Betrachtet man die bekannte Reeperbahn in Hamburg und deren Unterhaltungsmöglichkeiten, so fällt eine Tatsache besonders ins Auge. Mehrere Lokalitäten bieten hier Travestieshows an. Eben diese Form der Unterhaltung scheint sich großer Beliebtheit zu erfreuen.
Für den Besucher ist es bei eben diesen Shows interessant, wie Geschlechterrollen karikiert werden und so der Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten wird. Der Travestiekünstler spielt mit den Erwartungen des Besuchers hinsichtlich seines dichotomen Geschlechterdenkens. Eben hier wird eine Drag-Queen problemlos akzeptiert.
Im Folgenden soll betrachtet werden, warum eine wirkliche gesellschaftliche Akzeptanz eines dritten Geschlechts oder gar Intersexualität in naher Zukunft nicht möglich ist. Anfangs wird kurz die Entstehung der bekannten Geschlechterrollen erläutert. Anhand der Geschichte der Gleichstellung der Frau soll gezeigt werden, wie lange dieser Prozess gedauert hat. Darauf aufbauend soll aufgezeigt werden, dass der Prozess des Angleichens der Straßenverkehrsordnung hinsichtlich ungeschlechtlicher Ausdrücke eine ähnlich lange Zeit in Anspruch genommen hat. Diese Informationen helfen, einen Ausblick geben zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschlechterwirklichkeiten
- Die Gleichstellung des weiblichen Geschlechts
- Geschlechtsneutraler Straßenverkehr
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Frage, warum eine gesellschaftliche Akzeptanz von Geschlechteridentitäten jenseits der binären Unterscheidung von Mann und Frau in naher Zukunft unwahrscheinlich ist. Der Autor analysiert die Entstehung und Entwicklung von Geschlechterrollen, betrachtet den Prozess der Gleichstellung von Frauen und die Einführung geschlechtsneutraler Sprache im Straßenverkehr als Beispiele für langwierige gesellschaftliche Veränderungen.
- Die Entstehung und Entwicklung von Geschlechterrollen
- Die Gleichstellung von Frauen
- Die Einführung geschlechtsneutraler Sprache im Straßenverkehr
- Die Schwierigkeiten einer gesellschaftlichen Akzeptanz von Geschlechteridentitäten jenseits der binären Unterscheidung
- Die Rolle der Unterhaltungsbranche in Bezug auf die Darstellung von Geschlechteridentitäten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der gesellschaftlichen Akzeptanz von Geschlechteridentitäten jenseits der binären Unterscheidung von Mann und Frau in den Kontext der Travestieshows auf der Reeperbahn in Hamburg. Der Autor argumentiert, dass die Karikatur von Geschlechterrollen durch Travestie-Künstler die gesellschaftliche Akzeptanz eines dritten Geschlechts oder Intersexualität in naher Zukunft erschwert.
Im zweiten Kapitel werden die Geschlechterwirklichkeiten aus biologischer und gesellschaftlicher Perspektive beleuchtet. Der Autor beschreibt die traditionelle dichotome Geschlechterklassifikation und die damit verbundenen stereotypischen Eigenschaften. Der Weg zur Gleichstellung von Frauen wird anhand historischer Ereignisse wie der Schrift von Olympe de Gouges, der Einführung des Frauenwahlrechts in den USA und Deutschland sowie der Verabschiedung des Gleichberechtigungsgesetzes in Deutschland dargestellt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Einführung geschlechtsneutraler Sprache im Straßenverkehr. Der Autor vergleicht die Entwicklungen im Straßenverkehr mit dem Prozess der Gleichstellung von Frauen und zeigt, dass auch hier eine langwierige Entwicklung stattgefunden hat. Die Einführung geschlechtsneutraler Bezeichnungen in der Straßenverkehrsordnung wird als ein Schritt in Richtung einer Akzeptanz weiterer Geschlechter interpretiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Geschlechterrollen, Geschlechteridentität, Gleichstellung, Intersexualität, Travestie, Straßenverkehrsordnung, geschlechtsneutrale Sprache, gesellschaftliche Akzeptanz und die Unterhaltungsbranche. Der Autor analysiert die Herausforderungen und die langsame Entwicklung hin zu einer gesellschaftlichen Akzeptanz von Geschlechteridentitäten jenseits der binären Unterscheidung von Mann und Frau.
- Quote paper
- Silvio Haase (Author), 2013, Geschlecht im Straßenverkehr, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262650