einschätzung des Ausmaßes von Globalisierung vornehmen. In den Punkten vier bis elf werde ich die in der Definition aufgeworfenen Zusammenhänge näher erklären und problematisieren, um ein Gesamtbild über Globalisierung zu erstellen.

1. Was ist Globalisierung? Eine Definition

Die Globalisierung beschreibt einen Prozess zunehmender Interdependenz und tiefgreifender Umstrukturierung unseres Wirtschafts-, Öko-, Gesellschafts- und Politiksystems, der durch die wirtschaftliche Verflechtung transnationaler Konzerne angestoßen worden ist. Den globalisierten Wirtschaftsverflechtungen ist der Bedeutungsverlust von Entfernungen und staatlichen Grenzen und eine weitgehend globale Arbeitsteilung zu eigen.

2. Geschichtlicher Zusammenhang:

Grob gefasst war Globalisierung zunächst unter dem Begriff Internationalisierung bekannt geworden, dessen geschichtlichen Start man Ende des 18.Jahrhunderts, Mitte des 19. Jahrhunderts sehen könnte.[1] Globalisierung geht aber noch einen Schritt weiter als Internationalisierung: Während Internationalisierung inter nation al ist und sich über Nationen, wie z.B. Kooperation von Nationen beschreibt, beschreibt sich Globalisierung unabhängig von Nationen. Es meint beispielsweise einen von Nationen unabhängigen Zusammenschluss von Unternehmungen zu einem Konzern oder die freie Möglichkeit von Konzernen, zu wählen an welchem Ort sie sich in der Welt niederlassen möchten.

Warum ist die Globalisierung als Begriff erst in den letzten Jahren in aller Munde gekommen, wenn es das Phänomen doch schon zuvor gegeben hat? Zum einen ist Globalisierung nicht mehr nur Unternehmersache. Durch Internet und Mobilfunk können die Bürger der „OECD-Welt“[2] jetzt erst nachvollziehen, was es bedeutet unabhängig von dem Aufenthaltsort agieren zu können. Heute kann jeder die Diskussion der Globalisierung besser nachvollziehen, als noch vor zwanzig, dreißig Jahren.

Wesentlicher ist aber, dass die öffentliche und politische Aufmerksamkeit sich auf die größten Probleme richtet. Außenpolitisch war lange Zeit der Ost-West-Konflikt als großes Problem wahrgenommen worden. Der Ost-West-Konflikt ist beigelegt. Die Aufmerksamkeit verschiebt sich zwangsläufig auf das nächstdominante Thema der Außenpolitik: die Globalisierung.[3] Die rasante Karriere des Globalisierungsbegriffs macht uns deutlich, dass Globalisierung ein wichtiges Thema ist, das es noch zu bearbeiten gilt.

3. Der Globalisierungsgrad

Zu einer Vermehrung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen gibt es kontroverse Zahlen. Die Export- und Importvolumen im Verhältnis zur gesamten Wirtschaftsleistung Deutschlands oder Großbritanniens liegen heute in der gleichen Größenordnung wie 1913.[4] Harald Germann, Silke Raab und Martin Setzer untersuchten die Möglichkeiten Globalisierung messbar zu machen. Sie verwendeten ein Kennzahlensystem, das aus fünf Indikatoren zusammengesetzt ist (die Indikatoren auf die ich nicht näher eingehen werde sind: Wirtschaftliche Verflechtung, Einzelelemente der Wertekette, Produktionsfaktoren, Entgrenzung und Streuung der Auslandsaktivitäten). Sie kommen zu dem Schluss: „Insgesamt zeigen die Indikatoren .. keinesfalls einen massiv steigenden Globalisierungsgrad der bundesdeutschen Wirtschaft in dem Ausmaß an, wie es die gegenwärtige Diskussion nahe legen würde.“ Als statistisches Paradoxon geben sie aber an: „Wendet man den gleichen Kriterienset nämlich auf Unternehmen an, so kommt man zu anderen Ergebnissen.“ Der Daimler-Benz-Konzern zeige beispielsweise für die 90’er Jahre durchaus steigende Globalisierungstendenzen.[5]

4. Technischer Fortschritt: der Bedeutungsverlust von Entfernungen

Die Globalisierung wurde erst durch die weit fortgeschrittenen technischen Möglichkeiten des Transportes und der Kommunikation ermöglicht. Mittels Satelliten, Internet, Mobilfunktelefonen und Computern können Informationen, Absprachen und Anweisungen ohne Zeitverlust umgesetzt werden. Mit Zugriff auf gute Transportmöglichkeiten, durchlaufen Produkte vor ihrer Zusammensetzung und Fertigstellung nicht mehr nur ein oder zwei, sondern viele Länder. Im Kommunikations- und Transportbereich verlieren Entfernungen an Bedeutung. Produktion wird mehr und mehr global organisiert.

