Einleitung
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht eine mehr oder weniger spektakuläre Fusion angekündigt wird. Nicht in jedem Fall ist sie aufsehenerregend wie zwischen Daimler und Chrysler, aber unaufhörlich fusionieren Unternehmen in Deutschland, in Europa, in den USA oder anderen hochindustrialisierten Ländern. Der Grund dafür ist, daß alle Unternehmen mit den Folgen der Globalisierung zu kämpfen haben. Zwar bescherte die Globalisierung durch den fast ungehinderten Zutritt zu den Weltmärkten viele Freiheiten und hohe Umsätze, jedoch kamen auch neue Konkurrenten hinzu. Mit all diesen Fusionen sollen vor allem folgende Ziele erreicht werden: Das Überleben der Unternehmen im globalen Wettbewerb, ohne jedoch die Eigenständigkeit zu verlieren und dabei Marktanteile zu sichern und die eigene Position auszubauen.(1) Unternehmen und die Öffentlichkeit knüpfen meist große Erwartungen an Fusionen. Doch nicht immer erfüllen Fusionen die Erwartungen. Im Gegenteil: Mehr als die Hälfte aller Fusionen vernichtet Unternehmenswert, anstatt ihn zu steigern. Es bedarf eines guten Fusionsmanagements, um Fusionen erfolgreich durchzuführen.(2) Insbesondere Megafusionen lösen jedoch sehr viel Unbehagen aus. Seitens der Arbeitnehmer die Furcht vor dem Arbeitsplatzverlust und andererseits für die Unternehmen Umsatzverlust durch die steigende Konkurrenz und fallende Marktanteile. Wettbewerbshüter sehen Monopole und Kartelle entstehen und nicht beteiligte Beobachter erschreckt allein die Größe der entstehenden Unternehmen.(3) Trotz der Risiken steigt die Fusionsaktivität immer weiter. Im ersten Halbjahr des Jahres 2000 wurden weltweit 643 Milliarden Dollar für Übernahmen und Fusionen gezahlt. Das sind 60 Prozent mehr im Vergleich zu der Vorjahresperiode.(4)
Diese Arbeit soll einen Überblick über die Ursachen und Folgen von Megafusionen geben. Dabei werden zunächst die Begriffe Fusion und Megafusion abgegrenzt und es wird auf verschiedene Fusionsarten eingegangen. Es folgt eine historische Betrachtung der Fusionen insbesondere hinsichtlich der Entwicklung der Fusionsaktivitäten und der Branchenstruktur. Der Hauptteil umfasst Ursachen und Folgen der Fusionen aus verschiedenen Perspektiven, aus einzelwirtschaftlicher als auch gesamtwirtschaftlicher Sicht.
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1 Vgl. Fokken, Ulrike (1999), S. 8ff..
2 Vgl. Habeck, Max et al. (1999), S. 5f..
3 Vgl. Fokken, Ulrike (1999), S. 8ff..
4 Vgl. Internetquelle 8.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Fusionen
- Megafusionen
- Fusionsarten
- Horizontale Fusionen
- Vertikale Fusionen
- Konglomerate Fusionen
- Fusionen aus historischer Sicht
- Fusionswellen
- Entwicklung der Fusionsaktivitäten und der Branchenstruktur
- Ursachen/Motive und Folgen von Fusionen
- Unternehmerische, einzelwirtschaftliche Sicht
- - Ein einzelnes Unternehmen im Wettbewerb -
- Gesamtwirtschaftliche Sicht
- Funktionsfähiger Wettbewerb als wirtschaftspolitische Zielsetzung -
- Unternehmerische, einzelwirtschaftliche Sicht
- Die Fusionskontrolle
- Grundlagen der nationalen Fusionskontrolle
- Die marktbeherrschende Stellung in der Fusionskontrolle der EG
- Fusionen in der Automobilbranche
- Überblick
- Der DaimlerChrysler Deal
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Ursachen und Folgen von Megafusionen, insbesondere im Kontext der Automobilbranche, wobei der DaimlerChrysler Deal als Fallbeispiel dient. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Motive, die zu Fusionen führen, und die Folgen, die sich daraus ergeben, zu entwickeln.
- Definition und Abgrenzung von Fusionen und Megafusionen
- Analyse der verschiedenen Arten von Fusionen und deren Auswirkungen
- Historische Betrachtung der Fusionsentwicklung und der Branchenstruktur
- Ursachen und Folgen von Fusionen aus unternehmerischer und gesamtwirtschaftlicher Perspektive
- Die Rolle der Fusionskontrolle bei der Regulierung von Fusionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz von Fusionen im Kontext der Globalisierung beleuchtet. Anschließend werden die Begriffe Fusion und Megafusion definiert und verschiedene Arten von Fusionen erläutert. Im dritten Kapitel wird ein historischer Überblick über Fusionswellen und die Entwicklung der Branchenstruktur gegeben. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Ursachen und Folgen von Fusionen aus unternehmerischer und gesamtwirtschaftlicher Sicht. Die rechtlichen Grundlagen der Fusionskontrolle werden im fünften Kapitel dargestellt. Der Schwerpunkt liegt auf den Grundlagen der nationalen Fusionskontrolle sowie der marktbeherrschenden Stellung im Rahmen der europäischen Fusionskontrolle. Schließlich werden Fusionen in der Automobilbranche beleuchtet, mit besonderem Fokus auf den DaimlerChrysler Deal.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Fusionen, Megafusionen, Automobilindustrie, DaimlerChrysler, Globalisierung, Wettbewerb, Fusionskontrolle, Marktbeherrschung, Unternehmenszusammenschlüsse, Branchenstruktur, Unternehmenswert, Arbeitsplatzverlust, Monopole und Kartelle.
- Citar trabajo
- Anke Gäbler (Autor), 2001, Ursachen und Folgen von Megafusionen dargestellt an der Automobilbranche mit besonderer Berücksichtigung der DaimlerChrysler AG, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2483