Die Popularität der Teamarbeit ist in jüngster Zeit stärker denn je. Teamarbeit ist der meist verwendete
Begriff in der Managementlehre und – praxis. Es findet sich heute kaum eine Stellenanzeige,
in der von den Bewerbern Teamfähigkeit oder Teamgeist nicht verlangt wird. Z.B. fragt
Beiersdorf seine zukünftigen Manager: „Arbeiten Sie gern im Team?“, der Hamburger Zigarettenhersteller
bietet Mitarbeit in „Reemtsma Teams“ an, Opel preist sich an mit dem Spruch „Für
Sie können wir das Team sein, in dem Beruf und Zukunft Spaß machen“.1
Seit der weltberühmte Managementexperte Peter F. Drucker den Führungskräften vor 25 Jahren
empfohlen hat, mehr Aufmerksamkeit der Teamarbeit zu widmen, steigt, vor allem seit den
neunziger Jahren, jährlich der Anteil der Unternehmen, die Gruppen- und/oder Teamarbeit einführen
oder bereits eingeführt haben.
Teamarbeit wird vorwiegend positiv besetzt: sie gilt als gut, effizient, kreativ und erfolgreich.
Nur vereinzelt kann man auch kritische Stimmen zu dem Thema vernehmen. Obwohl die oberen
Führungskräfte von den Vorteilen der Gruppen- bzw. Teamarbeit als Arbeitsorganisationsform
überzeugt sind, sind sie mit den erzielten Ergebnissen der Reorganisation oft nicht zufrieden,
oder sogar enttäuscht. Was ist also der Grund für diese negativen Erfahrungen, wo doch diese
Arbeitsform so viel Vorteile bringt?
Der Grund dafür liegt in der Unter- bzw. Fehleinschätzung der zu erfüllenden Anforderungen
einer erfolgreichen Teamarbeit durch die Führungskräfte. D.h. die Führungskräfte widmen nicht
ausreichend Aufmerksamkeit den mit der Teamarbeit verbundenen Misserfolgspotentialen.
Deshalb ist das Ziel und Schwerpunkt dieser Hausarbeit, die kritischen Faktoren zu identifizieren
und darzustellen, die in hohem Maße über Erfolg oder Misserfolg der einzuführenden bzw. eingeführten
Teamarbeit entscheiden. Diese Faktoren müssen in den Entscheidungsprozess über die
Ein- bzw. Nichteinführung der Teamarbeit miteinbezogen werden.
Bevor jedoch auf den Schwerpunkt der Hausarbeit eingegangen wird, soll im Vorfeld der Begriff
der Teamarbeit definiert und abgegrenzt werden. Damit verbunden sollen knapp die historischen
Hintergründe der Entwicklung der Teamarbeit aufgezeigt und anschließend die Ziele der Teamarbeit
dargestellt werden.
1 Vgl. Gloger, Axel: Knock-out für Teamarbeit, in: managerSeminare, o.Jg. 2000, Heft 41, S. 25-33, hier: S. 25.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Warum Teamarbeit?
- 2.1 Team - Definition und Abgrenzung
- 2.2 Toyotismus versus Taylorismus/Fordismus
- 2.2.1 Die Massenproduktion
- 2.2.2. Die schlanke Produktion
- 2.3 Vorteile der Teamarbeit
- 2.3.1 Vorteile aus der Sicht des Unternehmens
- 2.3.2 Vorteile aus der Sicht der Mitarbeiter
- 3. Warum Teamarbeit häufig misslingt
- 3.1 Die entscheidenden Missverständnisse
- 3.1.1 Teams sind kreativer
- 3.1.2 Team aktiviert alle Mitglieder
- 3.1.3 Teamarbeit ist von Arbeitsbeginn produktiv
- 3.1.4 Team – Ein Allheilmittel
- 3.1.5 Klassische Hierarchie ist mit Teams vereinbar
- 3.2 Andere Misserfolgspotentiale
- 3.2.1 Eine Paradoxie: Einzelkämpfer sind out und doch gefragt
- 3.2.1.1 Der Widerspruch der Unternehmensspitze
- 3.2.1.2 Die Stolpersteine durch das mittlere Management
- 3.2.2 Die Wünsche der Teammitglieder
- 3.2.3 Keine klare Zuständigkeiten
- 3.2.4 Teammitglieder sind Konkurrenten
- 3.2.5 Team und Macht
- 3.2.6 Teamarbeit begünstigt „Mobbing“
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Ursachen für das häufig auftretende Misslingen von Teamarbeit in Unternehmen. Ziel ist es, die kritischen Faktoren zu identifizieren und darzustellen, die den Erfolg oder Misserfolg von Teamarbeit beeinflussen. Diese Faktoren sollen in den Entscheidungsprozess über die Einführung oder Nichteinführung von Teamarbeit miteinbezogen werden.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs "Team"
- Historische Hintergründe der Entwicklung von Teamarbeit
- Ziele und Vorteile von Teamarbeit aus Sicht des Unternehmens und der Mitarbeiter
- Missverständnisse und Fehlannahmen im Zusammenhang mit Teamarbeit
- Misserfolgspotentiale und kritische Faktoren, die Teamarbeit negativ beeinflussen können
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas Teamarbeit im modernen Arbeitskontext beleuchtet. Im zweiten Kapitel wird der Begriff "Team" definiert und abgegrenzt, die historischen Hintergründe der Entwicklung von Teamarbeit aufgezeigt und die Ziele und Vorteile von Teamarbeit dargestellt. Kapitel drei behandelt die Ursachen für das Misslingen von Teamarbeit. Dabei werden sowohl die entscheidenden Missverständnisse als auch die anderen Misserfolgspotentiale detailliert beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Themenkomplex Teamarbeit. Schlüsselwörter sind dabei unter anderem: Teamarbeit, Teambildung, Misserfolg, Misserfolgspotentiale, Teammanagement, Führungskräfte, Organisationsstruktur, Unternehmenskultur, Kommunikation, Konflikte, Motivation, Produktivität, Effizienz.
- Quote paper
- Diplom-Kauffrau (FH) Viktoria Laukart (Author), 2002, Identifikation und Darstellung der Gründe für das häufige Misslingen der Teamarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25589