Patentzitierungen als Indikator für Innovationen


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2004

19 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Motivation
1.2 Zielsetzung
1.3 Aufbau der Arbeit

2 Gründe für die Wahl der Computertomographie als Ursprungserfindung

3 Hauptteil
3.1 SPC und WPC : Ihre Eigenschaften und Messung
3.2 Alternativen zur Schätzung des Innovationswertes
3.3 Statistische Evidenz
3.3.1 Test der ersten Hypothese
3.3.1.1 Test bei Unterstellung von Linearität
3.3.1.2 Test bei Unterstellung von Nichtlinearität
3.3.2 Test der zweiten Hypothese

4 Fazit und Kritik

A Anhang
A.1 Abkürzungsverzeichnis
A.2 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Die vorliegende Arbeit bezieht sich in seinen grundsätzlichen Ausführungen auf den Artikel „A Penny for Your Quotes: Patent Citations and the Value of Innovations“ von Manuel Trajtenberg. Erschienen ist dieser Artikel auf den Seiten 25-49 in „Patents, Citations and Innovations“ aus dem Jahre 2002.

1.1 Motivation

Patente gelten als juristische Dokumente, die dem Patenthalter einen zeitlich begrenzten Schutz zur gewerblichen Nutzung seiner Erfindung zusichern. Dieser Schutz wird durch eine genaue Beschreibung der Innovation erkauft, die andere Forscher anregen soll, in diesem Gebiet zu forschen und zu entwickeln, um so den technischen Fortschritt zu forcieren. Patentstatistische Daten haben vor allem in den Gebieten ökonomischer Forschung immensen Einfluss erhalten. Der Grund für das wachsende Interesse an diesen Daten ist, dass technischer Wandel und Innovationen inzwischen als wichtige Faktoren der ökonomischen Wettbewerbsfähigkeit gelten. Patente scheinen es zu ermöglichen, den Wandel der Technologien genauer zu betrachten und Indikatoren zu finden, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten eines Landes, einer Branche oder einer Unternehmung offen legen. Da Patente in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft anzutreffen sind und noch dazu zumindest in den hochentwickelten Ländern eine jahrzehntelange Archivierung der Daten vorgenommen wurde, nehmen Patente eine Ausnahmestellung im Bereich der F&E ein. Ein weiterer Vorteil ist, dass vielen anderen Innovationsindikatoren nur hoch aggregierte Daten zur Verfügung stehen, während die Patentklassifikation, nach der Patentanmeldungen eingeordnet werden können, es erlaubt, Analysen auf niedrigen Aggregationsebenen durchzuführen.

1.2 Zielsetzung

Der oben erwähnte, immer häufiger werdende Gebrauch von Patenten in der modernen ökonomischen Forschung ist in seiner jetzigen Erscheinungsform noch nicht vollständig ausgereift. Die Ergebnisse einfachen Zählens von Patenten als Indikator für Innovation müssen mit Vorsicht interpretiert werden, da sich hinter gleichen Patentzahlen unterschiedliche Muster von Patentintensitäten und somit unterschiedliche Wertigkeiten von Patenten verbergen können. Die sogenannten simple patent counts (SPC) können der Variationsbreite von Patenten dementsprechend nicht gerecht werden und müssen sich dem Vorwurf mangelnder Aussagekraft gegenübersehen. Allerdings, und dies wird später auch getestet, wird davon ausgegangen, dass die einfache Zahl der Patente erheblichen Einfluss auf die Inputseite von Innovationen hat, also sich aus ihnen Informationen über die Höhe der F&E-Ausgaben ablesen lassen. Dennoch muss es im Folgenden Ziel sein, tatsächlich aussagekräftige Indikatoren zu finden. Diese Suche wird direkt an eine Ursprungserfindung gekoppelt: die Erfindung der Computertomographie (CT). Mit den zu dieser Erfindung gesammelten Patentdaten, soll die Hypothese getestet werden, dass die Zitathäufigkeit[1] eines Patentes als ein Qualitätsmaß gebraucht werden kann, um technologisch wertvolle Produkte identifizieren zu können. In der Vergangenheit hatte sich bereits herausgestellt, dass durchaus Verbindungen zwischen mit Zitierungen gewichteten Patentzahlen[2] und Messungen der sozialen Wohlfahrtsgewinne durch die Erfindung des CT´s bestehen.

