In der Entwicklung des Menschen bilden sich die frühesten Beziehungen zwischen Kindern und ihren Fürsorgepersonen heraus. Dies sind in den meisten Fällen die Eltern. Unter den Psychologen bildete sich im Laufe der Jahre eine allgemein anerkannte Meinung heraus, dass der psychische Zustand eines Menschen stark von den in früher Kindheit erlebten zwischenmenschlichen Beziehungen und deren Qualität abhängt, ob sie warmherzig, responsiv, harmonisch oder aber aggressiv, angespannt und gefühlskalt waren. In der Zeit der Trennung und Individuation ist der Jugendliche bestrebt die ursprüngliche Art der Bindung zu seinen Eltern zu ändern, oder gar aufzulösen. Obwohl es den meisten Jugendlichen leicht fällt diese Zeit zu durchleben, müssen andere viele Probleme bewältigen, die wiederum aus der Bindungsqualität zur Bezugsperson resultieren. Besonders Kindern aus Heimen fällt es schwer sich den entsprechenden Entwicklungsaufgaben zu stellen, da sie wegen des häufigen Wechsels der Bezugspersonen, nicht die hilfreiche sichere Bindung empfinden. Die Individuation stellt besonders für den Heranwachsenden eine wichtige Veränderung dar. Nicht nur die Akzeptanz innerhalb der Familie, sondern auch die Wahrnehmung der Umwelt, ändert sich vollkommen. Ursprüngliche Werte und Ansichten können selbst kritisch betrachtet werden und die Möglichkeit erschließt sich, das Leben selbst zu bestimmen. Gelingt es der Familie eine neue Balance in der Eltern- Kind- Beziehung, mit beidseitiger Achtung, zu schaffen, so kann sich aus der ursprünglichen abhängigen Beziehung eine ausgewogene und tragfähige, auf Gegenseitigkeit bezogene, Beziehung entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Bindungsverhalten
- Trennung und Individuation
- Die Adoleszenz nach Erikson
- Die Adoleszenz nach Freud
- Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
- Bewältigung von Entwicklungsaufgaben
- Behinderung bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben
- Entwicklungsbedingte Veränderungen in den Eltern-Kind-Beziehungen
- Rolle der Eltern
- Das Bedürfnis nach Selbständigkeit und Individuation in der Adoleszenz
- Der Prozess der Individuation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Trennung und Individuation in der Eltern-Kind-Beziehung für die Entwicklung des Kindes. Sie analysiert die Entwicklung des Bindungsverhaltens und dessen Einfluss auf die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben im Jugendalter. Darüber hinaus werden die Herausforderungen und Chancen der Individuation im Kontext der Veränderung der Eltern-Kind-Beziehung im Jugendalter beleuchtet.
- Die Entwicklung des Bindungsverhaltens
- Die Rolle der Trennung und Individuation in der Adoleszenz
- Die Bedeutung von Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
- Die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und die Auswirkungen auf die Eltern-Kind-Beziehung
- Die Herausforderungen und Chancen der Individuation in der Adoleszenz
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung erläutert die Bedeutung der frühen Beziehungen zwischen Kindern und ihren Fürsorgepersonen, insbesondere der Eltern, für die psychische Entwicklung des Menschen. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen der Trennung und Individuation im Jugendalter, insbesondere für Kinder aus Heimen, die keine sichere Bindung erfahren konnten.
Das Bindungsverhalten
Dieses Kapitel führt in die Bindungstheorie ein und erläutert die Konzepte von „attachment“ und „bonding“. Es geht auf die Bedeutung der Eltern als Sicherheitsbasis für die Entwicklung des Kindes ein und beschreibt die unterschiedlichen Bindungskategorien: sichere, unsicher-vermeidende und ambivalente Bindung. Die Auswirkungen dieser Bindungstypen auf das spätere Verhalten des Kindes werden ebenfalls beleuchtet.
Trennung und Individuation
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den psychologischen Prozessen der Trennung und Individuation im Jugendalter. Es werden die Theorien von Erikson und Freud zur Adoleszenz beleuchtet und die verschiedenen Entwicklungsphasen sowie die damit verbundenen Herausforderungen dargestellt.
Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
Dieses Kapitel beschreibt die zentralen Entwicklungsaufgaben, die Jugendliche im Laufe ihrer Entwicklung bewältigen müssen. Es geht auf die Bedeutung der Selbstfindung, der Herausbildung einer eigenen Identität und der Entwicklung von Autonomie ein.
Bewältigung von Entwicklungsaufgaben
Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Strategien, die Jugendliche bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben anwenden. Es werden verschiedene Faktoren beleuchtet, die den Prozess der Bewältigung beeinflussen, wie zum Beispiel die Unterstützung durch Eltern und Familie.
Behinderung bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben
Dieses Kapitel befasst sich mit den Schwierigkeiten, die Jugendliche bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben erleben können. Es geht auf die Folgen von ungünstigen Bindungserfahrungen ein und beleuchtet die besonderen Herausforderungen für Kinder aus Heimen.
Entwicklungsbedingte Veränderungen in den Eltern-Kind-Beziehungen
Dieses Kapitel untersucht die Veränderungen in der Eltern-Kind-Beziehung während der Adoleszenz. Es analysiert die sich verändernden Rollen der Eltern und die wachsende Bedeutung der Selbstständigkeit und Individuation des Jugendlichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Bindungstheorie, der Trennung und Individuation, Entwicklungsaufgaben, Eltern-Kind-Beziehung und der Adoleszenz. Es werden wissenschaftliche Konzepte und Theorien von John Bowlby, Mary Ainsworth, Erik Erikson und Sigmund Freud sowie relevante Forschungsergebnisse und Fallbeispiele berücksichtigt.
- Citation du texte
- Rebecca Stabbert (Auteur), 2004, Bedeutung von Trennung und Individuation in der Eltern-Kind-Beziehung für die Entwicklung des Kindes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26233