5. Der Bedeutungsverlust von staatlichen Grenzen:

Wegen des Bedeutungsverlustes der Entfernung, kann ohne nennenswerte Probleme global produziert werden. Da ein Konzern unabhängig von bestimmten nationalen Territorien einen Standort selber wählen kann, verlieren die Grenzen an Bedeutung. Der Handlungsspielraum eines Konzerns ist nicht auf ein Territorium begrenzt. Die World Trade Organisation (WTO) unterstützt den Bedeutungsverlust von Grenzen maßgeblich mit, indem sie grenzgebundene Zölle und „Wirtschaftsbarrieren“ abbaut. Staatliche Eingriffe werden über die WTO abgebaut, um den Konzernen freien Lauf lassen zu können. Während der Handlungsspielraum von Unternehmen nicht an Grenzen gebunden ist, sind politische Handlungsspielräume dagegen und im wahrsten Sinne des Wortes begrenzt. Souveräne, staatliche Handlungsmacht ist nur in einem aus Grenzen definierten Gebiet gegeben.

6. Globale Arbeitsteilung:

Der Bedeutungsverlust von Entfernungen und Grenzen führt zu einem Weltmarkt. Wie auf jedem Markt sind Preise die ausschlagebensten Gründe für die Entscheidungen von Angebot und Nachfrage. Dort wo am günstigsten produziert werden kann, wird in aller Regel auch produziert werden. Neben dem Preis ist für die Produktion entscheidend, ob die benötigten Ressourcen für die Produktion vor Ort vorhanden sind. Das können natürliche Ressourcen, aber auch humane oder andere Ressourcen sein. Für verschiedene Produkte oder Produktionsschritte werden verschiedene Ressourcen benötigt. In armen, in der Regel südlichen Ländern, kann Arbeit äußerst günstig angeboten werden. Auch natürliche Ressourcen wie Holz, Edelmetalle und Öl werden günstig zur Verfügung gestellt. Die reichen, in der Regel nördlichen Länder, können sich mit dem Angebot von gut ausgebildeten Arbeitskräften, einer umfassenden Infrastruktur und politischer Sicherheit auf dem Weltmarkt profilieren. Besonders in der europäisch-nordamerikanischen Welt, werden zunehmend weniger Arbeitsplätze für Niedrig-Lohn-Jobs angeboten, weil die Produktion mit den deutlich niedrigeren Löhnen in den südlichen Ländern günstiger ist.

7. Zunehmende Interdependenz in der Wirtschaft:

Insgesamt sind Länder weltweit über verflochtene Wirtschaftsaktivitäten voneinander abhängiger geworden. Veränderungen in einer Volkswirtschaft haben oft große Auswirkungen auf andere Volkswirtschaften. Der Begriff der Fernwirkung verdeutlicht das sehr gut. Eine Wirtschaftsrezession in den USA bekümmert nicht nur die USA selber, sondern auch alle Staaten, die einen intensiven Waren- und Finanzaustausch mit den USA pflegen; und der gewünschte Effekt einer Zinserhöhung in der EU könnte durch die Zinssenkung in den USA zunichte gemacht werden. Sinkt die Wettbewerbsfähigkeit von Firmen eines Landes auf dem Weltmarkt, könnte das eine starke Erhöhung der Arbeitslosigkeit im Land nach sich ziehen.

[...]


[1] Vgl. Rau, Johannes; Globalisierung: Gefahr vertiefter Spaltung; in: Die Zeit, 20. Sept. 2001.

[2] Den Begriff „westliche Welt“ umgehe ich, weil er auf die zunehmend veraltende Einteilung von Ost und West beruht. Dazu sind mit der „westlichen Welt“ nicht nur Staaten im Westen gemeint. Erdumspannend werden ins besondere die USA, die europäischen Länder und Japan zur westlichen Welt gezählt. OECD-Welt ist ein flexiblerer Begriff, der vielmehr Staaten nach ihrer Wirtschaftsweise, ihrem Entwicklungsgrad und ihrer Konsumkultur beschreibt. Zum Teil werde ich Nordamerika und die EU-Mitgliedstaaten in besonders hervorheben und statt OECD-Welt „europäisch-nordamerikanische Welt“ schreiben.

[3] Vgl. Gesellschaft und Staat – Lexikon der Politik; hier wird nach dem Ost-West-Konflikt der Nord-Süd-Konflikt als wichtigster struktureller Weltkonflikt benannt; S. 873. Der Nord-Süd-Konflikt ist Teil der Globalisierungsproblematik.

[4] Vgl. Steger, Ulrich; Facetten der Globalisierung; S.1; vgl. vielmehr: Rürup, B.; Setzer, M.

[5] Steger, Ulrich; Facetten der Globalisierung; S. 21.

Final del extracto de 20 páginas

Detalles

Título
Globalisierung
Universidad
Carl von Ossietzky University of Oldenburg  (Institut für Politikwissenschaft II)
Curso
Grundbegriffe der politischen Theorie
Calificación
Sehr gut
Autor
Año
2002
Páginas
20
No. de catálogo
V23777
ISBN (Ebook)
9783638268271
Tamaño de fichero
519 KB
Idioma
Alemán
Notas
Was ist Globalisierung - und was sind die politischen Antworten?
Palabras clave
Globalisierung, Grundbegriffe, Theorie
Citar trabajo
Tobias Düring (Autor), 2002, Globalisierung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23777

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