1.3 Aufbau der Arbeit

Punkt 2 der Agenda soll erklären, warum die späteren Analysen überhaupt an eine klar definierte Ursprungserfindung angelehnt werden sollen, und im speziellen, weshalb sich Trajtenberg für die Erfindung der Computertomographie entschieden hat. Gliederungspunkt 3 stellt das Herzstück dieser Arbeit dar. In ihm werden die Eigenschaften der SPC und WPC genauer untersucht und Verbindungen zu anderen unabhängigen Maßzahlen gesucht und getestet. Das Fazit und somit vierter Abschnitt dieser Arbeit soll den Artikel bewerten und einen Überblick über bestehende Kritikpunkte geben.

2 Gründe für die Wahl der Erfindung der Computertomographie

In diesem Absatz soll geklärt werden, warum sich Manuel Trajtenberg für die Erfindung des Computertomographen als Ursprungserfindung entschieden hat.

Um Analysen durchzuführen, ob SPC oder WPC Aufschluss über die Wichtigkeit beziehungsweise den Wert einer Erfindung geben können, ist es notwendig, ein vollständiges und reines Datenset zur Verfügung zu haben. Also ein Datenset, welches optimalerweise vom ersten bis zum letzten Patent alle Patente mit den dazugehörigen Patentzitierungen aufzeigt, die sich ausschließlich auf diese Erfindung, also in unserem Fall die CT, beziehen. Läge ein solches Datenset nicht vor, wären die Ergebnisse aussageleer, da nicht auszuschließen wäre, dass diese auf Grund fehlender Informationen Messfehler hervorgerufen haben.

Im Fall der Computertomographie ist es Trajtenberg gelungen das erste Patent aus dem Jahre 1971 zu identifizieren und alle Patentanmeldungen und Zitierungen bis in das Jahr 1982 zu dokumentieren. Zwar bezieht Trajtenberg die Jahre 1983 und 1984 noch mit ein in seine Analyse, es ist aber zu erwähnen, dass sich diese Zahlen noch nachträglich verändert haben könnten. Das diese zeitliche Beschränkung der Datenmenge aber zu keiner wesentlichen Verzerrung der Ergebnisse führt, wird später bewiesen und liegt in erster Linie daran, dass sowohl die SPC als auch die WPC signifikant zum Ende der Betrachtungsreihe abnehmen. Als Grund ist hierfür die Erfindung der MRT (Magnetresonanz­tomographie[3] ) zu nennen, die der herkömmliche Computer­tomographie mehr und mehr den Rang ablief.

3 Hauptteil

3.1 SPC und WPC: Ihre Eigenschaften und Messung

Wie bereits oben erwähnt, sind die SPC auf Grund der Unvergleichbarkeit von Patentwertigkeiten nicht in der Lage, zwischen einer wichtigen und einer unwichtigen Innovation zu differenzieren. Alle Versuche, diese Zahlen als „Wertbarometer“ zu verwenden, liefen ins Leere. Der Ruf nach einem sensibleren Indikator wurde lauter und so gewichtete Manuel Trajtenberg die simple patent counts mit der Zitationshäufigkeit, um die weighted patent counts zu erhalten:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die WPC stellen also die Summe aller in Periode t ausgegebenen Patente (nt) und ihrer jeweiligen Anzahl an Zitierungen (Ci) dar. Angewandt auf das von Trajtenberg ermittelte Datenset, ergibt sich die folgende Tabelle:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1 : Zahl der Patente und Zitierungen im Bereich der Computertomographie pro Jahr.

Die Interpretation der vorliegenden Tabelle fällt nicht sonderlich schwer. Sowohl die erste Spalte (SPC), als auch die zweite (WPC), verwundern in ihren Ergebnissen nicht; verdeutlichen sie doch lediglich den typischen Lebenszyklus eines Produktes, hier also den des Computertomographen.

[...]


[1] Beruft man sich in einem neuen Patent auf ein älteres, bzw. bildet das ältere die Grundlage für das neuere, so muss dieses in dem neuen Patent kenntlich gemacht werden. Neue Patente zitieren also alte.

[2] Im Folgenden sollen diese gewichteten Patentzahlen als weighted patent counts (WPC) bezeichnet werden.

[3] Besser bekannt unter dem Begriff der Kernspintomographie.

Fin de l'extrait de 19 pages

Résumé des informations

Titre
Patentzitierungen als Indikator für Innovationen
Université
Christian-Albrechts-University of Kiel  (Lehrstuhl für Innovations-, Wettbewerbs- und Neue Institutionenökonomik)
Cours
Seminar zur Innovationsökönomik
Note
1,3
Auteur
Année
2004
Pages
19
N° de catalogue
V26158
ISBN (ebook)
9783638285797
Taille d'un fichier
522 KB
Langue
allemand
Mots clés
Patentzitierungen, Indikator, Innovationen, Seminar, Innovationsökönomik
Citation du texte
Kenneth Steffen (Auteur), 2004, Patentzitierungen als Indikator für Innovationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26158

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