Der Arbeiter der Zukunft bei Ernst Jünger und Fritz Lang


Hausarbeit, 2002

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Metropolis

3. Arbeiter

4. Vergleich

5. Fazit und Ausblick

6. Literatur

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit versucht, einen Vergleich zwischen dem Film „Metropolis“ (1925) von Fritz Lang und dem Essay „Der Arbeiter“ (1930) von Ernst Jünger herzustellen.

Nach kurzen inhaltlichen Zusammenfassungen und einigen Hintergrundinformationen zu den Personen, ihren Intentionen und der Zeit, soll dieser Vergleich anhand von Filmszenen und Zitaten angestellt werden. Dabei liegt der Schwerpunkt entsprechend des Seminarthemas bei dem Aspekt der Stellung des Arbeiters und der Erscheinungsform von Arbeit.

Da sowohl Lang als auch Jünger aus ihrer Zeit heraus besonderes Interesse an der neuen Technik hatten, wird auch darauf ein Schwerpunkt liegen.

Natürlich gibt es viele weitere interessante Aspekt in Metropolis, die sich lohnen würden näher zu beleuchten, so zum Beispiel die Stellung der Frau, Religiosität und die Versöhnung von Kapital und Arbeit. Diese Punkte werde ich hier jedoch nur am Rande behandeln.

Als Grundlage dieser Hausarbeit dient mir der Essay „Der Arbeiter“ von Ernst Jünger, der Film „Metropolis“ von Fritz Lang, sowie Sekundärliteratur, vor allem der englische Artikel „Machine Aesthetics and Dialektics of Modernity: On Fritz Lang`s Metropolis“.

Der abschließende Vergleich unterliegt meiner eigenen Interpretation.

2. Metropolis

Tatsächlich aber mochte ich den Film nicht so sehr, weil Menschen nicht mehr waren als Teil einer Maschine.

(Fritz Lang; 1967)

Aus diesem Zitat von Fritz Lang wird deutlich, dass er sich vor allem für die technische Seite des Films interessierte, die Handlung war nur ein Rahmen und ihm daher nicht so wichtig. Als Drehbuch für den Film Metropolis diente ihm der gleichnamige Roman seiner Ehefrau – Thea von Harbou. Ihre Geschichte „behandelt soziale, sexuelle und ästhetische Konflikte von 1925“[1], die Umsetzung im Film rückte dann vor allem zwei damals vorherrschende Ängste in den Vordergrund:

Zum einen die Frage, was ein Individuum in der mechanisierten Welt noch Wert sei und zum anderen die wiedereinsetzende Trennung der Klassen. Wiedereinsetzend daher, weil der Film 1925, also nach der Weltwirtschaftskrise gedreht wurde und die Jahre danach, Jahre der relativen sozialen Ausgeglichenheit waren, doch dies begann sich nun wieder zu ändern.

Darum sollte dem Publikum auch eine Versöhnung zwischen Kapital und Arbeit schmackhaft gemacht werden, wie man sehr deutlich in der Schlussszene sieht.

Für den Regisseur war die Geschichte wahrscheinlich in erster Linie der Rahmen für ein technisches Spektakel, wie man es so vorher noch nicht gesehen hatte. Das schlug sich auch in dem immensen Aufwand nieder, mit dem der Film realisiert wurde.

Mit Fünfmillionen Mark war Metropolis der bis dahin teuerste deutsche Film. Ursprünglich bestand er aus zwei Teilen mit jeweils 3 ½ Stunden Dauer. Der größte Teil ist heute verschollen.

„At night the city did not give the impression of being alive, it lived as illusions lived. I knew then that I had to make a film about all of these sensations.“[2]

Berauscht vom Anblick der Millionenstadt New York entwarf Fritz Lang seine Zukunftsstadt Metropolis.

Für Fritz Lang sah diese Vision wie folgt aus:

Über einer unterirdischen Arbeiterstadt, in der das Proletariat in 10 Stunden Schichten im immer gleichen, kalten Kunstlicht an Maschinen arbeitend, selbst zu seelenlosen Bestandteilen der Maschinen wird, ragt eine Stadt des Lichts auf, und hoch über den Wolkenkratzern geben sich die wenigen Reichen einem Leben in Saus und Braus hin. In den „Ewigen Gärten“ haben die Menschen keine andere Aufgabe als schön und heiter zu sein. Dort lebt auch Freder, Sohn des Schöpfers von Metropolis, Joh Fredersen. Eines Tages führt Maria, neben Freder Protagonistin des Films, eine Schar von Arbeiterkindern an die Oberwelt, um ihnen zu zeigen wie die Menschen dort leben und sie zu lehren, dass trotz der Unterschiede sie alle Brüder seien. Maria ist die gute Seele der Arbeiter, sie predigt ihnen Frieden und Versöhnung. Freder verliebt sich in ihren Anblick und folgt ihr in die Stadt der Arbeiter. Dort erblickt er eine gigantische Maschinerie, an welcher, treu nach Marx, die Arbeiter „als Anhängsel der Maschine“ entmenschlicht werden. Vor seinen Augen verwandelt sich die Apparatur in eine dämonische Fratze, die die Arbeiter verschlingt.

[...]


[1] www.goethe.de/hel/met.htm

[2] Anton Kaes, Machine Aesthetics and Dialectics of Modernity: On Fritz Lang`s Metropolis in Künstlerischer Austausch, Akten des XXVIII Internationalen Kongresses für Kunstgeschichte in Berlin, hg. Von Thomas W. Gaehtgens, Berlin 1992

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Der Arbeiter der Zukunft bei Ernst Jünger und Fritz Lang
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Kunst- und Kulturwissenschaft)
Note
2,3
Autor
Jahr
2002
Seiten
13
Katalognummer
V23828
ISBN (eBook)
9783638268622
Dateigröße
488 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Arbeiter, Zukunft, Ernst, Jünger, Fritz, Lang
Arbeit zitieren
Esther Klung (Autor:in), 2002, Der Arbeiter der Zukunft bei Ernst Jünger und Fritz Lang, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23828

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