In dieser Arbeit soll die „geschlechtsspezifische Sozialisation“ im Mittelpunkt stehen und somit ein Begriff, der vor ca. 40 Jahren entwickelt wurde. Er verweist auf die Auffassung, dass die Sozialisation eines Menschen je nach Geschlecht auf eine spezifische Art und Weise abläuft. Gleichermaßen umfasst dieser Begriff eine Thematik, die vor allem in der Frauen- und Geschlechterforschung seit den 70er Jahren einen großen Platz einnimmt, und sehr viel Diskussionspotenzial in sich birgt.
Eine bedeutsame Vorkämpferin dieses Forschungsbereichs ist die deutsche Psychologin und Sozialwissenschaftlerin Helga Bilden, die sich bereits seit dem Aufkommen dieses Begriffes, immer wieder und über Jahrzehnte hinweg mit der geschlechtsspezifischen Sozialisation auseinandergesetzt, und sich mit ihren Überlegungen und Auffassungen dazu in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht, und diesen damit nachhaltig geprägt hat.
Auf Grund dessen beziehe ich mich in dieser Arbeit auf Bildens Konzept der geschlechtsspezifischen Sozialisation. Dazu sollen zunächst einmal ihre Vorstellungen von und ihre theoretischen Annahmen über geschlechtsspezifische Sozialisation aufgeführt werden, um den Versuch zu unternehmen, ihre Ausführungen in den wissenschaftlichen Sozialisationsdiskurs einzuordnen. Ersteres dient zudem als eine Einführung in ihr Konzept, um in einem zweiten Schritt zu diesem überzugehen, und dieses genauer ausführen zu können. Dabei werden drei Konzepte vorgestellt, auf die sie Bezug nimmt, wenn es darum geht, geschlechtsspezifische Sozialisation zu erklären. Des Weiteren soll auch vereinzelt auf empirische Ergebnisse eingegangen werden, auf die sie sich bezieht, und welche ihre theoretischen Annahmen zum Ausdruck bringen und belegen. Bereits hier sei vorweggenommen, dass die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung für Bilden einen bestimmenden Faktor innerhalb des Sozialisationsprozesses darstellt, welcher für diese Arbeit zentral sein soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in das Konzept der geschlechtsspezifischen Sozialisation von Helga Bilden und Einordnung dessen in den wissenschaftlichen Sozialisationsdiskurs
- Einführung in Bildens Konzept der geschlechtsspezifischen Sozialisation aus dem Jahr 1980
- Einführung in den wissenschaftlichen Diskurs um geschlechtsspezifische Sozialisation und Verortung Bildens Konzept darin
- Geschlechtsspezifische Sozialisation nach Helga Bilden: Ihre konzeptuellen Bezugspunkte und die daraus resultierenden Ausführungen
- Kritik an Helga Bildens Konzept: Kann dieses Konzept angesichts der normativen Auflösung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung heutzutage überhaupt noch einen Geltungsanspruch im Sozialisationsdiskurs besitzen?
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit zielt darauf ab, das Konzept der „geschlechtsspezifischen Sozialisation“, ein Begriff aus den 70er Jahren, im Kontext des wissenschaftlichen Sozialisationsdiskurses zu untersuchen. Sie konzentriert sich auf die Überlegungen der deutschen Psychologin und Sozialwissenschaftlerin Helga Bilden, die mit ihren Arbeiten maßgeblich zur Erforschung dieses Konzepts beigetragen hat.
- Vorstellung von Helga Bildens Konzept der geschlechtsspezifischen Sozialisation
- Einordnung von Bildens Konzept in den wissenschaftlichen Sozialisationsdiskurs
- Analyse der Bedeutung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Sozialisationsprozess nach Bilden
- Kritik an Bildens Konzept im Kontext der Auflösung der traditionellen Arbeitsteilung
- Bewertung der Relevanz von Bildens Konzept im aktuellen Sozialisationsdiskurs
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema „geschlechtsspezifische Sozialisation“ und seinen historischen Kontext vor. Sie führt die Autorin Helga Bilden ein und erläutert ihre Bedeutung für die Erforschung dieses Konzepts. Die Arbeit zielt darauf ab, Bildens Konzept zu analysieren und seine Relevanz im heutigen Sozialisationsdiskurs zu bewerten.
- Einführung in das Konzept der geschlechtsspezifischen Sozialisation von Helga Bilden und Einordnung dessen in den wissenschaftlichen Sozialisationsdiskurs: Dieses Kapitel befasst sich mit Bildens Verständnis von Sozialisation und Geschlecht. Es werden ihre zentralen Annahmen und Ausführungen aus ihrem Werk aus dem Jahr 1980 beleuchtet. Des Weiteren wird ein Überblick über den wissenschaftlichen Diskurs um geschlechtsspezifische Sozialisation gegeben, um Bildens Konzept in diesem Kontext zu verorten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte dieser Arbeit sind: geschlechtsspezifische Sozialisation, Helga Bilden, Sozialisationsdiskurs, geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialisation, Geschlecht, biologisches Geschlecht, soziale Kategorie.
- Arbeit zitieren
- Eva Herrmann (Autor:in), 2013, Helga Bildens Konzept der geschlechtsspezifischen Sozialisation aus dem Jahr 1980, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263084